WDR 4 - aktuelle Entwicklungen

@ricochet: Aber sicher hat die gegenwärtige Musik etwas mit der Gefühlslage in der Gesellschaft zu tun. Sonst würden die Lieder nicht so klingen, wie sie klingen. Es sind nicht Plattenfirmen, Berateragenturen und Sender, die solche Musik machen, es sind die Künstler. Und letztlich ein Publikum, wo die Gefühlswelt zwischen ihm und der Musik übereinstimmt. Das gilt für jede Art von Musik.

Es gibt natürlich massenhaft Künstler, die auf Depri-Musik stehen, weil Schlager und fröhliche Popmusik den Ruf hat, anspruchslos zu sein. Die Plattenfirmen sind aber nach wie vor bestrebt, Gute-Laune-Musik auf den Markt zu bringen - aber die Radiosender spielen sie einfach nicht. Manchmal gibt es zwar Platten, die durch Zufall (meherere Marketing-Maschinen spielen sich den Ball zu) mega-erfolgreich werden, aber Titel, die von denselben Acts "ganz normal" auf den Markt gebracht werden, werden konsequent im Radio nicht gespielt. Las Ketchup haben mehr gemacht als den "Ketchup Song". Die Hot Banditoz haben mehr gemacht als "Veo Veo". Die Weather Girls haben mehr gemacht als "It's Raining Men". Und es gibt viele unbekannte Künstler, die sich auf Gute Laune Sounds spezialisiert haben und auch offiziell Platten veröffentlichen, aber im Radio schlicht nicht laufen:

Somit sind die Radiostationen schon Schuld an der Misere.

Ob nun auf die meist heitere Gefühlswelt bei der Volksmusik und vielfach beim Schlager verzichtet werden muss und dafür ausschließlich das deprihafte "Geseiere" gesendet werden darf, ist meines Erachtens eine ebenso wichtige Frage für die Musikredaktion wie die, ob nur der Schlager polarisiert.

Die privaten Sender können gerne machen, was sie wollen - aber die Öffentlich-Rechtlichen sollten das Zeug im Sinne der Gebührenzahler schon bringen - oder ihr Programm eben verschlüsseln und nur die zahlen lassen, die auch hören wollen.
 
Schöne Beispiele, @Bullerbü :D. (Das "de marlets Ali baba" ist ein Traditional, bekannt in Deutschland seit 1960 durch die deutsche Version von LEO LEANDROS: "Mustafa".)

Die Plattenfirmen sind aber nach wie vor bestrebt, Gute-Laune-Musik auf den Markt zu bringen

Nein, Plattenfirmen sind bestrebt, mit den Veröffentlichungen möglicht viel Geld zu verdienen, egal, welche Laune sie erzeugt oder bedient.

Schlager und fröhliche Popmusik den Ruf hat, anspruchslos zu sein.

Und genau das ist der Punkt. Genau hier setzt sowohl sogar bei manchen Plattenfirmen die Geschmacksbremse ein wie bei den Radiosendern, solches Material zu spielen. So driften Plattenfirmen und Sender deutlich in die Richtung "unfröhlich". Und genau an dieser Stelle, müssen Sender wie WDR4 oder MDR1 Sachsen sehr genau aufpassen und sich im Klaren darüber sein, ob die Musikauswahl zum einen mit "fluffigen" Morningshows harmoniert und zum anderen, welches Publikum mit der "Depri-Mucke" vor allem angesprochen wird und werden soll. Allein der Blick auf die MA-Quoten in den Alterssegmenten ist für ein gut gemachtes Musikprogramm längst nicht ausreichend.
 
Es gibt natürlich massenhaft Künstler, die auf Depri-Musik stehen, weil Schlager und fröhliche Popmusik den Ruf hat, anspruchslos zu sein.

Das kommt davon wenn man staubtrockenen Intellektuellen und kopflastigen Kultureliten die Deutungshoheit über den Musikgeschmack überlässt.

Wo waren sie als im Radio Kesha lief? Auf Tauchstation?

Oh, Deutschland, du Land der Dichter und Denker, mühsam und beladen...


Sendet ruhig weiter am Volk vorbei, die Quittung kommt früh genug.
 
Plattenfirmen sind bestrebt, mit den Veröffentlichungen möglicht viel Geld zu verdienen, egal, welche Laune sie erzeugt oder bedient.

Es gibt viele Musikfans, die Gute-Laune-Sound wollen, und die Plattenfirmen wollen diesen Markt auch bedienen, da er ihnen EIGENTLICH viel Geld reinbringt. Das Problem ist, dass die Veröffentlichungen in den Radiosendern geblockt werden. Früher haben die Sender die Neuerscheinungen quasi "automatisch" gespielt, weil es bis in die 90er noch eine klare Trennung gab: Will ich das hören, von dem ich bereits weiß, dass es mir gefällt, lege ich eine CD ein. Will ich die Neuheiten kennenlernen, schalte ich Radio/MTV/Viva an. Damals hatten die Radioredakteure noch einen Informationsvorsprung; heute spielen sie in voller Absicht weniger als die private MP3-Sammlung.
 
Nun hört doch gefälligst endlich alle das "neue" WDR 4! :rolleyes:WDR 4-Truck.jpg
 

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Nun hört doch gefälligst alle das "neue" WDR 4! :rolleyes:

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Das muss man mal zu Herrn Verhasselt sagen, dass man mit einem DAB + Radio das alte WDR 4 im Rahmen des Schlagerparadies wiederbekommt. Da wird er dumm aus der Wäsche gucken und sein Kollege Herr Kröhnert ebenfalls. Wollen die den Menschen in NRW das neue WDR 4 aufzwingen? Kommt mir so vor mit dieser Aktion. Nicht jeder will die Lieblingshits hören. Schon garnicht auf einem ehemaligen Schlagersender. Was Valerie sich immer so einfallen lässt, um alle für das neue WDR 4 zu begeistern:rolleyes:
 
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Nee, nicht? Das wäre ja gerdezu ein Husarenstreich! :D

Im Ernst: Ich muss der Frau Funkhausdirektorin schon Fantasie zugestehen, zumindest ihrer Anordnung, solche Aktionen zu erfinden, zu entwickeln und umzusetzen.

Hört, hört!

Verhasselt:
"Ich freue mich auf persönliche Begegnungen mit WDR 4-Hörerinnen und -Hörern und solchen, die es werden sollten
Kröhnert:
"und wir wollen das jetzt durch die Aktion auch denen nahebringen, die uns bisher nicht gehört haben."

Heißt: WDR4 hat nur potentielle, bisherige Nichthörer im Visier, die es zu gewinnen gilt, egal, wie viele Stammhörer dabei verloren gehen. Solche Bemühungen waren noch niemals bei irgend einem Sender von Erfolg gekrönt. Sie scheinen mir immer nur Aktionismus zu sein, um die laufende Programmreform unumkehrbar zu machen - für den Fall des Misserfolgs.
 
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Mit was sonst sollen denn unsere Beratergrößen Geld verdienen als mit ihrer Mottenkiste? Hier geht's doch ohnehin nur noch um die Altersversorgung von Valerie, Jochen & Co., denen brechen doch in ein paar Jahren total die Einnahmen weg. Die Mottenkiste macht keine Arbeit, erfordert null Einsatz und verspricht 80% Rendite, egal ob die Hörer die Soße runterschlürfen wollen oder nicht - ideal für den schnellen Euro im Krisenfunk. In ein paar Jahren wimmelt es nur so von Konkurrenz im Äther und womöglich sogar im weltweiten Mobilnetz, dann ist das Feld abgegrast. Jetzt habt doch mal ein Einsehen mit diesen armen Leuten, bei denen brennt doch der Hut.

Und damit die Herrschaften noch schnell ihren Schnitt machen baute das System ein bisschen finanziellen Druck auf und kochte den schuldengeplagten WDR tüchtig weich - eine Strategie, die schon bei anderen Sendern prima funktionierte. Man muss eben zugucken wo man bleibt, wozu hat man denn gute Freunde in den Verlagen und Agenturen sitzen?

Und ob ihr's glaubt oder nicht: Das Kartell zittert schon heute vor den Schlagerparadiesen und Google-Apple-M§-Spotify-Streamingmaschinen der Zukunft und ihrer gignatischen Marktmacht und abtrünnigen Hörern, die der Dudel-Einöde enfliehen wollen...

Soviel zum Thema "die Zukunft des Radios liegt im Internet"... Realsatire pur...
 
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Ach papperlapapp, ich möchte nicht wissen, welche Summen die neben dem laufenden Programm begleitenden Reform-Aktionen schon gekostet haben und noch kosten werden. Um sie - ja, wann? - wieder zurückzuverdienen?

Ich glaube, auf Redaktionebene ist man keineswegs von der Richtigkeit der Reformen überzeugt. Je höher die Ebene, umso mehr wird daraus eine Überzeugung von "Alternativlosigkeit". Wozu? Bessere Zahlen werden à la longue nicht dabei herauskommen.
 
welche Summen die neben dem laufenden Programm begleitenden Reform-Aktionen schon gekostet haben und noch kosten werden.

Schau doch einfach mal nach, welchen zusätzlichen Finanzbedarf die Öffentlich-Rechtlichen für die nächste Zuweisungsperiode angemeldet haben.

Wozu? Bessere Zahlen werden à la longue nicht dabei herauskommen.

Das geht ja auch gar nicht, denn sie haben doch jetzt schon "die besten Zahlen aller Zeiten."
 
Ich meinte einen anderen Jochen, nicht Herrn Robertz.
Schon klar. Wir meinen denselben.
Schau doch einfach mal nach, welchen zusätzlichen Finanzbedarf die Öffentlich-Rechtlichen für die nächste Zuweisungsperiode angemeldet haben.
Und genau hier wird eben nicht gespart. Sonst gibt es nächstes Mal weniger Geld:
"Falls Anstalten in der laufenden Periode einen Überschuss erwirtschaften, wird dieser auf die nächste Periode angerechnet, so dass der Bedarf dann geringer ausfällt."
Also immer schön Rundfunkbeiträge auf den Kopp hauen!
 
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Das Programm wird immer weiter unhörbar. Weichspülpop trifft auf Deutschen Schrabbelpop und ach ja so toll und meine Lieblingshits. Radio wird immer flacher und am Ende landet man beim Deutschlandfunk mangels Alternative jedenfalls was UKW betrifft.
 
Das Programm wird immer weiter unhörbar. Weichspülpop trifft auf Deutschen Schrabbelpop und ach ja so toll und meine Lieblingshits. Radio wird immer flacher und am Ende landet man beim Deutschlandfunk mangels Alternative jedenfalls was UKW betrifft.

WDR 4 kann man mittlerweile absolut in die Tonne kloppen.

Meine Eltern hören jetzt seit kurzem als vergraulte WDR 4 Stammhörer, das Lokalradio, da dort Nachrichten und Beiträge aus unserer Stadt kommen. Die Musik ist zwar auch nicht Ihre, aber die lokalen Infos machen das wohl wett.
 
Am besten mal die Preise für DAB + Radios auf UKW-Radio Preise runterschrauben denn für 20 € kaufen such bestimmt viele ein DAB + Radio. Aber neben DAB + gibt es ja auch DVB-S oder Internetradio, wo es Sender gibt, die das alte WDR 4 Gefühl zurückholen. Dann einfach Valerie 4 den Mittelfinger zeigen und nicht mehr einschalten. Je weniger Hörer dieser Weichspül Sender hat, desto besser weil dann weiß Valerie, dass ihr Konzept nicht wie bei Antenne Bayern klappt.
 
Tja, die privaten Schlagersender scharren schon mit den Hufen, was das Terrain zwischen Kalterherberg und Höxter, Ahaus und Bad Godesberg angeht. Da liegt enorm Hörerpotential brach, dass der WDR ohne Not aufgegeben hat.
 
Ebenso schlimm ist das Akzeptanzproblem: da staut sich nämlich Wut auf, die den WDR insgesamt trifft. Dazu gesellt sich der Ansehensverlust, der mit dieser Reform-Verunstaltungsorgie einhergeht.

Möglicherweise ist das den pro forma hauptverantwortlichen Personen eh schon mehr oder weniger schnuppe; Valerie ist dankbar für den krisenfesten Mehrjahresjob (mit einem längeren Gastspiel wird sie kaum rechnen) und Tommy hat sich bereits in die innere Emigration zurückgezogen. Dienst nach Vorschrift, Geld zählen und fertig. Und etwas weiter unten in der Hierarchie wächst der Groll auf beide.
 
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WDR 4 kann man mittlerweile absolut in die Tonne kloppen.

Meine Eltern hören jetzt seit kurzem als vergraulte WDR 4 Stammhörer, das Lokalradio, da dort Nachrichten und Beiträge aus unserer Stadt kommen. Die Musik ist zwar auch nicht Ihre, aber die lokalen Infos machen das wohl wett.
WDR 4 nennt sich ja seit einiger Zeit "von hier", bietet an tagesaktueller Regionalität aber nur einen vorproduzierten Wetterbericht für die Regionen, während immer mehr Lokalradios zumindest werktags durchgehend "von hier" senden.
Auf diesen Zug springt WDR 4 also ebenso schlecht und verspätet auf.
 
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WDR 4 belügt seine Hörer indem sie sagen sie seien von hier. Das Schlagerparadies wird beim Durchbruch von DAB + viele Stammhörer von WDR 4 abgreifen. Ob dann sich Menschen für das neue WDR 4 oder für das Schlagerparadies entscheiden dürfte allen klar sein. Und die von WDR 4 glauben alle hören WDR 4 und mögen das Programm. Da sag ich nur "Hört auf im Sender bei der Arbeit zu kiffen. Ihr seht ja nicht mehr die Realität, dass das Schlagerparadies beliebter ist als euer Weichgespültes Hitradio"
 
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