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UKW ist bald Geschichte

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Obwohl: vielleicht wird UKW in der Schweiz bald zu teuer, und man versucht, mit Hilfe eines dichten DAB-Netzes eine größere Auswahl zu besserer Qualität zu generieren...
 
In Deutschland dürfte es UKW schon längst nicht mehr geben, der Abschalttermin wurde immer wieder verlängert - m.W. soll der nächste im Jahr 2025 sein. Ebenfalls abwarten.
 
Naja, man trennt sich halt so ungern von etwas, was man selber erfunden und ausgebaut hat... Das mit dem digitalen Radio wäre in der Schweiz bei den vielen Tälern und oftmals sehr hochgelegenen Tälern wirklich ein Segen, zumal man sich dann auch in einer guten Qualität die Sender herholen kann... Ich denke da an einige Hochtäler im Wallis...
 
Und über die Echos der Alpen, jaja, ich weiß.

Übrigens find ichs schön, dass in dem Themenfeld "Radioszene Schweiz" sich überhaupt was rührt, denn das war ned immer so...
 
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Der Schweizer Telefonrundspruch (er lief über Langwelle) wurde 1998 stillgelegt, weil ISDN und ADSL keinen Empfang mehr ermöglichten. Ich hatte 1978 in Zermatt solch einen "Biennophone"-Empfänger im Hotelzimmer. Zuerst dachte ich, was ist denn das für eine komische Kiste?
 
Die Schweiz ist ein kleineres Land. Es reicht doch, wenn es erleben muss, wenn es von außen via UKW vollgedudelt wird. Daher find ich den Vorstoß in die Volldigitalisierung nicht schlecht, zumal man auch mit Hilfe der Digitalisierung den vollständigen Empfang auch in den langen Tunneln gewährleisten kann....
 
Sicher - es gab in der Schweiz bis 2001 schon mal digitalen Rundfunk, das "DigitSuperRadio", gleichzusetzen mit dem "DSR" in Deutschland (bis 1999). Im Prinzip war es das beste Digitalradio, welches es je gab, da es ohne jegliche Datenreduzierung arbeitete und nahezu CD-Qualität bot. Empfangbar war DSR mit einer kleinen Satellitenschüssel oder via Breitbandkabel auf 118 MHz.
 
Ja, 16 Programme in bester Qualität - - DAS war Digitalradio! Natürlich war es nicht für eine terrestrische Ausstrahlung geeignet und nicht gerade effektiv mit fast 1 MHz Bandbreite pro Programm.
 
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Übrigens: In der Schweiz WAR DAB+ schon zeitweilig im Einsatz. Zumindest in einigen Städten. Dort wird gerade nach und nach wieder ausgestiegen und abgeschaltet. Das beste Beispiel hierfür ist Zürich.
Die einzige, die an DAB+ festhält ist bis auf weiteres, das SRF.
 
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Wenn aber das UKW in der Schweiz abgeschaltet werden sollte, verlören die nördlichen Bodensee-Anrainer eine sehr große Radiohöralternative!
 
Hallo zusammen,

die Bakom heisst in Deutschland Bundesnetzagentur und beschäftigt das "Pendant" Annette Fröhlich, auch "Expertin" und Leiterin des Pressereferats. Über ihre Herkunft ist bereits viel publiziert und sei an dieser Stelle besser unkommentiert.

Die technische Seite des Digitalradios ist eigentlich sehr einfach:

Man nutzt doppelt so hohe Frequenzen als im 3m-Analogband (87,6 - 107,9MHz). Dies bedeutet sofort, dass eine viermal so hohe Freiraumdämpfung vorliegt. Um diese zu kompensieren müssten die Sender ebenfalls grob die vierfache Leistung abstrahlen. Zwar sind die Digitalradiofrequenzen reflexionsfreudiger, aber dafür in puncto "Geländerauigkeit" auch kritischer.

Die belegte Bandbreite ist mit 1536 kHz beinahe zehnmal grösser als beim analogen Radio, dafür gibt es ein ganzes Bündel an Programmen auf einem Sender (Multiplex).-

Dennoch subsummiert sich der Systemnachteil auf über 15 dB. Die Behauptung aufzustellen, man käme mit einem Sechstel der Sendestandorte aus, ist einfach nur Unfug.

Professor Nestel vom NDR Hamburg setzte 1949 bei der Einführung des FM-Rundfunks von Anfang an auf 100kW-Sender.
!Hörenswert!: http://www.ndr.de/unternehmen/organisation/ndr_geschichten/1962/audio95765.html
Warum man nun beim Digitalradio angesichts des Systemnachteils auf Funzelleistungen setzt und diese Technologie als "grüne", ökologische bezeichnet, kann die Techniker und Ingenieure unter uns nur verwundern.

Walter Barteczek, BNetzA Deutschland
 
Übrigens: In der Schweiz WAR DAB+ schon zeitweilig im Einsatz. Zumindest in einigen Städten. Dort wird gerade nach und nach wieder ausgestiegen und abgeschaltet. Das beste Beispiel hierfür ist Zürich.
Die einzige, die an DAB+ festhält ist bis auf weiteres, das SRF.

Da scheint es noch eine Schweiz zu geben. In der die ich kenne gibt es mit Radio 1 nur einen Aussteiger, ansonsten nur begeisterte Radiomacher, die sogar schon von einem UKW-Ausstieg reden und munter neue Programme starten. Ringier lanciert bis Ende 2014 insgesamt drei exklusive neue Sender über DAB+ - Landliebe Rdaio ist ja schon on Air, es folgen zwei Sender für die Zielgruppe 14 bis 29 und Kinder. Aber so ist das halt, wenn man DAB+ mit allen Mitteln schlechtreden will.
 
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Anscheinend steht Schawinsky mit Radio 1 das Wasser bis zum Hals. Aber das ist ein anderes Thema. Ansonsten läuft DAB in der Schweiz mittlerweile sehr gut, dort hat man es auch richtig gemacht und sowohl in Sachen Quantität (der Programme) als auch Qualität (der Netzabdeckung) gleich geklotzt und nicht gekleckert. So wird es dann halt auch was. Wenn man, wie in Deutschland, nur rumfunzelt, was Herr Barteczek ganz zu Recht die Stirn runzeln lässt, und das mit einem Minimalangebot, dann braucht man sich nicht wundern, wenn die Sache floppt.
 
Kann die Schweiz als Transitland es sich erlauben, UKW abzuschalten, wenn die Nachbarländer noch nicht so weit sind? Muss jeder italienische LKW Fahrer demnächst durch die EUdSSR verpflichtet werden, ein DAB Radio an Bord zu haben, damit im Notfall in Tunneln die relevanten Sicherheitsinfos durchgegeben werden können?
 
Kann die Schweiz als Transitland es sich erlauben, UKW abzuschalten, wenn die Nachbarländer noch nicht so weit sind?

Eigentlich nicht. Auf der anderen Seite werden schon viele DAB+/FM-Adapter bzw. Converter für das Auto angeboten. In Grossbritannien gibt es viele Gebiete, in denen man ohne so ein Teil auf die Mittelwelle angewiesen ist.

Noch ein Nachtrag zu den DAB+-Sendern. Es mag der Eindruck entstehen, dass dies eine einfache und kostengünstige Technologie ist. Alleine die Bandpassfilter am Senderausgang sind sehr aufwendig und übersteigen das Volumen des Senders um ein Vielfaches. Die Schränke, in denen Combiner und Filter eingebaut sind, erinnern eher an die Grösse eines Mittelwellensenders mittlerer Leistung. Die Filter sind recht temperaturempfindlich und ein klimatisierter Raum ist von Vorteil. Die Eigenerwärmung durch die Senderverluste spielen auch eine Rolle. Normalerweise ist zur Abstimmung der Filter die Anwesenheit der Filterfachfirma (in DL meistens Firma Spinner) erforderlich, die trotz Computerunterstützung zumeist Stunden herumschrauben muss, bis alles passt. Trotzdem wird dieser Technologie die Zukunft gehören, es sei denn im 3m-Band etabliert sich eines Tages der DRM+ Standart. Hier hätten lokale private Veranstalter eventuell auch wieder - weil platformunabhängig- eine Chance.
Aber nochmal: alle digitale Systeme in COFDM Technik erfordern eine gute Filterung im Senderausgang ohne Beeinträchtigung der Gruppenlaufzeit im Übertragungskanal.
 
Heute werden die DAB+ Standorte in Bayern von 26 auf 16 reduziert bei gleichzeitiger Leistungserhöhung. Späte technische Einsicht? Nein, eher die Erkenntnis, dass die Programmveranstalter ansonsten die hohen Kosten nicht refinanziert bekommen.
 
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