Dass alle privaten in max 72kbps bis 80kbps laufen darüber beschwert sich ja auch keiner.
Die klingen alle scheiße, aber es ist Privatfunk und für mich schon deshalb nicht relevant. Deshalb werde ich mich da auch nicht beklagen. Bei Öffis ist das was anderes, zumindest bei den Kulturwellen. Da er warte ich zwingend eine wenigstens UKW vergleichbare Qualität - und nur der BR und der hr liefern sie. Es kann doch nicht angehen, dass im TV über UHD diskutiert wird und via DVB-T2 dreistellige Audiobitraten für TV-Begleitton aufgefahren werden, im Hörfunk aber mit Parametern gearbeitet wird, die eine Audioqualität fabrizieren, für die Tontechniker in den 1960er Jahren hochkant rausgeflogen wären.
Das Soundprocessing drumherum muss passen und dann klingen auf einmal 72kbps fast wie 112kbps (zum Beispiel bei EgoFM).
egoFM hat keine Slideshow. Zumindest wenn das noch so ist, wie es bei meinem letzten Test in einem bayerischen DAB-Mux war. Ja, ist wohl noch immer so:
http://dabmon.de/data/1162/monitor_ov_small_njs.html - schonmal mindestens 2, eher 4 bis 6 kbps für Audio gerettet. Das führt bei egoFM dazu, dass sie fast eine Bitratenstufe besser sind als die anderen. Dazu kommt gewiss auch noch, dass sie einen separaten Processingausgang verwenden für DAB, bei dem das UKW-Processing nicht dabei ist. Ein Allhilfsmittel ist das aber auch nicht, HE-AAC bleibt HE-AAC.
Kontruktiveres Diskutieren in dem Bezug würde hier sicher niemandem schaden, anstatt gleich allen DAB Klang schlechtzureden.
Eine missbräuchliche Nutzung von Audiocodecs und eine nicht im Sinne des ursprünglichen Ansinnens erfolgende und somit pervertierte Verwendung des DAB(+)-Systems lässt sich auch "konstruktiv" nicht schöndiskutieren. Müll bleibt Müll.
Das System war mal für 192 kbps Layer II stereo für "Allerweltsprogramme" und bis zu 256 kbps Layer II stereo für gehobene Wellen entwickelt worden. Dem entspräche bei DAB+ grob allerwenigstens 128 kbps LC-AAC ohne Slideshow bzw. 136 kbps LC-AAC mit Slideshow.
So, und nun bitte konstruktive Vorschläge. Ich hätte einen: Regionalmuxe fürs ganze Land! Und damit nirgendwo mehrere Regionalisierungen eines Programms in einen Mux. Zweiter konstruktiver Vorschlag: Kooperation von Öffis und Privaten in diesem Zusammenhang. Dritter konstruktiver Vorschlag: Festlegung von Mindest-Audiobitraten und ggf. weiteren Qualitätsmerkmalen für öffentlich-rechtlichen Rundfunk in den jeweiligen Staatsverträgen oder anderen zuständigen Gesetzen. Die Bevölkerung zahlt jeden Monat richtig viel Geld in dieses Rundfunksystem und soll zunehmend (über die gepushten Wege DAB+ und IP) mit einer Audioqualität abgespeist werden, die absolut indiskutabel ist. Da stimmt was nicht. Und zwar ganz gewaltig nicht.