Thierse will mehr deutsche Musik

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Apropos Reinhard Mey und die Deutschquote ...
Apropos Mey
Auf jeden Fall sollte man sich mal die im Text verlinkte "Taktlos"-Sendung vom BR antun. Sehr aufschlußreich !
 
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Wie recht er doch mit den Coverversionen hat. Bin dieser Tage auf eine gruselige deutsche Fassung von "Some broken hearts never mend" gestoßen. Das war nicht lustig.
 
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Once upon a time in the west ;)

... sonst wird der Thread hier wirklich noch länger als Thierse sein Bart :D
 
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Jetz mal ein Umfrage, wer ist gegen eine Qoute und wer ist für eine Qoute. Jeder darf bis vier Punkte vergeben. Der nächste stockt, das dann einfach auf, so ähnlich wie in einem anderen Eintrag hier im Forum.

Für die Quote: 4
gegen die Quote: 0

Mal sehen was wir hier als Ergebniss bekommen.
 
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Folgender Artikel ist in der Radiowoche erschienen.

BLM-Forum zu Musik und Rundfunk: Allmähliche Annäherung jenseits einer Quotenregelung

Welche Musik braucht das Formatradio, um auf dem Markt erfolgreich bestehen zu können? Was wünscht sich die Musikindustrie von den Radiostationen, um ihre Produkte erfolgreich verkaufen zu können? Und welche Strukturen sind notwendig, damit beide überleben können? Um diese Fragen kreiste die Diskussion im Rahmen des BLM-Forums "Musik und Rundfunk – Märkte, Formate, Nischen" am 27.04.2004 in der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien.
Obwohl sowohl für das Radio als auch für die Tonträgerhersteller die Musik das wichtigste Standbein sind, arbeiten sie doch in verschiedenen Märkten, führte BLM-Präsident Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring in seiner Eröffnungsrede aus. Der Hörfunk steht auf dem Werbemarkt unter Druck, die Musikindustrie bangt um ihre Verkaufszahlen – für beide habe sich die Situation seit den ersten Gesprächen im Jahr 2000 deutlich verschlechtert, so Ring. Umso wichtiger sei es deshalb, gemeinsam nach neuen Kooperationsmodellen und Wegen aus der Krise zu suchen.

"In Deutschland gibt es zu wenig Radiosender", lautete die These von Klaus Goldhammer, Geschäftsführer der GoldMedia GmbH. Er rechnete vor, dass in Deutschland auf eine Million Menschen gerade mal vier Radioprogramme kommen. In den USA seien es 46! Daher sei es kein Wunder, dass 58% aller Radioformate im AC-Bereich anzusiedeln sind, die den Geschmack von immerhin 60% der Hörer treffen. Die oft kritisierte programmliche Monotonie ist also, so Goldhammer, ein Wettbewerbsproblem. Mehr Vielfalt sei nur über ein Votum der Politik für mehr Programme herbeizuführen.

Wie Musiktitel getestet werden, bevor sie – wenn überhaupt – in eine Radiorotation aufgenommen werden, erklärte Jochen Lukas, Consultant und Partner von The Brand Support Company, Schwaig. Trotz Research bleibt es aber die kreative Aufgabe der Musikredakteure, zu entscheiden, welche Titel überhaupt im Programm ausprobiert und damit dem Hörer zur Beurteilung vorgesetzt werden. Ob ein Titel ein Hit wird, darüber hat der Hörer das letzte Wort.

Jeff van Gelder, Promotion Director bei Virgin Music, München, bestätigte den Radiomachern, dass ihr Medium weiterhin immens wichtig sei für den Aufbau neuer Künstler. Die Plattenindustrie sei immer noch bereit, sich auf musikalische Abenteuer einzulassen, schließlich sei nicht die Idee des Formatradios gewesen, Neues auszuschließen. Die Hörer seien an der Misere unschuldig, denn sie bekämen überhaupt keine Chance, neue Musik zu hören.

Walter Schmich, Programmchef von Bayern 3, verteidigte die Radiomacher gegen die Kritik, sie würden zu wenig für den nationalen Nachwuchs tun. Neben der regelmäßigen redaktionellen Berichterstattung biete der Bayerische Rundfunk Newcomern z.B. eine mediale Plattform durch Onlineabstimmungen, Nachwuchs- oder Deutschrockfestivals sowie über die B3-Badetour mit 10.000 Besuchern. Eine Radioquote sei also nicht nötig, wohl aber bräuchte es mehr Radiosender, vor allem für Jugendliche, meinte Schmich.

Auch in der Schweiz gibt es keine gesetzlich festgelegte Quote für nationale Musik im Radio. Sie werde aber dennoch gespielt, weil sie sehr erfolgreich und beliebt ist, erklärte Patrick Wyss, Musikchef bei Radio Pilatus in Luzern. Habe es früher nur drei erfolgreiche Schweizer Bands gegeben, könne man die einheimischen Stars, die radiotaugliche Musik produzieren, heute kaum noch zählen. In der Rotation von Pilatus tauchen deren Songs deshalb ohne Sonderbehandlung gleichberechtigt neben internationalen Künstlern auf.

Auch Antenne Bayern wage noch "Experimente in der Nische", demonstrierte der Musikchef des landesweiten Programms, Justus Fischer, anhand der "Live-Kantine". Dabei spielten neue oder noch nicht so bekannte Künstler ein exklusives Live-Konzert für 300 Antenne Bayern-Hörer in der Kantine des Senders. Die Medialeistung durch Live-Übertragung, Werbespots, redaktionelle Beiträge u.ä. sei mit umgerechnet mehr als 70.000 Euro gewaltig, rechnete Fischer vor. Die Plattenfirma müsste lediglich den Künstler bereitstellen.

In der abschließenden Diskussion unterstrich der Leitende Ministerialrat Dr. Hansjörg Kuch von der Bayerischen Staatskanzlei die Vorreiterrolle Bayerns. Durch einen Runden Tisch habe man erreicht, dass sich die großen Pop-Programme Bayern 3 und Antenne Bayern, aber auch die bayerischen Lokalsender, selbst zu konkreten Maßnahmen zur stärkeren Berücksichtigung von deutschsprachiger Musik und zur Förderung von Newcomern verpflichtet hätten.

In der Plenumsdiskussion signalisierten Radiomacher wie Musikmanager noch einmal ihre Bereitschaft zur besseren Zusammenarbeit. Dass rechtzeitige Absprachen beiden Seiten helfen können, bestätigten sowohl Musikredakteure als auch Plattenpromoter. Die Musikindustrie dürfe aber auch nicht ausschließlich für die Formatradios produzieren, warnte Peter Zombik, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft. Dies führe sonst zur künstlerischen Verarmung. Es bewege sich derzeit sehr viel in der Musikproduktion, aber leider in einer statischen Struktur, die keine Vielfalt zulasse. Hier reichten die Marktmechanismen allein nicht aus, die Politik müsse Hilfestellung leisten. Der Münchener Popjournalist Karl Bruckmaier erinnerte daran, dass die Gier der Musikindustrie schon des Öfteren "ihre eigenen Kinder gefressen" habe, z.B. die Neue Deutsche Welle in den 80ern oder jüngst den deutschen HipHop. Gleichzeitig sprach er sich dagegen aus, einheimische Künstler zu verhätscheln – sie müssten sich vielmehr im Markt gegen internationale Künstler durchsetzen.

Wenn Radiomacher und Musikindustrie durch Veranstaltungen wie die heutige lernten, sich gegenseitig besser zu verstehen, fasste Peter Zombik abschließend zusammen, dann bewegten sie sich gemeinsam in die richtige Richtung – und von neuen Kooperationsmodellen profitierten am Ende beide!
 
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Späte Erkenntnisse und Einsichten, die hoffentlich auf einen fruchtbaren Boden fallen !
 
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@radiokult: spät aber noch nicht zu spät. Wenn die aus eingener Kraft das durchsetzten, brauchen die im Bundestag mehr keine Sorgen darum machen. Aber du hast recht, ich glaube es wird schwer zu verhindern sein, die Radioquote.
 
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Quote? Dagegen. Mit allen zur Verfügung stehenden Punkten.
Qualität setzt sich eben durch. Egal wie schlecht sie ist. ;) :D :p
 
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@Radiostart
Ich bin übrigens nach wie vor gegen diese Quote ! Ist in dem Thread hier auch mehrfach nachzulesen.
 
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Pallek schrieb:
And the Winner is......
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Glückwunsch Radiostart! Du hast es geschafft! Du hast den Thread mit den meisten Antworten in der Geschichte der Radioforen erstellt! :D

@db

Jetzt müssen wir uns nur noch einen tollen Preis für Ihn einfallen lassen :rolleyes:
@pallek, wie wäre es denn mit dem "Golden Tready" :cool: vielleicht tümmelt sich hier ja ein Grafiker, der ein solches ding zeichnet. Wenn er dann fertig ist, hätte radioforen.de einen schönen Event. Live im Olympiastadion, Moderation Carrrroline RRRaiber und Wolfgang Thierse :cool: :p
 
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Diese Zeiten sind wohl auch (leider) vorbei...

Liebe Schlagerfreunde!
Ist die Jugend in unserem Lande musikalisch weniger talentiert als in Amerika und Großbritannien? Dort komponieren die Sänger (Beatles, Troggs, Mamas & Papas, Sonny & Cher) sogar ihre Hits selbst. Und bei uns?
Wir glauben, daß in Deutschland der musikalische Nachwuchs nur zu wenig Entwicklungsmöglichkeiten hat.
Wir haben von Anfang an jungen und unverbrauchten Talenten eine Chance gegeben; wir produzieren bereits Manuela, Marion, Drafi Deutscher, Elisa Gabbai, Mal Sondock, Michael Holm, Gerd Böttcher und viele andere Interpreten. Und alle diese Sänger arbeiten mit bei der Auswahl und Gestaltung ihrer Schlager. Team-Work ist alles!
Und wir suchen ständig nach neuen Talenten, die in unserem jungen Team mitwirken können: junge und moderne Schlagersänger, Sängerinnen, Gruppen,ideenreiche Komponisten und Textdichter, die möglichst auch schon aktiv Musik machen sollten.
Schicken Sie uns Ihr Tonband (19cm Geschwindigkeit) mit Ihren Aufnahmen. Denken Sie aber daran, uns möglichstetwas Originelles, Auffallendes zu bieten. Möglichst auch einige Aufnahmen in deutscher Sprache. Warum sollten Sie nicht auch eine neue Schlageridee haben? Wie z. B. die Troggs in England, die vor kurzem noch völlig unbekannt waren! Noch etwas: Haben Sie in Ihrem Bekanntenkreis ein unentdecktes Talent, so schicken Sie uns doch ein Band mit ihm. Wenn es zu einem Schallplattenvertrag kommt, ist Ihnen ein »EntdeckerHonorar« gewiß!

Ihr
HANSA Nachwuchsstudio

Quelle: Cover-Rückseite der Single "The Hollies: Carrie Anne"
 
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Habe ein Zitat Experte aus der Musikbranche gefunden, der sich darüber beschwert , dass die Sender seiner Meinung nach nur eine Minimalzahl an Titeln von 2000 Stück haben.

Jens-Markus Wegener, Vorstandsmitglied des deutschen Musikverlegerverbandes:
"Erfreulicherweise nimmt der Verbrauch von und das Interesse für Musik beständig zu, wenn man die steigenden Zahlen für illegale Downloads und CD-Brennerei als Indikator nimmt. Wäre das nicht so, hätte das Internet im Musikbereich keine Chance! Gleichzeitig formatieren viele Radiosender ihr Programm auf eine Minimaltitelzahl von 2000 und weniger Songs und gleichen sich damit immer mehr einander an. Weil wir nicht möchten, dass allen Musikhungrigen diese zunehmende Musik-McDonaldisierung im Rundfunk auf den Magen schlägt, brauchen wir eine Initiative für mehr kulturelle Vielfalt. Der Appetit kommt bekanntlich beim Essen! Lasst uns wieder zu musikalischen Gourmets werden und nicht als Gourmands dahinvegetieren! Deshalb fordern wir eine Neuheitenquote im Radio!"
 
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Erstens: Das Zitat ist schon ein paar Tage alt und naja ... irgendwie Blödsinn ("Neuheiten-Quote" :confused: ) und zweitens: Bitte laß den Thierse-Thread in Frieden ruhen, er hats verdient :D
 
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Wer, der Thirse also in Rente ist er noch nicht und solange die Diskussion noch nicht vom Tisch ist halte ich es für richtig, darüber gedanken zu machen. Denn die Quote könnte ja schon bald kommen.
 
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Macht doch endlich die beknackte Quote!

Dann wüsste ich mit absoluter Sicherheit, dass ich deutsches Radio nicht mehr einzuschalten bräuchte.

Dann gäbe es noch ein (Wirtschafts-) Bereich, der ohne staatlichen Eingriff nicht mehr auszukommen scheint.
 
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Radiokult schrieb:
Bitte laß den Thierse-Thread in Frieden ruhen, er hats verdient :D
Finde ich in Ordnung, dennoch die Anregung ob wir diesem Thread nicht die Ehre zukommen lassen sollten, die 500 voll zu machen :cool:
 
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Tom2000
Dann wüsste ich mit absoluter Sicherheit, dass ich deutsches Radio nicht mehr einzuschalten bräuchte.

Wie kommst du auf diese Idee? Ist deutsche Musik nicht hörbar oder wie meinst du es.

Ich würde Beatbetrieb mit seinen Texten eher hören als irgendwelche Superstars wie Alexander, Daniel Kübelböck die alle auf Englische singen. Ich höre zwar auch Englische Musik aber wir sollten unsere eigene Sprache nicht vergessen. Ich glaube Beatbetrieb hätte nie so erfolgreich sein können, wenn die auf Englisch gesungen hätte. Ich halte es für sehr Sinnvoll wenn wir mehr deutsch in unsrem Radio haben. Sogar die Werbebranche hat es langsam verstanden und so wird Sat1 demnächst einen deutschen Slogan führen. Deutsche Musik spricht den deutschen dirketer an und man hört genauer zu.
 
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Ich habe nichts gegen deutsche Musik im Radio, solange sie nicht (mengenmässig) aufgezwungen wird.
Musik sollte durch sich selbst überzeugen, die deutsche Musikindustrie ihre Fehler nicht auf andere abwälzen. Im Falle einer Quote müsste sie sich nicht mehr so anstrengen.

Die Gestaltungsfreiheit der Radiomacher darf nicht eingeschränkt werden.
 
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Doch, wir brauchen eine Deutsch-Quote im Radio.

Und eine für deutsche Autos.

Und für deutsche Butter.

Gegen die ganzen "unpatriotischen ""vaterlandslosen Gesellen".

Hauptsache, Schröder & The Absolute Beginners können so tun, als täten sie was.
 
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Ich erlaube mir mal im 499. Posting zu diesem Thema mit einer mp3 das Schlußwort zu halten ...
 
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Die Schweizer wollen dem Vorbild Frankreichs folgen und auch eine Quote einführen. Es werden immer mehr von Ländern mit Qoute, wahrscheinlich kommt noch eine europäische Verordnung jedes Land muss seine Sprache schützen.

Hier der Presseartikel über die aktuelle Lage in der Schweiz, so etwas kann auch in Deutschland passieren.

Vertreter der Schweizer Musikschaffenden und die SRG SSR idée suisse haben die Charta der Schweizer Musik ratifiziert und unterzeichnet. Sie umschreibt, wie die SRG-Radios mit einheimischem Musikschaffen umgehen wollen und werden - und welche nun höheren Anteile Schweizer Musik in den einzelnen Programmen angestrebt werden. In einem gemeinsamen Dialogorgan werden diese Richtwerte jährlich neu festgelegt und überprüft.

Mit der Unterzeichnung kommt ein jahrzehntelanger Kampf der Schweizer Musikschaffenden und der Musikbranche um mehr Anerkennung durch die nationalen Radio-Sender zu einem historischen Ergebnis. Radiodirektor Walter Rüegg und Bruno Marty, Geschäftsleiter der Action Swiss Music stellten am Musiksymposium in Fürigen die Charta vor. Nun gilt es, die Errungenschaften der Charta tatkräftig umzusetzen, gemäss dem Motto «idée suisse - wir wollen taten hören».

Nach Zustandekommen der Charta wird seitens der Musikschaffenden auf eine gesetzliche Quotenforderung im Rahmen der RTVG-Revision (Radio- und Fernsehgesetz) verzichtet. Sollte wider Erwarten die Umsetzung der Charta scheitern, könnte das Gespenst der Quote allenfalls wieder auftauchen. Der Bundesrat ist nämlich im Entwurf des RTVG ermächtigt bei Bedarf Quoten einzuführen.
Quell:http://pressetext.de/pte.mc?pte=040516002

So gehts auch!
 
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