Eines dieser Privilegien lautet: Ich kann an der grammatikalischen Sprache nach Belieben herumbasteln, bis die Grammatik zu meinem Begriffs- und Verständnishorizont passt, damit sie endlich ausdrückt, was ich meine und denke
Es ist immer wieder nett, wenn Menschen offenbaren, dass sie - wie du - nicht wissen, was "Privilegien" sind. Hast du also mehr Rechte als ich? Du beharrst auf deiner ungegenderten Sprache, dann sprich doch so weiter. Aber sag mir nicht, wie ich mich ausdrücken soll.
und was ich will, dass andere meinen und denken.
Hier lehnst du dich aus dem Fenster: Die einzigen, die momentan auf einer verbindlichen Sprache beharren, sind die Gender-Gegner:innen, nicht die Gendernden.
So entstehen Dutzende von konkurrierenden Varianten des "korrekten" Genderns, aber keine verbindlichen Sprachregeln.
Wieso konkurrierend? Es gibt eine Menge Alternativen. Was kratzt es dich, so du doch weder gendern sollst noch musst?
Wie würdest du denn gerne gendern, wenn du gendern wollen würdest?
Denn Sprache, Wörter, Grammatik und all ihre Verbindlichkeiten sind auf diese Weise irgendwann beliebig geworden.
Ist bis heute, Jahrhunderte und abmermals Jahrhunderte nach der Entwicklung der Sprachen nicht eingetreten und bleibt daher nur eine unbelegte Behauptung.
Nur, der Radiohörer stört sich am stotternden Sprachfluss und sinnfrei überbetonter Hervorhebung irgendeiner Geschlechtsform.
DIe hier schreibende Hörerin stört sich nicht daran. Das ist tatsächlich Gewohnheit.
Man weiß doch selbst, was gemeint ist.
"1000 Bürger gingen gegen das Gesetz demonstieren." - Kannst du mir sagen, wer gemeint ist?
Ich störe mich nicht daran, dass das generische Maskulinum verwendet wird, so neurotisch bin ich noch nicht.
Unterstellungen, dass sich Personen, die sich daran stören, neurotisch sind, sind beleidigend. Auf diese Weise möchtest du diskutieren? Damit stellst du dir nur selbst ein Armutszeugnis aus.
Muss denn immer mit dem Holzhammer auf das Geschlecht eingedroschen werden
Überteibung! Wer Gendern mit "mit dem Holzhammer aufs Geschlecht dreschen" gleichsetzt, weiß wohl nicht, wie es sich anfühlt, wenn jemand mit dem Holzhammer aufs Geschlecht eindrischt.
, auch dann, wenn denjenigen, die angeblich durch Nennung der Diversitätsformen gebauchpinselt werden, das überhaupt nicht passt?
Gendersensible Sprache gibt es auch in neutral - ganz ohne *innen. Noch nie gehört? Falls ja: Warum pauschalisiert du dann?
Outing übernimmt - bitteschön - jeder selbst.
Was hat Gendern mit Outing zu tun? Hast du was verwechselt?
Das kann nicht staatlich oder öffentlich-rechtlich verordnet werden.
Outing? Unklar, was du meinst.
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Ich hoffe du merkst selbst, dass das Video ein billiger Versuch darstellt die Problematik zu verschieben und Frauen das Recht auf Empörung abzusprechen, indem heftig am Pauschalisierungs-Bäumchen gerüttelt wird. Ich frage mich, wie es nicht auffällt, dass hier billige Propaganda betrieben wird. Und ich frage mich, welche Beweggründe dich abtreiben diesen Unfug zu verlinken.
Diese "Fakten", die durch keine einzige Referenz objektiv belegt werden können, entstammen der Schwurbelei-Ecke - netter Versuch. Verweiser:innen auf das Paper empfehle ich dieses komplett zu Gemüte zu führen und zu fragen, wieso viele Frauen keine hochdotierten Managerinnen-Jobs haben und wieso nicht alle Männer Manager sind - hier hinterfrage ich die "Argumentation" der Autorin, wieso sich keine Frauen über die gläsernde Decke beschweren sollten, nur weil ein Teil der Frauen lieber Hausfrauen sein wollen: Frauen, die Karriere machen, dürfen sich wegen den Hausfrauen nicht darüber beklagen? Welch Unsinn!
Auffällig ist zudem, dass der Großteil der sogenannten „Privilegien der Frauen“ keine Privilegien der Frauen, sondern Benachteiligungen der Männer darstellen. Durch dieses Narrativ wird angedeutet, dass Frauen an diesen Benachteiligungen schuld sind – was die Autorin natürlich mit keinem einzigen Fakt belegen kann. Wie auch? Unbelegte Behauptungen sind nun mal unbelegte Behauptungen. Die Problematik der sogenannten „Frauenprobleme“ sind häufig strukturell bedingt – einige der hier genannten „Männerprobleme“ jedoch nicht. Soviel zu ihrem völlig unverhältnismäßigen „mimimi“. Beispiel: Es gäbe viel zu wenig Räume in „Männerhäusern“ im Vergleich zu „Frauenhäusern“. Ja liebe Autorin, das liegt daran, dass struktureller Frauenhass inklusive Femizide, also Hass und Mord gegen bzw. von Frauen aufgrund des Geschlechts, häufiger bei Männern vorkommt als andersrum – welch Privileg! Im Gegensatz dazu wenden Frauen häufig in dem Fall Gewalt an, um sich zu wehren oder ihren Willen durchzusetzen – wobei sich die Gewalt gegen das Individuum und nicht das Geschlecht wendet. Das Fazit der Autorin: Frauen sind also privilegiert, weil sie häufiger von Männern geschlagen werden als Frauen die Männer schlagen. Was für eine kranke Argumentationsweise der Autorin.
Weiterhin ist der Autorin offenbar nicht aufgefallen, dass sich die Gleichstellung und der Feminismus in vielen Belangen für die Abschaffung ebendieser „Benachteiligungen“ der Männer ausspricht. Beispiel: Es wird angemerkt, Männer würden in der Behandlung in der KiTa benachteiligt werden. Soll heißen: Die Frau wird bevorzugt kontaktiert, wenn etwas mit dem Kind ist, selbst wenn die Mutter beruflich mehr eingespannt ist als der Vater. Der Sexismus trifft also beide Geschlechter und nicht – wie im Video wiederholt falsch dargestellt – lediglich den Mann. Doch nicht nur das: Während Frauen in vielen wichtigen, auch überlebenswichtigen Punkten strukturell von Männern diskriminiert werden, werden hier Diskriminierungen von Männern aufgezählt, die auch durch andere Männer vorgenommen werden. Der Vorwurf eines Matriarchats: Völlig unbegründet. Aber auf diese Argumentation kam die Autorin natürlich nicht – würde ja ihrer Agenda widersprechen. Aber gut, Autorin schwurbelt sich ihre Welt, wie es ihr gefällt. Kann sie tun. Allerdings schwurbelt sie sich damit außerhalb der Realität.
Ich sage nicht, dass diese „Benachteiligungen“ von Männern nicht existieren. Sondern dass diese absolut unverhältnismäßig den strukturellen Diskriminierungen gegenübergestellt sind, die Frauen erfahren – und die die Autorin natürlich feinsäuberlich anspricht, um ihre Propaganda zu befeuern. Wie Margaret Atwood bereits schrieb: "Männer haben Angst davor von Frauen ausgelacht zu werden. Frauen haben Angst davon, dass sie von Männer umgebracht werden."
Die wenigsten der genannten Punkte diskriminieren Männer tatsächlich strukturell. Doch werden selbst bei diesen Themenfeldern (zB Unterhaltsrecht) die Männer nicht von Frauen benachteiligt, sondern von „der Gesellschaft“. Im Gegensatz dazu erfahren Frauen häufig Nachteile durch Männer – lediglich aufgrund der Tatsache, dass sie Frauen sind. Die Vergleiche der Autorin sind aufgrund dessen völlig unverhältnismäßig und hinken daher gewaltig.