Man macht das supetolle "iRadio", investiert Millionen und kassiert Milliarden. So machte das ein Steve Jobs, und nebenbei revolutionierte er den Kauf von Musik, in dem er ihn von physischen Datenträgern abkoppelte.
Radio kann doch nicht als einziges Medium analog bleiben in einer ansonsten völlig digitalisierten Welt, argumentieren die Technokraten. Doch, kann es, so lange ein UKW-Radio weniger als 1,5 mm² auf der Platine des Smartphones benötigt und ein paar Zeilen Softwarecode, der längst geschrieben ist.
Das iPhone hatte nie UKW, manche Geräte haben es, andere nicht. UKW ist, wenn man es denn möchte, längst in der digitalen Welt angekommen, mit RDS und digitaler Frequenzanzeige fühlt es sich offenbar digital genug an. Bleibt der schlechte Empfang. Kopfhörerkabel als Antenne, da gehen nicht mal die Ortssender beim Joggen ohne Rauscheinbrüche.
Längst streamen wir unsere Musik via IP -- egal, ob dies nun eine reine Webradiostation ist, oder der Stream eines Senders, der terrestrisch nicht zu empfangen ist, ein Streamdienstleister wie laut.fm oder digitally imported; oder Musikdienste wie Apple Music oder Pandora; oder (noch) Musik von der SD, die wir zuvor über unseren heimischen Internetanschluss gekauft haben. Als Mobilfunkanbieter würde es mir grauen, und wenn man sich die ganzen limitierten Veträge anschaut, und dazu dir löcherigen Netze, dann kommen in der Tat zweifel auf.
Aber wir stehen erst am Anfang der Entwicklung. Die Netzbetreiber können nur mit mobilen Daten Geld verdienen, also werden sie die Netze ausbauen und sie werden bessere Tarife anbieten.
DAB -- und das ist das schmutzige, kleine Geheimnis -- braucht man eigentlich nicht.
Uneigentlich aber könnte man es dennoch zum Erfolg führen. Doch dazu müssten -- wie hier schon mehrmals aufgezählt -- alle Parteien an einem Strang ziehen. Aber das tun sie nicht, und daher wird DAB scheitern, zumindest in Deutschland. Derweil sich die Schweizer freuen, weil sie auch in den Bergen endlich ungestörten Radioempfang genießen können.
Die DAB-Jubelperser, die hier und im Paralleluniversum unterwegs sind, reden nur, können aber nichts ändern an dem, was ist. Das nervt mit der Zeit ungemein.
Zuletzt heißt es allerdings: Totgesagte leben länger. Wer weiß, was also noch kommt und wer die wiklich zündende Idee hat.