Die Berater bearbeiten gerade die Sendeleitung und erzählen ihr, dass die ausnahmslos (!!) abschätzigen Kommentare in den einschlägigen Threads von "Radioforen.de" allesamt die Meinung einer irrelevanten Minderheit widerspiegeln, die den "modernen Radionutzer" in keinster Weise repräsentiert.
Das ist richtig, Freunde! Wer hört denn an Sonntagen überhaupt noch Radio? Bestenfalls Autofahrer, und die kriegen auf längeren Fahrten nur noch den Verkehrsfunk mit, weil sich heute keiner mehr musikalisch zwangsbeglücken oder fremdbestimmen lässt und so gut wie jeder seine eigene Musik dabeihat. Hat die WDR4- Kernhörerschaft am Sonntag Vormittag bis vor Kurzem noch die Matinée gehört, legt sie künftig eine Platte auf oder weicht auf andere Sender bzw. immer öfter auf x-beliebige Streams aus; bleiben zu guter Letzt nur noch ein paar Kurzstreckenfahrer und RDS-Nutzer.
Wenn die Radioverantwortlichen so weitermachen ist es in ein, zwei Jahren irrelevant, was auf den WDR- sowie allen übrigen plattformatierten Wellen läuft oder nicht läuft, weil sowieso keiner mehr hinhört! So gesehen ist das vereinheitlichte Dudelradio ein Rohrkrepierer, zumal sich der Hörfunk auf diese Weise schneller als je vermutet selbst aus dem Verkehr zieht. Auch unter der Woche werden Musikwellen immer unbeliebter, weil die überwältigende Mehrheit der Hörer nichts mehr mit dieser unverdaulichen Pampe anfangen kann.
Zum Glück gibt es digitale Dienste wie VERA, die einen über das Geschehen af den Straßen auf dem Laufenden halten und 24-Stunden-Nachrichtensender, auf denen man sich einen schnellen Überblick über das Weltgeschehen verschaffen kann (ich hätte nie gedacht, dass ich die mal für unentbehrlich halten würde) - die immergleichen Dudelsender kann man in ein paar Jahren getrost einstampfen, ohne dass sich jemand darüber aufregen würde.
Aber versteht mich recht, ich bescheinige dem Radio eine große Zukunft als wertvoller Rundum-Versorger mit journalistischen Inhalten, Reportagen und Magazinen. Ja sogar der populäre Musikjournalismus wird eine neue Blüte erleben, wie es derzeit aussieht allerdings nur noch im Netz. Aber vielleicht wachen die schlecht beratenen Dudelfunker zwei Minuten vor Zwölf ja doch noch auf?
Nein, nein, die Totengräber müssen sich da nicht hineinlegen, weil sie ja in drei Jahren in Pension gehen. Ihren Nachfolgern wird es an den Kragen gehen.
Meint ihr die gnadenlosen Oldie-Apologeten, die die Mitte der Gesellschaft seit Jahr und Tag ignorieren?
..... eher wohl abstürzen. Ich hoffe, die nächste MA wird es eindrucksvoll bestätigen. Abwechslung und Hörerbindung ade, aber wie schon von mir früher erwähnt
Bitte nicht böse sein - aber in meinen Augen ist die MA vor allem eine Lobby-Veranstaltung der Printwirtschaft, ihr müsst selber entscheiden wie weit ihr den Zahlen über den Weg traut (ich weiß, an irgendwas muss man sich schließlich orientieren). Kam die MA nicht abermals zum Schluss, dass Hörerzahlen und Hördauer von Jahr zu Jahr unablässig steigen? In Zeiten wie diesen???
Ich für meinen Teil halte nur noch unabhängige Medienvergleichsstudien für glaubwürdig.