Studio Rebstock
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Das Thema "Stundenuhr" ist bei terrestrischen Sendern Standard und es wird auch gerne mit dem so oft gescholtenen Formatradio in Verbindung gebracht.
Zur Klärung eine Definition aus der Rundfunkwiki:
Nun stellt sich die Frage: Brauchen Internetradios das auch?
Manche streben danach, andere lehnen sie komplett ab, wieder andere kennen den Begriff gar nicht - je nach Internetradio.
Mir selbst sind alle Varianten schon untergekommen - von der Ansage "Um xx:yz Uhr kommt Wetter / Werbung / Horoskop / Witz des Tages - und wenn das in deine Sendung fällt, machst du es halt" über eine Stundenuhr, die mit einer Abweichung von +/- 1 Minute den Einsatz von Jingles vorgeschrieben hat bis zum kompletten, minutiösen Sendeablauf inkl. Moderation.
Dabei kann eine Stundenuhr auch durchaus eine Hilfestellung für den weniger erfahrenen Moderator sein, der ein Gerüst braucht, an dem er sich festhalten kann. Hier ein Beispiel aus dem Jahr 2004:
Genau das wurde nämlich mal zu einem Kritikpunkt bei meinem Aircheck hier. Diese Nachricht erreichte mich per PN und ich veröffentliche sie, ohne den Autor zu nennen:
Die Neugier ist aber dennoch da.
Entweder will man doch das "große" Radio kopieren, oder man hat Angst davor, mal etwas neues, ungewohntes zu bieten - wenngleich doch gerade hier die Chance für das Internetradio liegt!
Ich erinnere nur an den letzten Satz im Zitat aus der Rundfunkwiki: "(...) weil ansonsten sofort ein dramatischer Hörerschwund befürchtet wird."
Auf der Suche zum Thema "Stundenuhren" habe ich festgestellt, dass es für den Bereich der Internetradios noch nie wirklich ein Thema zu sein schien. Dennoch stolpere ich bei immer mehr Sendern über solche Vorgaben.
Jetzt meine Frage an die Betreiber, Moderatoren und Hörer von Internetradios:
Pro oder Contra Stundenuhr im Internetradio?
Wenn Pro: Wie intensiv? Lediglich Vorgaben für Nachrichten, Werbung, Wetter oder ausgefeilt bis zur Platzierung von Jingles alle x Minuten (bzw. y-mal je halbe Stunde o.ä.)? Vielleicht sogar das vorab angesprochene "2 Titel - Moderation - 2 Titel - ..." - Schema (geht auch mit 3er-Blocks )?
Wenn Contra: Seht Ihr keine Gefahren, dass da was ausufert? Dass es mit Jingles & Drops über- bzw. untertrieben wird? Ist gerade das Nicht-Einhalten einer Linie (welcher?) das, was den Charme Eures Senders ausmacht?
Wie sieht es überhaupt mit den Grautönen dazwischen aus?
Ich freue mich auf eine ebenso kontroverse wie spannende, aber sachlich geführte Diskussion.
Gruß, Uli
Zur Klärung eine Definition aus der Rundfunkwiki:
Ein Beispiel für so eine Stundenuhr liefert beispielsweise hr-info (vgl. Anhang).Rundfunkwiki schrieb:Mit Stundenuhr bezeichnet man ein Schema, das flächenübergreifend und verbindlich den Ablauf der einzelnen Sendungselemente innerhalb einer Sendestunde fest vorschreibt. Mit ihrer Hilfe soll ein ausgewogenes Wort-/Musikverhältnis und damit ein gleichmäßiger Höreindruck erreicht werden.
Insbesondere bei formatierten Wellen wird viel Augenmerk auf deren Erstellung und noch mehr auf deren Einhaltung gelegt, weil ansonsten sofort ein dramatischer Hörerschwund befürchtet wird.
Nun stellt sich die Frage: Brauchen Internetradios das auch?
Manche streben danach, andere lehnen sie komplett ab, wieder andere kennen den Begriff gar nicht - je nach Internetradio.
Mir selbst sind alle Varianten schon untergekommen - von der Ansage "Um xx:yz Uhr kommt Wetter / Werbung / Horoskop / Witz des Tages - und wenn das in deine Sendung fällt, machst du es halt" über eine Stundenuhr, die mit einer Abweichung von +/- 1 Minute den Einsatz von Jingles vorgeschrieben hat bis zum kompletten, minutiösen Sendeablauf inkl. Moderation.
Dabei kann eine Stundenuhr auch durchaus eine Hilfestellung für den weniger erfahrenen Moderator sein, der ein Gerüst braucht, an dem er sich festhalten kann. Hier ein Beispiel aus dem Jahr 2004:
Nun scheint es aber sinnvoll zu sein, sich irgendwann mal von dieser Hilfestellung zu lösen (am Fahrrad die Stützräder abschrauben) und sich freizuschwimmen. Eine Stundenuhr kann dabei möglicherweise im Weg stehen.Aus einger Erfahrung bei meiner eigenen INet-Station kann ich aber nur Folgendes berichten: Ich lerne dort grade einen Moderator an, der eine erste moderierte Schiene übernommen hat. Und natürlich ist mir wichtig, dass er den Sendernamen und den Claim ordentlich und richtig sagt und sich auch musikalisch an die Linie meiner Station hält. OK, er hat sogar ne Stundenuhr von mir bekommen, aber nur als Hilfestellung, nicht als Zwang.
Genau das wurde nämlich mal zu einem Kritikpunkt bei meinem Aircheck hier. Diese Nachricht erreichte mich per PN und ich veröffentliche sie, ohne den Autor zu nennen:
Ihr merkt schon, die Meinungen gehen auseinander.Du sendest ein ziemlich starres Schema "zwei Musiken, Mod, zwei Musiken usw.". Auf die Dauer kann das langweilig wirken. Brich das doch mal auf und sage (wenn's trägt) ruhig mal einen Titel an und ab. Dafür kannst Du ruhig mal an anderer Stelle drei hintereinander spielen, vielleicht mit Jingle dazwischen. Netto wird's nicht mehr Arbeit, aber sei mutig, biete dem Hörer Überraschungen.
Die Neugier ist aber dennoch da.
Entweder will man doch das "große" Radio kopieren, oder man hat Angst davor, mal etwas neues, ungewohntes zu bieten - wenngleich doch gerade hier die Chance für das Internetradio liegt!
Ich erinnere nur an den letzten Satz im Zitat aus der Rundfunkwiki: "(...) weil ansonsten sofort ein dramatischer Hörerschwund befürchtet wird."
Tondose, der sich vor einiger Zeit aus dieser Kategorie (leider) verabschiedet hat, ist ein Verfechter der Vielfalt und Abwechslung und hat uns wertvolle Hinweise hinterlassen. Deswegen finden sich auch so viele Zitate von ihm hier.Für ein vernünftiges, d.h. abwechslungsreiches, interessantes Radioprogramm braucht's keine Stundenuhr, sondern Mut, gepaart mit einer gehörigen Portion Bauchgefühl und dem richtigen Riecher. Aber Leute, die sowas können gibt's halt nicht an jeder Ecke, und solche, die sich dann auch was trauen noch weniger.
Auf der Suche zum Thema "Stundenuhren" habe ich festgestellt, dass es für den Bereich der Internetradios noch nie wirklich ein Thema zu sein schien. Dennoch stolpere ich bei immer mehr Sendern über solche Vorgaben.
@ Uli, haste nähere Infos zu Stundenuhren? Wäre mal interessant, weil Du es angesprochen hast. Oft habe ich schon gelesen, das diese eigentlich eher verpönt sind?
Nun sollte man eine Stundenuhr (generell) nicht mit der Planung der Sendung (speziell) verwechseln:Kein Mensch braucht Stundenuhren. Ihr habt mit Euren Radios doch alle Möglichkeiten, warum wollt Ihr denn immer nur den ganzen Formatscheiß nachdudeln? Macht doch einfach vernünftiges, ausgewogenes Programm.
Das ist der kleine, aber feine Unterschied.Wenn Du so vorgehst wie für die Horrorskopsendung, dann machst Du Dir vorher 1. Gedanken und 2. ein Konzept. Das ist gut und richtig (ich wähne mich, dieses bereits erwähnt zu haben), hat aber mit einer Stundenuhr nichts zu tun. Eine solche schreibt flächenübergreifend (!) verbindlich den Ablauf der einzelnen Sendungselemente fest vor.
Jetzt meine Frage an die Betreiber, Moderatoren und Hörer von Internetradios:
Pro oder Contra Stundenuhr im Internetradio?
Wenn Pro: Wie intensiv? Lediglich Vorgaben für Nachrichten, Werbung, Wetter oder ausgefeilt bis zur Platzierung von Jingles alle x Minuten (bzw. y-mal je halbe Stunde o.ä.)? Vielleicht sogar das vorab angesprochene "2 Titel - Moderation - 2 Titel - ..." - Schema (geht auch mit 3er-Blocks )?
Wenn Contra: Seht Ihr keine Gefahren, dass da was ausufert? Dass es mit Jingles & Drops über- bzw. untertrieben wird? Ist gerade das Nicht-Einhalten einer Linie (welcher?) das, was den Charme Eures Senders ausmacht?
Wie sieht es überhaupt mit den Grautönen dazwischen aus?
Ich freue mich auf eine ebenso kontroverse wie spannende, aber sachlich geführte Diskussion.
Gruß, Uli