Ist der deutsche Radiomarkt tatsächlich gesättigt?

Der Radiotor

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12 Jahre DAB+ in Deutschland - und die Liste der Programme, die wieder von der Bildfläche verschwunden sind, wird immer größer. Viele ambitionierte Projekte sind gescheitert - Kultradio, Sportradio, Großstadtradio, aktuell Joke FM (Hessen) , das wackelnde (oder doch schon tote?) dpd Driver's Radio und wie sie noch alle heißen. Selbst alte Radiohasen wie Erwin Linnenbach machen gerade die Erfahrung, dass man mit Know-How als Start-up kaum in diesem Sektor erfolgreich sein kann.

Nur wenige Projekte ohne finanzstarkes Unternehmen im Hintergrund halten bis heute durch. Interessanterweise sind genau die gescheitert, wo ich im Vornherein schon ein ganz schlechtes Gewissen hatte. Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen, wo sich der Mut gelohnt hat - lulu.fm nenne ich hier mal als Beispiel, die sich mit viel Glück und nun auch der Refinanzierungschance auf UKW wohl für die nächsten Jahre ihr Bestehen gesichert haben. Ohne irgendwas geschäftsschädigendes sagen zu wollen (daher nenne ich keine Namen), habe ich jetzt schon ca. 10 weitere Programme im Visier, die es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit 2024/25 nicht mehr geben wird.

Viele andere schreiben rote Zahlen und hadern, ob es noch weiter Sinn macht.

Woran liegt es: Ist der deutsche Radiomarkt tatsächlich gesättigt (der Werbekuchen wird ja nicht größer), obwohl viele Zielgruppen-Formate noch oder wieder fehlen (nicht nur musikalisch, auch thematisch - Auto, Sport etc.).

Sind die Strukturen im Werbebereich zu verkrustet - Marktführer RMS als Dominator mit den Großen der Branche als Gesellschafter? Liegt es am geringen Mut einer Migration von UKW zu DAB+ (ohne UKW-Abschaltung fehlt den exklusiven Digitalsendern die nötige Reichweite)?

Umgekehrt: Wie kann es sein, dass sich etwa im französischen Digitaläther seit Jahren viele Programme abseits des Mainstreams wie Jazz, Ethno, Ambient usw. halten? Da hört man ganz selten mal was von Pleiten! Sind die Deutschen, was Offenheit angeht, einfach zu eingeschränkt und es laufen tatsächlich nur AC, Oldies, Rock und Schlager?

Jetzt seid ihr dran.
 
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Radio kannste technisch so billich wie nie produzieren. Inhalte Kosten. Das Produkt dann an den Mann, die Frau, alles dazwischen und außerhalb zu bringen - vulgo Marköting - kostet auch Geld. Inhaltlich ist der Konsument degeneriert worden. Bitte nicht die Menschen überfordern. Daher: Es bleibt mehr of the same.
 
Man muss dazu aber schon sagen, dass das teilweise echt komische Konzepte sind, die keiner so richtig durchschauen kann und wo man auch nicht unbedingt von einer klaren Zielgruppe sprechen kann. Du hast Linnenbach schon angesprochen, dort ist allenfalls das Frauenradio noch am ehesten mit einer klaren Linie unterwegs, wenn auch mit fragwürdiger Geschichte. Positiv hervorheben muss ich tatsächlich Beats Radio, um die wäre es wirklich sehr sehr schade, wenn das Format wieder verschwinden würde. Die Konkurrenz aus Berlin hat das zum Beispiel nicht überlebt und das bei einem vielfach kleineren Mux in der Hauptstadt.
Und wie du sagst lulu.fm, ein sehr kleiner Sender hat es ja geschafft. Allerdings gab es in dem Sektor auch wirklich eine Zielgruppe und das Thema, das der Sender hauptsächlich behandelt ist gesellschaftlich relevant wie eh und je. Das wird der Punkt sein, warum man sich so hocharbeiten konnte.

Insgesamt muss ich aber sagen, dass wir stand jetzt wirklichen Luxus haben. Vergleichen wir das zum Beispiel mal mit Schweden, wo auf UKW die Auswahl noch dünner ist, als bei uns und wo es DAB+ nur in den 3 größten Städten gibt (dort allerdings mit allen UKW Programmen und jede Menge Spartensendern). Frankreich fängt mit DAB+ ja auch gerade erst richtig an, mit dem Ausbau der beiden Fernstraßenmuxe, die auch noch die wichtigsten Ballungsräume mitnehmen.

Da sind wir in Deutschland schon auf einem extrem hohen Level unterwegs. Vielleicht ist da einfach ein Ende erreicht.
 
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Man muss dazu aber schon sagen, dass das teilweise echt komische Konzepte sind, die keiner so richtig durchschauen kann und wo man auch nicht unbedingt von einer klaren Zielgruppe sprechen kann. Du hast Linnenbach schon angesprochen, dort ist allenfalls das Frauenradio noch am ehesten mit einer klaren Linie unterwegs, wenn auch mit fragwürdiger Geschichte.
Also Sportradio, DPD und Movie hatten eine klare definierte Zielgruppe und komisch war daran auch nichts. Trotzdem hat es nicht geklappt. Das Problem sind auch nicht Konzepte, sondern es liegt einfach daran, dass das Freizeit- und Konsumverhalten sich massiv geändert hat. Statt Radio zu hören, wird einfach was gestreamt und der Tagesbegleiter ist halt nicht mehr eine Radiostation, sondern ein Podcast, Netflix, Youtube oder Spotify. Hinzu kommt, dass es keinen Nachwuchs mehr gibt. Junge Leute hören i.d.R. kein oder kaum noch Radio. Jetzt kommt bestimmt wieder jemand um die Ecke mit einer Studie, die was anderes besagt, aber die Lebenswirklichkeit sagt mir einfach was anderes. Ein weiterer Grund mag sein, dass die Möglichkeiten Radio zu hören heutzutage quasi unbegrenzt sind. Früher hatte man die 3-4 Stationen die es über UKW gab und vielleicht noch ein paar mehr über Kabelanschluss, aber das wars dann auch. Heute kann ich wählen aus UKW, DAB, Kabel, SAT und natürlich Internet. Somit gibt es eine totale Versplitterung der Hörerschaft. Der Hauptgrund ist aber für mich, dass Radio keine Inhalte mehr anbietet und damit meine ich jetzt nicht DLF & Co., sondern die sog. Unterhaltungsprogramme die sich immer mehr angeglichen haben und daher jetzt überall fast identisch und austauschbar klingen. Damit hat sich der Radiomarkt selbst das Wasser abgegraben, weil die Hörer gar nicht mehr an noch mehr Stationen mit "more of the same" interessiert sind. Wenn ich auf einer Straße wohne, wo es zwei Bäckereien gibt, juckt es mich eher wenig, wenn noch 5 weitere dort einen Betrieb eröffnen. Deswegen kaufe ich ja nicht mehr Brötchen oder öfter welche. Ergo gibt es irgendwann eine Marktbereinigung und die ist im Radiobereich jetzt gekommen. Meine Prognose ist, dass in den nächsten 2-3 Jahren noch ganz viele Programme verschwinden werden. Wobei man auch hier streiten kann, ob vieles was derzeit angeboten wird überhaupt den Namen "Programm" verdient. Zum Großteil sind das ja einfach nur Festplatten mit ein bisschen Werbung und, wenn man Glück hat, Kurznachrichten.
 
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Zugpferd auf den einst reichweitenstarken Hot AC-Sendern war ein nicht versiegender Quell von gut gemachter Mainstreammusik. Da kommt seit 15 Jahren viel zu wenig. Und das wenige, das kommt, verbleibt zwangsläufig ewig lang in hot rotation. Man produziert auch nicht mehr so aufwendig wie früher. Das betrifft Komposition wie Umsetzung (synthetisch statt mit Instrumenten). Am Ende gewinnen Oldiesender wie Bayern 1. Deren Hörer sind zu 48% unter 60 Jahre alt.
 
DAB+ ist einfach noch zu sehr Nische, um da wirklich größere Hörerzahlen zu generieren. Das dürfte das Hauptproblem sein.

Ein weiteres Problem ist doch auch, dass Radio hierzulande nur noch als Musikdudelei angesehen wird. Und dann spielen auch noch alle mehr oder weniger den gleichen Kram. Inhalte sind doch da völlig verschwunden, auch weil zu teuer.

Ein wirklich neues Konzept wäre mal ein Talkradio a la LBC.
 
Der Vergleich mit Frankreich hinkt gewaltig: Dort hat sich seit Jahrzehnten durchdachtes und gefördertes Privatradio etabliert, während hier ein paar Wagemutige ohne lupenreinen Businessplan erste Gehversuche erleben...
 
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DAB+ ist einfach noch zu sehr Nische
Dann wäre es mal an der Zeit das zu ändern. Das geht auch parallel zu Streaming und UKW, wenn man entsprechende Marketingkonzepte, allein für die Bekanntmachung in die Wege leiten würde. Das wird leider noch sehr unzureichend gemacht, in machen Regionen ist man weiter (Bayern), andere hinken noch hinterher.
Der Stups mit der Pflicht im Auto DAB+ bei Neuwagen immer mit einzubauen war ein Anfang. Allerdings ist da noch einiges an Luft nach oben und sehr viel Potential.
 
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Hat es etwas mit den Vermarktern zutun?
Wenn ich sehe und höre wie viel Werbung in Frankreich und Italien läuft und in Deutschland ein Werbeblock selbst bei den größten Sendern mit Eigenwerbung gefüllt werden muss, frage ich mich, wer hier versagt. Aber auch eingesessene Lokalsender wie z.B. Primavera spulen noch lange Werbeblöcke ab, während relativ neue aber "größere" Sender (größere techn. Reichweite) schon am Mittag nur kurze Spots haben. Tut man sich schwer andere Kanäle zu versuchen oder ist der Preis zu hoch?
Was Joke FM angeht, habe ich den Sender gerne gehört. Ich mag aber auch das Kantige. Spätestens aber bei den Shows "Comedy Lounge" sowie "Comedy Jazz Night" war es grenzwertig. Erst die ruhigen Klänge der durchaus super ausgewählten Musiktitel, die aber jäh mit dem Geplärre "jetzt wieder ein Comedyknaller" explosionsartig zerstört wurden.
 
Also Sportradio, DPD und Movie hatten eine klare definierte Zielgruppe
Welche klar definierte ZG hatte den Movie? Also in konsequenter Abgrenzung zu Klassik Radio?

Positiv hervorheben muss ich tatsächlich Beats Radio
Ich gehe davon aus, das Beats Radio in der Liste
Ohne irgendwas geschäftsschädigendes sagen zu wollen (daher nenne ich keine Namen), habe ich jetzt schon ca. 10 weitere Programme im Visier, die es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit 2024/25 nicht mehr geben wird.
relativ weit oben steht. Und ggf. noch weiter oben bei Klassik Radio selbst.
 
Ein wirklich neues Konzept wäre mal ein Talkradio a la LBC.
Neu? News Talk 93,6 ging 1996 als 1. Talkradio Deutschlands in Berlin auf Sendung:
Was Joke FM angeht, habe ich den Sender gerne gehört.
Wenn man aber "Das Lustigste Radio mit den besten Comedians, den witzigsten Kabarettisten und den angesagtesten Newcomer" verspricht & dafür Otto & andere Katastrophen aus den 70er bis 90er gesendet werden, stimmen Anspruch & Wirklichkeit nicht. Idee gut, Ausführung mangelhaft.😱
 
Ich gehe davon aus, das Beats Radio in der Liste

relativ weit oben steht. Und ggf. noch weiter oben bei Klassik Radio selbst.
Im Nachbarforum wird berichtet, dass Beats auch nach Österreich und in die Schweiz expandieren will. Solche Pläne schmiedet man in der Regel erst, wenn eine gewisse Grundsicherung an Finanzierung da ist. Dann scheint die wohl zu existieren, auch wenn man es dem Programm inhaltlich nicht anhört.
 
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Wie kann es sein, dass sich etwa im französischen Digitaläther seit Jahren viele Programme abseits des Mainstreams wie Jazz, Ethno, Ambient usw. halten?
In Frankreich wird Hörfunk anders genutzt als hierzulande. Die meistgehörten Sender sind die Wortprogramme France Inter, RTL und France Info (https://www.mediametrie.fr/sites/default/files/2023-05/2023 04 20 CP EAR National ANGLAIS.pdf): Hintergrundgedudel macht also nur einen Teil der Nutzung aus, viele Hörer schalten gezielt bestimmte Sender bzw. Sendungen ein, das gilt auch für Anbieter, die sich auf bestimmte Musikrichtungen spezialisiert haben.
 
Neu? News Talk 93,6 ging 1996 als 1. Talkradio Deutschlands in Berlin auf Sendung.
Das habe ich damals auf Besuch in Berlin mit Vergnügen gehört, eine echte Bereicherung, die sich aber nicht durchsetzen konnte. Danach kam dann "Berlin Aktuell" als Alternative zum RBB-Inforadio und dann schließlich das "FAZ Businessradio Berlin" als letzter Versuch, ein kommerzielles Wortprogramm zu veranstalten, was dann ebenfalls gescheitert ist. In Deutschland geht wohl nur der beste Mix von der Festplatte.
 
[...] ambitionierte Projekte [...] dpd Driver's Radio [...] alte Radiohasen wie Erwin Linnenbach [...] mit Know-How als Start-up [...] erfolgreich [...]

Sorry, aber gerade das was dieses Leipziger Medienunternehmen seit 2 Jahren auf DAB präsentiert lässt jegliches Know how und sämtliche Professionalität vermissen. Sender werden gestartet und wieder zugesperrt. Das ist nur blauäugig und naiv was da teilweise von statten geht. Aber es reiht sich wunderbar ein in die Aufzählung solcher "Projekte" wie KrixFM, Kultradio, Großstadtradio, Joke FM, Nice, Megaradio mit oder ohne Mix usw.

Es wundert einen dass HarbourTownRadio so lange durchhält.
 
@Till_Weende
Berlin ist einfach viel zu klein im Vergleich zu Paris oder London. Da müsste man schon in Hamburg, München und Köln parallel ausstrahlen.

Hab auch nie verstanden, daß RTL mit seiner damaligen Mittelwelle 1.440 KHz, immerhin mit 1.200 KW eine der stärksten Mittelwellentransmitter Europas und u.a. im ganzen Ballungsraum NRW empfangbar, nicht Richtung Wort gegangen ist. Eine Mischung aus Information sowie Hörerbeteiligung (Meinung und/oder Gewinnspiele) wäre ein Ansatz gewesen, den man hätte ausprobieren können.

Immer faszinierend zu sehen, wie lebendig die Mittelwelle bis heute in Ballungsräumen wie Los Angeles/Südkalifornien, Großraum San Francisco oder New York ist.
 
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Woran liegt es: Ist der deutsche Radiomarkt tatsächlich gesättigt (der Werbekuchen wird ja nicht größer), obwohl viele Zielgruppen-Formate noch oder wieder fehlen (nicht nur musikalisch, auch thematisch - Auto, Sport etc.).
Es liegt daran, dass man den Hörern mehr als 30 Jahre lang eingetrichtert hat, dass alles, was jenseits der paar hundert berater-empfohlenen, getesten Musiktitel gespielt wird, genauso böse ist, wie jegliche Wort-Inhalte.

Irgendwann ist das auch dem letzten Hörer in Fleisch und Blut übergegangen, und man sieht es ja bei jeder MA, jeder, der auch nur minimal vom Mainstream abweicht, wird abgestraft.

Die jungen Hörer, die nachkommen würden, sind ebenfalls verloren, weil sie gleich mit Spotify, YouTube & Co. aufwachsen, und mit dieser Bandbreite an Inhalten kann das Radio leider überhaupt nicht konkurrieren, zumindest nicht in einer Art und Weise, die sich finanzieren läßt.
 
@exhörer
Der traurige Witz an der Entwicklung ist, daß man den daraus resultierenden, heutigen Endzustand, wie Du zutreffend beschreibst, selbst herbeigeführt hat. Die vielen Magazinwellen der ARD wie SWR 1 oder WDR 2, aber auch Bayern 3 vor 20 Jahren, hatten ja noch nicht einmal schlechte Quoten. Es war hochgradig idiotisch, wie ARD-Verantwortliche das Tafelsilber dieser Wellen entsorgt haben.
 
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Man ist als Hörer mittlerweile nur noch müde, gelangweilt und übersättigt von dem was da geboten wird und auch noch gefühlt im Monatsrhytmus neu hinzukommt. Selbst wenn man dieses Medium liebt.
Heute war z.B. Sendestart von Radio Flensburg auf DAB. Gar nicht erst eingeschaltet, die Erwartungen an diese ganzen neuen Programme sind mittlerweile sowas von im Keller. Und wie man so liest, wurden lt. FB-Seite pünktlich zum DAB-Start angeblich aus Personalmangel/Krankheitsgründen sogar die Lokalmeldungen gestrichen, die es vorab beim Testprogramm im Webstream wenigstens gab.

Früher wusste man, da kommt was Großes. Neuer Sender. Tolle Aktionen. Gewinnspiele. Musikwünsche.
Heute wird ein Sendestart so dermaßen lieblos zurechtproduziert (und das gerne mal Tage im Voraus), dass es sich schlichtweg gar nicht mehr einzuschalten lohnt. Und das Regelprogramm bietet auch keine Impulse mehr. Es wird auch nicht mehr wahrgenommen außer von ein paar Freaks. Wer soll diese ganzen neuen Programme auch hören?

Was haben wir gerade im DAB-Bereich in den vergangenen drei Jahren eine Flut an neuen Programmen erlebt, mit sovielen Sendestarts. Und wieviele Programme davon haben innerhalb kürzester Zeit wieder die Segel gestrichen.
Es ist das buchstäbliche Weinfass, wo der Zapfhahn tropft, weil es überfüllt ist.
 
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Früher wusste man, da kommt was Großes. Neuer Sender. Tolle Aktionen. Gewinnspiele. Musikwünsche.
Heute wird ein Sendestart so dermaßen lieblos zurechtproduziert (und das gerne mal Tage im Voraus), dass es sich schlichtweg gar nicht mehr einzuschalten lohnt. Und das Regelprogramm bietet auch keine Impulse mehr.
Die neuen Anbieter haben weder Liebe, noch Bezug zum Radio. Erfahrung gleich gar nicht. AIDA kann alleine gar kein Radio & muss sich Hilfe von Antenne DE holen. Der Lack & Pinsel-Millionär beauftragt die Radio-Profis. Einige Sender mussten aufgeben. Bei Sender & Hörern macht sich Ernüchterung breit. Der erste Lack ist ab. Wie der Hubraum beim PKW ist die Erfahrung der etablierten Sender durch nichts anderes als Erfahrung zu ersetzen.:censored:
 
Sorry, aber gerade das was dieses Leipziger Medienunternehmen seit 2 Jahren auf DAB präsentiert lässt jegliches Know how und sämtliche Professionalität vermissen. Sender werden gestartet und wieder zugesperrt. Das ist nur blauäugig und naiv was da teilweise von statten geht. Aber es reiht sich wunderbar ein in die Aufzählung solcher "Projekte" wie KrixFM, Kultradio, Großstadtradio, Joke FM, Nice, Megaradio mit oder ohne Mix usw.

Es wundert einen dass HarbourTownRadio so lange durchhält.
Wobei Kultradio richtig gut gemacht worden ist. Aber was nützt es wenn man ein gutes Projekt hat und es sich trotzdem finanziell nicht lohnt weil Hörer fehlen und kaum Werbung läuft.
 
Wenn das hochgejubelte "Kultradio" tatsächlich so gut gewesen wäre, dann würde es diesen Sender heute noch geben. Das Problem dabei war schon der Name: Was ist Kult? Jeder definiert darunter etwas anderes und verbindet andere Genres mit diesem Attribut. Am Ende weiß bei einem Sender wie Rock Antenne oder Schlagerparadies jeder was drin steckt. Bei der Bezeichnung Kultradio kann man sich das nicht zusammenreimen. Da fehlt mir schon die Vorstellungskraft, welche Dekaden da laufen. Für mich ist der Eurodance/Eurobeat/Bubblegum/Platikpop der 90er Kult. Man schaue sich nur mal das heutige Kulthitradio NRW an, vom Namen her fast identisch - aber inhaltlich völlig verschieden.

Und dann ist es auch immer eine Frage der Wirtschaftlichkeit (so wurde es ja auch begründet), wie lange kann oder will ich es mir leisten, hörerlos oder nahezu hörerlos vor mich hin zu senden. Man war ja zunächst bayernweit auf Sendung und ging dann bei weiterem Netzausbau des 10D aus Kostengründen runter in die Regiomuxe. Schon damals hätten die Alarmglocken läuten müssen.

Andere wiederum haben sich einfach übernommen (Ilmwelle). Wieder andere waren vollkommen weltfremd.
 
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Ich glaube eher du hast Kultradio nie angehört. Deswegen werfe ich dir einfach Mal vor dass du wie immer keine Ahnung hast.

Musikalisch waren die breiter aufgestellt als dieses Kultradio NRW.

Hätten die ein gutes Finanzielles Polster gehabt könnte es sie auch heute noch geben, so wie es Schwarzwald Radio noch gibt.

Aber es ist halt wie damals Ende der 80er bei UKW die kleinen bestellen das Feld und die großen ernten.
 
Deswegen werfe ich dir einfach Mal vor dass du wie immer keine Ahnung hast.
Ich denke eher die Macher hatten keine Ahnung, sonst wären sie nicht innerhalb von 3 Jahren ungebremst mit ihrem Projekt gegen die Wand gerast. Wenn ich schon eine haftungsbeschränkte UG für ein kommerzielles Unternehmen gründe, oh Mann. Da gibt es noch mehr von den Dingern die allesamt gescheitert sind (KrixFM, 90vier).

Das Format war Kraut und Rüben und der Name nichtssagend. Und außer ein paar Freaks hier im Forum fanden die Menschen den Sender schrecklich. Sonst gäbe es ihn heute noch.

Dass sich durchaus auch kleine Sender halten können beweist man u.a. bei Hitradio Ohr, Radio KW oder einigen wenigen bayerischen Locals die noch weitgehend unabhängig von großen Verlagshäusern sind.
 
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