_Stefano
Gesperrter Benutzer
Eine Einschätzung von Jörg Wagner zum Thread-Thema im rbb24 Inforadio.
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So viele Mitarbeiter sind dafür wirklich nicht nötig, alleine Journalisten werden nur noch für die Region benötigt, nicht mehr bundesweit und schon gar nicht weltweit. Und Moderatoren werden nur noch für wenige Sendestunden am Tag benötigt, nicht mehr für 20 Stunden.Das ist hier im Forum doch schon viele Male passiert. Das eigentliche Problem: Rundfunk ist Ländersache, was den förderalen Strukturen der Republik geschuldet ist. Eine Art Rahmenmantelprogramm für Sender XY, in das sich dann die Landesfunkhäuser nach Belieben raus- oder reinschalten können, ist zwar ganz nett, dürfte aber die Ersparnis in Grenzen halten, denn von Reportern über Moderatoren bis hin zu Technikern vor Ort muss das ja trotzdem abgesichert werden. Man kann sich anhand der mehr oder weniger gemeinsamen Nachtschiene ja durchaus errechnen, wie groß die Ersparnis tatsächlich ist. Das dürfte unterm Strich soviel nicht sein.
Wenn sie das aktuell nicht schaffen, und - im Gegenteil - die Alleinstellungsmerkmale Stück für Stück abschaffen, bis so gut wie gar nichts mehr vorhanden ist, weil die ach so schlauen Berater der vorgegeben haben, wieso soll sich das dann in Zukunft ändern? Man hat die Hörer jahrzehntelang dazu erzogen, alles, was auch nur im entferntesten anspruchsvoll ist, zu meiden wie der Teufel das Weihwasser. Würde man heute 5-Minuten-Beiträge bringen würde man keinen einzigen Hörer dazugewinnen, aber noch mehr verlieren.Wenn, dann sollten sich die jeweiligen Landeswellen wieder mehr auf ihr Sendegebiet konzentrieren, beispielsweise in puncto Musik auch regionalen Künstlern mehr Raum im Programm geben, aktuelle Themen auch mal breiter behandeln als 1:30 min und vor allem in Sachen Moderationen nicht ständig dem gequält lustigen Privatfunk nachaffen. Alleinstellungsmerkmale schaffen!
Die Musik kann man sich jederzeit via Spotify oder YouTube aussuchen und spielen, ich muß also nicht wie seinerzeit warten und hoffen, dass eines meiner Lieblings-Lieder im Radio gespielt wird. Wenn Radiosender heute z.B. 2 mal je Stunde jeweils 6 Musikstücke mehr oder weniger ohne Unterbrechung spielen, ist dies wenig originell. Ich meine, das Radio muß wieder spannender werden und es sollte auch den Mut haben, unter Umständen 10-minütige Wortbeiträge zu spielen.Vielleicht muß der ÖR einfach akzeptieren, dass Radio ein Auslaufmodell ist, und es keinen Sinn mehr macht, mit Spotify & Co konkurrieren zu wollen.
alle Orchester können weg. Es gibt genug andere. Gegründet nach dem Krieg als Kultur/Musik-Institutionen. Klar, das hätte man schon vor Jahren entscheiden können. Zumal ja die Planung in der klassischen Musik sehr lange im Voraus erfolgtAlso reden wir über gefühltes Einsparpotential, hm?
Im Schnitt hat jedes Bundesland ein Orchester ODER eine Big Band ODER einen Chor. Es gibt Bundesländer, die völlig ohne dastehen und einige andere, bei denen mehrere vorhanden sind, die allerdings gleichzeitig auf zum Teil gleiche Strukturen zurückgreifen:
NDR Elbphilharmonie Orchester
NDR Radiophilharmonie
NDR Bigband
MDR-Sinfonieorchester
hr-Sinfonieorchester
hr-Bigband
Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern
SWR Symphonieorchester
SWR Big Band
WDR Sinfonieorchester Köln
WDR Funkhausorchester Köln
WDR Big Band Köln
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Münchner Rundfunkorchester
plus
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Gruß
Skywise
klar, er steht nun als Macher, als Erneuerer da. Plötzlich! Ein Wunder, ein Messias!Grundsätzlich finde ich Buhrows Vorstoß überraschend mutig und nötig. Er verfährt nach dem Motto: Lieber seine Probleme selbst anfassen, als sie von anderen in die Hände nehmen zu lassen und dann auf die Lösungen keinen Einfluss mehr zu haben.
Schlager gilt doch schon fast als Ausgestorben!!!Schlager
Aus der Nachkriegszeit ist inzwischen Vorkriegszeit geworden. Zählt man "(Des)informationskrieg" unter "Krieg", dann befindet sich auch Deutschland bereits tief im Krieg.Gegründet nach dem Krieg als Kultur/Musik-Institutionen.
Nun ja, nicht wirklich immer "gegründet", sondern oft auch nach Jahren des Krieges und der Gefangenschaften ""übernommen", "fusioniert" und "wieder zusammengebracht" ...Gegründet nach dem Krieg als Kultur/Musik-Institutionen. Klar, das hätte man schon vor Jahren entscheiden können. Zumal ja die Planung in der klassischen Musik sehr lange im Voraus erfolgt
Eines vorweg: Ich bin nicht der Meinung, dass ALLE Orchester der ARD weg können bzw. weg müssen bzw. weg sollen. Aber es gibt deren einfach zu viele. Ich glaube auch nicht, dass es für Freunde der klassischen Musik von Relevanz ist, ob all die Rundfunk-Orchester der ARD-Anstalten weiterbestehen oder nicht. Die Freunde klassischer Musik sind ja nicht von den ARD-Rundfunk-Orchestern abhängig. Dafür gibt es zu viele, wie unten stehender Liste zu entnehmen, Orchester von Weltruf. Und selbige garantieren ja weltweit, ob in Form von Tonaufnahmen, Übertragungen in Radio oder TV bzw. in Form von Einzelauftritten, Auftritten bei Festspielen und Tourneen, dass klassische Musik immer populärer wird, auch bei jüngeren Menschen.alle Orchester können weg. Es gibt genug andere.
So sehe ich das auch. Die Dystopie sieht für mich so aus: Alles an Inhalten, was tatsächlich einzigartig ist, aber nur von einzelnen Anstalten getragen wird (ZeitZeichen, Musikspecials bei Radio Eins, ...), verschwindet, und dafür senden neun Anstalten jeweils fünf inhaltsleere, bis auf die Verpackung identische Programme. Besser: Vier Anstalten mit tollen Programmen und Inhalten.Diskutiert lieber über die föderalen Strukturen und deren Folgen (Landesrundfunksender mit jeweils mindestens vier Radioprogrammen und dem jeweils dritten Fernsehprogramm und den dafür nötigen Intendanzen, Funkhäusern, Programmdirektoren etc.) Dort liegt der Hund begraben.
Nein und öhm ...!?Spielen die hier zitierten "Big Bands" der ARD wirklich (ausschließlich) Big Band-Musik, oder sind das tatsächlich (etwas größere) Jazz-Combos?
Da gebe ich Dir schon auch recht, aber auch die Vielzahl der Orchester sind halt ein Teil des Problems. Aber lassen wir die Orchester einmal Orchester sein.An der Existenz oder Nicht-Existenz dieser Orchester wird der ÖR nicht genesen.
Und ich glaube, hier liegt das Problem in der Zuständigkeit. 16 Ministerpräsident:innen sollen sich jetzt drauf einigen, dass man 4 statt 9 Intendanten braucht und Doppelstrukturen abbauen? Könnte man ja auch auf die Idee kommen, wieder Bundesländer zu fusionieren.Nun hat man halt seine 9 ARD-Rundfunkanstalten bei 16 Bundesländern. Soll heißen, viele Einrichtungen - wie Intendanz, Direktionen, etc. - gibt es innerhalb der ARD mindestens 9-fach mit den entsprechenden Spitzengehältern.
Bundesweit gab es nie, denn man griff und greift innerhalb der ARD ja durchaus auch auf das Material der Kollegen der anderen Anstaltsmitglieder zu. Das weltweite Korrospondentennetz ist dagegen heute aufgrund der weltpolitischen Lage wichtiger denn je.alleine Journalisten werden nur noch für die Region benötigt, nicht mehr bundesweit und schon gar nicht weltweit.
Trotzdem wäre die Ersparnis überschaubar, denn gerade die Moderatoren sind in der Regel Freie. Davon abgesehen würde sich genau das mit dem eigentlichen Auftrag beißen, nämlich der regionalen Berichterstattung. Wenn man das nur noch morgens von 6 bis 10 und am Nachmittag von 3 bis 6 macht, kann man die Sender dann in der Tat zusammenschrumpfen. Damit wäre unterm Strich aber niemanden geholfen. Kurzum, so verlockend die Idee mit dem Rahmenprogramm auch wäre, ich wäre da eher skeptisch, zumindest was die Info- und Servicewellen angeht. Da wäre es ein Schritt in die völlig falsche Richtung.Und Moderatoren werden nur noch für wenige Sendestunden am Tag benötigt, nicht mehr für 20 Stunden.
Noch gibts ja Programme, wo das nicht so ist. Und die Hörerquoten dieser Sender belegen ja durchaus, das es eben auch anders geht.Man hat die Hörer jahrzehntelang dazu erzogen, alles, was auch nur im entferntesten anspruchsvoll ist, zu meiden wie der Teufel das Weihwasser. Würde man heute 5-Minuten-Beiträge bringen würde man keinen einzigen Hörer dazugewinnen, aber noch mehr verlieren.
Spotify kann keine regionale Information, Spotify kann keine Echtzeit. Spotify kann keine echte Interaktion mit dem Nutzer. Spotify ist nur eine Abspieleinrichtung für Musik aller Art und/oder Podcasts. Das ist das, was man beim Radio endlich akzeptieren und vor allem hervorheben muss! Der Mehrwert von Radio muss wieder in den Vordergrund, weg vom Hintergrundberieselungsmedium.Vielleicht muß der ÖR einfach akzeptieren, dass Radio ein Auslaufmodell ist, und es keinen Sinn mehr macht, mit Spotify & Co konkurrieren zu wollen. Daher ist eine Reduktion auf zwei, maximal drei bundesweit veranstaltete Programme mit regionalen Einsprengseln das Maximum dessen, was noch funktionieren wird. Die Alternative wäre, ganz auszuschalten.
Noch nicht. Das mit der regionalen Information wäre leicht einzubinden.Spotify kann keine regionale Information, Spotify kann keine Echtzeit. Spotify kann keine echte Interaktion mit dem Nutzer.
Die Basis aller ÖR-Big Bands ist natürlich der Jazz, aber ob die da für den Unterbau sorgen, auf denen namhafte Interpreten aufsetzen, oder ob sie mit Weltmusik-, Schlager-, Rock- oder klassischen Elementen spielen, ist nicht festgelegt.
Keine Ahnung, was Du unter "größere Jazz-Combos" verstehst - Big Band ist halt ein Ensemble mit mehrfach besetzten Bläsersätzen und Rhythmusgruppe plus vielleicht noch weitere Elemente, meist abhängig vom Bandleader ...