Radiokult
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Ja, natürlich. Und das ist, zugegeben, ein schwieriges Thema.Du weißt sicher genau, was das zu Ende gedacht bedeuten würde?
Zu TikTok allgemein: Es ist ja nun nicht so, dass TikTok nicht auch unter Jugendlichen umstritten wäre. Es gibt da nicht wenige die einem klar sagen, dass bei TikTok nur "Kinder" unterwegs wären und das man deshalb dort eben nicht ist. Und da ist durchaus was dran. 40% der TikTok-Nutzer sind zwischen 6 und 13, weil man sich dort im Gegensatz zu anderen Plattformen, mit Einwilligung der Eltern auch unter 13 anmelden kann. Entsprechend sieht dort auch der meiste Content aus. Man sollte sich bei Fritz klar darüber werden, ob man nun "Kinder" ansprechen will oder tatsächlich Jugendliche und junge Erwachsene. Eine Kopie von Energy Berlin oder JamFM braucht niemand, weder im Äther noch im Netz. Und wenn man sich TikTok insgesamt mal so anschaut, ist dass wirklich das, was ein anspruchsvolles, öffentlich-rechtliches Jugendprogramm für notwendig erachtet? Welche virtuelle Sau wird als nächstes durchs "Dorf" gejagt, wenn TikTok dann wieder out ist?
Nochmal zu den Zahlenspielen. Knapp 9 Mio. Jugendliche zwischen 15 und 24 gibt es laut Statistik aktuell in Deutschland. Die Zahl derer, die davon TikTok nutzt und Zielgruppe von Jugendprogrammen (und nicht von Kinderprogrammen!) ist, ist im Moment noch verschwindend gering. Den Abgang von Fritz bei Facebook halte ich daher zumindest für den Moment für strategisch falsch. Das sich das Programm irgendwie verjüngen will und irgendwo auch muss, kann ich ja nachvollziehen. Aber bisher sind da alle Versuche nach hinten losgegangen. Und der verstärkte Fokus auf TikTok wird dem Programm auch nicht weiterhelfen. Solange der Sender inhaltlich immer weiter verflacht wird, wird er auch nicht als das wahrgenommen was er ist bzw. sein sollte. Skurill anmutende "Selbstbeweihräucherungsclips" wie auf TikTok werden das eher verstärken als das es Leute ans Radio lockt oder dazu anregt irgendwelche Fritz-Podcasts zu hören.