Deutsch-Quote: Privatradios machen ernst

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AW: Deutsch-Quote: Privatradios machen ernst

Korrektur: Ich sehe gerade auf der Homepage von Gwildis, daß "wajakla" seine vorletzte CD ist und die mit den Soul-Coverversionen die aktuelle. Merkwürdigerweise steht auf meinem "wajakla"-Exemplar "(P) & (C) 2004"...

Diese Musik sei übrigens insbesondere jenen ans Herz gelegt, die trotz Fanta4, Grönemeyer und anderen immer noch der Ansicht sind, deutsche Texte würden weniger melodisch klingen, als englische.
 
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Auf welchen Sendern läuft Gwildis denn rauf und runter? Ich lebe noch nicht lange in Berlin. Radioeins hat bei mir nur 20 Minuten überlebt, bis sie dann "Pop Muzak" spielten, da waren sie leider aus dem Rennen ;)

Zum Thema "Pop Muzak": Der Begriff "Muzak" ist ein Synonym für seichte Hintergrundberieselung ohne musikalischen Tiefgang. Und dieser Definition wird dieser Song absolut gerecht. Mein PC-Lüfter klingt dagegen wie eine Beethoven-Sinfonie! Aber wir kommen vom Thema ab.

Ich hatte vor einigen Wochen tatsächlich mal einen Ausschnitt aus einer Konzertübertragung von Gwildis im Radio gehört. Weiß allerdings nicht mehr, welcher Sender das war und wusste damals noch nicht, wer sich da traute, diesen alten Schinken einen deutschen Text zu verpassen. Das sind die Momente, wo einem bewusst wird, dass Radio tatsächlich manchmal noch die Funktion hat, einem etwas Ungehörtes vorzuspielen und talentierten Künstlern die Chance gibt, ein größeres Publikum zu erreichen. Und das ist ja das, was viele Befürworter der Quote wollen. Die Quote ist hierfür sicherlich das falsche Mittel, aber diesen Aspekt sollten sich auch die Gegner mal durch den Kopf gehen lassen, statt nur ein wenig herumzupolemisieren, um dann zur Tagesordnung überzugehen (und "Pop Muzak" zu spielen :D ). Die Nachwuchsförderung ist ja schließlich nicht nur im Sport lebenswichtig, gelle?
 
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Man sollte das Thema "Musikquote" in eine breitere rechtliche Vorgabe einbetten.

Diese Vorgage sollte auf die ör Radioprogramme zielen und als Chance begriffen werden, das Radio wieder attraktiver zu machen.
Darin sollte festgehalten werden:
In JEDEM Programm muss ein signifikanter Anteil an deutscher und europäischer Musik gespielt werden. Die Rotation sollte aus mindestens 7.000 Titeln bestehen.
Moderatoren sollen Personality zeigen dürfen.
Musik wird musikjournalistisch begleitet.
Darüber hinaus muss es einen Mindestanteil an (aktueller) Information geben, auch auf der Popwelle.
Statt dümmlicher Comedy gibt es Comedy auf Kabarett-Niveau.

Hier ein paar Beispiele:
Bislang erfüllen diese Vorgabe weitestgehend:
Radio 1
88 8
WDR 2
(so gerade noch) Bayern 3

Durchfallen würden bislang:
N-Joy
NDR 2
JUMP
SWR 3
SWR 1
 
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7000 titel?

das klingt zwar auf den ersten blick toll, gibt aber vielen leuten mit beschränktem musikhorizont jede menge möglichkeit, den sender aufgrund komischer lieder zu wechseln.

maximal 1500 bis 1800 titel......und das ist schon viel....
 
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muss denn wirklich JEDER sender sich auch an die mit dem "beschränkten musikhorizont" wenden?
Radio 1 hat doch auch 7.000, wenn ich hier im forum richtig aufgepasst habe.
 
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Also, mir reichen 6.999 Titel. Ich sag jetzt nicht, welchen ich rausschmeißen würde :D

Mal dreist gefragt: Warum bedarf es überhaupt einer Rotation im Ö.R.? Und eine Frage an die Radiohistoriker: Seit wann gibt es den Begriff "Rotation" überhaupt?

"Comedy auf Kabarett-Niveau" klingt nicht gut. Mir ist lustige Comedy (im Stil von Käpt'n Kip Dotter) lieber als angestrengt lustiges Kabarett, das zwar intellektuell daherkommt, aber mit angestaubten Pointen, die statt eines Lachanfalls lediglich Asthmaanfälle bei Hausstauballergikern auslösen. Aber wirklich lustige Comedy scheint es ja auch nicht mehr all zu häufig zu geben. Etwas mehr bissige Satire, statt dieser unsäglichen, hundertmal kopierten Telefonstreiche wäre wünschenswert.
 
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Ich frage mich wann du das letzte Mal Kabarett gehört oder gesehen hast. Da gibt es längst hochinteressante Verknüpfungen von Comedy- und Kabarettelementen die durchaus hörenswert sind.

@Tom,
auch wenn es nicht Öffis betrifft, was machst du mit Spartensendern wie Sunshine Live?
 
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Wobei sich dann die Frage stellt: "Was ist Kabarett" und was ist Comedy, gibt es da noch klare Abtrennungen? Wenn du mein Posting richtig gelesen hättest, hättest du gesehen, dass ich keineswegs sage, dass Kabarett prinzipiell aus der Mottenkiste komme. Ich halte lediglich den Begriff "Kabarettniveau" für erklärungsbedürftig.

Aber wir kommen vom Thema ab. Ging ja eigentlich um Musik und nicht um Comedy :)
 
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SSL ist ein Dance- und Technosender, welcher auf jeden Fall seine Berechtigung hat. Aber SSL und 7000 Titel in der Rotation. :rolleyes: :D

@Ralf Sögel
Niveau hat meines Wissens nach bisher noch niemanden geschadet. ;)
 
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ich will ja nicht rummeckern....aber 7000 titel reichen bei 50min musik in der stunde über 20 tage ohne wiederholung.

WER WILL DAS?....von ausnahmen abgesehen.

keiner....ich wenn ich sage keiner, mein ich das auch so, hört sich einen favorisierten titel nur einmal an.

selbst ein multigeschmackshörer findet das eine oder andere stück, welches er öfter hören möchte bzw die replaytaste ein paarmal drückt oder die ganze cd wiederholt.

also muss ich als sender enger rotieren.....von einmal alle 20 tage wäre kein unbekannter künstler über radio1 bekannt geworden....das heisst, das die auch wiederholen....und nicht zu knapp, weil es ja nicht nur dauerhörer gibt......
 
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Niveau ist relativ. Bildzeitungsniveau ist z.B. ein negativ besetzter Begriff. Es gibt hohes Niveau, niedriges Nivau, RTL-Niveau, Niveaulosigkeit, aber was ist "Kabarettniveau"? Das definiert sich über den Begriff "Kabarett" und deshalb meine Anmerkungen. Warum versteht mich denn mal wieder keiner (heul)!
 
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Ich glaube schon dich verstanden zu haben. Machen wirs doch mal an ein paar Beispielen fest. "Comedy"-Einlagen a la Wischmeyer, Droste oder von mir aus auch Hildebrandt sind mir 100 mal lieber als unsäglich dümmliche Telefoncomedys oder Moderatoren, die sich anhören, als ob sie die Nase gerade voll Speed haben...
WDR2 versucht in dem Bereich eine sehr gute Gradwanderung, welche meines Erachtens nach auch gelingt.
 
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Lt.Cmdr.Lee schrieb:
also muss ich als sender enger rotieren.....von einmal alle 20 tage wäre kein unbekannter künstler über radio1 bekannt geworden....das heisst, das die auch wiederholen....und nicht zu knapp, weil es ja nicht nur dauerhörer gibt......

Die Rotation dient ja wohl eher dazu, die Hörer mit bekannten Hits bei der Stange zu halten und weniger, um Newcomer bekannt zu machen. Sonst würden bereits bekannte Hits wie der von mir weiter oben zitierte ja schon längst aus der Rotation rausgeflogen sein, weil den ja sowieso schon jeder Teenie auf seiner Festplatte hat.

Oder sehe ich das falsch?
 
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ich glaube schon zu verstehen...aber hohes niveau bei comedy bzw kabarett ist gelegentlich mit hintergrundwissen, sprich bildung verbunden und geht auch gerne am publikum vorbei....deswegen ist massenware in der hinsicht immer niedrig im niveau.....

übrigens ist die bildzeitung zwar auch ein niveau, aber bei kleinster schriftart durchaus unterhaltsam und auch manchmal bildend....*grins*

und wegen der rotation......wozu brauch ich dann 7000 titel, wenn die letzten in der reihe einmal in einem halben jahr laufen?
dann mach ich eben ein 80er, 90er oder was auch immer für ein wochenende, damit die auchmal wieder laufen?

1500 bis 1800 titel reichen...mehr ist absoluter quatsch......weniger (300-500) bei jungem publikum durchaus angebracht.....
 
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@radiokult
genau. an wdr 2 hatte ich ursprünglich auch gedacht, die bieten "niveauvollen" humor.
 
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Lt.Cmdr.Lee schrieb:
7000 titel?

das klingt zwar auf den ersten blick toll, gibt aber vielen leuten mit beschränktem musikhorizont jede menge möglichkeit, den sender aufgrund komischer lieder zu wechseln.

Also mit anderen Worten, die Zielgruppe der Radiosender sind "Leute mit beschränktem Musikhorizont"?

Interessant...
 
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Lt.Cmdr.Lee schrieb:
ich will ja nicht rummeckern....aber 7000 titel reichen bei 50min musik in der stunde über 20 tage ohne wiederholung.

Die Schallarchive der großen Rundfunkanstalten sind -zigmal größer, damit
könnten sie jahrelang richtig gut senden.

WER WILL DAS?....von ausnahmen abgesehen.

Was ich nicht verstehe ist, beim Fernsehen hagelt es (zu Recht) Kritik, wenn die eine oder andere Sendung öfters wiederholt wird (es gibt da Spezialisten, die so manchen Film 1x pro Jahr wiederholen), aber im Radio wollen (angeblich!) alle Hörer immer wieder nur dasselbe hören. Irgendwie paßt das doch nicht zueinander.

keiner....ich wenn ich sage keiner, mein ich das auch so, hört sich einen favorisierten titel nur einmal an.

selbst ein multigeschmackshörer findet das eine oder andere stück, welches er öfter hören möchte bzw die replaytaste ein paarmal drückt oder die ganze cd wiederholt.

Man kann ja gute Titel durchaus auch ein paar Mal spielen. Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß auch ein noch so guter Titel nach der 10. Wiederholung anfängt, langweilig zu werden. Nach dem 20. Mal fängt er an zu nerven, und spätestens nach der 50. Wiederholung (also nach einer durchschnittlichen Radiowoche) schaltet man reflexartig auf leise, weil er einem so dermaßen zum Hals raushängt.

also muss ich als sender enger rotieren.....von einmal alle 20 tage wäre kein unbekannter künstler über radio1 bekannt geworden....das heisst, das die auch wiederholen....und nicht zu knapp, weil es ja nicht nur dauerhörer gibt......

Ist ja an sich auch nicht schlecht, "neue" (im Sinne von "bisher noch nicht gespielte") Titel oder Künstler öfters zu spielen, aber den üblichen Verdächtigen (Oldies, 80er, Platz1 der Charts) sollte man doch bitte eine längere Auszeit gönnen.

(Btw - was hat das jetzt eigentlich noch mit der Deutschquote zu tun?)
 
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exhörer schrieb:
Die Schallarchive der großen Rundfunkanstalten sind -zigmal größer, damit
könnten sie jahrelang richtig gut senden.

GUT senden?....mach dich nicht lächerlich....da sind dann auch blüten bei, wo sich selbst dein magen umdreht!




exhörer schrieb:
Man kann ja gute Titel durchaus auch ein paar Mal spielen. Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß auch ein noch so guter Titel nach der 10. Wiederholung anfängt, langweilig zu werden. Nach dem 20. Mal fängt er an zu nerven, und spätestens nach der 50. Wiederholung (also nach einer durchschnittlichen Radiowoche) schaltet man reflexartig auf leise, weil er einem so dermaßen zum Hals raushängt.

also wenn er dir nach dem 10ten mal langweilig wird, dann ist er kein guter titel für dich sondern nur durchschnitt.
aber wenn du so ein junkie bist, der nonstop radio hört, brauchst du selbst bei einer zweistundenrotation eines titels genau eine woche für 50mal hören.

wer macht das? jedenfall kein normaler hörer.....
 
AW: Deutsch-Quote: Privatradios machen ernst

Das bedeutet ja nicht automatisch, dass die 7000 Titel gleichmäßig durchrotieren müssen. Mir wäre bei einem Sender wie SWR 1, der ja nun nicht unbedingt topaktulle Titel bringt, durchaus lieb, öfter mal durch einen Titel überrascht zu werden, der nicht ständig rauf und runter läuft. Glaubt ihr ernsthaft, dass es nur 300 massenkompatible Musiktitel gibt, die die Leute nicht zum umschalten bewegen? Letztendlich ist es doch egal, welches Lied z.B. von Phil Collins kommt, wer Phil Collins mag, wird nicht umschalten. Aber er freut sich vielleicht, wenn nicht immer nur das eine kommt... Wer Phil Collins nicht mag, wird sich bei jedem seiner Titel nicht schwer tun, wegzuschalten.
 
AW: Deutsch-Quote: Privatradios machen ernst

mit der rotation hast du recht, aber bedenke, das es titel gibt, die polarisieren....und je mehr titel du in die playlist schaufelst, desto grösser wird die wahrscheinlichkeit, das der hörer wegschaltet....weil er den titel nicht kennt oder ihn nicht mag.......
 
AW: Deutsch-Quote: Privatradios machen ernst

Seltsamerweise scheint das Zappen im Radio heute so stark ausgeprägt wie nie zuvor zu sein. Kann ja möglicherweise auch darin liegen, dass manche, eigentlich gut testenden Titel zu sehr ausgereizt werden in der Häufigkeit, in der sie kommen?
 
AW: Berliner Zeitung: Schnauze, Deutschland - Dieses Land braucht keine Radioquote

Der Ex-RADIOSPION schrieb:
Die Berliner Zeitung bringt es in ihrer morgigen Ausgabe auf den Punkt:

Schnauze, Deutschland
Dieses Land braucht keine Radioquote


Vielen Dank Herr Balzer für diese klaren Worte.

"Schnauze Deutschland" sind bellende, aber keine klärenden Worte. Der Artikel argumentiert auf niedrigem Niveau, etwa mit dem Hinweis, das auch die NPD, nun ja... oder mit dem Verweis auf Musikantenstadl und Randfichten, die im Fernsehen auftreten ...

Hier ersetzt die Faschismuskeule die Sachkenntnis. Schnauze?!
 
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