SWR4-Reform

Hitparaden funktionieren ja angeblich nur noch als Eventformat wie hier mal in einem Artikel stand, die wenigen mit wöchentlicher, in der Regel Verkaufs-oder Airplay-basierter Chartshow sind wohl die Ausnahme.
 
In einem Format, das eh die Hits abdudelt, macht heutzutage eine Hitparade keinen Sinn (mehr).
Mit Kassettenrekorder und BASF Chrom 90 Kassette sitzt auch kaum einer mehr vor dem Radio um "mitzuschneiden".
Gilt jetzt auch für SWR 4.
 
Man munkelt übrigens, dass SWR 4 ab etwa Mitte Oktober so wie schon der NDR (außer sonntags) bereits um 23 Uhr in die ARD-Hitnacht einsteigen wird.

Ich fürchte, da passt diese Ballermann-Nummer ganz gut zur Gesamtentwicklung:

 
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Weitere Neuerung: Um 18 und 19 Uhr, wenn werktags BW und RP schon gemeinsam senden, wurden bislang die Zentralnachrichten von SWR2 durchgeschleift. (Ab 20 Uhr gibt es ja ein gemeinsames Format für SWR1, 3 und 4.) Jetzt greift man stattdessen auf die Landesnachrichten von SWR1 zurück, wie es künftig ja Standard werden soll.
Ein Modellversuch diesbezüglich war schon im Februar 2021 erfolgt, nachdem die Nachrichtenredaktionen aus Mainz und Stuttgart hatten nach Baden-Baden umziehen müssen. Das währte damals aber nur eine knappe Woche.

Wohl zur Vereinfachung des Backtimings hielt sich zumindest BW bei den Nachrichten in den letzten Tagen mit O-Tönen und Kurzbeiträgen zurück. Nur übergangsweise, vermute / befürchte ich.
 
Weiß jmd. von Euch mehr, ob die ganzen SWR4 RP Urgesteine wie Wolfgang Röben, Corinne Schied, Thomas Eberhard, Karl Hemgesberg, Michael Heuvel etc. mit den Umstrukturierungen "wegrationalisiert" werden sollen, da diese ja allesamt für den Unterhaltungsbereich von SWR4 stehen, der in Zukunft ja nur noch aus Stuttgart bedient werden soll.
Es werden bei SWR4 RP sogar ganze Redaktionen aufgelöst. Kaum jemand (von den Festen) wird täglich zwischen Mainz und Stuttgart oder gar Baden-Baden (sofern Verwendung) pendeln wollen. Wandern die Freien alle ins Online? Kaum vorstellbar. Eine bittere Entwicklung.
 
Es wird mehr oder weniger das gesamte Regionalprogramm aufgelöst. Die Fenstersendungen der einzelenn regionalen Funkhäuser gibt es dann nicht mehr - das Beschwichtigungsargument lautet, "gute Themen" aus der Region könnten ins Landesprogramm aufrücken, das würde sie sogar noch aufwerten. Als nächster Schritt wird dann nach kurzer Schamfrist vermutlich die Abschaffung der Regionalstudios kommen.
 
Und dafür brauchte man seinerzeit unbedingt die extra Kette für SWF4. Wenn man bedenkt was der Südwesten heute für eine lebendige und vielfältige Privatradioszene hätte haben können...

Nun hat man eben ein Zentralprogramm aus dem mind. 100 km entfernten Stuttgart. Bravo!!!
 
Diese "extra Kette" wurde ja genau aus dem Grund ins Leben gerufen und für grundversorgungsrelevant erklärt, um den Vormarsch der lokalen Privatstationen zu stoppen. Das waren strategische Entscheidungen der Intendanten Hilf und Voss.
 
Es wird mehr oder weniger das gesamte Regionalprogramm aufgelöst. Die Fenstersendungen der einzelenn regionalen Funkhäuser gibt es dann nicht mehr - das Beschwichtigungsargument lautet, "gute Themen" aus der Region könnten ins Landesprogramm aufrücken, das würde sie sogar noch aufwerten. Als nächster Schritt wird dann nach kurzer Schamfrist vermutlich die Abschaffung der Regionalstudios kommen.
Paßt!

In Heilbronn protzt man ja gerade mit einem Neubau!

Dem Beitrags-Knecht kann man es ja abpressen!
 
Das ganze ist eine einzige Tragödie, vor allem für die festen Mitarbeiter, die diesen Sender groß gemacht haben und dabei eine treue Hörerschaft an sich und den Sender gebunden haben. Sie waren oftmals charismatische Identitätsfiguren des Hörers, die mir Ihrer Stimme, aber vor allem Ihrem Herz und der Liebe zu den Hörern eine Art (Ersatz-)Familie für viele Hörer ermöglicht haben. Vertraute Stimmen, die oftmals die Einsamkeit zu Hause gelindert, Unterhaltung und Information geboten sowie viel deutsche und internationale (Schlager-)Musik ermöglicht haben.

Nun wird vor allem in Baden-Württemberg ganz viel gebaut, in Rheinland-Pfalz dafür fast alles der regionalen Inhalte abgeräumt, gleichsam noch fast die gesamte feste Belegschaft, geschätzte Menschen und Moderatoren und Redakteure für die das ganze ganz schwer zu ertragen sein muss.

Der Umgang mit Hörern sowie den Mitarbeitern ist einfach nur unterirdisch und eine ganz große Sauerei. Den Hörern wird ja bis heute Normalität vorgegaukelt, der Hörerservice beschwichtigt, negiert und tut so, als ob die Veränderungen (die im Programm überhaupt nicht kommuniziert werden) zum Wohle der Hörer geschieht. Die Hörer würden, könnten Sie abstimmen, zumindest in Rheinland-Pfalz mehrheitlich all die Neuerungen und Veränderungen ablehnen. Aber die "Beitrags-Knechte" haben ja kein Mitspracherecht, wo würden wir da hinkommen. Im Sender selbst im Studio in Mainz läuten bei SWR4 RP wohl die Todesglocken, es ist ein Trauerspiel was dort geschieht, wie man dort mit den Menschen umgeht, die diesen Sender groß gemacht haben, teilweise hervorragende Formate erfunden und mit Inhalt gefüllt haben.

Nicht umsonst sind langjährige Stützten wie Wolfgang Röben, Corinne Schied, Thomas Eberhard und Co. teilweise seit Monaten nicht mehr on-air - das waren Aushängeschilder dieses Senders. Karl Hemgesberg hält noch die Fahnen hoch, aber auch mit ihm und seiner legendären Oldie-Show wird es wohl bald ein trauriges Ende geben.

Das wirklich tragische ist, dass 99% der Hörer weder aus der Presse noch aus dem Programm selber um all die Entwicklungen wissen, denen das ganze einfach mit der Salami-Taktik Scheibchenweise präsentiert wird, bis einfach alles weg ist. Zuerst die Umgestaltung im Programm mit Entfall der 13-16 Uhr Schiene, dann die Streichung der Volksmusik am Donnerstag Abend, bald ggf. die Kürzung des Programms auf 23 Uhr, dann verschwinden Schritt für Schritt noch die letzten Sendungen aus Mainz bis auf das Morgenprogramm, dass ja angeblich noch ein wenig erhalten bleiben soll.

Wenn jmd. Ideen hat, wie das ganze noch zu stoppen bzw. aufzuhalten ist, gerne her damit. Geht das ganze von der Intendanz aus oder gibt es da einen anderen Verantwortlichen bei SWR4 RP der mit dem Streichungsprogramm Karriere machen will?

Genießen wir diese Woche nochmal Karl Hemgesberg, auch wenn zumindest bei mir die Unbeschwertheit beim Hören in Anbetracht der Entwicklungen nicht mehr vorhanden ist, was ich bedauere.
 
Wenn der SWR sich nur auf die Mediaanalyse verlässt, sieht es für SWR4 RP schlecht aus.
Allerdings wird man die Hörer nicht zurückgewinnen (und auch in BW weitere Hörer verlieren) wenn man immer weiter alles streicht, was das Programm ausgemacht hat.

Noch eine kleine Randnotiz:
Mein Vater (72) hört SWR4 nicht, weil du viel "englischer Mist" läuft. Meine Mutter (67) hört SWR4 nicht, weil zu viel Schlager läuft. Also die Mischung aus Moody Blues und Helene Fischer kommt wohl auch nicht bei allen gut an. Außerdem werden dauernd Tassen verlost und übers Wetter geredet.
Ich geb's nur weiter ;)
 
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Wenn jmd. Ideen hat, wie das ganze noch zu stoppen bzw. aufzuhalten ist, gerne her damit.
Wende sich jeder, der im Sendegebiet wohnhaft ist, bitte an seinen zuständigen Landtagsabgeordneten und kontaktiere zusätzlich die Fraktionsvorsitzenden aller im rheinland-pfälzischen Landtag vertretenen Parteien. Hat das jemand bisher getan? Nein.

Die Politik entscheidet letzten Endes, was der Landessender bieten muss. Ich bin mir sicher, dass viele dort überhaupt keinen Einblick in die Abläufe in Mainz und Stuttgart haben und von all dem (der faktischen Abwicklung ihrer Landeswelle!!) bislang gar nichts mitbekommen haben, eben weil man im Programm kein Wort darüber verliert und auch die Presse und RPR nichts berichten!

Die Politik, welche auf Einhaltung des StV pochen kann, kann diesen Wahnsinn noch stoppen. Das ist ihre Aufgabe. Andernfalls werden die Fraktionen im Landtag bei der kommenden Gebührenperiode wohl kaum einer Anhebung des Rundfunkbeitrags zustimmen.

Rundfunk ist Ländersache, genau wie der Nahverkehr. Da wird nur das geliefert, was auch bestellt wird. Und wenn der SWR in seinem vierten Programm dem Hörer on air vorgaukelt, dass er eine Länderwelle hört, so schöpft auch niemand Verdacht. Da muss man schon selbst aktiv werden und konkrete Fakten nennen, was in den vergangenen Monaten dort alles dem Rotstift zum Opfer gefallen ist. Für ein neues Wischi-Waschi-Layout im Fernsehen war ja auch Geld da.

Die Kontaktaufnahme zur örtlichen Landespolitik hätte längst geschehen müssen! Es ist fünf nach Zwölf! Werdet aktiv! Leistet Widerstand! Es ist euer Geld, ihr seid Steuerzahler und Beitragsentrichter dort unten. Ihr habt ein Recht auf regionale Information für euere Gebühren, anstatt eines Zentralprogramms aus einem anderen Bundesland (siehe Regenbogen/RPR/BigFM).
 
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Die Politik entscheidet letzten Endes, was der Landessender bieten muss. Ich bin mir sicher, dass viele dort überhaupt keinen Einblick in die Abläufe in Mainz und Stuttgart haben und von all dem (der faktischen Abwicklung ihrer Landeswelle!!) bislang gar nichts mitbekommen haben, eben weil man im Programm kein Wort darüber verliert und auch die Presse und RPR nichts berichten!
Stimmt so nicht. Wird diskutiert und auch drüber berichtet...

SWR4 – enge Kooperation der beiden Landeswellen

Landesrundfunkrat Rheinland-Pfalz diskutiert die Veränderungen bei SWR4
 
Wende sich jeder, der im Sendegebiet wohnhaft ist, bitte an seinen zuständigen Landtagsabgeordneten und kontaktiere zusätzlich die Fraktionsvorsitzenden aller im rheinland-pfälzischen Landtag vertretenen Parteien. Hat das jemand bisher getan? Nein

Gab es nicht vor kurzem eine ähnliche Anregung, damals aber in Zusammenhang mit irgendeinem belanglosen Privatsender, der doch mehr Rock spielen sollte?

Um es kurz zu machen: Das Problem ist doch, dass viele Hörer gar keinen Grund sehen, sich zu beschweren. Ich muss mir nur einige - beileibe nicht alle - Diskussionsbeiträge in diesem Forum ansehen: Da geht es nur um die Frage, wieviel neue Musikstücke im Tagespramm laufen sollten, oder ob es noch genug 60er im Ersten gibt.

Dass der ÖRR zu einem großen Teil (Kultur- und Infowellen ausgenommen) zu einer substanzlosen Musikberieselungsmaschine degeneriert ist, stört viele Hörer nicht die Bohne. Die wollen primär unterhalten werden und holen sich ihre Information, sofern sie überhaupt welche wollen, anderswo.

Wirkliches Landesradio, also mit Information und Beiträgen aus dem Land und für das Land, in dem Musik höchstens eine Nebenrolle spielt, ist nicht tot - auch wenn manche das behaupten. Im Ausland, z.B. bei den regionalen oder lokalen BBC-Stationen, oder bei France Bleue, passen umfrangreiche Information, die an erster Stelle steht, und Musik wunderbar zusammen.
 
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Der schleichende Prozeß der Zusammenschaltung von Programmen geht also weiter. Wobei man ja noch nicht von "nationalen, also bundesweiten" Ausstrahlungen sprechen kann, da nur vereinzelte Sender sich zu solchen Sparmaßnahmen entscheiden.

Das wird natürlich nicht das Ende der Fahnenstange sein. Genauso könnten der Vormittag, Abend, evtl. auch der Nachmittag folgen, davor (am Morgen), dazwischen (Mittag) und evtl. am Vorabend wird es dann (vielleicht) noch eigene Sendungen geben.

Qualitativ muss das nicht viel schlechter sein. Die Programme - ob SWR4, oder HR4 oder WDR4 oder was auch immer - sind weitgehend austauschbar, auch wenn individuell der eine oder andere Sprecher vielleicht beliebter ist oder man findet, dass in einem Programm zu viel oder zu wenig Internationales oder zu selten Schlager laufen.

Die einzig wirklich positive Entwicklung sind die Regionalsendungen im Hessischen. Dort hat man scheinbar erkannt, dass lokale und regionale Berichterstattung die Nähe zum Hörer darstellen, und nicht alberne Oldie- oder Schlagershows.
 
Was passiert mit den BW-Regionalsendungen um 16:00 Uhr? am 16.10. steht nur noch Stuttgart im Programm drin - Fehler im System und alle 8 kommen noch? Oder keines mehr? aber allein Stuttgart macht ja keinen Sinn.
 
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