Die Radioverantwortlichen haben ihr Medium aufgegeben

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"Farcebook fressen Innovationen"
Kann man so nicht sagen. facebook kann bei Innovationen manchmal auch sehr förderlich sein. Mein Lieblingssender (noch: nur im Web) fand sich u.a. durch facebook-Kontakte zusammen (daneben durch Kölschen Klüngel), wodurch auch ein paar neue Livesendungen entstanden. Neben diesen läuft eine unmoderierte, tageszeitlich nach Genres sortierte Trackautomation, die es aber in sich hat (ja... unmoderiert ist meistens langweilig, wenn dann auch nur altbekannte Musik geboten wird). Im Laufe von 12 Monaten liefen jetzt 11330 verschiedene Musiktitel aus dem elektronischen Bereich, viele davon bekommt man normalerweise nie so im Radio zu hören, allerhöchstens mal "in the mix". Einen größeren Anteil daran haben mittlerweile aktuellste Tracks, die man noch nicht einmal kaufen kann - sie stammen aus Kooperationen mit mehreren DJ-Promopools. Über mangelnden frischesten musikalischen Input kann ich mich derzeit ganz und gar nicht nicht beklagen. Nur über Hörzeitmangel...
 
Du hast die Problematik erkannt:
Mein Lieblingssender (noch: nur im Web)
Und an der Stelle bin ich auch mit Dir, wie mit allen anderen einverstanden. Nur-Web-Radios können das - manchmal. Sobald sie hingegen mindestens terrestrisch sind, scheint Farcebook deren Verantwortlichen verdummen zu lassen.

@U87: Weil iro den Text mit Superlativen gespickt hat? ;)
aktuellste Tracks
frischesten musikalischen Input
 
Herkömmliches Radio (WDR 2 oder SWR 3) halte ich nicht mehr aus. Ich hasse die Chartkacke, die dümmliche Moderation drumherum und all die einstudierten Gags und das blöde Gegackere der sidekicks drumherum. Ich denke, auch dieses Radioforum, das seit Jahrzehnten diese Missstände von allen Seiten her wendet und redundant beklagt, kann man schließen. Es ist alles gesagt.

Kann ich nur zustimmen....
 
Passt vielleicht ganz gut hierher:
Planet Audio: Audionutzung der Zukunft

Zunächst wurden anhand zweier deutschlandweiter Online-Foren im Februar 2018, bei denen Radiohörer insgesamt über 3400 Beiträge zur Audionutzung verfasst haben, zahlreiche Informationen zur Audionutzung der Vergangenheit, der Gegenwart und der Erwartung zukünftiger Entwicklungen bis zum Jahr 2025 erhoben.
... sind wir das?
 
Aus obigem Link:

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http://www.radiozentrale.de/typo3temp/pics/80c3147b2c.jpg

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http://www.radiozentrale.de/typo3temp/pics/11cac8fd9e.jpg

Hurra! Radioropa kommt zurück!

Man arbeitet heute bei diesen so hochwichtigen Marktforschern mit Methoden aus dem Kindergarten. Muss man dazu Psychologie studieren, damit man mitspielen darf?

Und mehr will ich über die Zukunft eigentlich auch gar nicht mehr wissen. "Großer Meteorit" wäre da ja noch das hoffnungsvollste Zukunftsszenario.

Mir reichts, ich geh jetzt schaukeln.
 
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Ja, nur nehmen dort die meisten die weiteren Webradingens nicht ernst, geschweige denn sie werden von den terrestrischen (NKL, Privatfunker oder ÖRR) ernst genommen. Nur zu verständlich! Ausserdem dudelt auch dort, der vermutlich grösste Teil, denselben Kram der ansonsten im Radio zu hören ist.

...sagt "vermutlich" einer, der sich "vermutlich" im Internet nicht so auskennt...
Da gibt es nämlich genug Programme, wo genau das nicht der Fall ist. Man braucht sich nur ein passendes auszusuchen und einzuschalten. Nur im Internet kann man sich wirklich immer den Sender mit dem Programm aussuchen, was einem am besten gefällt.
Beim terrestrischen Radio hingegen muss man sich mit dem wenigen begnügen, was man in seiner Region vorgesetzt bekommt.
Ausserdem werden gerade NKL's das Internet ernst nehmen, weil man sie dort auch überall ausserhalb ihres mickrigen terrestrischen Sendegebietes hören kann.

Selbst schuld, wer das heute grösste Medium Internet nicht ernst nimmt.

...von der Angst getrieben, sie könnten Hörer verlieren, wenn sie etwas anderes machen als die Berater vorgegeben haben und als es die Konkurrenz auch macht.

Angst ist immer der allerschlechteste "Berater". Da kann nichts gutes bei herauskommen.
Und nur Affen machen den anderen alles nach.

Bestiimt hat vor einem Vierteljahrhundert schon mal jemand das Radio für "bald tot" erklärt...

Ungefähr vor diesem Vierteljahrhundert wurden viele gute Sender, Private wie Öffis mehr oder weniger "getötet", platt gemacht durch so genannte "Programmreformen".

Da braucht es unbedingt eine massive Gegenbewegung von Leuten die mit Herzblut Radio machen.

Die findet man bei den NKL's, Offenen Kanälen, "Freien Radios" und manchmal auch bei Webradios.
 
Da gibt es nämlich genug Programme, wo genau das nicht der Fall ist. Man braucht sich nur ein passendes auszusuchen und einzuschalten. Nur im Internet kann man sich wirklich immer den Sender mit dem Programm aussuchen, was einem am besten gefällt.
Ja, Recht hast Du. Nur eben keine aus Deutschland. Auf die trifft nämlich genau das zu, was ich weiter oben schrieb.

Ausserdem werden gerade NKL's das Internet ernst nehmen, weil man sie dort auch überall ausserhalb ihres mickrigen terrestrischen Sendegebietes hören kann.
Ja, um das Programm synchron per Webstream zu übertragen und ab und zu ein Video aus Eigenproduktion zu YT zu laden? Ganz großes Kino!
 
Ja, Recht hast Du. Nur eben keine aus Deutschland. Auf die trifft nämlich genau das zu, was ich weiter oben schrieb.

Dass es "keine aus Deutschland" gibt, ist ja der grösste Quatsch. Man bekommt ALLES aus Deutschland im Internet. Jeder Sender hat Livestreams. Zeig mir mal einen, der das nicht hat.

Ja, um das Programm synchron per Webstream zu übertragen und ab und zu ein Video aus Eigenproduktion zu YT zu laden? Ganz großes Kino!

Ja, genau, das ist tatsächlich "ganz grosses Kino", weil ich so nämlich meine Lieblings-NKL's überall hören kann, wo ich will und nicht nur innerhalb des terrestrischen Sendegebietes, das meistens sehr klein ist.
Und das Programm von NKL's ist für mich nun mal wesentlich spannender als die Playlist eines Hit-Radios.
 
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Dass es "keine aus Deutschland" gibt, ist ja der grösste Quatsch. Man bekommt ALLES aus Deutschland im Internet. Jeder Sender hat Livestreams.
Okay, dann bitte nenne mir einen Stream, der mich mit Rock/Hardrock und Metal aus den 70ern und 80ern verwöhnt, aber nicht ausschließlich aus Playlist besteht - und zu einem Radiosender aus Deutschland gehört.

Zeig mir mal einen, der das nicht hat.
Du hast mich falsch interpretiert. Nicht, es gibt keinen Radiosender, der keinen Webstream anbietet, sondern, es gibt keinen Radiosender aus Deutschland, der das anbietet, was Du weiter oben schriebst:
Da gibt es nämlich genug Programme, wo genau das nicht der Fall ist. Man braucht sich nur ein passendes auszusuchen und einzuschalten. Nur im Internet kann man sich wirklich immer den Sender mit dem Programm aussuchen, was einem am besten gefällt.


Ja, genau, das ist tatsächlich "ganz grosses Kino", weil ich so nämlich meine Lieblings-NKL's überall hören kann, wo ich will und nicht nur innerhalb des terrestrischen Sendegebietes, das meistens sehr klein ist.
Na, zum Glück beraten die Medienanstalten seit einiger Zeit wie sie im Bezug auf Videos (live oder als Aufzeichnung) künftig verfahren sollen. Die könnten bald als Fernsehen lizenziert werden müssen. Dann wird Radio endlich wieder Radio - und das gilt genauso für die NKLs!
 
Okay, dann bitte nenne mir einen Stream, der mich mit Rock/Hardrock und Metal aus den 70ern und 80ern verwöhnt, aber nicht ausschließlich aus Playlist besteht - und zu einem Radiosender aus Deutschland gehört.

Also einen, der rund um die Uhr moderiert wird, gibt es in Deutschland bisher nicht, so weit ich weiss. Aber es gibt welche, die zumindest einige moderierte Sendungen im Programm haben, meist am Abend.
Eine moderierte Hard & Heavy - Sendung hat auch fast jedes NKL am Start. Wenn man verschiedene Sender miteinander kombiniert, kann man, zumindest jeden Abend, mindestens eine auf Deutsch moderierte Hard & Heavy Show hören. Meist spielen die dann aber Neuvorstellungen. Zwei Sender würde ich da besonders empfehlen:
Über den Nürnberger "Ausbildungsfunk" AFK Max sendet z.B. von Freitag abends bis Sonntag abends jeweils von 18:00-00:00 "Rockin' Radio", die spielen Metal und Hard Rock in allen Variationen. Mit Moderation, live aus der Radio-Kneipe in Nürnberg.
https://www.facebook.com/dieradiokneipe
Dann bringt das Rockhaus Radio jeden Abend mindestens eine moderierte Sendung. Dort läuft alles von klassischem Hardrock über Gothic und Mittelalter-Rock bis hin zu Power Metal:
http://www.rockhausradio.de/index.php/shows/night-cat
Mittwochs abends gibt es auch bei Radio BOB klassischen Hard Rock bei der Tobias Sammet Rock Show zu hören.
https://www.radiobob.de/shows/tobias-sammet-rockshow
Und bei der Rock Antenne läuft Samstags abends von 23:00-01:00 Tuff Stuff, eine moderierte Hard & Heavy Show, da werden überwiegend Neuvorstellungen gespielt.

Im Englischsprachigen Raum gibt es natürlich sehr viel mehr Angebote (dank Internet meist auch in Deutschland hörbar), zum Beispiel sind Planet Rock und Total Rock Radio aus England voll moderierte Programme, das erste mehr für Classic Rock und Hard Rock (http://live-bauer-mz.sharp-stream.com/planetrock.aac?direct=true), das letztere mehr für Metal in allen Variationen (http://totalrock.com/index.php?mid_bar=schedule.php).



Na, zum Glück beraten die Medienanstalten seit einiger Zeit wie sie im Bezug auf Videos (live oder als Aufzeichnung) künftig verfahren sollen. Die könnten bald als Fernsehen lizenziert werden müssen. Dann wird Radio endlich wieder Radio - und das gilt genauso für die NKLs!

Die NKL's SIND schon lange "endlich wieder" Radio, die meisten schon seit der zweiten Hälfte der 90er.
Darauf konzentrieren die sich auch. Dass die Videos machen, kommt hingegen eher selten vor. Und wenn,
dann hat es sicher auch seinen guten Grund.
 
Okay, einverstanden. Du hast mir drei Streams genannt, die mich stundenweise - an unterschiedlichen Tagen - mit der gewünschten Musikauswahl versorgen. Und die Zeit dazwischen? Wenn ich richtig rechne macht das, nach Adam Riese, den großteil der Zeit aus, den ich nicht versorgt bin. Aber ich bin schon fast beeindruckt. - Ehrlich! (keine Ironie)
Eine Anmerkung zu der Auflistung: Nicht jeder hat Farcebook. Deshalb wäre die Verlinkung zur Website des Projektes sinnvoller gewesen.

Das Rockhausradio scheint lediglich ein Webstream zu sein, wenn ich die Website richtig gelesen habe. Zumindest kann ich keinen Hinweis auf eine Frequenz oder einen Kanal finden.
Ja, auch dann, wenn es zur RMNradio GmbH gehört, ist es dennoch "nur" ein Webstream. Aber gut, dass er "on Air" sein muss, schrieb ich auch nicht in meine "Anforderung".

Die NKL's SIND schon lange "endlich wieder" Radio, die meisten schon seit der zweiten Hälfte der 90er.
Na, sagen wir.. Zumindest einige von ihnen. Und ja, ich habe mich über Jahre hinweg - auch schon vor Sendestart - mit NKLs beschäftigt und für einige eingesetzt. Ich habe auch die Zeit miterlebt, als viele wieder "den Bach runter gegangen" sind. Deren Konzept war teilweise gar nicht so schlecht - aber teilweise der Vorstand und Mitglieder von selbigem. Sieht man sich die heute am Markt verbliebenen NKLs (in NRW Bürgerradios, bzw. Radiowerkstätten) an, ist bei weitem nicht alles Gold, das glänzt.
Es gibt einige, die sind wirklich stark, was Wort-Redaktion angeht. Und dann gibt es die, die stark sind in der Musikredaktion (Alternative). Nur mal únter uns: Wie viele Mäuse lockt man mit Alternative hinter'm Ofen vor? Genau! Den kleinsten Teil der Bevölkerung. Da lockt man mit einer politisch ausgeglichenen und starken Wortredaktion schon einige mehr an's Radio. Aber selbst an der Ausgeglichenheit hapert's ja schon oft. Man möchte sich schliesslich nicht "nach rechts" lehnen und bleibt deshalb sehr ioft lieber ganz weit links. Klar, für die Zielgruppe (hauptsächlich Studierende) ist das passend. Stimmt auch nicht? Dann schau selbst: Klick mich!

Aber nein, nicht alle NKLs sind, wie auch die, für die ich mich eingesetzt habe, heute noch "endlich wieder Radio". Sie sind teilweise heute weiter von Radio entfernt denn je.
Das liegt schon allein an der Arroganz zu wissen wie lange man schon besteht (z.B.) rund 16 Jahre.

Dass die Videos machen, kommt hingegen eher selten vor. Und wenn, dann hat es sicher auch seinen guten Grund.
Nein, sicherlich nicht immer. Mir ist, aufgrund langjähriger Beobachtung mindestens ein NKL bekannt, der YT gern auch mal mit Sachen aus der Rubrik "Dinge, die die Welt nicht braucht" vollgemüllt hat. Ich hatte deren YT-Kanal eine ganze Weile abonniert und habe irgendwann das Abo gelöscht, weil mir das ständige "...hat dies neue Video gepostet", "...hat das neue Video gepostet" auf die Nerven ging. Einige Videos davon sind inzwischen auch wieder gelöscht worden - zu deren Vorteil - aber das bedeutet dennoch keinen Wandel vom "Saulus zum Paulus". Wie gesagt, ich beobachte den NKL auch weiterhin.

Nachtrag: Du schriebst vom "englischsprachigen Raum". Ja, dem kann ich zustimmen. Dort sind die meisten Genre um längen besser vertreten. Selbst reine Webradios sind in Einzelfällen dort 24/7 moderiert - vermutlich nicht das ganze Jahr hindurch, aber bisher schon fast fünf Monate. An Hard'n Heavy ist aber Kanada kaum zu übertreffen, finde ich.
 
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Okay, einverstanden. Du hast mir drei Streams genannt, die mich stundenweise - an unterschiedlichen Tagen - mit der gewünschten Musikauswahl versorgen. Und die Zeit dazwischen? Wenn ich richtig rechne macht das, nach Adam Riese, den großteil der Zeit aus, den ich nicht versorgt bin.

Nun ja, zumindest Rockhaus Radio spielt auch tagsüber Hard Rock und Heavy Metal, nur dann eben ohne Moderation. Allerdings stündlich mit Nachrichten.

Das Rockhausradio scheint lediglich ein Webstream zu sein, wenn ich die Website richtig gelesen habe. Zumindest kann ich keinen Hinweis auf eine Frequenz oder einen Kanal finden.
Ja, auch dann, wenn es zur RMNradio GmbH gehört, ist es dennoch "nur" ein Webstream. Aber gut, dass er "on Air" sein muss, schrieb ich auch nicht in meine "Anforderung".

Ja, es ist bisher ein reines Webradio. Bisher hat man sich wohl nicht für einen Sendeplatz bei DAB+ beworben, obwohl man da bestimmt noch Chancen hätte.

...ich habe mich über Jahre hinweg - auch schon vor Sendestart - mit NKLs beschäftigt und für einige eingesetzt. Ich habe auch die Zeit miterlebt, als viele wieder "den Bach runter gegangen" sind. Deren Konzept war teilweise gar nicht so schlecht - aber teilweise der Vorstand und Mitglieder von selbigem. Sieht man sich die heute am Markt verbliebenen NKLs (in NRW Bürgerradios, bzw. Radiowerkstätten) an, ist bei weitem nicht alles Gold, das glänzt.

Interessant. Für welche NKL's hast du dich eingesetzt ?
Mir fällt gerade nur eines ein, dass insofern "den Bach runter ging", dass es seine UKW-Sendelizenz verloren hat und jetzt aber noch als reines Internetradio weiter sendet. Und zwar Radio Flora in Hannover.
Man hat mit zu vielen fremdsprachigen Wort-Sendungen einfach zu wenige angesprochen. Und auch die deutschsprachigen Wortsendungen waren oft zu langweilig und unprofessionell gemacht. Ab Mitternacht oder ab 01:00 kam immer eine Musik-Schleife, die wirklich zum Einschlafen gut war. Es gab zwar ein paar interessante Musikspecials am Abend, aber selbst ich als NKL-Freund habe den Sender nur selten eingeschaltet und habe viel lieber das Braunschweiger Radio Okerwelle auf 104.6 gehört, obwohl der Empfang in Hannover so schlecht war, dass es nur für knisternden Mono-Sound ausreichte. Aber die machen ihr Programm so gut, dass trotz aller Nischen und Sparten, die sie im Programm bedienen, beim Hören nur selten Langeweile aufkommt. Da habe ich mir sogar freiwillig Sendungen über Themen oder Musikrichtungen angehört, die mich eigentlich nur wenig interessierten. Einfach, weil die schafften, das so gut rüberzubringen, dass das Zuhören Spass machte. Den Sender gibt es auch heute noch unverändert auf UKW, seit 22 Jahren schon.

Es gibt einige, die sind wirklich stark, was Wort-Redaktion angeht. Und dann gibt es die, die stark sind in der Musikredaktion (Alternative). Nur mal únter uns: Wie viele Mäuse lockt man mit Alternative hinter'm Ofen vor? Genau! Den kleinsten Teil der Bevölkerung.

Radio Eins vom rbb zum Beispiel kombiniert "Alternative" (im Sinne von Indie-Pop, Indie-Rock, Blues-Rock, Soul/Funk, Ambient und Electro) mit interessanten Wortbeiträgen und lockt damit ziemlich viele "Mäuse" hinter'm Ofen vor.
Manch einer hört den Sender sogar in Sachsen oder Meck-Pomm und ärgert sich, wenn er dort schlechten Empfang hat.
Ich hörte ihn früher sogar bei Hannover über Satellit.

Wenn sich die NKL's an der (vermeintlichen) Masse orientieren wollten, die (angeblich) nichts anderes hören will ausser die grö-grö-grössten Hits und die bä-bä-beste Musik im bä-bä-besten Mix mit der ma-ma-meisten Ab-Ab-Ab-Abwechslung, dann könnten sie auch gleich ein kommerzielles S-Hit-Radio eröffnen.
Aber darum geht es beim NKL nicht. Es heisst schliesslich "nicht-kommerziell", also kann, darf und soll man auch ein Programm machen, dass sich nicht am kommerziellen Radio orientiert, sondern eines, wo verschiedenste "Minderheiten" ihre Nischen finden und auch Musik-Sparten ihren Platz haben, die im kommerziellen Radio nicht zum Zuge kommen. Amen.

Was umfasst der Begriff "Alternative" für dich denn ? Weitläufig wird "Alternative" meist als Überbegriff für "Indie-Rock", "Indie-Pop" und "Grunge" verwendet, wobei das ja durchaus sehr erfolgreiche Musikstile sind. Die NKL's spielen aber bei weitem nicht nur sowas, sondern fast jeder, der dort eine Sendung macht, spielt die Musik, die ihm gefällt und mit der er sich auskennt, es sei denn, es ist eine Wunsch-Sendung.

Da lockt man mit einer politisch ausgeglichenen und starken Wortredaktion schon einige mehr an's Radio. Aber selbst an der Ausgeglichenheit hapert's ja schon oft. Man möchte sich schliesslich nicht "nach rechts" lehnen und bleibt deshalb sehr ioft lieber ganz weit links.

Ja, eine Wortredaktion, die politisch ausgeglichen ist und wirklich spannende Beiträge bringt, fehlt bei vielen NKL's. Oft geht es natürlich um Themen, die nur jeweils eine bestimmte Randgruppe interessieren und diese werden teilweise auch langweilig präsentiert, bzw manchmal breiter ausgedehnt als nötig, so dass jemand, den das Thema nicht interessiert, keine Wahl hat ausser den Sender abzuschalten. Aber das gehört bei einem NKL dazu. Hier muss man kein Profi sein, um eine Radio-Sendung machen zu dürfen. Hier lernt man es. Durch stetiges "Learning by doing" sind schon viele in kurzer Zeit zu echten Profis geworden.

Dass man bei "Freien Radios", "Offenen Kanälen" oder Campus-Radios in der Regel politisch sehr weit links orientiert ist und das auch meist als "alternativlos" das einzig richtige darstellt, ist mir nicht entgangen.
In Berlin bei 88vier oder Alex Radio, beim Hamburger Senderkombinat und auch bei einigen anderen hörte ich schon Beiträge, die so übertrieben waren, dass man sie nur noch als "linksextreme Hetze" bezeichnen konnte. So nach dem Motto "Wer nicht so denkt wie wir, ist sowieso "braun im Kopf" und gehört sonstwohin".
Ich wüsste hingegen kaum ein NKL, wo z.B. jemand wie Ken Jebsen, der ja beim rbb wegen "politisch unkorrekter" Äusserungen gegangen worden ist, einen Sendeplatz bekäme.
Ich finde Ken Jebsen übrigens gut, auch wenn ihm seit seinem Rauswurf beim rbb ein Ruf als "Rechter" und "Antisemit" nachläuft, wovon er aus meiner Sicht aber sehr weit entfernt ist. Wenn der irgendwo "Anti" ist, dann Anti-Krieg.

Aber nein, nicht alle NKLs sind, wie auch die, für die ich mich eingesetzt habe, heute noch "endlich wieder Radio". Sie sind teilweise heute weiter von Radio entfernt denn je.
Das liegt schon allein an der Arroganz zu wissen wie lange man schon besteht (z.B.) rund 16 Jahre.

Welche sind denn das ? Und warum soll es "arrogant" sein, zu wissen, wie lange der Sender besteht ?

Nachtrag: Du schriebst vom "englischsprachigen Raum". Ja, dem kann ich zustimmen. Dort sind die meisten Genre um längen besser vertreten. Selbst reine Webradios sind in Einzelfällen dort 24/7 moderiert - vermutlich nicht das ganze Jahr hindurch, aber bisher schon fast fünf Monate. An Hard'n Heavy ist aber Kanada kaum zu übertreffen, finde ich.

Kannst Du mir von den 24/7 moderierten Webradios welche nennen ?
 
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Interessant. Für welche NKL's hast du dich eingesetzt ?
Ich schreib Dir gleich eine PN dazu.

Radio Eins vom rbb zum Beispiel kombiniert "Alternative" (im Sinne von Indie-Pop, Indie-Rock, Blues-Rock, Soul/Funk, Ambient und Electro) mit interessanten Wortbeiträgen und lockt damit ziemlich viele "Mäuse" hinter'm Ofen vor.
Das mag sein. Mich locken sie nicht hervor. Mir sind die Ansprachen sehr oft zu arrogant und hochnäsig. Ich möchte von einem Moderator "abgeholt" werden, er soll mir nicht von "irgendwo oben" runterwinken und rufen "bis hier hin schaffst DU es eh nie". Da kommen mir der DLF oder SRF4 News wesentlich mehr entgegen. Allerdings ist dort nicht viel mit Musik. Die bietet mir, passend zum Thema, wieder SRF Virus.

Wenn sich die NKL's an der (vermeintlichen) Masse orientieren wollten, die (angeblich) nichts anderes hören will ausser die grö-grö-grössten Hits und die bä-bä-beste Musik im bä-bä-besten Mix mit der ma-ma-meisten Ab-Ab-Ab-Abwechslung, dann könnten sie auch gleich ein kommerzielles S-Hit-Radio eröffnen.
Warum? Ich muss doch nicht "die besten Hits aus den besten Jahrzehnten" in eben diesem Druck wie die sHitradios senden. Ich habe doch auch die Möglichkeit, ein Radio, das zwar "Mainstream"-Titel spielt, aber allein schon in ganz anderen Versionen (Maxis, Extended, Import,...). Dinge, die wahrscheinlich die wenigsten Hörer in ihrem Leben gehört haben. Das sind dann zwar noch immer
die grö-grö-grössten Hits und die bä-bä-beste Musik im bä-bä-besten Mix mit der ma-ma-meisten Ab-Ab-Ab-Abwechslung
in diesem Fall aber nicht mal gelogen, wie bei den üblichen sHitradios.
Aber auf die Idee kam bisher wohl noch niemand. Oder man ist einfach zu faul Arbeitskraft, Zeit und Geld zu investieren, denn "ganz für lau" gibt's die Scheiben natürlich nicht.
 
Ich schreib Dir gleich eine PN dazu.
Danke erstmal dafür
Ich muss doch nicht "die besten Hits aus den besten Jahrzehnten" in eben diesem Druck wie die sHitradios senden. Ich habe doch auch die Möglichkeit, ein Radio, das zwar "Mainstream"-Titel spielt, aber allein schon in ganz anderen Versionen (Maxis, Extended, Import,...). Dinge, die wahrscheinlich die wenigsten Hörer in ihrem Leben gehört haben. Das sind dann zwar noch immer die grössten Hits und die "beste Musik im besten Mix mit der meisten Abwechslung",
in diesem Fall aber nicht mal gelogen, wie bei den üblichen sHitradios.
Aber auf die Idee kam bisher wohl noch niemand. Oder man ist einfach zu faul Arbeitskraft, Zeit und Geld zu investieren, denn "ganz für lau" gibt's die Scheiben natürlich nicht.

Doch, doch, auf die Idee ist man schon gekommen, aber das allein ist halt für die meisten NKL's zu wenig. Für mich als Hörer auch.
Sowas (Hits in Versionen von Maxis, Extended, Import,...) bringt ein Sender wie Okerwelle ja nebenbei auch noch, in den dafür vorgesehen Sendungen, z.B. am Freitag/Samstag Abend oder so.
Und nein, "zu faul Arbeitskraft, Zeit und Geld zu investieren" ist man in der Regel sicher nicht. Was manches NKL an seltenen "Scheiben" auflegt, darauf kann man woanders sehr lange warten. Vieles, was gespielt wird, stammt aus privaten Platten-Sammlungen und muss nicht extra eingekauft werden.

Es gibt aber auch einige NKL's, die mehr Hit-Mukke spielen und weniger Alternative oder Nischen bedienen. Ein paar Musik-Specials am Abend, wo es um Rock, Blues, Dark Wave, Electro, Jazz oder auch mal um Schlager geht, findet man aber erfreulicherweise trotzdem bei fast jedem dieser Radios.
Z.B. die Harz-Börde-Welle in Sachsen-Anhalt (http://www.radio-hbw.de/framesladen.htm?/programm/vorschau.php), das Wartburg-Radio in Eisenach (http://www.wartburgradio.org/Programm.6.0.html) oder Radio Aktiv in Hameln (https://www.radio-aktiv.de/index.php/redaktion-aktionen).
Letztgenanntes gefällt mir am wenigsten.
Ich könnte mir vorstellen, dass Dir deren Programme gefallen.
 
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Aus meiner Sicht gibt es auch heutzutage immer noch Programme, die so gut sind, dass einem der Mund offen stehen bleibt, wenn man sie hört. Sendungen, bei denen man andauernd das Gefühl hat, man müsse lauter drehen, immer mehr hineinschlüpfen in den Lautsprecher, um ja jedes Krümelchen Wort und/oder Musik als Leckerbissen mitzunehmen. Sendungen, nach denen es mir – wie nach einem guten Buch oder nach einem großartigen Abendessen – einfach besser geht und ich fürs Leben oder zumindest für den nächsten Tag etwas mitgenommen habe. Sendungen, die hervorragend getextet und adäquat perfekt präsentiert werden, kommentierende Musik, Musik, die mich erreicht – intellektuell, emotional, ja, die mich auch einfach mal mitwippen lässt, ohne dass ich die Befürchtung haben muss, dass der nächste Titel mich wieder nur mitwippen lässt und der übernächste auch, weil die „größte Abwechslung“ aus 100 Hits besteht, die ich alle schon tausendfach gehört habe.
Und das anmaßend-dumpfe Claim-Gelaber schreit mir unangenehm aufgepumpt und überlaut entgegen: „Hör mich jetzt! ICH bin das BESTE!“ – obwohl jeder, der an der Konzeption dieser Ramschprogramme beteiligt war, ganz genau weiß, dass er mitwirkte an einer billig zusammengekloppten Tütensuppe aus glutamat-gepimptem Schimmel-Gemüse, die er selbst zuhause verächtlich vom Tisch schieben würde. Aber genau das mutet er der Hörerschaft zu. Und die? Frisst es bereitwillig oder desinteressiert, weil sie in den letzten Jahrzehnten so konditioniert wurde. Von wem? Genau! Vom Radio...

Als Radiomacher darf ich im Grunde nie sagen „Ich passe mich einfach den Wünschen der Hörer an“. WIR Radioleute sind diejenigen, die Hör-Geschmack und Hör-Verhalten konditionieren, also prägen. Und das tun wir leider schon lange nicht mehr verantwortungsvoll. Mittlerweile gilt die Devise: „Senke den IQ des Programms, dann steigt die Quote“. So wurden ehemals erfolgreiche Radioprogramme, die immer noch unter dem alten Namen firmieren, in die Tonne gekloppt und ihres „Hirnschmalzes“ beraubt, damit bei der nächsten media-Analyse die Hörerzahlen nach oben schnellen. Welch‘ ein perfider Maßstab, diese Quote. Zumindest für die öffentlich-rechtlichen Sender mit ihrem Programmauftrag.

Ja, ich höre den Deutschlandfunk. Und dieser Sender ist wahrlich nicht der einzige, der anregt und der auf das Kulinarische im Hörfunk noch Wert legt. ….

Aber in der Fläche? Viel zu viele Sender biedern sich an – hinein ins vermeintliche Hörer-Ohr. Sie machen sich platt, um auch in die letzten Körperöffnungen der lauschenden Masse zu kriechen – der Quote und des Mammons wegen.

Was aber nun ist so schlecht an lockerer Moderation und Musik aus den Charts? Nichts. Wenn aber der Sendealltag ausschließlich daraus besteht? Wenn das Programm fast nur noch „Hey, wir sind gut drauf“ und Nummer-1-Musik enthält? Wenn man „Berater“ einschalten muss, die wiederum Heere von Testern auf die Menschheit loslassen, um eine Sammlung von Musiktiteln zusammenzuhauen, die bereits zig-fach ähnlich zusammengehauen wurde und die man dann teuer als „Pool“ verkauft, nach „neuesten Analysen sorgsam zusammenkomponiert“, bloß weil die Leute in den Sendern nicht mehr in der Lage sind, selbstbewusst Programm zu machen und mutig auch zu ihren eigenen Vorlieben zu stehen?

Geistreiche Menschen sitzen in den Selbstfahrer-Studios der Wellen und dennoch sondern sie Wort-Müll ohnegleichen ab – weil das Format es so will. Auch diese Leute machen sich mitschuldig am Niedergang des Radios. Ja, natürlich, hier greift das Totschlag-Gegenargument: Sie bekommen Geld dafür; damit ernähren sie sich und auch ihre Liebsten. Aber sie sind bestechlich geworden in höchster Form und begeben sich ihres Geistes, um die Maschinerie der Dudelei und Plapperei am Laufen zu halten. Sie sündigen. Sie sind beteiligt an der Gülle-Ausbringung über elektromagnetische Wellen oder am Streamen des Gebräus im Netz. Und wenn sie’s nicht machen, kommen andere, die ihren Job übernehmen. Also machen sie’s, empfinden sich vielleicht selbst als Verräter – oder, schlimmstenfalls, als großartig. Und auf der Strecke bleibt das Überraschende, das Duftende, das Anregende, das Nachdenkenswerte, die gelungene Unterhaltung, sei’s das Kabarett, sei’s die feuilletonistische Plauderei.

Mein Radio heute schreit mich an. Es brüllt, es ist aggressiv – so wie die überdrehten Kino-Trailer für billige Action-Filme. Mein Radio duzt mich. Hey, Du, find mich GEIL, Du. Und wehe, wenn nicht. Dann zeig ich Dir’s aber, Du. Umschalten nützt nix. Denn dem "Du" entgehst Du nicht. Wir brüllen drei Megahertz weiter einfach noch lauter. Bätschi...!!!

Mein Radio vergewaltigt die Musik, pumpt sie auf, kürzt sie, kappt sie an unpassender Stelle, plappert sie zu. Mein Radio lässt mich nicht mehr reines Wort hören. Der Korrespondentenbericht über die Gräueltaten in Syrien bekommt ein wummerndes Bett aus dumpfem Bong-Bong. Die Stauhinweise aus der „aktuellsten Verkehrszentrumszentrale“ (meist ein einsames Wesen, das die gesammelten Meldungen ins Studio klickt) sind in der Aufbereitung kaum noch zu verstehen, weil der Selbstfahrer den Musikpegel unter den Hinweisen viel zu laut aussteuert.

Dass es hier, wie in den Nachrichten und beim Wetter um reine Information geht, dies zu sagen, ist heutzutage fast schon Ketzerei. Denn darum geht es eben gerade nicht mehr. Das störende Beiwerk Wort muss so eingecremt werden durch Betten, Percussion oder wabernden Synthesizer, dass der Inhalt wie ein gut geöltes Zäpfchen durchflutscht und man beim Nebenbeihören weiterwippen kann.

Ja, es ruft und schimpft hier ein Dinosaurier aus dem Hörfunk-Mittelalter, der nicht genug tun konnte, die Entwicklung aufzuhalten. Der gekuscht hat vor den Entscheidern, als man mit denen durchaus noch reden konnte, aber ihnen zumindest nicht eingänglich genug Argumente entgegen hielt, um eventuell ein Nachdenken zu bewirken.

Und der Dinosaurier fragt:

Wo sind die Entscheider, die stolz wären, ein Radio zu verantworten, mit dem man sich schmücken kann? Genau diese Chefs könnten den prognostizierten Untergang des Mediums aufhalten.

Offenbar ist den heutigen Radiomachern, bis auf wenige Ausnahmen, verlorengegangen die Kenntnis guter Sprache, aesthetischer Regeln, Klarheit einer Meldung ohne darunter Musik oder Geräusche, ohne "eeees" und "emmmms", leere Wörter wie "einmal mehr"(das kann ohne Änderung der Aussage total weg bleiben, weil 1x1 bekanntlich 1 ist.) , "in 2018" gibt es in der deutschen Sprache eigentlich nicht. Das "in" müsste "im Jahr" heißen und bleibt im Deutschen weg (kommt aus dem Denken in Englisch). usw. usw. Welch schreckliche Entwicklung ist das. Musik ist oftmals durch schlimmen Einsatz von Prozessoren in keiner Weise mehr dem Original entsprechend!
Ein ehemaliger hochschulausgebildeter Toningenieur.
 
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