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derstandard.atÖ3 hat sich noch nicht erholt
Ö3 spürt die Konkurrenz - Auch ORF-Radios machen dem wichtigen Werbeträger des ORF Hörer streitig
Die Hoffnung aus dem dritten Quartal 2004 hielt nicht für das gesamte Halbjahr: Ö3 spürt die Konkurrenz - Nicht alleine jene der Privatsender, auch ORF-Radios machen dem wichtigen Werbeträger des ORF Hörer streitig.
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Der Gewinner des Radiotests steht fest: die Austria Presse Agentur, kurz APA. Deren technisches Netz nutzen die Radiosender alle halben Jahre, ihre Siegesmeldungen zu verbreiten. 30 Zeilen dieser so genannten Originaltext-Aussendungen (OTS) kosten 110 Euro. Wenige fassen ihren Jubel so kurz.
Hier ein Auszug mit Interpretationshilfe, es handelt sich um unterschiedliche, konkurrierende Sender:
"erfolgreicher Radiotest" heißt: Reichweite verloren;
"großer Sieger": tatsächlich Zuwächse;
"starkes Wachstum": nicht nach Hörerzahlen;
"kontinuierlich auf Erfolgskurs": nicht gewonnen;
"weiter regionaler Marktführer": weniger Hörer.
Für Ö3 textet der ORF: "Überlegene Marktführerschaft bestätigt". Absolut korrekt: 40 Prozent der Österreicher ab zehn lauschten diesem Programm im zweiten Halbjahr Tag für Tag. Und 53,5 Prozent der Werbezielgruppe im Alter von 14 bis 49 Jahren.
Die Werbezielgruppe entscheidet für den ORF: Rund 80 der 300 Werbemillionen des ORF kommen aus dem Radio, zum größten Teil von Ö3.
Zum schon trüben ersten Halbjahr 2004 blieben die Reichweiten - sprich: Hörerzahlen - von Ö3 stabil. Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2003 sanken sie freilich. In Wien holte Ö3 bei der Werbezielgruppe zwar 3,4 Prozentpunkte zum ersten Quartal auf, liegt aber noch immer 2,5 unter der zweiten Jahreshälfte 2003. Mehr Hörer in Niederösterreich stehen Verlusten im Süden und Westen gegenüber.
Das ORF-Management wirke mit den wirtschaftlichen Ergebnissen von Ö3 dennoch hoch zufrieden, sagt Senderchef Georg Spatt auf STANDARD-Anfrage. Nach den "Megawerten" im Radiotest 2003 räumt er eine "echte Delle" im ersten Halbjahr 2004 ein: "Jetzt sind wir wieder genau dort, wo wir 1999, 2000 waren." Nachsatz: "Im sechsten Jahr Privatradio in Österreich kann ich damit mehr als gut leben."
Das tut auch die Gegenseite: Seit Anfang 2003 sieht RMS-Chef Michael Graf die Reichweiten der Privatradios stetig wachsen. "Das war seit dem Start nicht immer so", sagt der Vermarkter der Privatsender. Bei einem "Monolith" wie Ö3 ein "Weg der kleinen Schritte". Die wichtigsten Privatradios, zusammengefasst in der "Top Kombi" der RMS, erreichen 28,7 Prozent der Werbezielgruppe, ein Plus von 1,2 Prozentpunkten.
Österreichweit konnte Kronehit leicht zulegen. Arabella gewann in Wien bei den Hörern ab zehn, verlor aber gegenüber dem zweiten Halbjahr 2003 in der Werbezielgruppe. Die Antenne Salzburg der Brüder Fellner legte im Jahresvergleich merklich zu, ihre Antenne Wels startete respektabel. Deutlich mehr hören die Antenne Vorarlberg.
Und die übrigen ORF-Sender? Ö1 gewinnt weiter und, wiewohl werbefrei, etwa in Wien auch stark in der Werbezielgruppe. Hier verlor indes FM4. Radio Wien wildert bei Radio Niederösterreich. (Harald Fidler/DER STANDARD, Printausgabe, 21.1.2005)
Nun, es wird als kleinste Auswerteeinheit ein politischer Bezirk angenommen. Damit fallen die Hörer in Bezirken, die nicht als Versorgungsgebiet definiert sind, flach. Andererseits können in großen Bezirken gar nicht alle Leute bestimmte Sender empfangen. Das trifft für "Welle 1" besonders die Bezirke Kirchdorf und Steyr-Land....Welle1 ... Sender ist aber viel weiter zu hören, werden da die Welle Hörer in zB Linz Land ignoriert oder sind die da auch dabei????
Machen wir ein weiteres Rechenbeispiel:Marktanteil: Der Anteil eines Senders an den insgesamten Hördauer.
Leute, die ich kenne, und die bei Lokalsendern redaktionell tätig waren, haben mir einen gegenteiligen Eindruck vermittelt. Ein eigenes Format schränkt den Hörerkreis erheblich ein, sodass das Verbreitungsgebiet relativ groß sein muss. Seriöse Lokalprogrammfenster wiederum setzen einen erheblichen Aufwand voraus, der wiederum einen Hörerkreis benötigt, der nur von landesweit ausstrahlenden Stationen erreicht werden kann. Ich gebe daher den lokalen Stationen weiter keine Chance....vielleicht verbessert ja das die Kostenstruktur...
Sehr richtig.wasat schrieb:Andererseits können in großen Bezirken gar nicht alle Leute bestimmte Sender empfangen. Das trifft für "Welle 1" besonders die Bezirke Kirchdorf und Steyr-Land.
Genau solche Sachen machen mich nämlich stutzig. Die ganze Statistik scheint doch sehr realitätsfremd zu sein.