Also, für mich wirkte die Interpretation bemerkenswert blutleer. Was nicht sonderlich verwundert, die "weißen Tauben" sind rein musikalisch wirklich nichts Herausragendes, wäre da nicht die enorme Dynamik der Hartz'schen Interpretation, dieses Spiel mit ruhigen, inhaltlich resignierenden Worten, gefolgt von diesem drängenden Refrain, quasi einem Aufschrei, und einem unregelmäßigen Timing, wodurch alles sehr unsicher und fragil wirkt ... Die überZuckerte Variante wirkt auf mich dagegen konturlos glatt. Schön darauf geachtet, daß die Viertel alle sauber gesungen werden, daß der Text stets gut verständlich ist, und dazu kommt noch eine Quasi-1:1-Übernahme des Original-Arrangements. Ich könnte auch sagen: so in etwa könnte ich mir das leidenschaftslos-nüchterne Demo vom Sesamstraßen-Musiker Christoph Busse vorstellen, als er es Hans Hartz rüberreichte