Media-Analyse 2013 Radio II: Reaktionen und Meinungen

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Allein dass hier nicht Heerscharen redlicher Radiomanager entrüstet gegen die "infamen" Unterstellungen dieser unverschämten MA-Kritiker protestieren sagt doch eigentlich schon alles, nicht wahr?

Würde man in welchem Forum auch immer über die "unglaubwürdigen GfK-Fernsehquoten" herziehen würde man (zurecht) für nicht ganz voll genommen.
 
Entscheidend ist nicht was die Hörer hören wollen, sondern wie viel Umsatz die Werbung dem Sender bringt. Der Hörer zählt schon lange nicht mehr. Beispiel MDR1-Radio Sachsen 20 Jahre erfolgreich mit Schlager-Oldie-Mix.
Jetzt der gleiche Mist wie alle andern auch und laut MA weiter steigende Hörerzahlen. Lächerlich:confused:.
 
Beispiel MDR1-Radio Sachsen 20 Jahre erfolgreich mit Schlager-Oldie-Mix.
Jetzt der gleiche Mist wie alle andern auch und laut MA weiter steigende Hörerzahlen. Lächerlich:confused:.

Das ist aber überall dasselbe Muster: Je mehr ein Programm zurückgefahren wird, je "durchhörbarer" es wird, umso höher die sogenannten "Einschaltquoten", die in Wirklichkeit aber nur "Nicht-aktiv-Wegschaltquoten" sind. Quantitativ ist es dasselbe, aber qualitativ liegen Welten dazwischen!
 
je "durchhörbarer" es wird, umso höher die sogenannten "Einschaltquoten"

Das "Durchhören" war das (vorgebliche) Leitmotiv zwischen 1998 und 2007 (eine Verschärfung der schon vorher einsetzenden "Magazinitis"). Heute geht's um Promotion auf Teufel komm raus und wer die meisten jüngeren Autofahrer und "Zwischen-Tür-Und-Angel-Frühstücker" zum Wieder-Einschalten bewegt - angesichts weithin gleichgeschalteter Sender ein reines Glücksspiel.

je "durchhörbarer" es wird, umso höher die sogenannten "Einschaltquoten"

Nicht wirklich. Die Marktanteile betragen in Summe nach wie vor 100%, mehr geht ja nicht. Wenn alle immer nur gewinnen ist was oberfaul, denn angeblich ist die Bevölkerungszahl rückläufig und das Hörerreservoir ausgeschöpft (sagt zumindest seit Jahr und Tag die MA).
 
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Angesichts der gefakten Zahlen beim ADAC stellt sich ja auch die Frage, wie die nicht immer so ganz nachvollziehbaren Zahlen der jeweiligen Media-Analyse eigentlich zustande gekommen sind und ob diese Zahlen wirklich so repräsentativ sind wie von den Sendern immer jubelnd herausgestellt wird!:cool:

Sind sie nicht. Genau wie bei die "Quoten" sind die Erhebungsmethoden höchst umstritten. Allein schon, weil sich die Mediaanalyse nur auf telefonsiche Umfragen stützt, kann man die Ergebnisse getrost in die Tonne treten. Diese Erhebungsmethode ist völlig veraltet und spiegelt keinesfalls die Meinungen in anderen Medienbereichen (Internet, socail Media usw.) wieder. Ausserdem werden in diesen telefonischen Umfragen immer wieder Suggestivfragen gestellt, mit denen der Teilnehmer im Verlauf der Befragung in eine bestimmte Ecke gedrängt werden kann. Zudem sind die Ergebnisse interpretierbar. Man sieht es ja regelmäßig nach der Veröffentlichung: Alle jubeln - keiner hat (angeblich) verloren. Das liegt daran, dass sich die Sender die Einzelergebnisse nach Belieben selbst "zusammenstellen" können. Eine Art "Selbstbedienungsladen" für die PR zur Steigerung der Vermarktungschancen. Damit geht man immer irgendwie als Sieger hervor. Im Grunde genommen ist die Mediaanalyse nichts anderes als eine künstlich inszenierte Selbstbestätigungs- und -beweihräucherungsorgie für die Sender im Sinne der PR. Ob der Hörer dadurch einen "Mehrwert" hat oder gar das Sendeverhalten letztendlich beeinflussen kann, ist höchst zweifelhaft. Somit sind die "Mediaanlaysen" letztendlich genau so nichtssagend und unglaubwürdig, wie die vom ADAC angeblich so "seriös" ermittelten "Ergebnisse" seiner Statistiken oder Umfragen. Irgendwo hat immer einer ein "Radiergummi" in der Hand.

Und wenn es überhaupt nicht passt: Mit der Höher- oder Niedrigbewertung, bzw Weglassen einzelner, jedoch wichtiger Kriterien ist es ein leichtes, ein Umfrageergebnis in die vom Kunden gewünschte "Form" zu bringen.

Schönen Montag noch
wünscht der WelfenLöwe
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ziemlich bezeichnend für die Diskussionskultur in diesem Forum, dass dieser Beitrag schon zwei Likes erhalten hat... Hauptsache, es wird knapp an der Rufschädigung vorbei auf die Media-Analyse oder auf den Privatfunk eingedroschen, damit kann man hier immer Pluspunkte sammeln.

Allein schon, weil sich die Mediaanalyse nur auf telefonsiche Umfragen stützt, kann man die Ergebnisse getrost in die Tonne treten. Diese Erhebungsmethode ist völlig veraltet und spiegelt keinesfalls die Meinungen in anderen Medienbereichen (Internet, socail Media usw.) wieder.
Häh?

Ausserdem werden in diesen telefonischen Umfragen immer wieder Suggestivfragen gestellt, mit denen der Teilnehmer im Verlauf der Befragung in eine bestimmte Ecke gedrängt werden kann.
Liegen dir die Fragen der CATI-Befragung für die ma radio wortwörtlich vor und wenn ja, kannst du uns Beispiele für diese angeblichen Suggestivfragen nennen?

Zudem sind die Ergebnisse interpretierbar. Man sieht es ja regelmäßig nach der Veröffentlichung: Alle jubeln - keiner hat (angeblich) verloren. Das liegt daran, dass sich die Sender die Einzelergebnisse nach Belieben selbst "zusammenstellen" können.
Je nun, man könnte nach dem Lesen deines Beitrags glatt meinen, dass die Media-Analyse nur dafür gemacht wird, dass sich die Radiosender einmal im Jahr auf Radioszene.de in einer Pressemitteilung über den grünen Klee loben dürfen. Glaube mir, bis auf die Radioforen-Stammbesucher, die hier jedes Mal wieder ihre Verschwörungstheorien zur Media-Analyse zusammenfantasieren, liest die ohnehin kein Mensch...

Und wenn es überhaupt nicht passt: Mit der Höher- oder Niedrigbewertung, bzw Weglassen einzelner, jedoch wichtiger Kriterien ist es ein leichtes, ein Umfrageergebnis in die vom Kunden gewünschte "Form" zu bringen.
Hier mal ein kleiner Tipp: Nicht nur die Sender können sich die Einzelergebnisse nach Belieben selbst zusammenstellen (und machen das auch mit Grund, weil sie verschiedene Zielgruppen/Regionen ansprechen), sondern auch die Kunden haben auf diese Zahlen Zugriff und können sich jederzeit selbst davon ein Bild machen, wie der Sender im Vergleich zum Wettbewerb abschneidet.

Wenn du die Medialeistung deines Senders verkaufen müsstest und dein Sender blöderweise in der Kernzielgruppe nicht mehr so gut dasteht, dafür aber in dem und dem Segment dazu gewonnen hat oder zumindest einen günstigeren TKP anzubieten hat, würdest du das auch hervorstreichen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde darauf vertrauen, dass der Werbekunde die Details der Mediaanalyse sowieso nicht liest, und falls doch, dass er sie nicht versteht, - und so würde ich zu meinen Gunsten das Grüne vom Klee herunterinterpretieren, egal, was die Zahlen in Wirklichkeit aussagen.
 
Seit 15 Jahren gibt es die JIM Studie. Seite 8 - 11 streift das Gebiet "Radio" und "Musik hören".15JahreJIMStudie.pdf.jpg

Völlig unabhängig von der MA ist der Verlust zu verkraften. Und seit einigen Jahren geht es sogar aufwärts.
 
Man merkt, die Umfragen laufen wieder:
In Berlin wird man wieder zugemüllt mit den Werbungen der einzelnen Sender.

rs2 verlost täglich ein Auto, Spreeradio eine Reise in die Karibik, selbst B2 beginnt nun mit Gewinnspielen und verkloppt eine Woche Mallorca.

Und alle befassen sich auch bestimmt mit dem Dschungelcamp :censored:
 
Glaube mir, bis auf die Radioforen-Stammbesucher, die hier jedes Mal wieder ihre Verschwörungstheorien zur Media-Analyse zusammenfantasieren, liest die ohnehin kein Mensch....

Ich habe mich über die Media-Analyse schon zur Genüge ausgelassen und einige neuralgische Fragen aufgeworfen, aber immer wenn es darum ging, die Methodik dieses Verfahrens plausibel und mit klaren Worten zu beschreiben, waren die Verfechter des herrschenden Systems plötzlich über alle Berge oder zumindest nicht geneigt, auf die vielfach vorgetragenen Vorwürfe mit klaren sachlichen Repliken einzugehen. Und das obwohl die Positionen damals weder polemisch noch gehässig dargelegt wurden (was angesichts der allseits herrschenden Zustände heute reichlich schwerfällt), dafür aber schonungslos ehrlich waren.

Dein Nick-Name ist mir in diesem Zusammenhang auch noch dunkel in Erinnerung, aber konkrete Angaben zur Media-Analyse machtest du trotz einiger gelungener Beiträge nie. Wie wollte man auch etwas erklären, das sich dem allgemeinen Verständnis entzieht?

Wenn ihr meint jemand schädige den "Ruf" des Mediums (kann der überhaupt noch geschädigt werden?) dann müsst ihr vor Gericht ziehen und die zwangsläufig daraus erwachsende Blamage auf euch nehmen. Das beste was euch passieren kann ist, dass die Klage gar nicht zugelassen wird, was euch jeder Rechtsanwalt, der die Verhältnisse beim werbefinanzierten Hörfunk kennt, bestätigen wird.
 
Ziemlich bezeichnend für die Diskussionskultur in diesem Forum, dass dieser Beitrag schon zwei Likes erhalten hat... Hauptsache, es wird knapp an der Rufschädigung vorbei auf die Media-Analyse oder auf den Privatfunk eingedroschen, damit kann man hier immer Pluspunkte sammeln.


Häh?


...

Das Schöne an Verschwörungstheorien und MA-Bashing ist, sie sind einfach irrational. Weil schließlich kann nicht sein, was irgendwie ist, oder war es anderes rum? Oder doch nicht? Nichts geht über das eigene subjektive Empfinden. Da wird bei wackeren Foristen ein Sender mit einem überdurchschnittlichen Frauenanteil dann ein "Hausfrauensender". Was schon ziemlich irre ist, denn nur 28% aller Frauen sind noch "Hausfrau" http://www.spiegel.de/politik/deutschland/immer-weniger-frauen-werden-hausfrau-a-872694.html

Ansonsten, fundierte Posts zur MA in der Radioszene sind ungefähr so selten wie echte Stars im Dschungelcamp. Vorurteile und Viertelweisheiten sind nicht justiziabel. Selbst die Behauptung, die Erde ist eine Scheibe ist durch die Meinungsfreiheit abgedeckt. Wie heißt es so schön in Hamburg: "Keine Haare auf dem Sack, aber vorm Puff La Paloma pfeifen."

Liebe Leute, das Spiel ist aufm Platz: Spieler, Trainer, Schieds- und Linienrichter, die entscheiden das Spiel und nicht ne Masse von Zuschauern, die ihre Fussballkenntnisse durch eifrige Stadionbesuch + Sportschaukonsum erworben worden haben. Wer noch nie einen Radiosender von innen gesehen, in Moderation, Redaktion, Marketing oder Verkauf gearbeitet hat, der weiß also ganz genau wo es lang geht?? Ich würde mich schon sehr über fundierte Analysen und Kommentare hier freuen, denn es gibt schon einiges was sehr diskussionswürdig ist.
 
Das Schöne an Verschwörungstheorien und MA-Bashing ist, sie sind einfach irrational. Weil schließlich kann nicht sein, was irgendwie ist, oder war es anderes rum?

Was solltest du auch anderes sagen? Ist diese ganze MA-Telefoniererei und "Herumgewichterei bis das Ergebnis stimmt" nicht irrational genug? Rational sind nur die dahinterstehenden Motive: Man braucht eine "Analyse", die dazu da ist die Erwartungen ihrer Urheber (die im Werbeumfeld berechnend agierenden Verlage inkl. angeschlossener Agenturen) zu erfüllen. Das kann man gut finden oder nicht - aber man sollte nicht zu feig sein das Kind beim Namen zu nennen und die MA statt dessen als das Ebenbild einer repräsentativen und soziologisch ausgewogenen Studie hinstellen.

Einer von einzelnen Unternehmen oder Lobby-Verbänden in Auftrag gegebenen Studie ist ja auch nicht zu trauen. Warum die Öffis nicht dagegen aufbegehren? Na, weil sie das Geld brauchen. Warum die Werbetreibenden nicht dagegen angehen? Keiner ist gezwungen im Radio zu werben, wer es dennoch tut muss die herrschenden Verhältnisse akzeptieren. Die Rabattschlacht, die rund um die Radiowerbung tobt, spricht ohnehin Bände.

Liebe Leute, das Spiel ist aufm Platz: Spieler, Trainer, Schieds- und Linienrichter, die entscheiden das Spiel und nicht ne Masse von Zuschauern

Genauso ist es - und die

Spieler, Trainer, Schieds- und Linienrichter

wollen diese MA, weil sich deren Ergebnisse so schön an ihre Erwartungen anpassen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Leute, das Spiel ist aufm Platz: Spieler, Trainer, Schieds- und Linienrichter, die entscheiden das Spiel und nicht ne Masse von Zuschauern, die ihre Fussballkenntnisse durch eifrige Stadionbesuch + Sportschaukonsum erworben worden haben.

Na, der Vergleich hinkt aber gewaltig.
Auf'm Platz können Spieler, Trainer, Schiedsrichter UND Berater unmittelbar die Zahl der ihrer Zuschauer und deren Reaktionen sehen und erleben, ergänzt um den Umsatz der Merchandise-Artikel.
Und der Erfolg ist in Toren, Punkten und Einnahmen klar mess- und fühlbar.

Im Radio gibt es keine Wettbewerbe mit klar definierten Erfolgspunkten (Gewinnspiele mit gebührenpflichtigen Telefonnummern als direktes Feedback vielleicht mal ausgenommen ;)) sondern eben nur Entscheider, die vom Hörensagen derer, die was gehört haben leben, oder von denen, die sich die Position erarbeitet haben, die für sie vorteilhafte Meinung als Realität zu verkaufen.

Es wird zurecht interpretiert, was der Hörer will oder besser: zu wollen hat. Übereinstimmungen mir der Realität sind daher eher zufällig.
 
Kann es sein, dass die MA eigentlich durch ihre Art, wie sie ist, zum demonstrativen Schlechterwerden des Rundfunks in Deutschland beigetragen hat? Und: kann es sein, dass durch die fragwürdige und immer wieder kritisierte Art, die Quote des Radios zu erheben, sich die Radiosender angeglichen haben? Kann es sein, dass mittlerweile Angst vor der MA höher ist als die künstlerische Freiheit, mit der Sender für Hörer kreativ tätig werden?! Je mehr ich mir solche Fragen stelle, desto mehr hasse ich die MA!
 
Kann es sein, dass die MA eigentlich durch ihre Art, wie sie ist, zum demonstrativen Schlechterwerden des Rundfunks in Deutschland beigetragen hat?

Ja, wobei das aber nicht an der MA per se liegt, grundsätzlich jede Statistik, die ausschließlich auf Quantität geht, ruft soetwas hervor.

Kann es sein, dass mittlerweile Angst vor der MA höher ist als die künstlerische Freiheit, mit der Sender für Hörer kreativ tätig werden?!

mittlerweile?

War das jemals anders? In dem Moment, wo nur noch harte Währung (Euro) zählt, gibt es keine Freiheiten mehr.


Bezeichnenderweise sind der einzige Ort, in dem man noch ansatzweise Kreativität finden kann, die digitalen Spartenkanäle der öffentlich-rechtlichen Sender. Der ganze Rest, egal, ob öffentlich-rechtlich oder privat, inklusive Radio in beiden Fällen, ist zum reinen Controller-Medium verkommen, eben dank MA und Einschaltquoten.
 
@exhörer: Manche Consultinggroups verdienen sich da eine goldene Nase dran; gehört der Sender X zur Sendergruppe Y und betreibt diese Sendergruppe Y noch einen weiteren Sender Z, dann wird sogar für beide Aufträge, den Sender X und Sender Z zu consulten, abkassiert. Manches Mal ist das eine wirkliche Goldgrube für Media Consulter... Das ist wie mit Fluglinien oder so... Stimmt die Knete im Außenbereich, wirken diese sich sogar noch förderlich auf die Quote aus, wird es echt lukrativ, weil manche Medienkonzerne dann noch Boni und Prämien (z.T. auf Grund vertraglicher Vereinbarungen) an die Consulter (quasi als Belohnung für ihr "gutes Wirken") ausschütten...
Consulter haben aber nur den Wert des Geldes im Kopf, nicht aber den Sender als "Kunst-Objekt"...
 
Nun, ich befürworte durchaus ein apparatives Verfahren. Wobei, im Zeitalter von Big Data mit einem Messgerät rumlaufen möchte bestimmt nicht jeder. Ein anonymes Telefoninterview wird für nicht wenige ein kleineres Übel sein. Die Rekrutierung der Testpersonen für die Meßgeräte ist auch nicht gerade einfach. Auf jeden Fall würden die Marktforschungskosten noch einmal steigen. Schon heute hat Radio bezogen auf den Umsatz den höchsten Marktforschungsaufwand. Denken wir einmal positiv: die Meßgeräte messen wirklich genau, die Rekrutierung läuft gut und die Stichprobe ist valide. Das ist alles gelöst.

Wie sehe dann ein Szenario aus:
  1. Es ist durchaus möglich das ein anderes generelles Reichweitenlevel für Radio abgebildet wird.
    Davor haben alle privaten Sender Angst, denn der Großteil der Einnahmen ergibt sich simpel gerechnet aus TKP x Hörer.
    Naja, keiner der MA-Gegner hätte dann ja ein Problem damit, wenn er in der Rolle eines GFs ein paar Leute entlasten müsste, oder?
    Ein weiters Risiko, Radio ist ein kleines Medium, sinkt die Reichweite zu weit ab, dann könnten durchaus größere Kunden aus dem Medium
    abwandern. Die Printreichweiten und ergo Einnahmen sind schon seit Jahren im ungebremsten Fall. Radio ist bis jetzt erstaunlich stabil geblieben.
    Das vor diesem Hintergrund die Risikobereitschaft gering ist, ist doch nachvollziehbar.
  2. Ein apparatives Verfahren ermöglicht sekundengenaue Auswertungen. Ein Schelm wer denkt, dass das für Sender keine Interesse Information ist.
    Im Web kann heute schon auf einen Artikel alles heruntergebrochen werden. Der Einfluss von Marktforschungergebnissen auf das Programm wird
    dadurch sicherlich nicht schrumpfen.
  3. Sicherlich wird es Gewinner und Verlierer geben. Ich nehme allerdings an, die Reihenfolge der Sender wird im großen und ganzen sich nicht verändern.
    Das gerade kleinere Nischensender überproportional Hörer gewinnen werden, ist eher ein frommer Wunsch.
  4. Kommen wir zum berühmten Qualitätsaspekt. Wer bestimmt denn was Qualität ist? Irgendwelche Gremien besetzt mit Berufsbetroffenen und den berüchtigten
    Vertretern von gesellschaftlich relevanten Gruppen. Wer berechtigt z.B. Verdi, die katholische Kirche, jüdische Gemeinden und irgendwann auch islamische Muftis
    über die "Qualität" zu urteilen?
Qualität kommt nur durch echten Wettbewerb und Auswahl. Je geringer das schon niedrige Wettbewerbsniveau ist, desto beliebiger und liebloser sind die Programme,
siehe Schleswig-Holstein. Nicht die MA macht Radio schlecht. Es ist der geringe Wettbewerb.
 
Ja, wobei das aber nicht an der MA per se liegt, grundsätzlich jede Statistik, die ausschließlich auf Quantität geht, ruft soetwas hervor.

Aber fast nirgends ist die Methodik so obskur, außer bei PR-Studien, die den Verkauf (hier die Werbeminute) fördern sollen. Nimm dir mal das kryptische Geschwurbel in der Methodenbeschreibung vor, da kippst du vor Entsetzen beinah aus den Latschen. Es soll halt keiner wissen wie die Herrschaften wirklich zu ihren Ergebnissen kommen.

@Dr. Fu Man Chu: Das perfekte Verfahren gibt es nicht, aber nirgendwo wird das Radiogeschäft so zentralistisch gesteuert wie in Deutschland und Österreich, da liegt es ja nahe dass man gar nicht wissen will auf welche Werte die Sender wirklich kommen oder wie gut das Radio überhaupt noch angeschrieben ist, Hauptsache die Flaggschiffe der Radiotycoons kommen innerhalb der immer jünger werdenden Zielgruppe auf gigantische Reichweiten. Die MA ist vom Resultat her gedacht, sie soll den Bedürfnissen und Erwartungen der großen Verleger gerecht werden. Die Methoden werden den Wünschen untergeordnet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei ich mich immer frage, bei einer negativen demographischen Entwicklung: wie bekommt man statistisch mehr Hörer, als man in Deutschland Einwohner hat?! Ein Frankfurter Medienwissenschaftler hat mal alle MAs nebenher gelegt und bewundernd festgestellt: es haben die Hörerzahlen massiv zugenommen (seit 2002), aber die Bevölkerung schrumpfte netto, sodass sich eigentlich ein Gesamtminus von 3-4% ergeben müsste...
Das ist was mich wundert!
 
Die Printreichweiten und ergo Einnahmen sind schon seit Jahren im ungebremsten Fall. Radio ist bis jetzt erstaunlich stabil geblieben.
Das vor diesem Hintergrund die Risikobereitschaft gering ist, ist doch nachvollziehbar.
Nein, ist es nicht. Äpfel lassen sich nur schwerlich mit Birnen vergleichen.
Oder vergleichst Du auch die Umsatzzahlen von TV und Online, die sich ebenfalls in die unterschiedlichen Richtungen entwickelt haben mit einander?
Kommen wir zum berühmten Qualitätsaspekt. Wer bestimmt denn was Qualität ist? Irgendwelche Gremien besetzt mit (...) gesellschaftlich relevanten Gruppen. Wer berechtigt (...) über die "Qualität" zu urteilen?
SO stimmen die beiden Sätze. "Irgendwelche Gremien besetzt mit gesellschaftlich relevanten Gruppen." Zumindest halten sie sich für "gesellschaftlich relevant". Ob sie das auch tatsächlich sind, steht auf einem ganz anderen Papier geschrieben.
Ganz genau: "Wer berechtigt denn eigentlich über Qualität zu urteilen?" SOLLTE in der Hand mindestens einer gewissen Anzahl an Endverbraucher (Kunden) sein, die sich für oder gegen ein Produkt entscheiden können? Zum anderen Teil sicherlich auch Menschen, die sich durch jahrelange (mehr als zwei, drei oder fünf Jahre!) AKTIVE Radioerfahrung um ihr Wissen verdient gemacht haben. Menschen, die sich mit der Materie WIRKLICH auskennen und die "Radio" nicht nur vom Papier vor sich zu kennen glauben.

Qualität kommt nur durch echten Wettbewerb und Auswahl. Je geringer das schon niedrige Wettbewerbsniveau ist, desto beliebiger und liebloser sind die Programme,
siehe Schleswig-Holstein. Nicht die MA macht Radio schlecht. Es ist der geringe Wettbewerb.
Und jetzt solltest Du auch offen und ehrlich einige Fragen stellen:
1.) Benötigen wir noch einen Rundfunkbeitrag, der den Wettbewerb im drzeit bestehenden System effektiv verzerrt?
2.) Ist die Aufteilung der Werbeverkaufsgebiete rechtlich zulässig?
3.) Müssten, solange der Rundfunkbeitrag besteht, nicht

a) die Programme der ör-Anstalten der Informations- und Sorgfaltspflicht entsprechen und sich damit komplett von den privaten abheben?
b) die Programmanzahl der ör-Anstalten reduziert werden?
c) die Beratungsverträge bei den ör-Anstalten untersagt werden?
d) die privaten Anbieter sich wieder als RADIOanbieter klar deklarieren und nicht als Verlagsgruppen auftreten?
e) die ör-Anstalten ihre Beteiligungen an den privaten Anbietern zurückkaufen und außen vor lassen?
f) der Hörer schließlich und endlich wieder in den Vordergrund rücken?

Verzeihung, sollte ich auf die Schnelle noch einige Punkte ausgelassen haben.
 
Nein, ist es nicht. Äpfel lassen sich nur schwerlich mit Birnen vergleichen.
Oder vergleichst Du auch die Umsatzzahlen von TV und Online, die sich ebenfalls in die unterschiedlichen Richtungen entwickelt haben mit einander?

SO stimmen die beiden Sätze. "Irgendwelche Gremien besetzt mit gesellschaftlich relevanten Gruppen." Zumindest halten sie sich für "gesellschaftlich relevant". Ob sie das auch tatsächlich sind, steht auf einem ganz anderen Papier geschrieben.
Ganz genau: "Wer berechtigt denn eigentlich über Qualität zu urteilen?" SOLLTE in der Hand mindestens einer gewissen Anzahl an Endverbraucher (Kunden) sein, die sich für oder gegen ein Produkt entscheiden können? Zum anderen Teil sicherlich auch Menschen, die sich durch jahrelange (mehr als zwei, drei oder fünf Jahre!) AKTIVE Radioerfahrung um ihr Wissen verdient gemacht haben. Menschen, die sich mit der Materie WIRKLICH auskennen und die "Radio" nicht nur vom Papier vor sich zu kennen glauben.
Wir brauchen Wettbewerb. Gute Programme setzen sich durch, schlechte scheiden aus. Ja, das heißt auch ganz klar Senderpleiten.


Und jetzt solltest Du auch offen und ehrlich einige Fragen stellen:
1.) Benötigen wir noch einen Rundfunkbeitrag, der den Wettbewerb im drzeit bestehenden System effektiv verzerrt?
2.) Ist die Aufteilung der Werbeverkaufsgebiete rechtlich zulässig?
3.) Müssten, solange der Rundfunkbeitrag besteht, nicht

a) die Programme der ör-Anstalten der Informations- und Sorgfaltspflicht entsprechen und sich damit komplett von den privaten abheben?
b) die Programmanzahl der ör-Anstalten reduziert werden?
c) die Beratungsverträge bei den ör-Anstalten untersagt werden?
d) die privaten Anbieter sich wieder als RADIOanbieter klar deklarieren und nicht als Verlagsgruppen auftreten?
e) die ör-Anstalten ihre Beteiligungen an den privaten Anbietern zurückkaufen und außen vor lassen?
f) der Hörer schließlich und endlich wieder in den Vordergrund rücken?

Verzeihung, sollte ich auf die Schnelle noch einige Punkte ausgelassen haben.

  1. Wir haben das teuerste ör- System der Welt. Vieles wird doppelt bis vierfach gemacht. Somit sind die Beiträge effektiv zu hoch.
  2. Welche Aufteilung der Werbeverkaufsgebiete meinst Du?
  3. Eine sehr politische fast schon philosophische Frage. Erinnert an die Förderung der "Hochkultur". Die breite Masse finanziert über Steuern Opern, Theater, Museen besucht diese aber kaum. Besonders bei Opern ist das augenfällig. Andere und wesentlich populärere Musikformen müssen sich fast komplett selbst finanzieren.
    Die bestehenden ör-Programme entsprechen den Sorgfaltspflichten, das ist nicht Punkt, nur sie konkurrieren mit privaten Programmen. Sollen sie sich freiwillig in eine Nische zurückziehen und das Feld den Privatsendern überlassen? Im Gegenzug also nur noch Minderheiten bei gleicher finanzieller Ausstattung Warum sollen denn ör-Anstalten keine Berater beauftragen? Berater sind doch kein Geheimbund bzw. Verschwörer? Ich halte schon einige "Berater" für ausgewiesene Scharlatane. Nur, kein Verantwortlicher wird gezwungen diese zu beauftragen. Jeder Sender hat den Berater, den er beauftragt bzw. verdient. Hätten wir echten Wettbewerb, gebe es ein paar Knallchargen weniger in unserer Branche.

    Wir haben den Status Quo einer damals gewollten Gesetzeslage. Ich sehe nicht den politischen Willen, dass das geändert wird. Die quasi Monopole bzw. Oligopole sind die logische Folge. Was kaum beachtet wird, die Branche konzentriert sich. Langsam entstehen Radiogruppen, die allerdings nicht im Wettbewerb zu einander stehen. Für die Verlage sind Radiosender Cash Cows. Nicht mehr, aber auch eben nicht weniger. Eine Werbekrise würde extrem die Konzentration von Gesellschafteranteilen beschleunigen. Ein Tipp, die MABB-Studie zeigt das genau. Dazu habe ich auch gepostet, finde den Post aber nicht auf die schnelle.

    Meines Wissens nach hält nur der WDR eine Beteilung an Radio NRW. Diese und viele andere Schnappsideen hat sich damals die SPD ausgedacht. Der eigentliche Skandal ist das defakto Verlegerprivileg in fast allen Mediengesetzen.

    Ein sehr guter Freund von mir ist bei einem ör-Qualitätsprogramm (Kultur + Information) und ein Radioguy der Güteklasse Eins. Wir diskutieren öfters über den Sender. Er sagt ganz klar: "... hier bei uns im Sender gehen doch 80% der Mitarbeiter die Hörer total am Axxxx vorbei. Die schauen, dass sie ne Festanstellung kriegen und dann ihren Stiefel durchzuziehen..." Solange es Gremienfunk gibt, wird sich das nicht ändern. Vielleicht sollte man es wie in Holland machen. Die Hörer bestimmen in welche Programme die Mittel fließen. Ich glaube aber nicht, das so etwas einmal kommen wird.
Es ist doch absolut irre, dass im ör System das wenigste Geld direkt ins Programm fließt. In vielen Redaktionen blüht der Opportunismus, Gedankenlosigkeit, "Sicherheitsgedanken" und versteckte Korruption. Das war sogar in der guten alten Zeiten noch schlimmer, da sind Musikredakteure nicht nur fürstlich von Plattengesellschaften ausgehalten worden. Da floss durchaus auch echtes Bargeld. Kein Wunder über die Airplays und Fernsehauftritte haben nicht mal 50 Leute in Deutschland entschieden und der Plattenverkauf war damals noch hochprofitabel. Ich glaube nicht dass das or-System sich selbst reformieren kann. Das ist bis jetzt noch keiner Großorganisation gelungen.

Wir brauchen verdammt noch einmal Wettbewerb. Und hier im Forum brauchen wir ein qualifizierte MA-Diskussion. Auf die üblichen MA-Trolle antworte ich nicht mehr, dafür ist mir meine Zeit wirklich zu schade.
 
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