Die Printreichweiten und ergo Einnahmen sind schon seit Jahren im ungebremsten Fall. Radio ist bis jetzt erstaunlich stabil geblieben.
Das vor diesem Hintergrund die Risikobereitschaft gering ist, ist doch nachvollziehbar.
Nein, ist es nicht. Äpfel lassen sich nur schwerlich mit Birnen vergleichen.
Oder vergleichst Du auch die Umsatzzahlen von TV und Online, die sich ebenfalls in die unterschiedlichen Richtungen entwickelt haben mit einander?
Kommen wir zum berühmten Qualitätsaspekt. Wer bestimmt denn was Qualität ist? Irgendwelche Gremien besetzt mit (...) gesellschaftlich relevanten Gruppen. Wer berechtigt (...) über die "Qualität" zu urteilen?
SO stimmen die beiden Sätze. "Irgendwelche Gremien besetzt mit gesellschaftlich relevanten Gruppen." Zumindest halten sie sich für "gesellschaftlich relevant". Ob sie das auch tatsächlich sind, steht auf einem ganz anderen Papier geschrieben.
Ganz genau: "Wer berechtigt denn eigentlich über Qualität zu urteilen?" SOLLTE in der Hand mindestens einer gewissen Anzahl an Endverbraucher (Kunden) sein, die sich für oder gegen ein Produkt entscheiden können? Zum anderen Teil sicherlich auch Menschen, die sich durch jahrelange (mehr als zwei, drei oder fünf Jahre!) AKTIVE Radioerfahrung um ihr Wissen verdient gemacht haben. Menschen, die sich mit der Materie WIRKLICH auskennen und die "Radio" nicht nur vom Papier vor sich zu kennen glauben.
Qualität kommt nur durch echten Wettbewerb und Auswahl. Je geringer das schon niedrige Wettbewerbsniveau ist, desto beliebiger und liebloser sind die Programme,
siehe Schleswig-Holstein. Nicht die MA macht Radio schlecht. Es ist der geringe Wettbewerb.
Und jetzt solltest Du auch offen und ehrlich einige Fragen stellen:
1.) Benötigen wir noch einen Rundfunkbeitrag, der den Wettbewerb im drzeit bestehenden System effektiv verzerrt?
2.) Ist die Aufteilung der Werbeverkaufsgebiete rechtlich zulässig?
3.) Müssten, solange der Rundfunkbeitrag besteht, nicht
a) die Programme der ör-Anstalten der Informations- und Sorgfaltspflicht entsprechen und sich damit komplett von den privaten abheben?
b) die Programmanzahl der ör-Anstalten reduziert werden?
c) die Beratungsverträge bei den ör-Anstalten untersagt werden?
d) die privaten Anbieter sich wieder als RADIOanbieter klar deklarieren und nicht als Verlagsgruppen auftreten?
e) die ör-Anstalten ihre Beteiligungen an den privaten Anbietern zurückkaufen und außen vor lassen?
f) der Hörer schließlich und endlich wieder in den Vordergrund rücken?
Verzeihung, sollte ich auf die Schnelle noch einige Punkte ausgelassen haben.