Media-Analyse 2015 Radio I: Reaktionen und Meinungen

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Komisch finde ich dass Sender die hier im Forum das non plus ultra (Radio eins, Flux fm) darstellen sollen, in Berlin Hörer verloren haben. Radio eins hat super Moderatoren, aber Musik die nicht jedermanns Geschmack ist. Denke deshalb dümpeln die bei 89000 und in Berlin grade mal bei 50000 (-9000) Hörern rum. Was würde passieren wenn Radio eins und/oder Flux-FM Ihre Musikprogrammierung ändern würden? Was wäre wenn diese Sender nur noch Mainstream Mukke spielen, die 104.6RTL auch spielt? Meint Ihr das würde etwas bringen und die Sender würden erfolgreicher am Markt sein?

Carpe, bei Flux stellt sich die Frage wie lange die noch durchhalten. Die Sendegebühren für die 100,6 MHz sind nicht gerade ein Schnapper und dann jetzt nur noch 9.000 Hörer. Das sie alle mühsam eroberten Frequenzen einfach wieder zurückgegben haben spricht eine klare Sprache. Mich würdest es nicht wundern wenn es dort bald neue Gesellschafter gibt. Das Konzept ist gründlich an die Wand gefahren worden. Die coolen Macher Mona und Markus werden sich dann einen neuen Job suchen müssen. Einige meine Kontakte haben mir glaubwürdig berichtet, dass die kaum beratungsfähig sind. Aber in Berlin geht ja immer irgendwie etwas. Mich würde es dann nicht überraschen wenn sie in einem öffentlich geförderten Projekt landen. Der Sender hat wahrlich genug Zeit gehabt, daran hat es nicht gelegen. Wer in neun Jahren keinen Erfolg hat, wird wohl nie Erfolg haben.

Selbst in Berlin gibt es noch Formatchancen. Nur, Hipster halten sich zwar für den Nabel der Welt, aber sind doch nur eine kleine Minderheit und das auch ihrer Hauptstadt Berlin. Für diese Zielgruppe einen so teuren Sender zu betreiben ist ökonomischer Selbstmord. Fast typisch für Flux: Da wird auf HP über Werbung philosophiert. Aber keine Infos zum Ansprechpartner sprich Vermarkter bzw. Marketingverantwortlichen in der Station. Der Link zu Top Radio geht ins Leere. Das ist in meinen Augen einfach nur selbstgefällig.

Wer soll denn den Sender bei dieser Preisstellung schalten? Ein TKP von 48,20 € in der Morningshow (270 € 30sec/08.00-09.00 Uhr) und ein Durchschnitts-TKP von 19,20 € !?! Im Lokalmarkt bekommt man dann nur noch Buchungen mit Mondrabatten rein und national nur über die Kombibelegung zum RMS Kombi TKP der so um und bei 2,50 € liegt. Flux in der Einzelbuchung ist ca. 7,6mal teurer als über die RMS-Komi.

Schau'n wir mal wie lange die noch durchhalten.
 
Was wäre wenn diese Sender nur noch Mainstream Mukke spielen, die 104.6RTL auch spielt? Meint Ihr das würde etwas bringen und die Sender würden erfolgreicher am Markt sein?

Es gibt wirtschaftlich erfolgreiche Sender und es gibt gute Sender. Beides gleichzeitig ist eher selten und dass ein Sender mit vielen Hörern nicht unbedingt gut sein muss, zeigen einige Klitschen.

Den meisten Hörern dürfte diese MA und deren Ergebnisse egal sein, die Zahlen sind hauptsächlich für die Preisverhandlungen der Werbeblöcke wichtig.
 
Bei Wahlumfragen geben die Institute imho eine Genauigkeit von +- 1,5 % an. Was ist die Angabe der AGMA? Oder wovon geht der Profi aus? (Mein Ersteindruck +- 2 % für große Daten, z.B. SWR 3 komplett, +- 8 % für kleine Sender und Datenausschnitte, z.b. nur Kinder.)
Ich habe versucht eine nachvollziehbare Quelle zu finden, die Fehler bei Umfragen nach CATI in einer Formel berechenbar macht. Allerdings sollte sich hier im Forum jeder bewusst sein, dass es mehrere Ferhlerquellen bei den Umfragen per Telefon gibt, um nur einige zu nennen:
falsche Fragestellung
Interviewer verspricht sich
der Interviewte lügt
falsche Dateneingabe in den PC
usw.....

Wen es interessiert, der kann sich hier mal einlesen und dann rechnen:
http://www.wahlrecht.de/lexikon/wahlumfragen.html

Wichtig ist die Formel mit der Wurzel. Und wie jeder gute Naturwissenschaftler weiß, wird das Ergebnis aus einer Wurzelziehung immer mit +- angegeben.
Das bedeutet, dass die Ergebnisse der MA I 2015 für einen teilnehmenden Radiosender eine Schwankungsbreite von insgesamt mehr als 10% haben können (neben der Unschärfe natürlich).

2Stain
 
Zuletzt bearbeitet:
So pauschal kannst du die Schwankungsbreite nicht angeben und der Wert von 10% ist auch zu hoch.
Es werden über 60.000 Interviews geführt. Natürlich passieren in einigen Interviews Fehler, häufig gleichen sie sich gegenseitig aus. Die Feldzeit beträgt mehrere Monate.

WHK, Tagesreichweite, Hördauer, Verweildauer haben alle eine recht geringe Schwankungsbreite, sie basieren immer auf der größten Fallzahl
Bei den Stundenreichweiten kommt es gerade bei kleineren Sendern und kleineren Zielgruppen schon zu einer hohen Schwankungsbreite. Weil nur sehr wenige Fälle hinter dem einzelnen Wert stehen.
Die Samstag und Sonntagreichweiten sind selbst bei mittelgroßen Sendern kritisch zu betrachten. Da muss sehr vorsichtig interpretiert werden.

Ein ähnliches Problem gibt es bei den TV-Reichweiten. Schon vor zig Jahren haben Marktforscher, wenn sie z.B. die Reichweiten zwischen 03.00 - 04.00 Uhr morgens sich angeschaut haben, gesagt: da ist jemand
ins Bad, zum Kühlschrank gegangen oder gekommen. Wenn die Einschaltquote 1% beträgt, dann sind das real knapp 60 Geräte und entsprechend aussagefähig sind Auswertungen. Nur, das weiß jeder
Marktforscher und faßt solche Wert nur mit einem spitzen Finger an. Falls die Radiowatch einmal käme, würde es ähnliche Problematiken geben.

Entscheidend ist, das alle Sender mit dem gleichen Maßstab gemessen werden. Bei der Analyse muss man das auch berücksichtigen. Wer die Werte absolut setzt, zeigt nur das er keine Ahnung hat.
Wesentlich interessanter als die Analyse von Welle zu Welle ist mittelfristige Vergleich. Die für die Sender wirklich interessanten Zahlen, z.B. Wellenreichweiten, Viertelstundenreichweiten, Verweildauer,
werden nicht veröffentlicht, sind aber für die Programmanalyse entscheidende Werte.

@2Stain in den blauen Heften der AS&S wird immer mal wieder auf die Methodik der ma eingegangen, da findest sich einiges und dazu kommen noch die kostenpflichtigen AGMA Publikationen.
 
Ich habe versucht eine nachvollziehbare Quelle zu finden, die Fehler bei Umfragen nach CATI in einer Formel berechenbar macht. Allerdings sollte sich hier im Forum jeder bewusst sein, dass es mehrere Ferhlerquellen bei den Umfragen per Telefon gibt, um nur einige zu nennen:
falsche Fragestellung
Interviewer verspricht sich
der Interviewte lügt
falsche Dateneingabe in den PC
usw.....

Viel schlimmer: Die Auswertung der Daten grenzt an Willkür.
 
Mich würdest es nicht wundern wenn es dort bald neue Gesellschafter gibt.

Nur mal gesponnen. RTL holt statt jam-fm, flux-fm. Sie hätten eine sehr begehrte Frequenz und könnten bald das RTL starten welches irgendwann 2016 in Berlin geplant ist. Denke jedoch dass es zuviel Kaffeesatz leserei ist. Bezüglich Flux-fm kann man wirklich spekulieren, wie es mit denen weiter geht.
Ansonsten hat mich überrascht dass in Sachsen-Anhalt Radio Brocken zugewinne verbuchen konnten und Radio SAW satte 40000 Hörer verloren hat. Überraschend war für mich das ehrliche Statement von Mario A. Liese der in der Pressemitteilung sogar erwähnt hat dass Sie Hörer verloren haben. Wer sagt sowas schon freiwillig? Ist ja immer so dass bei den Pressemitteilungen Friede, Freude, Eierkuchen herrscht und alle happy über die Ergebnisse sind.
 
Nur mal gesponnen. RTL holt statt jam-fm, flux-fm. Sie hätten eine sehr begehrte Frequenz und könnten bald das RTL starten welches irgendwann 2016 in Berlin geplant ist. Denke jedoch dass es zuviel Kaffeesatz leserei ist. Bezüglich Flux-fm kann man wirklich spekulieren, wie es mit denen weiter geht.

Ansonsten hat mich überrascht dass in Sachsen-Anhalt Radio Brocken zugewinne verbuchen konnten und Radio SAW satte 40000 Hörer verloren hat. Überraschend war für mich das ehrliche Statement von Mario A. Liese der in der Pressemitteilung sogar erwähnt hat dass Sie Hörer verloren haben. Wer sagt sowas schon freiwillig? Ist ja immer so dass bei den Pressemitteilungen Friede, Freude, Eierkuchen herrscht und alle happy über die Ergebnisse sind.
Spekulieren kann man, nur die bisherige Lizenz von Flux deckt kein RTL Radio. Da würde es dann zu einer Neuausschreibung kommen. Das AC-Feld ist in Berlin schon hammerhart besetzt, da hätte RTL wenig Chancen und JAM wird von RTL vermarktet. Bei Flux braucht man nicht spekulieren. Der Sender kann nie und nimmer kostendeckend sein. Tja und irgendwann sind Gesellschafter nicht mehr bereit Geld nachzuschießen. In meinen Augen ist das nur eine Frage des Zeitpunktes und das man zwei erfolglose GFs hält ist Ponyhof-Denke.
Liese hat radio SAW über zig Jahre gut gehalten. Vielleicht ist man zu selbstgefällig geworden, hat zuwenig ins Programm investiert? Das Minus ist ein kräftiger Schuss vor den Bug. Wenn es dabei bleibt, wird 2016 kein leichtes Jahr für die Magdeburger. Mit Schönsprech hat man noch nie Probleme gelöst.

@Ricohet Ach Ricolein: Du musst es ja wissen, wie immer keine Beweise dafür steile Behauptungen. Aber noch schlimmer keiner glaubt dir, nicht einmal hier so richtig.
 
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Mir gefallen die Zahlen insbesondere von B5 Aktuell. Dieses Programm ist wirklich kein Infodudler, sondern ein wirklich gutes Infoprogramm von Bayern aus Bayern und vor allem nicht nur für Bayern. Die Hintergrundberichte und auch das Sonntagsprogramm ist eine wohltuende Abwechslung im Dudelfunkprogramm, und man sieht daran, dass man Radio noch wortlastig-kurzlebig gestalten kann.
 
Schade finde ich dass DAB+ Programme nicht in der MA mit einfließen. Mich täte echt interessieren wie D-Radio Wissen da abgeschnitten hätte. Vielleicht gibt es ja bald eine DAB+ MA. Denke auch diese Sender würden wissen wollen von wie vielen Sie gehört werden.
 
@Carpe
Das magst Du schade finden, der Grund wird jedoch sein, die Mindestfallzahl wurde nicht erreicht. Die Funk Analyse Bayern erhebt DAB+ Nutzungsdaten. Danach hören 4,6% aller Hörer zumindest an einem Wochentag DAB+, täglich sind es 2,1%. Dabei ist noch nicht gesagt, dass sie es auschliesslich hören. Das wäre ein sehr optimistische Annahme. Wenn wir die bayrischen Zahlen national hochrechnen, was ebenfalls mehr als optimistisch ist. Dann hören je nach Einschätzung 2 - 5% DAB+. Das verteilt sich aber x-Stationen, ergo mit Mini-Marktanteilen.
Ich kenne einige Marktforscher die halten die DAB+ Zahlen für ziemlich gehypt. Nischenformat in einem Nischenverbreitungsweg, das wird schwerlich funktionieren. Wer wirklich was anderes als Mainstream hören will schaltet Spotify ein.
 
Schade finde ich dass DAB+ Programme nicht in der MA mit einfließen.

Ich bin mir gar nicht so sicher. Es wird doch bei der MA nicht der technische Übertragungsweg abgefragt, sondern lediglich "was haben Sie gehört?" Und da können doch auch DAB+ Hörer mit einfließen, falls sie einen Anruf erhalten. Oder liege ich da falsch?
 
... begehen wir einen großen Fehler, denn der Versorgungsgrad mit flächendeckendem DAB+ ist in Bayern garantiert höher als in der gesamten BRD.
Deshalb habe ich ja auch geschreiben: sehr optimistische Annahme. *smile

Empfangsweg + Sender + Zeitabfrage, dass bekommt man mit keiner Untersuchung hin. Also Empfangsweg kann man nur global abfragen.
 
@Carpe: Radio Eins und Dümpeln? Ähm....hast Du Dir die Zahlen wirklich angeschaut??
In Berlin Nr. 7 bei der Stundenreichweite (nur ganz knapp hinter Mainstreamformaten wie Berliner Rundfunk und RS2), Nr. 6 bei der Tagesreichweite im Gesamtgebiet. Das ist für dieses relativ sperrige Musikformat verdammt noch mal nicht übel. Zumal die Zielgruppe für die Werbetreibenden recht attraktiv sein dürfte. Darüberhinaus ist es nicht Sinn und Zweck eines öffentlich-rechtlichen Programms, Quotenführer zu sein. Radio Eins passt also schon.
Das Problem für Flux ist, dass Radio Eins (und tlw. Fritz) die Zielgruppe großteils versorgt. Die Musik dort ist noch spezieller, aber das reicht wohl nicht. Für die Sparten Classic Rock (wird etwas tangiert durch Star FM) und Elektronische Musik sähe ich Nischen in Berlin, auch ein richtig gutes Oldieformat (nachdem Spreeradio jetzt 50% aktuelle Titel spielt und der Berliner Rundfunk seit gefühlt einem Jahrhundert die ewig selben Kamellen runterleiert) wäre vielleicht eine Option.
 
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