Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück

Ich habe mir auch die mehrstündige Übertragung aus dem Brandenburger Landtag angesehen und mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Sinngemäß hat Herr Brandstäter auf Nachfrage u.a. gesagt, dass der PC aus dem Büro der Frau Schlesinger in einen anderen Raum gebracht worden sei und die Schlösser ausgetauscht worden seien. Da stellt sich für mich die Frage, warum dieser PC, sofern er für das laufende Verfahren von Interesse ist, von der Strafverfolgungsbehörde noch nicht sichergestellt wurde.
 
Ich sehe, die Übertragung im rbb läuft ja noch immer. Herr Brandstäter ist wenigstens noch immer anwesend. Bei den Damen König und von Kirchbach habe ich es als etwas despektierlich gesehen, zu sagen, "ich muß in 2 Stunden in Berlin sein" oder "ich habe am Nachmittag einen Termin in Meck-Pomm". An so einem Tag sollte es keinen Anschlußtermin geben. Ich höre Herrn Brandstäter jetzt mindestens das dritte Mal sagen, "Schade, dass Frau König nicht mehr da ist".....
Bei aller Fragwürdigkeit bezüglich der Qualität der Aufsicht: Frau von Kirchbach macht das ehrenamtlich. Und sie hat auch ein anderes Leben außerhalb des rbb.
 
Frau von Kirchbach macht das ehrenamtlich
Okay, alles gut. Der Rundfunkrat setzt sich aus Vertretern gesellschaftlich relevanter Gruppen zusammen. Darunter sind die Kirchen und diverse Verbände.

Laut rbb-online sind die Hauptaufgaben des Rundfunkrates:
Aus seiner Mitte benennt der Rundfunkrat Mitglieder für einen Programmausschuss sowie einen Haushalts- und Finanzausschuss. Für die Durchführung von Drei-Stufen-Test-Verfahren hat er einen Telemedien-Ausschuss gebildet. Die Ausschüsse unterstützen den Rundfunkrat bei der Vorbereitung seiner Beratungen und Beschlüsse.
Zu den wichtigsten Aufgaben des Rundfunkrates gehört es, die Intendantin/den Intendanten zu wählen und in allgemeinen Angebotsangelegenheiten zu beraten sowie das bereits ausgestrahlte Programm des rbb auf die Einhaltung des in § 3 rbb-Staatsvertrag formulierten öffentlich-rechtlichen Auftrages zu überwachen.
Weitere Aufgaben des Rundfunkrates:
- Neben der Wahl der Intendantin/des Intendanten, Wahl der Direktorinnen/Direktoren und der Verwaltungsratsmitglieder,
- Genehmigung des Geschäftsberichts und Feststellung des jährlichen Wirtschaftsplans,
- Erlass von Satzungen
- Zustimmung zur Finanzordnung
- Beschlussfassung über Telemedienkonzepte (Drei-Stufen-Test-Verfahren)
- Erlass von Richtlinien zum Genehmigungsverfahren neuer oder veränderter Telemedien

Das sind jede Menge verschiedenster Aufgaben. Ich bin mir nicht so sicher, dass dies von "ein paar Ehrenämtlern" zu stemmen ist.
 
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Der Rundfunkrat setzt sich aus Vertretern gesellschaftlich relevanter Gruppen zusammen.
Die gesellschaftlich relevanten Gruppen erinnern mit dem was sie gesellschaftlich abbilden oft an die 50er bis 70er Jahre und spiegeln die heutige Gesellschaft nicht immer wieder. Besonders bei Parteien ist auch das Abschieben von Politikern in diese Gremien beliebt, damit diese weg sind und trotzdem noch einen Posten haben. Fachkenntnisse nicht erforderlich.
 
Bei der Anwahl der Übertragung aus dem Brandenburger Landtag von heute in der Mediathek erscheint der Hinweis, dass das Video nicht verfügbar ist.
 
5 Stunden 'Grillen' im Landtag?
Also, die vier RBB-Nasen waren da im Landtagsauschuss gut vorbereitet, voll im 'Selbst-Verteidigungs-Modus'. - Auftritt mit etwas Demut, selbstkritisch, mit Wille zur Aufklärung der Hintergründe zum Fall Schlesinger? - "Nein!"
 
Die gesellschaftlich relevanten Gruppen erinnern mit dem was sie gesellschaftlich abbilden oft an die 50er bis 70er Jahre und spiegeln die heutige Gesellschaft nicht immer wieder.
Dazu paßt auch sehr gut nachstehender Gastkommentar von Bendix Lippe auf dwdl.de:

https://www.dwdl.de/meinungen/88755...m_source=&utm_medium=&utm_campaign=&utm_term=

Ich zitiere aus obigen Beitrag auszugsweise:
....Im Fernsehrat (Anm.: ZDF-Fernsehrat) sehen das - völlig überraschend - nicht alle so. Das Gremium selbst ist im Durchschnitt 57 Jahre alt, unter 35 gibt es nach meinem Weggang niemanden mehr. Stattdessen sind von 60 Mitgliedern mittlerweile 10 Personen 70 Jahre oder älter....

......– die Politik müsste den ZDF-Staatsvertrag ändern und (mindestens!) einen dauerhaften Platz für junge Menschen schaffen. Statistisch würde das Sinn ergeben; während zum Beispiel die katholische Kirche mit 22 Millionen Mitgliedern zwei feste Plätze im Fernsehrat hat, werden junge Menschen (knapp 18 Millionen) in einem Viertelplatz zwischen Familie, Senioren und Frauen gequetscht......

Das ZDF möchte sozusagen erst gar nicht gegen das Vorurteil ankämpfen, man sei nur noch für die Menschen jenseits der 60 da. Die jungen Menschen sind zumindest beim ZDF eine vernachlässigbare Größe, haben im Fernsehrat sozusagen einen Viertel-Sitz, welchen sie sich mit Familie, Senioren und Frauen teilen müssen. Warum hat nicht jede dieser Gruppen zumindest einen fixen Sitz? Warum scheinen die beiden großen Kirchen in fast allen Rundfunk-Gremien immer noch überrepräsentiert zu sein, obwohl sie gesellschaftlich immer mehr an Bedeutung verlieren (nicht zuletzt durch diverse Skandale)?
 
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Bei der Anwahl der Übertragung aus dem Brandenburger Landtag von heute in der Mediathek erscheint der Hinweis, dass das Video nicht verfügbar ist.
Teil1:

Teil2:
Ich bin mir nicht so sicher, dass dies von "ein paar Ehrenämtlern" zu stemmen ist.
Manches davon ist schon ziemlich fett. Die Mitglieder sind und bleiben aber trotzdem Enrenamtler. Das schreiben die jeweiligen Gesetze über die Anstalten so vor. Es gibt lediglich eine Aufwandsentschädigung und bei einigen Anstalten auch Sitzungsgeld.
Konkret beim rbb, Angaben von 2015(!):
- Aufwandsentschädigung für jedes Mitglied monatlich 350,- €
- Vorsitzende des Rundfunk- bzw.Verwaltungsrates monatlich 590,-
- Stellv. Vorsitz Rundfunk- bzw. Verwaltungsrat, Ausschussvorsitz Rundfunkrat, Vertreter im ARD-Programmbeirat monatlich 410 ,- €
- Sitzungsgeld 50,- €
Quelle: https://kress.de/news/detail/beitra...er-aufseher-was-die-rundfunkraete-kosten.html
 
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Das sind jede Menge verschiedenster Aufgaben. Ich bin mir nicht so sicher, dass dies von "ein paar Ehrenämtlern" zu stemmen ist.

Jede politische Partei, ob groß, ob klein, stemmt das auf Parteitagen jedweder Gliederungsebene. Alles Ehrenamtler mit einem klaren Ziel und jeder Menge Formalien zwischen Vereinsrecht und Parteiengesetz.
Das gilt dann auch für die entsprechend zu besetzenden Posten ((erweiterter) Vorstand, Schatzmeister, Kassenprüfer, Schiedsgericht). Wir haben es hier in aller Regel nicht mit Berufspolitikern zu tun, und dennoch ist ihre Rolle im gesellschaftlichen Zusammenleben nicht minder wichtig als die eines ö-r-Rundfunks. Steht sogar im Grundgesetz:

Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. Ihre Gründung ist frei. Ihre innere Ordnung muß demokratischen Grundsätzen entsprechen. Sie müssen über die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie über ihr Vermögen öffentlich Rechenschaft geben.
Quelle: Art. 21 (1) GG

Wer mal versucht hat, an einer Wahl teilzunehmen und die formalen Hürden kennt, wird diese ehrenamtliche Leistung zu würdigen wissen.

Damit zurück zum rbb und dessen -räten: Ja, Ehrenamt, aber dazu wirst du ja nicht verdonnert, als ob es eine abzuleistende Strafe wie Sozialstunden wäre. Insofern bin ich nicht bereit, "Ehrenamt" als Ausrede zu akzeptieren.
Ja, die Aufgaben sind vielfältig und das sind keine hauptamtlichen Profis, aber ich muss mir der Aufgaben und der Verantwortung bewusst sein. In so einer Funktion kann und darf ich kein Grüßaugust sein, der alles einfach nur durchwinkt.
 
Bonuszahlungen - die nicht Bonuszahlungen genannt werden durften. Geht ja auch um nur rund 450 000 €...
 
Bonuszahlungen - die nicht Bonuszahlungen genannt werden durften.
... oder sollten.
Das, was gestern schon bei der Sondersitzung beschrieben wurde und der Kram in dem Artikel klingen für mich eher nach dem Instrument eines Leistungsentgelts, also einer leistungsbezogenen Prämie. Uner einer Bonuszahlung verstehe ich eher eine im Vorfeld nicht weiter definierte Zahlung, die sich am Abschneiden des Unternehmens orientiert, meint: "Bonus" bedeutet "das haben *wir* gut hingekriegt, und du hast gewollt oder ungewollt deinen Anteil daran, also schmeißen wir dir was in die heilige Sparwutz" als ein "das hast *du* gut hingekriegt, das honorieren wir, indem wir dir das rüberreichen, das wir im Vorfeld bei Erreichen des Ziels vereinbart haben", aber vielleicht wird das in anderen Unternehmen anders definiert ...
Egal wie auch immer: ist kleinkariert, ja.

Gruß
Skywise
 
Die Leute bei Kienbaum haben sich ihre Boni jedenfalls verdient. Erst verkaufen sie der KEF ein Gutachten, dass die Gehälter eigentlich zu hoch seien und laufen dann bei mind. einer der unterdurchschnittlichen Anstalten ein und etablieren dort ein neues teureres Gehaltssystem für die Führungsspitze. Wie darf man solch ein Firmengebaren nennen?

Übrigens: Dieses tolle "Ziele"-System von Kienbaum sollen 27 (!) Leute im rbb genießen. Wird ein neuer Intendant oder eine neue Intendantin dieses wieder abschaffen und die "Chef-Gehälter" auf das "Grundgehalt" absenken? Wer wettet?
 
Übrigens: Dieses tolle "Ziele"-System von Kienbaum sollen 27 (!) Leute im rbb genießen. Wird ein neuer Intendant oder eine neue Intendantin dieses wieder abschaffen und die "Chef-Gehälter" auf das "Grundgehalt" absenken? Wer wettet?
Ich fänd's erst mal toll zu wissen, denn das Thema Leistungsentgelt ist über weite Strecken in Tarifverträgen geregelt und somit verpflichtend. Wenn es daher nicht abgeschafft werden kann und wenn ich weiß, inwieweit die Arbeitsverträge der allerobersten Geschäftsebene an geltende Tarifverträge gebunden sind, bin ich umgehend bereit, mit Dir zu wetten. 😁

Gruß
Skywise
 
Weiß denn jemand, welche Stellen noch nach dieser Tabelle bezahlt werden?


Bekommt z.B. eine Anja Caspary als Musik-Chefin eines Radiosenders Stufe B und der Radioeins-Chef Stufe A? Oder sind die auch schon AT?

Was spricht denn dagegen, dass in dieser "Tariftabelle" oben das Intendantengehalt stünde und die anderen Mitarbeiter sich entsprechend staffeln? Ach ja, für 11.241 Euro Gehalt bekommt man ja keine guten Leute mehr, da die Privatwirtschaft diese mit offenen Armen erwartet.
 
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Hallo Adolar, anstatt der "Stufe" meinst Du bestimmt die (Gehalts-)"Gruppe". Bei der "Stufe" dürfte es sich - angelehnt an die Besoldungstabelle im öffentlichen Dienst - um die (zeitliche) Dienstzugehörigkeit handeln.
 
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Bonuszahlungen - die nicht Bonuszahlungen genannt werden durften. Geht ja auch um nur rund 450 000 €...
Das wurde ja gestern im Landtagsausschuss so verschleiert: "Es gibt kein Bonussystem!"
Dazu im Widerspruch die Nachricht von DLF (Nachrichten 2022-08-17, 11 Uhr):
Zitat:
"Die offiziellen Angaben zum Gehalt Schlesingers in Höhe von 303.000 Euro führten unter anderem keine Bonuszahlungen auf, so der RBB. Demnach wurde das Bonus-System des Senders im Jahr 2018 von der Intendantin selbst eingeführt."
 
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Herr Aust hat schon recht mit seinem Hinweis auf den Spagat Behörde vs. Privatunternehmen. Man will einen ruhigen Job mit toller Altersvorsorge wie ein Beamter, aber bezahlt werden wie der Chef eines Dax-Unternehmens. Selbst ein Bundesminister bekommt keine AT-Entlohnung. Niemand kann wohl vernünftig erklären, warum es im ÖRR AT-Gehälter geben muss. Die höchste Gruppe kann ja vergleichsweise üppig sein, aber es wäre eben immer transparent (dem Gebührenzahlern und den Mitarbeitern) und die Stellen entsprechend eingeordnet und ausgeschrieben.
 
Herr Aust hat schon recht mit seinem Hinweis auf den Spagat Behörde vs. Privatunternehmen. Man will einen ruhigen Job mit toller Altersvorsorge wie ein Beamter, aber bezahlt werden wie der Chef eines Dax-Unternehmens. Selbst ein Bundesminister bekommt keine AT-Entlohnung.
Nö, aber im Bereich von kommunalen oder landeseigenen Gesellschaften findest Du auf höchster Ebene AT vergleichsweise häufig.
Will nicht sagen, daß ich das in Ordnung finde, ich will nur sagen: an der Stelle steht ein verdammt großes Faß. Ich glaube nicht, daß man im Augenblick daran wirklich bohren sollte.

Gruß
Skywise
 
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