Oh je!
Solche "Beiträge" helfen den Künstlern dieses Genres schon mal gar nicht, sie sind durch die Aussagen von wenig namhaften "Künstlern" und "Ex-Managern" eher kontraproduktiv. Gerade jene Künstler, die besonders stark unter der Abkehr vom Schlagerformat im Radio leiden, sollten vorsichtig sein, untestellte man ihnen doch schnell mehr persönlichen Eigennutz statt Engagement für das Genre und seinem Publikum. Hinweise auf Anspruch, Rundfunkbeitrag und persönliche Existenzfragen sind völlig fehl am Platze. Wird in diesem Film leider argumentativ vorgebracht. Solange es nur Beschimpfungen (Michael, bleib ruhig und souverän!) und keine seriöse Lobby bestehend aus großen Plattenfirmen, Tourneeveranstaltern und Managementfirmen für diesen Bereich der populären Musikkultur gibt, interessiert sich "Radio" für die Interessen dieser Musikschaffenden nicht im Geringsten. So gesehen ist das auch wirklich nicht Pfilicht. Umgekehrt könnte man die Beschäftigung mit lebendiger Musik für das eigene Programm nutzen. Das ist der schwerere und wie ich finde, langfristig erfolgreichere Weg.
Alte Regel aber: solange die Zahlen nicht wirklich abstürzen und das Geld ausbleibt, machen die Sender das, was sie wollen. Selbst wenn in Sachsen-Anhalt (dahin gehört diese Diskussion eigentlich) kein Sender Helene Fischer auch nur ein einziges Mal spielt und die "Verjüngung" des Programms mit Hilfe von Abba und Smokie bewerkstelligt werden soll: die Argumente stimmen hinten und vorn nicht, werden aber eloquent geäußert und verstecken sich hinter den zur Genüge herangezogenen Marktanalysen, um das zu rechtfertigen, was man selbst vorantreiben will.
Solange sich Titel-Umfragen nur in "nicht spielbar", "mit Vorsicht spielbar" und "auf keinen fall spielbar" in der Umsetzung des Programms widerspiegeln und Hörer nicht bewusst und gewollt mit Künstlern und deren Karrieren und Neuerscheinungen vertraut gemacht werden, sind Umfragergebnisse so, wie wie sind. An anderen hat offenbar Winfried Bettecken kein Interesse. Frau Weber wohl auch nicht. Zurück zum WDR!