AW: Karfreitag - Partymusik?
@Denise:
Jetzt stellt sich allerdings die Frage, was ausgrechnet Religiöse Feste mit Kultur zu tun haben. Sicher, Religion ist ein kulturelles Fundament. Aber: Religion ist auch eine billige Hure, die sich für wirklich alles hernehmen lässt, sogar um einen Massenmord zu legitimieren. Bei den Christen waren es die Kreuzzüge, bei den Moslems der 11. September.
Sie kann sich halt nicht wehren, am wenigsten gegen Unvernunft und Intoleranz, da sie selbst diese beiden Anti-Werte allzu oft als Voraussetzung fordert. Religion ist Ideologie, man muss glauben, darf aber keine Fragen stellen.
Die beiden großen christlichen Konfessionen in Europa haben es immerhin so weit gebracht, dass niemand mehr im Namen des Kreuzes Tausende von Menschen abschlachtet. Allerdings sehen sie sich zunehmend in der Defensive, und die politischen Handlungsweisen des Klerus sind offenbar stark auf Machterhalt ausgerichtet.
Was bisher noch gar nicht auftauchte: Gott und die damit verbundenen Transzendenz. Diese theologischen Fragen rücken in den Hintergrund, an die Stelle sind Rituale und Traditionen getreten. Ostereier und -feuer und Weihnachtsbäume haben ihren Ursprung in heidnischen Riten und Gebräuchen.
Wahrscheinlich ist es für Gott (sollte er denn existieren, Nietzsche lässt grüßen) völlig unerheblich, ob jemand am Karfreitag abtanzt oder nicht. Diese Feste sind für die Menschen! Und die Gesetze dazu ebenfalls von Menschen gemacht.
In vielen anderen Staaten hat man unter anderem aus diesem Grund die Kirche und den Staat strikt voneinander getrennt. In Deutschland haben wir hier ein Defizit, hier sind beide Insritutionen auf eine komplex-juristische Art miteinander verbunden.
Dies bringt uns den konfessionellen Religionsunterricht und die Kirchensteuer und vor allem staatliche Gesetzgebung zu kirchlichen Feiertagen.
Wie auch immer, wenn ich feiern möchte, dann kann ich das auch am Karfreitag. Nur halt nicht in Deutschland. Aber 20 km von hier sind ja schon die Niederlande...