WDR 4 - aktuelle Entwicklungen

Als der Vorschlag eines bundesweiten Schlagersenders aufkam erwähnte sie, dass etwa jeder 10. Hörer von WDR 4 tatsächlich ausschließlich Schlager hören möchte

Behaupten kann man viel - was die Studien der Beraterzunft taugen weiß man ja. Nichts als Lügen, Tricks und Propaganda.

@ricochet: Wie lautet denn die deiner Meinung nach korrekte Anzahl der Hörer, die gerne Schlager hören möchten und auf welchen Untersuchungen, Erfahrungen oder sonstigen Analysen basiert deine eigene Einschätzung?
 
Vielleicht sollte WDR4 eine ähnliche Aktion durchführen wie Antenne Mecklenburg-Vorpommern. Der Privatsender hatte seinen Hörern versprochen, am 1. März einen ganzen Tag lang ausschließlich deutsche Schlager zu spielen, sollten mindestens 1/3 der Hörer auf der Website des Senders dafür voten. Aktuell haben 65,45 % der Hörer mit "Ja" abgestimmt. Alternativ könnte WDR4 mal einen Tag lang "echte" Hörerwünsche erfüllen, die live am Telefon geäußert werden müssten - ohne vorgefertigte, fingierte Internet-Wunschliste. Oder haben die Verantwortlichen des WDR Angst davor, dass die Hörer die neue Musikfarbe ihres 4. Programmes mehrheitlich ablehnen könnten?!
 
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@ricochet: Wie lautet denn die deiner Meinung nach korrekte Anzahl der Hörer, die gerne Schlager hören möchten und auf welchen Untersuchungen, Erfahrungen oder sonstigen Analysen basiert deine eigene Einschätzung?

Vor kurzem gaben 55% aller Deutschen an Schlager zu mögen. Ich möchte nicht wissen auf welche Zustimmungswerte die einzelnen Interrpreten im Dudelradio kommen (Oldies oder Pop), dass Top-40-Stars wie Lady Gaga mit den meisten ihrer Titel aber extrem polarisieren und in der Gesamtbevölkerung nur schwache Zustimmungswerte erzielen wird geflissentlich ausgeblendet, dasselbe gilt für viele abgedroschene Oldieschnulzen. Sie werden schon wissen warum sie nicht nach der Beliebtheit und Akzeptanz solcher Künstler fragen oder gar glaubwürdige Umfrageinstitute beauftragen. Wer von den Lügenstatistiken, mit denen die Print- & Beraterbranche ihr hörerfeindliches und selbstherrliches Treiben rechtfertigt genug hat, sollte mal einen Blick auf eine neutrale Studie werfen:

55 Prozent aller Deutschen mögen Schlager

Ein Sender mit einer potentiellen Reichweite von 50% müsste erst erfunden werden, aber zum Glück haben wir die Mogel-Analyse (MA), die uns genehme Zahlen präsentiert und die bestellten Werte liefert.

erwähnte sie, dass etwa jeder 10. Hörer von WDR 4 tatsächlich ausschließlich Schlager hören möchte.

Diese schwachsinnige Behauptung muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - so tricksen und manipulieren Radioberater immer und überall.

Valerie Weber behauptet allen Ernstes, dass jeder zehnte WDR4-Hörer gar keine Schlager hören will. Was will sie uns mit dieser konfusen Feststellung suggerieren? Dass die von der MA ausgewiesenen 2 Millionen schlagerverachtenden WDR4-Hörer den Sender hörten, obwohl er jahrzehntelang über 80% Schlager spielte, praktisch nur aus Musik bestand und im kollektiven Gedächtnis noch heute als "Schlagersender" verankert ist?

Da kann man nur sagen Hirn einschalten, dann reden. Aber die passende Studie hätte sie uns wohl noch nachgereicht, ein paar ihrer Freunde sind ja wahre PowerPoint-Experten und mit viel Phantasie gesegnet.
 
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Ich gebe dir insofern Recht, als dass allein die Fragestellung bei der WDR-Umfrage das Ergebnis in eine bestimmte Richtung lenkt. Ausschlaggebend ist hier das Wörtchen "ausschließlich". "Ausschließlich" deutsche Schlager mögen vielleicht wirklich nur 10 % der Befragten hören. Man hätte aber genauso gut fragen können, wie viel deutsche Schlager pro Stunde man noch toleriert ohne umzuschalten. Da kämen mit Sicherheit ganz andere Ergebnisse raus.

Genauso ungenau ist allerdings auch die von dir zitierte Umfrage. Was heißt denn "mögen"? Dauernd oder nur gelegentlich? Was für Schlager? Eugen-Römer-Keyboard-Einheitsbrei, 70er Jahre "Kultschlager", Ballermann oder vielleicht doch eher Udo Jürgens? Für seriöse Marktforschung halte ich beide Umfragen nicht.
 
Eben. Niemand hört ausschließlch nur eine Musikrichtung, ebensowenige dürften ausschließlich nur ein Programm hören (außer am lärmenden Arbeitsplatz, wo es nur "rauscht", weil keiner hinhört).

Ein ordentliches Gesamtangebot vorausgesetzt ist gelegentliches Umschalten das Normalste von der Welt.
 
Als der Vorschlag eines bundesweiten Schlagersenders aufkam erwähnte sie, dass etwa jeder 10. Hörer von WDR 4 tatsächlich ausschließlich Schlager hören möchte und somit prinzipiell ein ausreichendes Potenzial an Hörern für einen bundesweiten Sender gegeben sein müsste. Aber das wäre dann wohl am ehesten beim Deutschlandradio anzusiedeln.

Argh! Warum immer wieder dieses Scheuklappendenken?

Man will doch nicht permanent immer nur dasselbe hören, was man eh längst kennt.

Für sowas braucht man kein Radio, da reichen eine Handvoll CDs. Radio kann doch so viel mehr - wenn man es nur lassen würde!
 
Götz Alsmann hat das gut auf den Punkt gebracht: Teilweise nur zwei deutschsprachige Titel pro Stunde auf WDR 4 sind einfach zu wenig. Da spielt 1LIVE ja sogar mehr!
Zwei deutschsprachige Titel pro Stunde sind für ein Programm (warum wissen die das bei den Sendern eigentlich nicht?) riskanter, weil herausragender, als zum Beispiel vier oder mehr deutschsprachige Titel pro Stunde. Am Ende werden die beiden deutschen Störfaktoren womöglich auch noch entfernt. Ich beantworte die rhetorische Frage selbst: Sie wissen es. Es ist bewusste Strategie.
 
Götz Alsmann hat das gut auf den Punkt gebracht: Teilweise nur zwei deutschsprachige Titel pro Stunde auf WDR 4 sind einfach zu wenig. Da spielt 1LIVE ja sogar mehr!

Vor allem, wenn es sich um das letzte noch verbliebene Programm mit Regionalbezug handelt.

Ich kann es nur immer wieder betonen, eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ohne ein einziges primär deutschsprachiges, dafür aber mit drei primär englischsprachigen Musikprogrammen ist eigentlich skandalös. Das hat auch mit dem Rundfunkauftrag überhaupt nichts mehr zu tun!
 
Frau Weber zieht ihr Ding durch. Kritik perlt ab: „Hab ich recht, oder habe ich recht?“ - Was Götz Alzmann sagte war nicht alles konstruktive Kritik. So ein bisschen hatte Frau Weber ihn wohl auch auf Spur gebracht und Lob bestellt. So konnte man kritische Anmerkungen und Fragen aus dem Publikum platt machen und auf jede Selbstkritik verzichten.
 
Was Götz Alzmann sagte war nicht alles konstruktive Kritik. So ein bisschen hatte Frau Weber ihn wohl auch auf Spur gebracht und Lob bestellt. So konnte man kritische Anmerkungen und Fragen aus dem Publikum platt machen und auf jede Selbstkritik verzichten.
Das habe ich deutlich anders herum gesehen. Frau Weber ist Alsmann sogar auf den Pelz gerückt, hat ihn kumpelhaft zurückgewiesen und hat seine Aussagen zu relativieren versucht.

Wie anders ist seine Aussage "Individueller Musikgeschmack ist durch Rundfunk-Konsum nicht mehr formbar" zu verstehen?
 
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Ich habe die Beiträge in diesem Thread sehr aufmerksam und interessiert gelesen.
Und ich möchte mich hier mal als Befürworter der Musikumstellung in WDR4 outen.
Na klar, ich kann alle verstehen, die ihr altes WDR4 wiederhaben wollen.
Ich möchte ja auch mein altes WDR2 wiederhaben. Das bekomme ich aber nicht und habe mich daher mit WDR4 angefreundet.
Das wäre vor Jahren noch undenkbar gewesen, denn Schlager sind echt nicht mein Ding.
Also habe ich von der Umstellung profitiert.
Und wenn tagsüber eine ähnliche Mischung wie in der Nacht von SR3 laufen würde, wäre das noch besser. Bei den Saarländern gibt es nachts keine Rotation, geschweige denn Hot Rotation.

Es ist für mich absolut unverständlich, wie WDR2 das musikalische Feld, da sie vor Jahren noch so glänzend beackert haben, ohne weiteres WDR4 überlassen haben. Ich meine damit die internationalen Oldies, nicht die Schlager.
Ich vermisse auf WDR4 die Aktualität, die ich an WDR2 so geschätzt habe. Aber die Musikauswahl und die schlimme Rotation auf WDR2 sind für mich ein echtes Brechmittel geworden.
Und die weichgespülte Moderation ist auch ganz furchtbar geworden.
Gut, die ist auf WDR4 auch ganz furchtbar, aber dafür komme ich mit der Musik ganz gut zurecht.
Es gibt nur noch zwei Sendungen, die auf WDR2 von der Moderation her gut sind. Ich meine damit die Weltzeit (Horst Kläuser) und die Arena (Michael Brocker) .

Es kann also nur eins geben: Macht WDR2 wieder zu WDR2 und WDR4 zu WDR4.
Alle wären zufrieden.
Ok, träumen darf man ja.
 
Es kann also nur eins geben: Macht WDR2 wieder zu WDR2 und WDR4 zu WDR4.
Alle wären zufrieden.
Ok, träumen darf man ja.

Da stimme ich dir vollkommen zu! Allerdings bedürfte es dazu entsprechender Massenproteste sowohl aus den Reihen der Hörerschaft als auch aus den Reihen der WDR-Redakteure. Obwohl: Wie die WDR4-Mannschaft über den eingeschlagenen Kurs denkt, konnte man aus den Worten eines Götz Alsmann sehr gut heraushören. Im Übrigen verstehe ich die Musikindustrie nicht. Die müsste doch ein Interesse daran haben, dass auch der deutschsprachige Schlager seinen Platz in Rundfunk und Fernsehen findet. An Lady Gaga, Pink & Co. würde man deswegen keinen Cent weniger verdienen. Schließlich reden wir nur von dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem! Bei den Privaten hat der Schlager sowieso keine Chance.
 
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Ich finde es richtig dreist einfach die Schlager rauszunehmen und den Hörern mit diesen schrabbeligen Oldies ein "gutes Gefühl" vorzugaukeln. Auch die Beiträge auf WDR 4 sind mist. Da kann ich ja gleich WDR 2 hören und dort läuft auch fast die selbe Musik. Denn Grönemeyer, Lindenberg und Bendzko laufen auf WDR 2 doch sehr oft besonders Grönemeyer öfters am Tag. Die sollten lieber mal im Internet auf wdr4.de eine Umfrage in Sachen Programm und Musikfarbe machen. Oder mal einen Tag nur deutsche Schlager und ganz wenige Oldies spielen. Dann könnten die Hörer mal ihre Meinung dazu sagen. Aber der Sender kommt durch diese Musik und auch durch die eingespielten Jingels rüber wie eines der Radio NRW Sender. Die sollen sich mal ein Beispiel beim Nachbarn in Hessen (hr4) nehmen.
 
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Aber der Sender kommt durch diese Musik und auch durch die eingespielten Jingels rüber wie eines der Radio NRW Sender.
Das könnte ja genau so geplant sein, ist man doch bald vielleicht gar nicht mehr selbst am Lokalfunk beteiligt:
http://www.radioszene.de/77057/udo-becker-verlaesst-radio-nrw.html schrieb:
Der Kontakter vermutet, dass die Personalie mit einem “groß angelegten Umbau” von radio NRW in Verbindung steht. Demnach wollen die Gesellschafter Radio NRW zu “einer Art Agentur” umbauen, die kein klassisches Rahmenprogramm mehr über genaue Zeitfenster an alle 44 Lokalsender zuliefern sollen. Stattdessen sollen modulare Programmteile zur Verfügung gestellt werden, die die NRW-Lokalradios nach eigenem Bedarf in ihr aktuelles Programm einbauen können sollen. Angeblich beabsichtige der WDR außerdem, sich als Radio NRW-Gesellschafter zurückzuziehen, so der Kontakter weiter.
 
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Gewisse Schnittmengen existieren, sogar zwischen 1LIVE und WDR 4. Aber so riesig groß ist die Schnittmenge zwischen WDR 4 und WDR 2 nicht. Auf WDR 4 laufen jedoch viele Oldies, die bis vor wenigen Jahren noch bei WDR 2 liefen, heute dort aber nicht mehr gespielt werden. Nicht nur WDR 4, auch WDR 2 hat sich verjüngt. Leider.
 
Schnittmengen sehe ich bei den 80ern, Deutsch-Pop sowie Soft-Pop aus den aktuellen Charts.
Die Mehrheit der Titel bei WDR 4 dürfte aber aus den 60ern und 70ern stammen, somit sind wir noch recht weit von dem entfernt, was es zu Beginn der 90er gab, ich hab mal ein Programmschema entdeckt, nach welchem entweder der ARD-Radiowecker zeitweise auf WDR 1/2-5 lief oder aber das WDR-eigene (?) "Fünf nach Fünf bis Sechs" auf WDR 1, 2, 3, und 5.
Beweise:
Alte Übersicht 3.jpg Alte Übersicht 5.jpg Alte Übersicht 7.jpg
 
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