Was du da vorschlägst, führt nur dazu, dass Veranstalter Frequenzen belegen, denen nicht die nötigen Mittel zur Verfügung stehen, um die Lizenzvorgaben einzuhalten. So eine Situation haben wir doch nun gerade mit der Radiogroup in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Da wird der Landesmedienanstalt großspurig versprochen, dass jedes Kleinkleckersdorf sein eigenes Lokalradio bekommt, aber was da inhaltlich läuft, ist sowas von dünn, dass es publizistisch keinerlei Mehrwert im rheinland-pfälzischen Radiomarkt bietet.Wenn ein Anbieter pleite geht, wird eine Einzelfrequenz oder eine Kette eben nochmal ausgeschrieben und jemand anderes bekommt den Zuschlag.
Deshalb sollte man aber nicht im Umkehrschluss Übertragunskapazitäten ausschließlich an Großkonzerne und Unternehmenskonsortien vergeben.
Aus meiner Sicht ist das nicht attraktiv, vor allem, wenn ich das mit dem Programm von unabhängigen Veranstaltern wie Radio B2 oder Flux FM hier in Berlin-Brandenburg vergleiche. Davon, dass die Übertragungskapazitäten nur an Großkonzerne gehen sollten, war nie die Rede. Ich habe dir nur versucht zu erklären, warum Landesmedienanstalten auch die wirtschaftliche Tragfähigkeit eines Veranstalterkonzepts prüfen, und du schusterst schon wieder irgendeine Debatte daraus, die ich überhaupt nicht führen möchte.
Fakt ist, dass viele Sender, die ein solches besonderes Profil haben, damit ihre Kosten nicht mal annähernd decken können. Dann können die Gesellschafter dann entweder als Hobby weiter Geld reinschießen oder sich neue Finanzierungspartner suchen, wie das ja beispielsweise bei FluxFM oder Jazzradio geschehen ist. Dafür braucht es mitnichten einen Großkonzern, es müssen aber dennoch die Finanzierungsmittel bereitstehen (= wirtschaftliche Tragfähigkeit), um das Programm entsprechend der Lizenzvorgaben veranstalten zu können. Ansonsten hast du halt solche Sender wie die Radio Group oder auch Radio Paradiso, die ihr Programm ja auch immer weiter verwässert haben, bis ihnen die Medienanstalt auf die Finger gehauen hat.