AW: Radio vor und nach Privatradiozulassung
Mich wundert es schon immer, dass fast allen Privatsendern in Österreich nichts Anderes einfällt, als ein Programmformat - das von Ö3 - nachzumachen. Dabei war Ö3 früher nur scheinbar so beliebt, weil es keine Alternativen gab. So hörten viele nur aus Gewohnheit Ö3, und weil Ö-Regional früher zu "ländlich" war. Hätten sich also die Privatsender deutlich andere Formate geschaffen, wäre ihr Erfolg sicher wesentlich größer gewesen und Ö3 hätte sich auch deutlicher auf eine bestimmte Schiene begeben müssen. So senden alle in etwa den gleichen Einheitsbrei, nur das eben Ö3 in die Moderation und Gestaltung der Musikzwischenräume viel mehr Geld investieren kann.
Die Moderation wird nämlich oft unterschätzt. Ich höre glücklicherweise auch gerne Klassik und so habe ich wenigstens Ö1, das auch gut moderiert ist. In einem anderen Radioforum war von wenigen Tagen davon die Rede, dass in Frankreich die nach NRJ beliebtesten Stationen (RTL, Europe 1, France Info, France Inter, RMC) allesamt aufwändig durchmoderierte Mischprogramme sind, so wie auch bei uns vor vielen Jahren Radio gemacht wurden. Genau das würde ich auch gerne hören. Allerdings sind solche Programme eben teuer in der Produktion.
@Goethe
Ich höre auch öfters Internet-Radio aus den USA. Ich bin auch manchmal beruflich drüben und höre gerne die örtlichen Sender. Erstaunlich ist, dass dort auch in ländlichen Gebieten viele verschiedene Programmformate existieren. Bei 30 Stationen, die man auf dem Land brauchbar hören kann, gibt es vielleicht 3 mit AC und ähnlich. Gewiss sind dort auch viele Programme, speziell der kleinen 1 kW-AM-Stationen, sehr billig gemacht, doch man versucht ich von der Konkurrenz abzuheben, um Hörer zu gewinnen, während in Österreich und Deutschland die Stationen versuchen, sich der Konkurrenz anzunähern. Und das ist fatal.