Die Traditionswelle WDR 4 haben Sie voriges Jahr modernisiert. Ist der Sender inzwischen zu flott?
Schmitz: Ist er nicht. Das Ergebnis von WDR 4 erfreut mich sogar, auch wenn der Sender verloren hat. Wenn Sie eine so umfassende Veränderung vornehmen, wie wir sie im letzten Jahr erlebt haben, müssen Sie damit rechnen, dass es Wanderungsbewegungen gibt. Es gibt Leute, die den Sender weniger oder gar nicht mehr hören, und es dauert erfahrungsgemäß eine Weile, bis neue Hörerschichten den Sender für sich entdeckt haben.
Welche Schichten?
Schmitz: Wir wollen das Lebensgefühl der aktiven Älteren bedienen, die mit Ende 50, Anfang 60 nicht das Gefühl haben, jetzt ist Schluss, sondern jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Das sind Leute, die in den Sechziger-Jahren mit englischsprachiger Musik aufgewachsen sind, und dem tragen wir Rechnung – im Übrigen auch im Wortprogramm durch mehr alltagsbezogene Themen.
Muss die Umstellung durch mehr Veranstaltungen begleitet werden?
Schmitz: Wir machen Veranstaltungen, die das Lebensgefühl unserer Zielgruppe aufnehmen, und deshalb laden wir im Sommer in Oberhausen zu einem großen Oldie-Marathon ein. Wir werden aber auch weiter den Schlager-Teil pflegen.