WDR 4 - aktuelle Entwicklungen

Vielleicht auch ein Beweis für die noch gar nicht aufgestellte These, dass der Beruf Radiopräsentator so einsam macht, dass man an hohen Feiertagen nix besseres zu tun hat, als seiner geliebten Arbeit zu frönen. :D
 
Als Argument wird immer wieder vorgetragen, dass die Hörer des Schlagers wegsterben und durch jüngere Hörer ersetzt werden müssen, die lieber eine andere Musik hören möchten.

Das hirnrissigste Argument, das sie sich jemals haben einfallen lassen, um ihr traniges Oldieformat aus der Schublade ziehen und den okkupierten Sendern für teures Geld unterzuschieben zu können.

Wie man attraktives Radio macht ist diesen Leuten völlig unbekannt.
 
Das hirnrissigste Argument, das sie sich jemals haben einfallen lassen, um ihr traniges Oldieformat aus der Schublade ziehen und den okkupierten Sendern für teures Geld unterzuschieben zu können.

Wie man attraktives Radio macht ist diesen Leuten völlig unbekannt.

Wenn es doch wenigstens ein traniges Oldieprogramm wäre. Jetzt setzt man auf diese fürchterlichen Gemischtwarenformate, wo aber auch gar nichts zusammen passt. Dort laufen neben ausgebrannten Oldies auch aktueller Chartsmist, sowie 80/90er Dudelpop und hin und wieder mal was Deutsches. Wer will oder kann denn so einen Schrott durchgehend hören? Bei den Niedersachsen lief mal in einer Sendestunde Peter Kraus und DJ BOBO hintereinander. Bei so einer schwachsinnigen Musikauswahl kann man sich doch nur noch an den Kopf fassen! Es ist wirklich ein Jammer, was momentan Radiotechnisch so abgeht.
 
In die digitalen Multiplexe, genau da gehören Spartenprogramme, die nur ein kleines Hörersegment abdecken, hin!

Ja, zum Beispiel "Hot AC". Seit wann vertragen sich Hard Rock und Rap?
Schlager verträgt sich nicht mit anderer Musik: Entweder man liebt oder man hasst ihn

Würdest du das auch über diesen Schlager sagen? Du als alter Funkbruder?

Es ist halt alles eine Frage der Machart, jedes Genre kann unsagbaren Müll hervorbringen, die aktuelle "Popmusik" bietet dafür ja reichlich Anschauungsmaterial. Bei wieviel Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung meinst du macht David Guetta einen Stich? Und dabei ist er im deutschen Printradio einschl. Vasallenstationen praktisch omnipräsent.

deshalb sollte es Programme geben, die ausschließlich einen Schwerpunkt auf Schlager und Volksmusik legen.

Und wie willst du den Werbebann der Print-Connection durchbrechen? Da wär's doch gleich besser man propagierte die flächendeckende Einführung von W-LAN-Hotspots zum Zwecke barrierefreien Radiokonsums.

Wenn es doch wenigstens ein traniges Oldieprogramm wäre. Jetzt setzt man auf diese fürchterlichen Gemischtwarenformate, wo aber auch gar nichts zusammen passt. Dort laufen neben ausgebrannten Oldies auch aktueller Chartsmist, sowie 80/90er Dudelpop und hin und wieder mal was Deutsches.

Die haben ihr Oldieformat ohne jedes Gespür mit neuerem Chartgedudel angereichert, dabei spielen genretechnische oder stilistische Geschmacksverträglichkeiten wie eh und je keine Rolle. Geschmack kann man eben nicht lernen, man hat ihn oder man hat ihn nicht.

Das Dudelradio liegt ohnehin in den letzten Zügen, was danach kommt kann nur besser werden.
 
die erkenntnis ist seit jahrzehnten die gleiche: der WDR kann information - wenngleich bisweilen auch tendenziös - aber bei musik und unterhaltung versagen sie gandenlos.
 
Die haben ihr Oldieformat ohne jedes Gespür mit neuerem Chartgedudel angereichert, dabei spielen genretechnische oder stilistische Geschmacksverträglichkeiten wie eh und je keine Rolle. Geschmack kann man eben nicht lernen, man hat ihn oder man hat ihn nicht.

Das Dudelradio liegt ohnehin in den letzten Zügen, was danach kommt kann nur besser werden.

Ich höre bei diesem Musikangebot nur Panik und Hilflosigkeit heraus. Einige Schlagerwellen haben Hörer verloren, aber mit der jetzigen Musikauswahl dürfte das nichts werden, um Hörerverluste auszugleichen. Diese "Der beste Mix" Mentalität wird sich bei den konservativen Wellen eher nicht durchsetzen. Bei den AC Wellen ist auch so langsam die Luft raus. Diese Formate waren Ende der 90er auf dem Vormarsch, als auf einer Welle alles Mögliche lief. Das war damals Neu und Innovativ, vor allem wenn ich jetzt an die Anfangszeit von Hit-Radio Antenne denke. "Die Klassiker, Die Mega Hits der 80er und 90er und das beste von Heute". Da liefen auch mal Simon & Garfunkel und Masterboy hintereinander. Aber gut. Ich möchte auch nicht weiter abschweifen und jetzt wieder zurück zum Raffzahnplatz nach Köln. ;)
 
Diese "Der beste Mix" Mentalität wird sich bei den konservativen Wellen eher nicht durchsetzen. Bei den AC Wellen ist auch so langsam die Luft raus.

Selbst wenn man die Masse der Autofahrer, die das Hitradio auf stumm schalten, sich nur noch den "besten Verkehrsfunk" durchgeben lassen und ansonsten ihre eigene Musik hören, mitrechnet, sind MA-Zahlen schwer nachvollziehbar. Aber laut MA scheint ja auch WDR2 in letzter Zeit stark verloren zu haben, na Hauptsache das Agenturen-Libebkind "Radio NRW" hat die Nase vorn.
 
kinder, hört ausländisches radio. radio gehört leider nicht zur deutschen kernkompetenz :D

Ich persönlich bin ja seit Jahren begeisterter Hörer des belgischen VRT Radio 2. Ist irgendwo halfway between WDR 2 und WDR 4 einzuordnen, aber mit deutlich differenzierterer Musikauswahl. Z.B. "Girls watch" / Andy Williams habe ich im deutschen Radio schon ewig nicht mehr gehört (RH mag es mir verzeihen...)

Ein wenig off-topic, sorry, aber es geht ja hier um WDR 4 und seine Stärken und Schwächen, und ich kann mir schon vorstellen, daß in den empfangstechnisch für Radio 2 erreichbaren Regionen dieser Sender WDR 4 etliche Hörer klaut, zumindest tagsüber.
 
Seit wann vertragen sich Hard Rock und Rap?
Die haben noch nie zueinander gepasst.

Würdest du das auch über diesen Schlager sagen? Du als alter Funkbruder?
Schwer zu sagen. Meinen Geschmack trifft der Titel jedenfalls nicht.

Wenn schon was deutschsprachiges, dann bspw. Su Kramer - Die grüne Witwe (Telefunken, 1978) oder Christiane Ufholz, Gruppe 'Lift' - Wenn (Amiga, 1973), meinetwegen auch eine Phillysound-Nummer wie Marianne Rosenberg - Wieder zusammen (Philips, 1976).

Diese mehr als 30 Jahre alte Musik hat einen ganz anderen, weitaus abwechselungsreicheren Rhythmus als bspw. das Stück von Nicole, das in meinen Augen einfach nur schlecht produziert ist: Das ist 'ne reine Kommerz-Nummer, nichts anderes.

Es ist halt alles eine Frage der Machart, jedes Genre kann unsagbaren Müll hervorbringen, die aktuelle "Popmusik" bietet dafür ja reichlich Anschauungsmaterial.
Das gilt für den Schlager aber ganz besonders. Die Alben von Andrea Berg und DJ Ötzi bspw. gehören für mein Empfinden auch in die Kategorie "Müll", ungeachtet der Tatsache, dass nicht wenige voll darauf abfahren.
Die Musikindustrie hat es halt im Laufe der Jahre geschafft, mit minderwertigem Schrott Geld zu verdienen.

Und wie willst du den Werbebann der Print-Connection durchbrechen?
Wenn ein Programm genügend Hörer hat, wird es auch Werbekunden finden.
Das schafft inzwischen selbst Lounge FM.

Da wär's doch gleich besser man propagierte die flächendeckende Einführung von W-LAN-Hotspots zum Zwecke barrierefreien Radiokonsums.
Solche Hotspots haben nur eine sehr begrenzte Reichweite und sind damit für den genannten Zweck nicht zu gebrauchen.
 
Schwer zu sagen. Meinen Geschmack trifft der Titel jedenfalls nicht.

Es wär' ja schon viel gewonnen wenn einige Leute nicht ständig den eigenen Geschmack für das absolute Non-Plus-Ultra ausgeben und von sich automatisch auf das Kollektiv schließen würden. Für mich ist David Guetta Schrott, aber ich gestehe anderen gerne zu dass sie ihn gut oder sogar megageil finden; Mehrheiten lassen sich mit so was aber sicher noch weniger organisieren als mit Nicole, den Paldauern oder Drafi Deutscher. Natürlich muss Schlager anders klingen als das plattgewalzte Pop-Radiogedudel, wer hat schon einen sterilen Einheitsgeschmack, wie die Beraterschaft gemeinhin unterstellt?

Du bist in Sachen Musik ja auch sehr meinungsstark und das ist gut so. Dein Geschmack taugt aber genausowenig für Verallgemeinerungen wie der meine.

Diese mehr als 30 Jahre alte Musik hat einen ganz anderen, weitaus abwechselungsreicheren Rhythmus als bspw. das Stück von Nicole, das in meinen Augen einfach nur schlecht produziert ist: Das ist 'ne reine Kommerz-Nummer, nichts anderes.

Nein, das ist es definitiv nicht und das lässt sich sogar objektiv nachweisen, ganz unabhängig vom individuellen Geschmack. Es ist sogar spitzenmäßig produziert.

Das ist 'ne reine Kommerz-Nummer, nichts anderes.

Ja, was soll denn sonst im Radio laufen, etwa Indie-Punk oder Amateurmucke? Das Problem ist nicht der kommerzielle Zuschnitt, der für die erfoderliche Breitenwirkung sorgt, sondern das miese, gleichtönende Angebot fernab jeder echten Auswahlmöglichkeit. Niemand stört sich am jugendlichen "Musikschrott", wenn auch das mittlere Segment adäquat bedient wird.

Wenn ein Programm genügend Hörer hat, wird es auch Werbekunden finden. Das schafft inzwischen selbst Lounge FM.

Nein, weil der deutsche Radiomarkt von Oligopolen und Lobby-Seilschaften beherrscht wird, die unliebsame Konkurrenten wegbeißen.

Das schafft inzwischen selbst Lounge FM. Solche Hotspots haben nur eine sehr begrenzte Reichweite und sind damit für den genannten Zweck nicht zu gebrauchen.

Der Pünktchensender tut dem Kartell auch nicht weh, den hört doch sowieso kaum jemand. Diese Musikfarbe ist nur was für winzige Minderheiten. Ein "Schlagersender" hat aber Massenpotential.
 
Wenn ein Programm genügend Hörer hat, wird es auch Werbekunden finden.

Du bist ein Traumtänzer. Es heißt noch lange nicht, das ein Sender der viel gehört wird, automatisch Werbekunden findet. Und schon mal gar nicht bei kleinen Privatsendern. Da ist Klinkenputzen angesagt. Und dafür braucht man wieder jemanden, der das macht. Aber da hast Du dir ja sicherlich schon viele Gedanken gemacht, bei deinem neuen Projekt.
Ich könnte dir sogar ein Beispiel nennen, wo das funktioniert hat, aber nur mit sehr, sehr viel Einsatz eines Werbeverkäufers. Und sowas muss man können !
Aber da Du ja der absolute "PROFI" hier bist, wirst Du das schon machen.
 
@ Rico

Vor einigen Jahren sind die Hörer noch nicht mit alternativen Musikquellen durch die Gegend gelaufen und fanden diesen chaotischen Musikmix auch noch gut. Die Zeiten haben sich geändert und ich finde, dass die Sender wieder ihre Profile schärfen müssten und eine Richtlinie anbieten sollten. Dieses "Ich spiele alles und möchte echt keinem weh tun" Gehabe wird sich bald nicht mehr durchsetzen.
 
Wenn ein Programm genügend Hörer hat, wird es auch Werbekunden finden.

http://www.radioszene.de/news/RPR2-bigFM.htm:
"Denn obwohl sich RPR ZWEI als eines der meistgehörten Radioprogramme einer hohen Beliebtheit bei den Hörern erfreute, waren die Werbeeinnahmen in den vergangenen Jahren stark rückläufig. Hauptgrund hierfür ist, dass die Werbewirtschaft als Maßstab für ihre Werbebuchungen ausschließlich die Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen anerkennt."
 
Nicht die Werbewirtschaft als solche ist der Grund für diese Misstände, sondern die von der Zeitungswirtschaft am Gängelband geführten Agenturen, deren Hauptaufgabe darin besteht den Radiowerbemarkt gegenüber der Non-Print-Konkurrenz abzuschotten.

Dieser Mesalliance ist die trostlose deutsche Radiolandschaft zu verdanken, und eben der werfen sich die öffentlich-rechtlichen Sender reihenweise an die Brust, weil ihr eine zentrale Geldverteilungsfunktion zukommt. Es hat ja keinen Sinn sich die Welt ewig schönzureden und nutzlose Symptombekämpfung zu betreiben, indem man an störrische Sender appelliert ihre Reformen zu überdenken oder andere Wege einzuschlagen. Gesetzgeber und Marktregulatoren müssten die Axt viel tiefer ansetzen und den öffentlichen Rundfunk muss man an seine Kernaufgaben erinnern, die vornehmlich in der Versorgung aller relevanten Bevölkerungsgruppen und in einer nonkommerziellen Programmgestaltung bestehen.

Wenn sich die Verhältnisse nicht bald ändern steht nämlich zu befürchten, dass der deutsche Hörfunk in die schlimmste Existenzkrise aller Zeiten schlittert. Nach glaubwürdigen Prognosen des Mobilfunkausrüsters Ericsson wird schon in wenigen Jahren jeder Bundesbürger mindestens ein Smartphone besitzen und was das für den Telekommunikationsmarkt bedeutet ist ebenso klar wie die zwangsläufigen Auswirkungen auf die triste deutsche Radiolandschaft.
 
http://www.radioszene.de/news/RPR2-bigFM.htm:
"Denn obwohl sich RPR ZWEI als eines der meistgehörten Radioprogramme einer hohen Beliebtheit bei den Hörern erfreute, waren die Werbeeinnahmen in den vergangenen Jahren stark rückläufig. Hauptgrund hierfür ist, dass die Werbewirtschaft als Maßstab für ihre Werbebuchungen ausschließlich die Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen anerkennt."

Diese Lethargie, diese Inflexibilität, diese nicht vorhandene Kreativität zieht sich leider wie ein roter Faden durch die gesamte deutsche Radioszene :(
 
Nach glaubwürdigen Prognosen des Mobilfunkausrüsters Ericsson wird schon in wenigen Jahren jeder Bundesbürger mindestens ein Smartphone besitzen und was das für den Telekommunikationsmarkt bedeutet ist ebenso klar wie die zwangsläufigen Auswirkungen auf die triste deutsche Radiolandschaft.
Man sollte sich nur mal die Möglichkeiten vor Auge führen, die sogenannte Streamingdienste (z.B. Simfy oder Spotify) nicht nur auf dem Smartphone oder Tablet heute schon bieten. Immer mehr Endgeräte können unabhängig vom PC oder Handy über W-LAN auf die API dieses Dienstes zugreifen. Es gibt dazu Verträge mit Terratec (Noxon) und Sonos. Benutzer können ihre eigenen Inhalte (Playlists) zusammenstellen und auf alle Systeme "mitnehmen". Solche Flexibilität kann derzeit kein Radiosender bieten.
 
Benutzer können ihre eigenen Inhalte (Playlists) zusammenstellen und auf alle Systeme "mitnehmen". Solche Flexibilität kann derzeit kein Radiosender bieten.

Dazu muss der Hörer aber selbst aktiv werden und entspricht in keinsterweise den Ursprungsgedanken von RUNDFUNK. Das ist eher vergleichbar mit der Kassettenzusammenstellung in den 80er Jahren. Sinn des Rundfunks ist, viele Menschen gleichzeitig mit den gleichen Inhalten zu versorgen. Das ganze mit einem Sender und einem Übertragungskanal für viele Empfänger.
 
Ginge es nur darum, sich mit Musik zu beschallen, könnte man ihn in der Tat abschaffen.

Aber im Gegensatz zum MP3-Player lebt (sollte zumindest) Rundfunk, geht auf aktuelle Ereignisse ein, spricht mich an und unterhält mich.
Und genau aus diesen Gründen schalte ich ihn ein.
 
Monika Piel war heute im WDR-Fernsehen und sprach von einer neuen "Jugendwelle", die der WDR plane ...

Fragt sich was die Zielgruppe sein soll. Bestimmt keine ehemaligen WDR 4 Fans, die sind ja laut Statistik schon um die 80. Der moderne WDR 4 Fan hört ja nur noch "brandneue" Lieder von den Beatles, Neil Diamond, ABBA und Cliff Richard. :cry:
 
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