+++Schwedens ö.-r. Rundfunk startet Nachrichtenpodcast auf Russisch+++
Der Schwedische Rundfunk SR (
Sveriges Radio) hat für nächste Woche ein tägliches Nachrichtenformat in russischer Sprache angekündigt. Konkret soll es sich um einen
Podcast handeln, der werktags produziert wird und auch explizit
anderen Medien in ganz Europa unentgeltlich für die Weiterverbreitung zur Verfügung gestellt wird.
Man habe diese Entscheidung getroffen, weil "die russischen Behörden den bisher tatsächlich existierenden Zugang zu unparteiischem und sachlichem Journalismus in Russland gesperrt" haben. Verantwortlich für das Online-Format in russischer Sprache zeichnet die "Echo"-Nachrichtenredaktion.
Der Podcast wird hier zu finden sein:
https://sverigesradio.se/poddar-program/teman/7966309
+++Privatinitiative "Radio Nord Stream 3" will auf Kurzwelle nach Russland funken+++
Unterdessen hat ein schwedischer Anbieter angekündigt, auf Russisch über Kurzwelle senden zu wollen - sucht dafür allerdings noch nach Mitstreitern, die entsprechende Sendeplätze und Übertragungskapazitäten bereit stellen. Dahinter steckt "Bahnhof" - ein schwedischer Internetanbieter, der seit 1994 (!) existiert und seit vielen Jahren auch eine IT-Abteilung in Kiew betreibt.
In einem offenen Brief (
https://bahnhof.se/press/press-releases/2022/03/10/oppet-brev-till-sveriges-alla-radioentusiaster) wendet man sich nun an Hobbyradiostationen, mit der Bitte, Kapazitäten für eine solche Sendung unter dem Namen "
Radio Nord Stream 3" auf der Kurzwelle zur Verfügung zu stellen. Das Format soll neben der klasischen, linearen AM-Verbreitung aber
auch als Podcast online gestellt werden.
"Wir beabsichtigen daher, eine russischsprachige Nachrichtensendung zu starten, die mit journalistischer Integrität
einem breiten Publikum in Russland über den Krieg in der Ukraine berichtet. Bis 2010 hat Sveriges Radio mit seiner Initiative Radio Sweden genau das getan, wurde aber leider eingestellt. Das wollen wir wiederbeleben. Die Redaktion wird aus professionellen und erfahrenen Journalisten bestehen, die
die redaktionellen Inhalte selbst bearbeiten.", heißt es dazu in der Presseerklärung.
Weiter schreibt man offen: "Mit
Nord Stream 3 wollen wir die russische Zensur durchbrechen. Aber wir sind ein Internetunternehmen und kennen uns mit der
Funktechnik nicht aus – deshalb brauchen wir Ihre Hilfe!"
Explizit das Zusammenspiel von klassischem Broadcast auf Kurzwelle und neuen Medien (Distribution von Podcast über das Internet) sieht man hierfür als Lösung: "Wir werden alle Audiofiles im Internet verteilen und wollen nun mit allen Kontakt aufnehmen, die sich vorstellen können, diese mit eigenen
Rundfunksendern zu übertragen."