Strukturreform von ARD und ZDF

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Also nur mal so am Rande: In Deutschland ist die Rundfunkgebühr 2015 gesenkt worden. Seit dem ist sie konstant geblieben.
Der Vergleich mit dem damaligen NWDR ist so wie ihn @s.matze aufgestellt hat ziemlich hinterhältig, denn damals ging niemand auch nur im Ansatz davon aus, das es je einen privat verantworteten Rundfunk in Deutschland geben würde oder könnte. Davon abgesehen gab es zum damaligen Zeitpunkt auch keinerlei Konkurrenz. Es gab noch nicht mal Fernsehen. Und den Begriff Einschaltquote gab es gleich gar nicht, weil niemand Rundfunk als eine Cash Cow betrachtete, sondern in erster Linie als Informations- und Unterhaltungsmedium.

Passenger, Snow Patrol, Colbie Caillat, Stevie Wonder in der letzten halben Stunde. Der reinste Dudelfunk.
Warum beschränkst du die Sender eigentlich immer nur auf die Musik? Das ist nunmal der Massengeschmack. Das war vor 30 oder 40 Jahren übrigens auch nicht viel anders. Da lief auch auf allen Programmen größtenteils dasselbe. Es gab allerdings den Nachteil, dass man die anderen nicht hören konnte, weil es noch keine Webstreams gab. Fang doch mal an die Informationsinhalte der Bremer Programme mit der privaten Konkurrenz zu vergleichen. Dann kommt man trotz der teils übertrieben dudeligen Musik schnell zu dem Ergebnis, dass da dann doch ein erheblicher Unterschied vorhanden ist.
Und von all dem abgesehen kann Bremen gar nicht ohne den NDR, weil man selbst auf der Verwaltungsebene schon seit Jahren eng zusammenarbeitet. Das ist hier aber auch schonmal irgendwo groß und breit erklärt worden. Und abschließend, was hier aber ebenfalls schonmal irgendwo aufgedrösselt wurde: Wenn man Bremen in den NDR integriert, wirds ein teurerer Spaß als jetzt, weil man dann die Bremer natürlich nach NDR-Gehältern bezahlen müßte, was aktuell ganz offensichtlich nicht der Fall ist. Die plumpe Ansage "einfach abschalten" ist zu kurz gedacht. Du mußt da schon eine Lösung anbieten, mit der alle Beteiligten halbwegs leben können. Und da sehe ich im Moment halt keine.
 
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Das war vor 30 oder 40 Jahren übrigens auch nicht viel anders. Da lief auch auf allen Programmen größtenteils dasselbe. Es gab allerdings den Nachteil, dass man die anderen nicht hören konnte, weil es noch keine Webstreams gab.
Quatsch.
In der Kölner Bucht wurde SWF 3 als GANZ ANDERES Programm als das vom WDR empfangen.
Im Süden Niedersachsens hr3.
Rund um HB und BHV Radio Bremen 1 Hansawelle.
Wenn man Bremen in den NDR integriert, wirds ein teurerer Spaß als jetzt, weil man dann die Bremer natürlich nach NDR-Gehältern bezahlen müßte,
Äh, so manches bisher Doppeltes würde nach HH gehen und durchaus den ggf. vorhandenen Gehaltsunterschied ausgleichen.
Das was du schreibst ist nicht ganz stimmig.
Und da sehe ich im Moment halt keine.
Ich auch nicht. Und das ist wohl besser so. Radio Bremen und den SR gibt es nun mal. Ist auch gut so. Dann lasst sie auch weiterhin.
 
Seit dem ist sie konstant geblieben.
Und das obwohl doch die ARD seitdem permanent eingespart hat (zumindest bei den Programminhalten).

"Die ARD hat bereits im Jahr 2017 zusammen mit dem ZDF und dem Deutschlandradio das Vorhaben „Auftrag und Strukturoptimierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im digitalen Zeitalter“ aufgesetzt. Mit dieser größten Strukturreform in der Geschichte der ARD werden bis 2028 insgesamt 588 Millionen Euro eingespart – insbesondere in der Verwaltung bei unveränderter Leistung und Auftragserfüllung."


Das ist doch wirklich erstaunlich! Ich weiß nicht, welchen Steuerberater oder Zauberlehrling die haben, aber wenn die tatsächlich die eierlegende Wolfsmilchsau gefunden haben, die innerhalb von rund 10 Jahren mehr als eine halbe Milliarde Euro einspart, ohne dass man das im Programm hört und sieht, dann sollten sie sich dieses Wundermittel als Erfolgsrezept patentieren lassen.

Ich wette, jeder Dax-Konzern wäre an diesem Sparprogramm interessiert.

Wäre vielleicht auch für den Staat interessant, wie man bei gleicher Leistung hunderte von Millionen einspart.

Das ist nunmal der Massengeschmack.
Für Massengeschmack gibt es dutzende Privatsender, NDR 2 und Bremen Vier.
Es ist doch nicht Sinn und Zweck einer Kulturwelle, den Massengeschmack zu bedienen - zusätzlich zu den drei anderen Kommerzmusikwellen 1, 4 und Next. Geschweige denn ist das der öffentlich-rechtliche Auftrag!

Mein Verständnis von einer Rundfunkanstalt, die von allen Bürgern mitfinanziert wird, ist da eine andere. Nämlich dass sämtliche gesellschaftlichen Schichten, alle relevanten Gruppierungen und jedwedes Bildungsniveau sowie jegliche Musikgeschmäcker befriedigt werden - kurzum: ein Programm zu machen, das allen Wünschen und Ansprüchen einer breiten Bevölkerungsschicht gerecht wird.
 
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Was die Personaleinsparungen auf den unteren Ebenen angeht, sollte man das differenzierter betrachten. Wenn man wieder mehr Inhalt haben möchte, braucht man dafür auch entsprechendes Personal.
Beim SWR in Baden-Baden wird jetzt gerade die Bühnenwerkstatt dichtgemacht. Ersatzlos. Das ist jetzt "differenziert betrachtet" vielleicht wirtschaftlich begründbar, ohne dass sofort das Programm zusammenbricht. Aber es ist nicht die Sorte von Einsparungen, die hier zur Diskussion steht. Es geht um zu viele Massenprogramme von gleicher bis identischer Machart, um zu viele Nischenkanäle, um das krakenhafte Auswuchern immer neuer Formate, nur weil sie privat erfolgreich sind, um das hektische Hinterherhetzen hinter neuen und von Privat längst perfektionierten Kanälen. Da müsste (und könnte) signifikant gespart werden. Rückbesinnung auf die von den Gründervätern gedachte und gewünschte Kernversorgung (von hoher Qualität). Nicht dieses beliebige "wir machen alles, auch wenn wir es nur teurer als andere und längst auch nicht immer so gut wie andere hinkriegen."
 
Das ist doch wirklich erstaunlich! Ich weiß nicht, welchen Steuerberater oder Zauberlehrling die haben,
Und ich finde es erstaunlich, dass du auf das an sich entscheidende Argument mit keiner Silbe eingehen willst, weil du genau weißt das du darauf keine Antwort hast. Die hat zum jetzigen Zeitpunkt nämlich niemand. 2017 haben viele Unternehmen viele Einspartheorien beschlossen und verkündet. Da wußte aber noch keiner das uns eine Pandemie ereilt, die in ihren Auswirkungen vor allem die Wirtschaft trifft und damit logischerweise auch den ÖR mit allem was da dran hängt. Alleine die immer neuen Meldungen einer an Fahrt gewinnenden Inflation gehen an niemandem vorbei. Das wird von dir mal schlicht weggewischt. Stattdessen berufst du dich wider besseren Wissens auf uralte Zahlen, die mal als Theorie errechnet wurden, welche wiederum auf der Annahme basiert das im Großen und Ganzen alles so weiterläuft wie es 2017 war. So isses aber nunmal nicht. Die Kosten steigen im Moment für ausnahmslos alle. Und das ist erneut etwas, was irgendwie kompensiert werden muss.
Und davon ab kannst du gerne die Wirtschaftberichte der einzelnen Anstalten nochmal lesen. Das da gar keine Einsparungen stattfanden, ist schlicht gelogen. Sie bringen aber nunmal nicht allzuviel, wenn die allgemeinen Teuerungen und weitere Umstände diese wieder auffressen. Das Problem haben im Moment alle Unternehmen, die in den letzten Jahren geschaut haben, ob sich irgendwo irgendwas effizienter gestalten läßt.

Es geht um zu viele Massenprogramme von gleicher bis identischer Machart, um zu viele Nischenkanäle, um das krakenhafte Auswuchern immer neuer Formate, nur weil sie privat erfolgreich sind, um das hektische Hinterherhetzen hinter neuen und von Privat längst perfektionierten Kanälen. Da müsste (und könnte) signifikant gespart werden. Rückbesinnung auf die von den Gründervätern gedachte und gewünschte Kernversorgung (von hoher Qualität).
Da bin ich ja voll und ganz bei dir. Es gäbe auch noch andere Möglichkeiten, die selbst die KEF schon angemahnt hat, zum Beispiel die Abschaltung der SD-Kanäle, die an sich keiner mehr braucht. Auch dieses Umswitchen der ARD-Radiokanäle per Sat hat aus meiner persönlichen Sicht keinen wirklichen Nutzen und auch nur einen marginalen Einspareffekt. Aber das sind dann halt Sachen die alle Anstalten gemeinsam betreffen. Man müßte vielleicht mal bei den einzelnen Anstalten genauer hinschauen. Denn die Allgemeinplätze die gesamte ARD betreffend, die u.a. s.matze da dauernd formuliert, führen im Grunde zu rein gar nichts.
 
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Quatsch.
In der Kölner Bucht wurde SWF 3 als GANZ ANDERES Programm als das vom WDR empfangen.
Im Süden Niedersachsens hr3.
Rund um HB und BHV Radio Bremen 1 Hansawelle.
Kein Quatsch. Schau dir die sendereigenen Hitparaden an, deren Inhalte auch in den 80er Jahren schon die Programme bestimmten, und du wirst feststellen, dass die einzelnen Platzierungen so unterschiedlich nicht waren. Was zu heute anders ist, ist die Ansprache an den Hörer, sprich die berühmt-berüchtigte Personality. Und natürlich gab es damals auch mehr Spezialsendungen, die man heute vielerorts aus dem Programm gekippt hat.
 
Wer Kosten einsparen möchte, kommt an einer Fusion der zwei Kleinsten mit ihren größeren Nachbarn nicht vorbei. Mit weniger Demokratie hat das nichts zu tun. Der jetzige Zustand erinnert eher an altes Provinzfürstengehabe.
Hast du das seriös durchgerechnet? Eine Fusion des sparsam agierenden Radio Bremen mit dem NDR wird sicherlich vieles, aber keinesfalls günstiger. Das Gegenteil wäre der Fall. Allein die Anpassung der Radio Bremen-Gehälter an das deutlich höhere NDR-Niveau senkt sicherlich nicht die Kosten.
 
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Schwierig. ARD und ZDF im heutigen Zustand bekämen nicht mehr als fünf Euro im Monat von mir. Für den heutigen Fernsehabend im "Ersten" würde ich gar nichts zahlen wollen:

17.15 Boulevardmagazin
18.00 Quiz
18.50 Quiz
20.15 Ärzte-Soap
22.15 Tatort
23.45-1.15 Krimi
 
Man fragt sich auch, was der WDR in seinem Sendegebiet so macht, wenn es um die Landes-Berichterstattung geht. Seit einiger Zeit schaue ich RTL West, weil es mir in einer halben Stunde eine kompakte Zusammenfassung des Geschehens in NRW bietet. Im WDR-Fernsehen werden am frühen Abend in 75 Minuten die Landes- und Lokal-Ereignisse (in meinem Fall Köln) ausgewalzt. Im Ergebnis besteht diese Eineinviertelstunde aus massig boulevardesken Füllern und wenig harten Fakten.

Dann gibt es noch ein "WDR aktuell" werktags um 21:45 Uhr. Hab ich vor ein paar Tagen angetestet. Der Versuch war ein Reinfall. Parallel zum "heute-journal" bringt der WDR eine Sendung, die ganz überwiegend das nationale und internationale Geschehen widerspiegelt und dieses auch noch an den Anfang der Sendung stellt und bis über die Mitte der Sendung ausführlich ausbreitet. Lediglich die letzten zehn Minuten beinhalten rein Landesspezifisches.

Zu allem Unverständnis ist diese Sendung freitags um die Hälfte auf 15 Minuten gekürzt. Als wenn die Nachrichtenmenge von Donnerstag auf Freitag urplötzlich insich zusammenbricht. Wird wahrscheinlich gemacht, um den flow der Unterhaltungsprogramme drumherum nicht zu stören. :wall:

Um die Ausgangsfrage zu beantworten: Für das WDR-Fernsehen würde ich freiwillig keinen Cent bezahlen. Besteht im wesentlichen eh nur aus zotiger Unterhaltung. RTL West ist, was den Blick ins Land NRW angeht, äußerst zielführend und absolut ausreichend.
 
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Programmplanung a la ARD: Um 23:05 Uhr kam eben ein "Weltspiegel": Der Aufstieg und Fall von Österreichs Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz. Wenn es um timing geht, lebt die ARD nach wie vor in ihrer eigenen Blase. Zehn Tage nach Kurz Rücktritt die gesamte politische Karriere des Politikers und ihr vorzeitiges Ende, gequetscht in unzureichende 15 Minuten. Oberflächlich, ohne neue Erkentnisse und so lange nach dem finalen Paukenschlag, viel zu spät.

Zur Vollständigkeit sei noch erwähnt: Heute gab es mit "Anne Will" die x-te Quasselrunde zu Corona. Wie immer mit viel bekannter Vergangenheitsbewältigung und ganz wenig neuen Erkenntnissen.
 
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Programmplanung a la ARD: Um 23:05 Uhr kam eben ein "Weltspiegel": Der Aufstieg und Fall von Österreichs Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz.
Hier muss man aber dazusagen, dass das eine Extra-Ausgabe war, die aber, wie ganz richtig angemerkt, ein wenig spät den Weg ins Programm fand. Die reguläre Ausgabe des Weltspiegels lief wie immer um 19:20 Uhr und hatte ein ziemlich facettenreiches Themenspektrum.

Ab kommenden Jahr wird die Sendezeit von 40 auf 45 min ausgeweitet und die Ausstrahlung um knapp eine Stunde vorverlegt auf 18:30 Uhr.
 
Ich hatte die Sendung auch gesehen, zu sehr gerafft, zu sehr heruntergebrochen, zu oberflächlich. Zusammenhänge wurden jemandem der (im Gegensatz zu mir) keinen Bezug hat zum österreichischen Klüngel und die Personagen nicht kennt, nicht in jedem Fall deutlich, einige typische Begrifflichkeiten der Alpenrepublik blieben unerklärt. Da hätte man sich durchaus mehr Mühe machen können. Für den Zuschauer, der noch nie in Österreich war und die Parteienstruktur nicht kennt, blieben mehr Fragen offen, als das durch die Doku geklärt oder aufgelöst wurden.
 
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Im WDR-Fernsehen werden am frühen Abend in 75 Minuten die Landes- und Lokal-Ereignisse (in meinem Fall Köln) ausgewalzt. Im Ergebnis besteht diese Eineinviertelstunde aus massig boulevardesken Füllern und wenig harten Fakten.

Das empfinde ich auch als sehr ärgerliche Entwicklung. In den ersten Jahrzehnten der "Aktuellen Stunde" ging es tatsächlich um landesspezifische Angelegenheiten, in den letzten zwanzig Jahren kamen immer Bundesthemen, Buntes und Betroffenheitsberichterstattung dazu.
 
Ist beim NDR auch nicht anders. Die Regionalschiene um 19:30 wird mit immer mehr Bundespolitik angefüllt. Dazu kommen Interviews mit ARD-Korrespondenten oder irgendwelchen Experten in anderen Bundesländern, zuweilen auch "ausgeliehene" Beiträge vom MDR oder RBB wie gestern das Material über die Transitstrecke zwischen Hamburg und Westberlin, mit deutlich sichtbar weggeblurrtem "DER OSTEN"-Sendungslogo unten links. Peinlich.
Wenn man schon bei anderen Anstalten ins Archiv greift, dann doch bitte wenigstens das originale Sendemaster und nicht irgendeinen Mitschnitt mit Logos! Das hat eher das Niveau von Youtube.

Außerdem fällt mir auf dass bei sämtlichen ARD-Funkhäusern seit längerem regelmäßig der Tonarm oder irgendwelche Mikrofonpuschel oben ins Bild hineinraken. Ist das ein neuer Trend? Oder soll das "cool" sein? Hat was von Hobbyproduktionen oder Amateur-Filmemachern mit Super8.
 

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Auf keine bestimmte. Tatsache ist, dass schon des längeren bundesweit diverse Vorstufen zu Volksentscheiden gegen die Rundfunkgebühr im Gange sind und bei diesen vor allem die Bremer und die Saarländer durch besonders beharrliches Desinteresse auffallen, sprich die Zustimmung zu einer Abschaffung der Gebühr, welche dann beinahe zwangsläufig auch mit einer Abschaffung der Anstalt einhergehen dürfte, dort besonders niedrig ist. Daraus läßt sich völlig ironiefrei darauf schließen, dass sich die Bremer und auch die Saarländer ganz gut mit ihrer Anstalt identifizieren können. Alles andere dazu findet man anhand einfachster Recherche. Öffentlich dorthin verlinken will ich an der Stelle hier aus verschiedenen Gründen nicht.
 
Die Regionalschiene um 19:30 wird mit immer mehr Bundespolitik angefüllt.
Da muss man nicht selbst mit der Redaktion auf die Straße, sondern übernimmt von denBerliner Kollegen. So hat es bei den (privaten) "Lokal- und Regionalsendern" auch angefangen, bis von "lokal" und "regional" außer dem Verkehrsfunk nichts mehr zu erkennen war.
 
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