• Wie aus den radioforen.de-Nutzungsbedingungen hervorgeht, darf kein urheberrechtlich geschütztes Material veröffentlicht werden. Zur Identifizierung von Interpret und Titel (o.ä.) dürfen jedoch Hörproben bis zu 30 Sekunden angehängt werden. Was darüber hinausgeht, können wir nicht tolerieren.

Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

In punkto holländische Sender gebe ich Dir absolut Recht ....:D. (sowieso...)
In punkto Einfallslosigkeit und Hitparade rauf und runter bei den heutigen Stationen in DL auch.... :D
Das hatte ich aber nicht gemeint, und ich kapituliere auch nicht... ganz im Gegenteil.

Vielleicht wird es so deutlicher: Es gibt Nischen-Musikgenres (c&w zählt für mich in DL dazu) und es gibt Musikgenre/Nischen-Programme (oder gab...). (Von hardrock bis hin zu c&w, aber auch techno-trance-dreamwave)...

Der ursprüngliche Sinn dieses und der anderen threads war es aber eigentlich, solche Songs zu nennen, die im normalen (auf Vielfalt an- und ausgelegten) Tagesmusikprogramm einfach übersehen und vergessen werden.
Und da gehören einfach nicht ganze Diskographien diverser Bands und Sänger rein, sondern Einzelnennungen... meinetwegen zwei, drei - vier gut ausgesuchte. So ufert das mir einfach zu weit aus.... (aber das ist meine bescheidene Meinung. funkbude verwaltet das Ding ja....:D)
Garbage, Stone Temple Pilots, Utah Saints und Lightning Seeds sind so einige der bedeutenden Gruppen (für mich) aus den 90ern: Schau mal nach, mit wieviel Titeln sie hier genannt sind?
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

Eine Band, deren stilistische Bandbreite vom Rock & Roll bis hin zu karibisch-mexikanischen Rhytmen reicht, sind die Mavericks. Sie gruppierte sich um Lead-Singer Raul Malo (*1965) und Bassist Robert Reynolds (*1962), der mehrere Jahre mit Trisha Yerawood verheiratet war. Die beiden Musiker kannten sich noch aus Schulzeiten und teilten weitgehend dieselben musikalischen Neigungen. Unter Einbeziehung von Reynolds bestem Freund Paul Deakin (*1959), einem gefragten Drummer und Session-Musiker, entstand so eine der progressivsten, experimentierfreudigsten und kommerziell erfolgreichsten Musikformationen der 90er-Jahre. Die Band, die musikalisch zwischen authentischem Retro-Sound und innovativem Latino-Rock oszillierte, war im Sonnenstaat Florida beheimatet. Zwei ihrer Gründungsmitglieder, Malo und Deakin, stammen aus Miami.

Zunächst bespielten die drei Vollblutmusiker Rock-Clubs und Dance-Halls, nach Erscheinen ihres ersten und bahnbrechenden Albums mehrte sich ihr Ruhm und sie erlangten lokale Bekanntheit weit über Florida hinaus. Sogar in Nashville war man auf das vielversprechende Debüt der jungen Band aufmerksam geworden. Bei einem Großauftritt in der Musikmetropole war fast das gesamte Establishment zugegen und so konnten sich die drei Nachwuchskünstler ihr Wunschlabel gerdezu aussuchen, wobei die Wahl letztlich auf MCA fiel. Noch bevor die Aufnahmetätigkeit für ihr zweites Album begann, holten sie sich den Gitarristen David Lee Holt an Bord. 1992 erschien From Hell to Paradise, ihr erstes Major-Release, das ganz überwiegend aus Eigenkompositionen Raul Malos bestand.

Der Paukenschlag folgte 1994 mit dem Album What a Crying Shame, das von Don Cook produziert wurde und Doppelplatinstatus erreichte. Kurz nach der Fertigstellung ihres neuesten Werks wurde Paul Deakin durch Nick Kane ersetzt. Auch die 1995 erschienene Platte Music for All Occasions fand begeisterte Aufnahme bei den Kritikern und großen Zuspruch beim Käufer. 1996 folgte Trampoline, ihr bislang ambitioniertestes Album. Die Musik dieser couragierten Kollektion war offen für die verschiedensten lateinamerikanischen Einflüsse; die Single Dance The Night Away schaffte über Großbritannien sogar den Sprung nach Deutschland. 2001 nahm Malo ein Album mit der Gruppe Los Super Seven in Angriff, erst 2003 kam es zur Wiedervereinigung, wobei Eddie Perez an die Stelle Nick Kanes trat. Heute gelten die Mavericks als Kultband ersten Ranges, ihre zu Klassikern gewordenen Hits sind in Amerika allgegenwärtig.


What a Crying Shame (1994)

Oh What a Thrill (1994)

There Goes My Heart (1994)

Neon Blue (1994)

I Should Have Been True (1995)

Something Stupid
(Raul Malo & Trisha Yearwood, 1995)

All That Heaven Will Allow
(1995)

Blue Moon (1995)

Here Comes the Rain (1995)

All You Ever Do Is Bring Me Down (feat. Flaco Jiménez, 1996)

Missing You (1996)

I Don't Care If You Love Me Anymore (1996)

Someone Should Tell Her (1998)

To Be With You (1998)

Dance the Night Away (1998)

Think of Me (When You're Lonely) (1999)

Mr. Jones (1992)

Children (1992)

Hey Good Lookin' (1992)
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

Also ich finde es gut, dass ricochet entsprechende Vorschläge macht. Er scheint vor allem auch entsprechendes Hintergrundwissen zu haben, was sich in seinen Vorstellungen der Interpreten gut wiederspiegelt. Und warum sollten es diverse Titel nicht auch ins Radio schaffen? Bei den 80ern wurden ja auch schon so viele Perlen jenseits des Mainstreams genannt, da erscheint es doch nur recht und billig, dass man bei den 90ern ähnlich verfährt.

By The Way: Die Mavericks sind keineswegs unbekannt. "Dance The Night Away" wurde lange in den Niederlanden gespielt und ist heute noch eines meiner Favoriten.
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

Wo wir schon mal dabei sind, würde ich mir auch Songs von einem der erfolgreichsten Sänger der 90er Jahre (leider nicht in Deutschland) wünschen: Garth Brooks. Titelvorschläge erspare ich mir hier mal. Ausser vielleicht "If tomorrow never comes" kennt die sowieso keiner. Jemand der 130 Millionen Alben verkauft hat und damit mehr als Madonna und Michael Jackson zusammen, kann ja so schlecht nicht sein. Im deutschen Radio leider trotzdem Fehlanzeige.
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

Ich versteigere mich zu der Behauptung, dass Countrymusik in Deutschland niemals ein Bein auf die Erde bekommen wird. Nie, nimmer, gar nicht.
Genausowenig wie Baseball.

Das hat nichts mit Qualität zu tun, sondern einfach damit, dass diese Musik für europäische Ohren zu fremdartig, langweilig und immer irgendwie quengelig wirkt. Selbst weichgespülter Country-Pop á la Taylor Swift hat es hierzulande schon unheimlich schwer. Erst wenn die Country-Einflüsse nur noch in homöopathischen Dosen wahrzunehmen sind (Shania Twain) besteht der Hauch einer kommerziellen Chance in Europa.

Auch die verkauften 130 Millionen Platten von Herrn Brooks beeindrucken mich da nicht wirklich. Das dürfte sich nämlich im Wesentlichen auf den nordamerikanischen Kontinent beschränken.
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

Damit hast du leider Recht. Allerdings gibt es ja viele Künstler die aus der Country Ecke kommen und dann zum Pop übergeschwenkt sind wie z.B. Shania Twain oder Keith Urban. Auch bei vielen Stückene von bekannten Sänger/Gruppen wie Elvis oder den Eagles lassen sich die Country-Einflüsse nicht verleugnen.

Das hat nichts mit Qualität zu tun, sondern einfach damit, dass diese Musik für europäische Ohren zu fremdartig, langweilig und immer irgendwie quengelig wirkt.

Sagen wir lieber für deutsche Ohren. In anderen Ländern ist diese Musik nämlich sehr beliebt und letztendlich sind die europäischen Einflüsse nicht zu überhören. Eros Ramazotti ist auch langweilig und die wenn die Stimme von Shakira nicht quengelig klingt, dann weiss ich es auch nicht. Also daran kann es eigentlich nicht liegen.
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

Ich versteigere mich zu der Behauptung, dass Countrymusik in Deutschland niemals ein Bein auf die Erde bekommen wird. Nie, nimmer, gar nicht.
Genausowenig wie Baseball.

Das hat nichts mit Qualität zu tun, sondern einfach damit, dass diese Musik für europäische Ohren zu fremdartig, langweilig und immer irgendwie quengelig wirkt.

Wo sind die schnellen Nummern von den Mavericks oder Little Texas langweilig, inwiefern klingt die Stimme von Wynonna langweilig? Das ist doch blanker Unsinn, das riecht doch alles geradezu nach Vorurteilen, Ressentiments und purer Ahnunglosigkeit. Anhand welcher Hörbeispiele kannst du deine sonderbaren Behauptungen eigentlich festmachen?

Dass Country bei europäischen Hörern nicht verfängt ist pure Ideologie, nein es ist schlicht die Unwahrheit. Dass Country in Europa nahezu unbekannt ist hat unternehemenspolitische Gründe, die mit den Interessen der Musikkonzerne in Zusammenhang stehen. Daher wird und wurde seit jeher auf eine Vermarktung der Country-Acts verzichtet. Sonst wird ja auch jeder Quark über den großen Ozean gespült, eben weil die Industrie ein Interesse daran hat, diverse Popsternchen zu promoten. Die amerikanische Radiolandschaft ist zur Gänze von der Promotionspolitik der Musikindustrie abhängig und ausschließlich die Verkaufsstrategie der Plattenmultis entscheidet, was in den internationalen Hitparaden aufscheint und was nicht.

Du solltest ein wenig nachrecherchieren, bevor du so gewagte und emotionsgetriebene Behauptungen aufstellst, Plattenschrank.
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

Oh, da habe ich wohl versehentlich einem der versprengten Country-Fans in Deutschland auf den Schlips getreten! :D Entschuldigung!

Mein Statement gibt nur die Realität wieder und nicht etwa meinen persönlichen Musikgeschmack. Emotionsgeladen ist eher deine Reaktion darauf.

Die Unbeliebtheit von Country-Musik in Deutschland den Plattenkonzernen in die Schuhe zu schieben ist ja wohl mehr als albern. Ausgerechnet die Plattenindustrie, die sonst aus jeder Sch***e Geld macht, verzichtet freiwillig auf den Goldesel? Nein. Es hat ja durchaus Versuche gegeben, Country hierzulande zu etablieren, aber es hat eben nicht geklappt.

(Ich selber habe übrigens überhaupt nichts gegen Country, ist zwar nicht unbedingt meine Lieblingsmusik, aber es ist durchaus Hörbares dabei)
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

Aber es tut sich was. Bands wie "The Boss Hoss" oder "Texas Lightning" können durchaus auch kommerzielle Erfolge feiern.
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

So unterschiedlich sind die Geschmäcker... kann Texas Lightning gar nichts abgewinnen. Das "No no never" war ein peinliches Dahingeträllere und seitdem habe ich nichts substantielles mehr von denen gehört...
Aber das würde jetzt eher in einen separaten thread "C&W im Radio-gestern und heute" gehören, den wir irgendwann mal aufmachen sollten (ricochet? :D?), denn hier geht es die 90er...
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

Jetzt muss ich doch noch ausführlich auf diese halbgaren Einlassungen eingehen, vorhin stand ich leider erheblich unter Zeitdruck und hatte keinen Zugang zu meinem Computer.

Nun, ich habe schon vermutet, dass Plattenschrank von den Mechanismen der Musikindustrie keine Ahnung hat und die Vermarktungsstrategien der Großkonzerne nicht kennt. Auch die etwas reflexhaften, beinahe schon anachronistischen Unterstellungen ("quengelig") kann man ja mit einem Schmunzeln beiseite schieben.

Ich habe schon an anderer Stelle kurz beschrieben, unter welchen Prämissen die Big Four (Universal/Warner/Sony/EMI) Musik über Kontinentalgrenzen hinweg vermarkten. Es gibt neben dem internationalen Popsegment noch nationale Musikmärkte, die sich teilweise bereits vor vielen Jahrzehnten etabliert haben. Sowohl die transnationalen wie auch die nationalen Märkte werden prinzipiell von den selben Großunternehmen bedient und durch Regionalniederlassungen gesteuert. Fürs Popgeschäft ist immer noch der amerikanische Musikmarkt maßgeblich, in den USA liefern sich die Plattenkonzerne ein heftiges Wettrennen um die Gunst der Radiostationen.

In den USA wird der gesamte Hörfunkmarkt abgesehen von den spendenfinanzierten Public Radios von mehreren Trägergesellschaften beherrscht, die anders als im öffentlich-rechtlich dominierten Deutschland zur Gänze profitiorientiert sind und Verdienststreben vor Vielfalt oder Ausgewogenheit stellen. Diese Gesellschaften (CBS, Citadel, Clear Channel, Emmis etc.) betreiben regionale und lokale, auf die demographische Struktur zugeschnittene und nach Musikformaten ausgerichtete Hörfunkangebote, hinzu kommen werbefinanzierte News-, Talk- und Full-Service-Stationen.

Den Maßstab für den weltweiten Musikvertrieb bilden immer noch die US-Single-Charts (Billboard 100), die überwiegend auf dem Monitoring repräsentativer Radiostationen beruhen. Wer nun glaubt, die Musikindustrie enthielte sich beim Promotion aktueller Neuerscheinungen jeglicher finanzieller Einflussnahme, der sieht sich getäuscht. Die Radiogesellschaften generieren ihre Einkünfte nicht nur aus den dahinbröckelnden Werbeeinnahmen, sondern geraten wirtschaftlich immer mehr unter die Kontrolle der Musikkonzerne, deren entscheidender Promotionskanal sie abgesehen von den reichweitenschwächeren Videoclipsendern nun mal sind.

So gesehen liegt es auf der Hand, dass man auf den Airwaves in erster Linie das vorfindet, was die Plattenmultis auf den verschiedenen Vertriebswegen absetzen möchten. Somit kann kaum verwundern, dass die Album-Charts (Billboard 200) als Verkaufshitparade im Prinzip das wiederspiegeln, was die Single-Charts vorweggenommen haben. Die Hörer lassen sich nun mal vom Radio, dem zentralen Promotionsinstrument der Musikindustrie, manipulieren und die ganz überwiegende Mehrheit der Plattenkäufe resultiert aus dem Radio-Marketing (d.h. gekauft wird, was im Radio läuft).

Da die Musikkonzerne in allen Weltgegenden operieren, verfügen sie auch über ein weltumspannendes Vertriebs- und Verkaufsmanagement. Die Big Four kontrollieren sowohl das internationale Musikbusiness (International Pop Scene) wie auch die nationalen Märkte. Als Testmarkt gelten immer die USA, selbst wenn die aufstrebenden Interpreten aus Australien oder Schweden kommen sollten, und was in den Staaten nicht funktioniert landet im Mülleimer der Musikgeschichte. Daneben gibt es auch noch kontinentale Testmärkte wie Großbritannien oder Deutschland, die allerdings weniger bedeutend sind und ausschließlich zur Erprobung europäischer Regionalinterpreten dienen (Robbie Williams, Tokio Hotel), die weltweit aber keine wesentliche Rolle spielen.

Die nationalen Musikgenres (Country, Latin, R&B ohne Rap und Hip-Hop, Chanson, Deutschpop, Schlager/Volksmusik...) bleiben von den internationalen Märkten weitgehend unberührt und sichern den Großunternehmen ein einträgliches Geschäft in einzelnen Weltregionen oder Heimatmärkten. Nationale Musikgenres werden grundsätzlich nicht weltweit vermarktet, obwohl einige ihrer Protagonisten immer wieder im internationalen (Pop-)Musikgeschäft eingesetzt werden (z.B. R&B-Souldiven wie Whitney Houston, Countrysänger wie Leann Rimes oder Latino-Interpreten wie Shakira).

Was schließen wir aus diesen Verhältnissen? Dass Country in Europa gar kein Massenmarkt werden kann, weil die Musikindustrie von Anfang an darauf verzichtet hat, es in Europa zu bewerben oder zu protegieren. Die paar Musiksendungen, die man immer wieder in verschiedenen Radiosendern findet, beruhen ausschließlich auf Liebhaberei und Eigenrecherche. Die Musikkonzerne haben kein Interesse daran, neue Genres teuer zu vermarkten und damit ihr Popgeschäft oder die von ihnen ebenso beherrschten nationalen Musikrichtungen zu gefährden; in diesem Fall steht ein höherer Werbeaufwand gleichbleibenden Einnahmen gegenüber und das bedeutet Verluste. Auch die Countrystars müssen lange überredet werden, ein Konzert in Europa zu geben, weil sie weder den Markt kennen noch das Geld brauchen.

Dass Plattenschrank seine auf Unkenntnis beruhenden Vorurteile (quengelig? langweilig?) zum Sachargument umfunktioniert ist schade aber so ist das nun mal leider.
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

Langsam kommen wir an den Punkt, wo wir vielleicht DOCH einen thread über Nischen-Musikgenres, insbesondere über C&W, aufmachen sollten ?
Auch wenn mich angeblich Musik, die ich seit Jahrzehnten sammele und atme und verinnerliche, nicht interessiert (…:rolleyes:), so hat man auch im Laufe der Jahre trotz riesengroß eingestellter Toleranzschraube (erst anhören, dann urteilen und ggf. Schublade) doch noch einen eigenen Geschmack. Und C&W gehört nicht zu meinen Lieblings-Genres, sondern entscheidet sich nach Einzeltitel (bei mir).

Den Mavericks kann ich leider nichts abgewinnen, aber ich stehe auf solche Perlen wie Jolene/Dolly Parton, Fire on the mountain/Marshall Tucker Band, Wichita Lineman/Glen Campbell und bin auch offen für überwiegend „gute“ Musik von George Strait, Wynnona , Garth Brooks...usw.

ABER: Im deutschen RADIO ist c&w eine Randerscheinung (und wird es wohl auch bleiben), da pflichte ich Plattenschrank zu. Auch wenn es tausende von Fans gibt, die zu Country-Open-Airs pilgern. Die gewachsene Toleranz in den Staaten ist HIER nicht gegeben: ich sehe es nicht so.

Es war im übrigen eine gute Analyse der Mechanismen in den USA..... und Du sagst in etwa, daß die großen Konzerne dort gar kein Interesse am europäischen Markt haben (wenn es um C&W geht). Nur: Allein daher kommt nicht das relative Desinteresse, was ich hier (Europa) auch konstatiere.
Ich kenne es noch aus der aktive(re)n Zeit, wo ich Platte für Platte und Neuerscheinung für Neuerscheinung bewerten und abhören musste: Country hatte da wirklich einen schweren Stand, bis auf MOR in jeglichem Format... :rolleyes:

Die vier Musikkonzerne in den USA erinnern mich fatal an die Situation in England Mitte der 60er: Da wurde der Markt von Decca, EMI-Parlophone, Philips und Pye beherrscht und sonst gab es nichts. Bis die Offshore-Sender kamen und diese Struktur aufbrachen – erst seit Caroline/London Big L gibt es beispielsweise CBS (heute:Sony) in UK... 1968 waren es dann statt 4 schon 12 unabhängige Plattengesellschaften.

Das sogenannte „payola“ gab es dann -ab 65- auch schon damals in UK (und 208 Radio Luxembourg bestand bis 1965 aus nichts anderem als bezahlten Plattenshows). Wenn „payola“ heute in den USA wieder mitbestimmend ist, dann lässt das zunächst einmal Hoffnungen für den deutschen Radiomarkt zu. Mehr Vielfalt zum Beispiel, breitere Auswahl an Neuerscheinungen.... (auch wenn die Sache mit den bezahlten / forcierten airplays an sich verwerflich ist).

Abschliessend: Plattenschrank (ich teilweise auch) hat nichts anderes gesagt als daß trotz aller Bemühungen Country über den bekannten Fanpool hinaus kaum einen höheren „Marktanteil“ erzielen würde, dafür ist die Musik einfach zu spezifisch.
Und Du sagst, daß die amerikanischen Konzerne gar nicht daran interessiert sind, hier zu investieren, weil sie dann Verluste erleiden würden: Man kann sehr gut von dem leben, was in Nordamerika so zusammen kommt.
Na also.
Also wird es, was C&W angeht, so bleiben, wie es ist. Kein Grund, sich darüber aufzuregen.
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

Nachdem die Sache mit der Countrymusik hier langsam zur Glaubenfrage sich entwickelt, hier mal ein Statement von mir !!!

Der ursprüngliche Sinn dieses und der anderen threads war es aber eigentlich, solche Songs zu nennen, die im normalen (auf Vielfalt an- und ausgelegten) Tagesmusikprogramm einfach übersehen und vergessen werden.

Ich möchte mich im Großen und Ganzen dieser Meinung von RV01 anschliessen, wenngleich ich die Sache noch etwas großzügiger sehe.

Und da gehören einfach nicht ganze Diskographien diverser Bands und Sänger rein, sondern Einzelnennungen... meinetwegen zwei, drei - vier gut ausgesuchte. So ufert das mir einfach zu weit aus.... (aber das ist meine bescheidene Meinung. funkbude verwaltet das Ding ja....:D)

Ich finde man sollte sich auf die Singleauskopplungen entsprechender Alben beschränken. Reine Albentitel habe ich meist gar nicht aufgenommen, es sei denn sie machten sich durch häufigen Radioeinsatz bemerkbar.

Was die Countrymusik anbelangt, so habe ich mich meist darauf beschränkt eine Auswahl bzw.die bekannteren Songs und Gruppen in die Auflistung zu schreiben. Noch nimmt diese Musiksparte keine Überhand in der Musikliste, auch wenn ich mich bisweilen frage ob Songs die in Deutschland zu jener Zeit überhaupt nicht veröffentlicht geschweige denn gespielt wurden, darin enthalten sein sollten.

Ich bin gewiss kein Country-Kenner, denn dafür ist mir diese Musiksparte einfach zu speziell. Aber ich bin durchaus ein Kenner verschiedener Musikrichtungen, wenngleich ich mich nicht auf eine bestimmte Musikrichtung spezialisiert habe. Das man auf "seinem Gebiet" dann wesentlich mehr "drauf" hat ist sicher hoch anzuerkennen und logische Schlußfolgerung die man daraus ziehen kann.

Des Friedenswillen werde ich auch weiterhin ein paar Countrystücke mit in die Titelliste einfließen lassen, nur werde ich zukünftig keine Diskographien mehr dort reinschreiben, sondern nur noch einzelne ausgesuchte Titel. Denn dafür ist diese Musikrichtung hier in Deutschland einfach zu unterrepräsentiert bzw. zu speziell, auch wenn diese Umstände wie geschildert der Grund dafür sein mögen.
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

@radiovictoria:

Richtig, sie würden Verluste erleiden: Entweder im internationalen Bereich, beim Deutschpop, beim Schlager oder aber Country käme nicht an. Die einzelnen Positionen würden sich anders aufteilen, aber das Resultat wäre in etwa gleich - in Summe würde kaum mehr Geld für Platten oder Downloads ausgegeben.

Man kann die Countryszene der 60er- und 70er-Jahre auch nicht mit der heutigen vergleichen. Von den wenigen Country-Sängern, die den Sprung nach Europa geschafft haben, war die eine Hälfte Songwriter und die andere Hälfte weichgespülter Country-Pop (z.B. Kenny Rogers). Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mit den in Amerika prägenden Hardcore-Interpreten wie Hank Williams, Charley Pride und Merle Haggard nicht viel anfangen kann; Die Verkaufszahlen stiegen ja erst viel später, als die Stimmen besser und die Arrangements peppiger wurden. Gut gefallen mir allerdings Originale wie Don Williams oder George Jones.

Die Mavericks sind wie jede Band Geschmackssache; sie bewegen sich zwischen West Coast (Roy Orbison), Southern Style, traditionellem Rock, Carribean und Mariachi; dieser Mix wird den einen in wahre Begeisterungsstürme versetzen und den anderen vielleicht ein wenig befremden. Eins steht fest: Die Stimme Raul Malos ist einzigartig und die Art, wie er Balladen vorträgt, zum Steineschmelzen. Auch die Uptempo-Nummern sind absolut partytauglich. Die Mavericks gelten zumindest in den USA als Avantgarde-Band, gegen die im künstlerischen Vorfeld der Country-Music agierende Roots-Künstler wie Norah Jones verblassen. Aber keine Frage, das ist nur meine bescheidene Meinung.

Warum Norah Jones in Europa dermaßen durchstarten konnte? Weil sie dank findiger Manager die AC-Charts eroberte und der einzige nennenswerte Lounge-Interpret (Jazz/Blues/Americana) ihrer Zeit war. Aufgrund des beachtlichen Verkaufserfolgs entschloss sich EMI die Platte in Großbritannien zu lancieren.

Des Friedenswillen werde ich auch weiterhin ein paar Countrystücke mit in die Titelliste einfließen lassen, nur werde ich zukünftig keine Diskographien mehr dort reinschreiben, sondern nur noch einzelne ausgesuchte Titel. Denn dafür ist diese Musikrichtung hier in Deutschland einfach zu unterrepräsentiert bzw. zu speziell, auch wenn diese Umstände wie geschildert der Grund dafür sein mögen.

Welche Titel du in die Sammlung aufnimmst überlasse ich ganz dir. Vielleicht wäre ja auch ein Spezial-Thread klüger.
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

Moin!

Ihr dürft euch bei Radio Central bedanken, falls euch der Song (natürlich) bekannt vorkommt und erstmal nicht wieder aus dem Kopf geht... ("ha-ha-ha-ha-haaa...")

Lucio Dalla - Attenti Al Lupo (1991)


Dort lief heute auch
Brady Seals - I Get High Lovin' You (1998)

Diesen Titel empfand ich als durchaus radiotauglich, obwohl er unter "Country-Pop" in die Schublade kommt und damit in DE auf fruchtlosen Boden fällt bzw. schon gefallen ist. Sorry, keine anständige Hörprobe - bin wohl zu blöd. Auf Amazon ist nichtmal der Refrain zu hören. So ein Schwachfug... ricochet hatte Brady Seals übrigens hier im Thread schon genannt.


vg Zwerg#8
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

Ich glaube da kann ich dir aushelfen

THX. Ich bin mit meinem Browser einfach nicht weitergekommen. Und jetzt die Gretchenfrage:

Wer die Eagles mit "Take it Easy" oder "Lying Eyes" spielt, oder "Learning to Fly" von Tom Petty, hat mit diesem Titel bitte welches Problem?

Geile Mugge. Frisch. Tanzbar. Vollkommen radiotauglich.

vg Zwerg#8
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

Den nachfolgend porträtierten Sänger habe ich bereits in einem anderen Thread beiläufig behandelt, auch in diesem hier habe ich schon drei Hörbeispiele gepostet. Der Vollständigkeit halber habe ich diese Titel erneut berücksichtigt, wobei die Links aktualisiert wurden.

Während der 90er-Jahre war die Verschmelzung von Rock und Blues vor allem innerhalb der Country-Music sehr beliebt. Ein Künstler, der diese Kombination hervorragend meistert ist Lee Roy Parnell. In der letzten Dekade des vergangenen Jahrtausends glückte ihm eine lange Erfolgsstrecke mit einer Vielzahl beliebter Radiosingles und Kollaborationen.

Lee Roy Parnell erblickte am 21. Dezember 1956 das Licht der Welt. Aufgewachsen in einer weitläufigen Ranch nahe Abilene, Texas war er von Jugend an mit den weißen und schwarzen Musikströmungen des Südens vertraut. Parnells Vater war eng mit Western-Swing-Star Bob Wills befreundet, der ihn bereits als Halbwüchsiger bei populären Vortragstourneen begleitete. Als Bob Wills bereits zur Legende gereift war, lud er den sechsjährigen Lee-Roy zu dessen ersten Auftritt in seine Radio-Show ein. Parnell entpuppte sich immer mehr als musikalisches Naturtalent; war er als Jugendlicher bereits als professioneller Perkussionist im Einsatz, entdeckte er schließlich seine Leidenschaft für die elektrische Gitarre. Seine besondere Hingabe galt der Slide-Guitar, die in zahllosen Varianten und Klangspektren in den unterschiedlichsten Musikgattungen im Einsatz ist.

Als Teenager war er Mitglied von Kinky Friedmans "Texas Jewboys", die regelmäßig mit Bob Dylan tourten. Ab 1974 schlug er seine Zelte in der alternativen Musikhauptstadt Austin auf und errang schnell den Ruf eines versierten Allrounders. Über zehn Jahre schlug er sich durch die Musikszenen von Austin, Houston, Dallas und Fort Worth, schrieb unentwegt neue Songs und feilte an seinem unverwechselbaren Sound. Tagsüber arbeitete er als DJ und Moderator fürs Radio, nachts trat er in bekannten Clubs und Musikbars auf. Mehrere Musikagenten sagten ihm eine vielversprechende Karriere voraus und so verlegte er 1987 seinen Wohnsitz nach Nashville. Kurz nach seiner Ankunft erhielt er eine Festanstellung im traditionsreichen Bluebird Café, in dem begabte Nachwuchskünstler und etablierte Songwriter intime Live-Konzerte zelebrieren. Neben gewöhnlichen Gästen verkehren hier auch Manager der Plattenfirmen und so nimmt es kaum Wunder, dass Parnell schon 1989 seinen ersten Vertrag mit einem Major-Label in der Tasche hatte.

In kurzem Abstand nahm er für Arista sechs erfolgreiche Alben auf, war Gesangspartner zahlreicher anderer Interpreten, arbeitete noch gelegentlich an prominenter Stelle als Gitarrist und landete mit seiner Musik einen Hit nach dem anderen. Seit 1999 widmet er sich zunehmend traditionellem Blues und Roadhouse Rock in typisch texanischer Manier, wie seine zwei neueren Alben belegen.


What Kind of Fool Do You Think I Am

The Power of Love

Tender Moment


Oughta Be a Law


On the Road

I'm Holding My Own

Love Without Mercy

If the House Is Rockin'

The Rock

A Little Bit of You

Mexican Money

You're Taking Too Long

Country Down to My Soul

Fifty-Fifty Love

Red Hot

One Foot in Front of the Other

In Merle Haggards Workin' Man Blues (gemeinsam mit Steve Wariner und der Gruppe Diamond Rio) bestreitet Lee Roy Parnell neben seiner Gesangseinlage ein vortreffliches Gitarrensolo

In Take These Chains from My Heart (Duett mit Ronnie Dunn) ist er abermals als Gitarrist zu hören.

Heart's Desire


We All Get Lucky Sometimes

Roller Coaster

Lucky Me, Lucky You

Straight and Narrow

Fresh Coat of Paint
 
AW: Welche 90er-Songs sollten dringend im Radio laufen?

Schön und fachlich-sachlich geschrieben, auch die Erklärungen rund um Künstler und background schätze ich (da ich es gerne ähnlich halte). Auch wenn es eben c&W ist.
Nur die FÜLLE der Titel nach wie vor nicht...
Warst Du mal Musikchef bei truck radio oder so.... ganz beiläufig mal in die Runde geworfen?
:D
 
Zurück
Oben