Mit Kennziffern werden innerhalb der ARD die Leitungen pro Übertragung versehen, um eine eindeutige (inhaltliche) Identifizierung anstaltsübergreifend zu ermöglichen.
Beispiel: der NDR bietet heute eine Pressekonferenz aus Schwerin an, dann vergibt die anbietende Stelle (in diesem Fall NDR Schwerin) eine Kennziffer. Sähe dann exemplarisch so aus:
NR 150120 -
NR steht für NDR,
150 für Schwerin,
120 ist frei ausgewählt (hier: Monat/Tag)
Die wird im redaktionellen Angebot genannt, und intern dem Leitungsbüro sowie dem Schaltraum bekanntgegeben. Jetzt möchte der BR diese Leitung geschaltet haben. Die dortige Redaktion bestellt die Leitung unter Angabe von Kennziffer und Zeit bei ihrem Leitungsbüro, das wiederum bestellt sie beim Leitungsbüro beim NDR - fertig.
Welchen genauen technischen Leitungsweg die Häuser untereinander bzw. mit dem Sternpunkt dann schalten, klären sie untereinander. Damit haben die Redaktionen nichts zu tun.
Schneidekommando nutzt man, wenn ein Reporter keine Rückleitung bekommt, weil er für mehrere Abnehmer reportiert oder aus anderen Gründen.
Er kündigt dann seine nächste Reportage nicht mit einer genauen Uhrzeit, sondern mit einer Vorlaufzeit an: „Nächste Einblendung in 60 Sekunden ab JETZT“ (wird bei 30 Sekunden wiederholt, bei schnellen Nachschilderungen auch 30/10s). Dann müssen im abnehmenden Funkhaus nur exakt 60 Sekunden auf der Uhr (es reicht eine Stoppuhr) abgelesen werden.
Damit umgeht man die Problematik nicht exakt gleich gehender Uhren in den einzelnen Funkhäusern (obwohl diese prinzipiell synchronisiert sind) und unterschiedlicher Zeitzonen.
Edith sagt noch,
@Südfunk 3 war etwas schneller und hat es auch super beschrieben.