Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück

Ich frage mich, wie sich ein "speziell auf Berlin ausgerichtetes Hörfunk-Angebot mit dem Schwerpunkt auf Kultur" zwischen RBB-Kulturradio, RBB-Radio Eins und Deutschlandfunk Kultur in die Hörfunklandschaft eingliedern soll? Soll dafür eine andere RBB-Welle geopfert werden, etwa Funkhaus Europa? Oder Radio Eins? Beide? Wer ist als Zielgruppe vorgesehen? Ich vermute mal, Hipster aus der "Kreativ"- und Medienszene und coole junge, avantgardistische Kulturschaffende? Was sollen die für Musik spielen? Warum neben RBB-88 8 ein zweites Programm ausschließlich für Berlin und wo bleibt Brandenburg?
In dem von DWDL verlinkten Entwurf heißt es: "für Berlin ein Hörfunkprogramm mit dem
Schwerpunkt kulturelle Vielfalt." (Seite 11)
Ich denke, dass damit Cosmo gemeint ist, also kein neuer Sender.
https://www.rbb-online.de/unternehm...lage 1 Synopse_rbb-StV_Anhoerung 22.09.23.pdf

Interessant finde ich auch, dass auf der selben Seite, 3. Spalte, der RBB die Möglichkeit vorschlägt, zusätzlich zwei digitale terrestrische Radioprogramme anzubieten, konkret: "z.B. Schlagerprogramm".
 
"für Berlin ein Hörfunkprogramm mit dem
Schwerpunkt kulturelle Vielfalt."
Schwerpunkt von Cosmo ist der Sound der Welt in Hot-Rotation auf der 96,3 nebst 80 KW Stromverschwendung & nicht mehr kulturelle Vielfalt.
zusätzlich zwei digitale terrestrische Radioprogramme anzubieten, konkret: "z.B. Schlagerprogramm".
Kommt 10 Jahre zu spät! Danke für nichts. Als Beitragszahler hätte ich gerne deutsche Musik nebst ausführliche Berlin-Infos & nie wieder Häppchen-Journalismus auf UKW 96,3 gehört & WDR Cosmo auf DAB+. Für guten Journalismus hilft ein Blick in die eigene Historie, als es noch Zeitfunk-Sendungen gab.
 
In dem von DWDL verlinkten Entwurf heißt es: "für Berlin ein Hörfunkprogramm mit dem
Schwerpunkt kulturelle Vielfalt." (Seite 11)
Ich denke, dass damit Cosmo gemeint ist, also kein neuer Sender.
https://www.rbb-online.de/unternehmen/der_rbb/struktur/grundlagen/Anlagen-staatsvertrag-rbb-entwurf.file.html/Anlage 1 Synopse_rbb-StV_Anhoerung 22.09.23.pdf

Interessant finde ich auch, dass auf der selben Seite, 3. Spalte, der RBB die Möglichkeit vorschlägt, zusätzlich zwei digitale terrestrische Radioprogramme anzubieten, konkret: "z.B. Schlagerprogramm".
Ok, ich habe wohl "Schwerpunkt auf kulturelle Vielfalt" mit "Schwerpunkg auf Kultur" verwechselt: Asche auf mein Haupt 😞
 
Interessant finde ich auch, dass auf der selben Seite, 3. Spalte, der RBB die Möglichkeit vorschlägt, zusätzlich zwei digitale terrestrische Radioprogramme anzubieten,
Was ist das denn für eine Nebelkerze? Man schafft es aus Platzgründen nicht das hauseigene sorbische Programm auf DAB+ zu verbreiten, will oder soll aber noch zwei weitere terrestrische Digikanäle schaffen? Das geht doch vorn und hinten nicht auf.
 
Man lese dazu auch den offenen Brief der Belegschaftsvertretungen im rbb:

a)
"lasse durch den Rundfunkrat staatliche Aufpasser („Leiter:innen der der Landesangebote“) bestellen. "

b)
"Unsere Kontrollorgane sind der Rundfunkrat und der Verwaltungsrat – nicht die Politik!"


Blöde Dummschwätzer im Auftrag der Intendantin. Können die sich nicht mal entscheiden?

Wenn die Politik vorschreibt, dass es für Berlin und Brandenburg getrennte Radioprogramme gibt ist wohl alles völlig in Ordnung. Funktioniert ja schon immer so. Wenn die Politik aber den Auftrag erteilen will, dass im Fernsehen jeden Tag 60 Minuten getrenntes Programm für Berlin und Brandenburg gemacht wird, dann geht mit einer „implizierte[n] Abkehr von einem gemeinsamen Sendegebiet“ angeblich die Welt unter.
 
Ein Nachklapp zu dieser Diskussion von Jörg Wagner:


Wie gefiel euch denn die Diskussion?
 
Die ganze Veranstaltung kann man hier nachhören.

Ich hab den Eindruck Ulrike Demmer macht das alles noch viel schlimmer, da war zu viel PR-Gerede dabei und das können wir absolut nicht gebrauchen. Auch von "Nach der Kriese zu sprechen", geht an der Realität doch komplett vorbei.
 
Diese Art des Besserwissens und Herumtrotzens und immer Meckerns finde ich ist auch nicht sonderlich professionell und ansehnlich. Aus meiner Sicht verursachen die selbst die Unruhe mit. Meines Erachtens müssten alle Abteilungen und Bereiche sich gemeinschaftlich für den Sender einsetzen und nicht immer jeder für sich Kämpfe ausrichten.

Wenn man liest, dass die ihre eigene Wahl der Intendantin anzweifeln, wie soll denn daraus ein vertrauensvolles Verhältnis zur Intendantin entstehen. Wenn man immer Misstrauen streut, braucht man sich auch nicht wundern, wenn jeder sein eigenes Ding dreht. Vielleicht wäre ein Austausch des Personalrats auch nicht schlecht. Da wären die auch nicht begeistert. Ich weiß nicht, was ich als Beitragszahler von so einem Kindergarten halten soll?!

Ein Nachklapp zu dieser Diskussion von Jörg Wagner:


Wie gefiel euch denn die Diskussion?
Wie die Teilnehmer schon selbst festgestellt haben, interessiert das Thema die wenigsten.
Und ansonsten ist es schon eine Diskussion innerhalb einer eigenen Blase und dann sind es die immer selben Argumente. Der rbb soll staatsfern sein, aber der neue Staatsvertrag agiert gegen diesen Anspruch. Zugleich finden sich Politiker im Rundfunkrat und am Ende lang das liebe Geld nicht. Man zementiert alte Strukturen anstatt vorwärtsgerichtet zu agieren.

Mir wäre ein übergeordneter Blick wichtiger gewesen. Das heißt, was kann man künftig von einem rbb erwarten. Aber die befassen sich m. E. noch immer viel zu sehr mit Schlesinger und deren Nachwirkungen. Wenn dann Gutachten erstellt werden und noch immer - gefühlt - kein Vertrauen untereinander im Haus herrscht, dann scheint es mir nur logisch zu sein, dass es nicht vorangeht.

Die verkämpfen sich in ihren eigenen Strukturen. Sinnvoll war der Beitrag von J. W., in dem er die Strukturen des ehemaligen ORB erwähnte. Das war tatsächlich schlank. Heute kommt es mir viel zu bürokratisiert vor und das merkt man.

Was die Politik einbringt, dass die Brandenburger unterrpräsentiert sind, kann ich nicht nachvollziehen. Hier wird eine Straßenmeinung zur Grundlage gemacht, bei der sicherlich einige Leute den Wunsch nach mehr Regionalität geäußert haben. Aber man muss hier vielleicht auch sehen, wer da gefragt wurde. Auch in Brandenburg gibt es eine alternde Bevölkerung, die mehr Anteil ans der Gesamtbevölkerung ausmacht als junge. Denen ist doch das Fernsehprogramm weitgehend egal, zumal ja jetzt schon sehr viele Wiederholungen laufen.

Was mir in der Diskussion auch zu kurz kam: Mal die Frage zu stellen, welchen Anteil die Öffis im Alltag der Menschen haben. Die tun ja so, als müsste man 24/7 deren Inhalte konsumieren. Ich meine, die Leute haben vielleicht auch noch andere Probleme als sich mit Rundfunkinhalten zu befassen. (machen meines Erachtens die meisten auch nicht.) Rentner haben mehr Zeit für Konsum und die arbeitende Schicht nutzt das vlt. eher als Nebenbeimedium und lässt sich berieseln und nimmt das Tagesgeschehen auf, neben der Musik.

Nachrichtensendungen waren schon immer die Quotenbringer, wenn man so will. Mehr hat das rbb Fernsehen meines Erachtens nicht zu bieten. Und wenn hier die Rangeleien losgehen, ob mehr Berlin oder mehr Brandenburg gezeigt wird, finde ich affig. Lösungsvorschlag. Gemeinsame Sendungen (von mir aus auch bei den Nachrichten) machen. 2 oder 3 Moderatoren aus den jeweiligen Bereichen.

Als Region und Hauptstadt und Kulturbereich finde ich, hat der rbb eigentlich das geilste Sendegebiet zu bedienen. Raus kommt im TV jedenfalls recht wenig. Politische Vorgaben nützen da auch nichts. (ich meine, wer garantiert denn, dass die Sendungen dann auch hohen Zuspruch finden?). Denke nicht, dass das so funktioniert. Die sollen einfach ausprobieren und mehr die Leute fragen und dann bastelt man zusammen, wo Interessen eben sind. Die Leute sagen eigentlich schon, was denen passt und was nicht. Nur werden die Leute nicht viel gefragt. Im Hörfunk sieht das besser aus.

Da eh die nächsten Jahre nur Wiederholungen im TV laufen, könnten man sich auch gleich Nullen und ein ganz neues Konzept machen. Da ist der Verlust gering von Leuten, die sagen, es soll so bleiben wie es ist.
Man könnte die Zeit gut nutzen. Und dann mit großem Paukenschlag das Zurücksein zeigen.

Ich glaube, wenn man den Leute nicht so altmodische Aufmachung bietet, sind die auch begeistert.
 
Jörg Wagner im Gespräch mit Frank Überall

 
Wir reden ja ab und zu davon, dass wir hier in einer Meckererblase sitzen. Die Kommentare unter dem Zeit-Interview sind aber wohl eindeutig. Dass Frau Demmer sich bereits den üblichen, vernebelnden ÖRR-Sprech draufgeschafft hat, erkennen selbst Leute, die sich nicht ständig mit Medienthemen beschäftigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Landesregierungen von B & BB haben heute den neuen rbb-Staatsvertrag ab Januar 2024 beschlossen. Änderungen: Deckelung des Intendantengehalts. Das Regio-TV-Programm dauert künftig 60 statt 30 Minuten. Regionalbüros in Prenzlau & Perleberg werden staatsvertraglich festgeschieben. Neu wird ein Regionalbüro in Brandenburg an der Havel sein.:cool:
 
Regionalität ist uns wichtig. Nur kostet diese Aufteilung der Sendungen rund drei Millionen Euro im Jahr zusätzlich für das lineare Programm. Wir müssen aber sparen und würden lieber in die Zukunft investieren, in digitale Programme, auch um das junge Publikum anzusprechen.

Schnell gelernt. Gniffke-Sprache.
 
Hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber gut, dass die Politik das Lineare jetzt gesetzlich nochmals betont. Lieber ein paar Millionen mehr für gute Regionalmagazine als ein paar Millionen mehr für weitere Instagram-Accounts, die Meta den Traffic reinspülen...

Das meiste Geld würde man beim rbb im Moment wahrscheinlich sparen, indem man den Schlesinger-Skandal einfach unter den Tisch fallen lassen würde...

Wurde die Einstellung der UKW-Verbreitung von Fritz und radioeins fallen gelassen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Landesregierungen von B & BB haben heute den neuen rbb-Staatsvertrag ab Januar 2024 beschlossen. Änderungen: Deckelung des Intendantengehalts. Das Regio-TV-Programm dauert künftig 60 statt 30 Minuten. Regionalbüros in Prenzlau & Perleberg werden staatsvertraglich festgeschieben. Neu wird ein Regionalbüro in Brandenburg an der Havel sein.:cool:
Klingt ja gut, aber es gibt auch zwei neue Posten für Direktoren dann. 🙅‍♂️

Die Landesparlamente müssen noch zustimmen (oder ablehnen), etwas ändern lassen können sie aber nicht mehr daran.
 
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