Oh doch. Wenn vielleicht auch nicht viele, dann die wenigen mit umso mehr Leidenschaft. Musikalische Vielfalt, so wie sie in den Liebhabersendungen vorkommt, wird dort kenntnisreich und ansprechend dargeboten von Moderatoren und Redakteuren, die diese Leidenschaft zur dargebotenen Musik aus teilen. Genau das macht diese Sendungen aus. Im Netz, da muß ich suchen. Da ist niemand, der mir weitere Informationen zu den Titel liefert und seine Freude an der gespielten Musik mit der Hörerschaft teilt bzw. teilen kann. Das Web ist seelenlos, genauso wie es das WDR 4 Abendprogramm sein wird, wenn die Liebhabersendungen verschwinden sollten.
Ich kann diesem so stimmigen Post nur beipflichten. Nach zwei Wochen Urlaub bin ich nichts ahnend zurückgekehrt und habe mit Bestürzung und Wut vernommen, dass innert kürzester Zeit die meisten meiner Lieblingssendungen im Abendprogramm abgeschossen wurden ("axed" würde man auf Englisch treffend sagen). Damit geht musikalische Kompetenz verloren, die von den exzellenten Moderatorinnen und Moderatoren dem Publikum immer sehr unterhaltsam und sympathisch, aber eben auch informativ und gekonnt vermittelt wurde.
Moderatorinnen wie Elisabeth Hartmann oder Nadja Ziehm werde ich schmerzlich vermissen. Die von Matthias Bardon (RIP) so lange moderierte und dann von Jochen Robertz noch weitergeführte Sendung Chansons und Liederliches oder Suitbert Kempkes Spielplatz werden mir fehlen. Auch Chorstunde und Bläserklänge wurden von einem kulturlosen Management dahingerafft. Und man ist auf der Teppichetage noch so dreist, uns dies als Gewinn und das Publikum damit als dumm zu verkaufen.
Statt Qualität also Dudelfunk und noch mehr tooooolle 70er und fröööhliche 80er, die ich im Tagesprogramm von WDR4 eh schon lange nicht mehr ertrage. Alles austauschbar, profillos und belanglos dahinplätschernd. Fahrstuhlmusik. Und wieder ein paar Euros eingespart. Noch mehr sparen wird man, wenn man den Seichtfunk WDR4 ganz schliesst. Das alledings werde ich nicht mehr mitbekommen, denn seit heute zähle ich, traurig genug, zu den Ex-Hörern dieses Senders.
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