Der beste Mix/noch mehr Abwechslung...?

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Abgegangene Hörer würden sehr schnell zurückkehren, wenn sie gewärtigen müssten, dass Sie etwas verpassen, falls sie kein Radio hören.
Die Radiosender tun seit Jahren allerdings alles dafür, dass man nichts verpasst.

@Mannis Fan

2 Sätze, die sooo viel aussagen!!!
Und deshalb darf man auch nicht resignieren und muss immer wieder den Finger in die Wunde legen, bestenfalls bestrichen mit Löwensenf!
 
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@Zwerg#8

gewärtig — ge·wạ̈r·tig Adj; geschr veraltend; nur in (sich (Dat)) etwas (Gen) gewärtig sein damit rechnen, dass etwas meist Unangenehmes geschehen kann ≈ auf etwas (Akk) gefasst sein: Sie müssen sich (dessen) gewärtig sein, dass sie damit ein großes Risiko… … Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache
 
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@ricochet
Genau so scheint es zu sein. Und für jeden Sender gibt es anscheinend das selbe Ergebnis.
Ganz neu in Radio-Deutschland:
4 Hits am Stück (allerdings zwischen den Titeln Jingles)
oder:
6 Hits am Stück ohne Unterbrechung ......
Sorry, aber was ist das denn für ein Blödsinn.
Heisst doch für den Hörer: jetzt wird es Zeit für deine Lieblings-CD.

Und das von Flensburg bis Garmisch.

Entschuldigung, aber dafür brauch doch niemand "Radio" !?
 
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Hab einen Beitrag in FB gefunden von einem erfahrenen Medien-Journalisten:

"Gutes Radio braucht Ecken und Kanten, Moderatoren, die live, spontan und polarisierend sein dürfen. Ein guter Moderator überrascht seine Hörer, liefert Gesprächsstoff und die Gewissheit, dass alle anderen gerade etwas verpassen. Das ist das ganze Geheimnis. Die großen UKW-Sender setzen auf Format statt Freiheit - aus Angst, Hörer und Werbekunden zu vergraulen. Sie vergessen aber: Ein Sender, der keinen Grund zum Abschalten liefert, liefert auch keinen Grund zum Einschalten."
 
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Generell lässt sich sagen dass die musikalische und inhaltliche Einebnung das Medium Radio ins Abseits katapultiert hat und immer mehr zum Auslaufmodell macht. Eine auf wechselseitigem Eigennutz beruhende Programmpolitik führte zu musikalischen Einöden ohne jede Anziehungskraft aufs Publikum, ehemalige Langzeithörer, die noch am ehesten die Chance hatten mit Werbespots in Kontakt zu geraten, werden wie räudige Hunde vom Hof gejagt und nutzen eifrigst Technologien, die den einstigen Profiteuren der UKW-Marktabschottung von Jahr zu Jahr höhere Verluste und Substanzeinschnitte bescheren. Ganz schön töricht, sollte man meinen.

Berater, die verzweifelt ihr unattraktives Produkt losschlagen müssen um sich geschäftlich noch ein Weilchen auf der Höhe zu halten, öffentlich-rechtliche Programmanager, die unbedingt am bescheidenen und von zahlreichen hungrigen Mäulern beanspruchten Presse-Werbeaufkommen partizipieren wollen, egal zu welch erniedrigenden Bedingungen - und Gesellschafter, die vermutlich längst über den Absprung aus dem verfahrenen Radiogeschäft nachdenken. Die Zeichen stehen in jeder Hinsicht auf Sturm.
 
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Berater, die verzweifelt ihr unattraktives Produkt losschlagen müssen um sich geschäftlich noch ein Weilchen auf der Höhe zu halten,...

Genau so sehe ich es auch.
Vieles was Berater seit Jahren immer wieder empfehlen ist inzwischen veraltet und nur kurzzeitig gedacht, maximal bis zur nächsten MA.
Langfristig merkt auch der Hörer, dass er das Versprochene nicht bekommt, schaltet um bzw. weg und ist für den Sender erstmal verloren.
Gerade in Bundesländer wo ein Berater mehrere Sender betreut herrscht dann Ratlosigkeit und man wundert sich, dass man erdrutschartig verliert.
 
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Und was machen die Radiosender draus? Genau das Gegenteil: Von wegen: MEHR AbWECHSLUNG! (bewusst groß geschrieben, damit es sich im Hirn der Radiomacher einbrennt). Genau das Gegenteil ist der Fall Die Playlisten werden in sämtlichen Funkhäusern (egal ob ARD oder Privat) zunehmend auf Mini-Rotation getrimmt, noch viel schlimmer als noch vor drei bis vier Jahren! Das kann es nicht sein, liebe Radiomacher (falls ihr davon überhaupt noch Ahnung habt....).

Beispiele dafür gitbs genug, siehe SWR3, SWR1 (beide Programme), Bayern3, Bremen Vier etc. pp.
 
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Ich möchte @Ich korrigieren (kleines Wortspiel am Rande):
so klang Radio und zwar nur Privatradio.

Jeder hier im Forum, der sich im Laufe der Jahre intensiv mit der amerikanischen Radioszene in den 80er- und 90er Jahren beschäftigt hat, kennt diese oder ähnliche Videos.
Und viele von uns, denen im Laufe der letzten 30 Jahre die Zähne für eine überragende Personality Show gezogen wurden, hätten das auch alles gekonnt - aber nicht gedurft.
Und deswegen klingt Radio in Deutschland, egal ob ÖR oder Privat, eben so wie es klingt.

2Stain
 
Jeder hier im Forum, der sich im Laufe der Jahre intensiv mit der amerikanischen Radioszene in den 80er- und 90er Jahren beschäftigt hat, kennt diese oder ähnliche Videos.
... und kann dergleichen nicht mehr sehen. Fast so originell wie Seiten oder Grafiken, die umfallende Reissäcke in China als der Wortspiele neueste Errungenschaft verkaufen wollen ...
 
Aber es geht bei einigen, wenn auch wenigen "Privaten" wieder in die richtige Richtung.
Erste Erfolge sah man in der letzten MA.
Siehe Hitradio Ohr in Baden Württemberg (beraterfrei!).

@Raumschiff
Es sollte jedem selber überlassen sein, sich ein Bild zu machen.
Gerade die jungen Kollegen haben das evtl. noch nicht gesehen.
Das war auf jeden Fall erfolgreiches Radio oder etwa nicht?
Sicher nicht alles hier machbar, aber emotionales Radio funktioniert nunmal so, ob es dir gefällt oder nicht.
 
Horst Garbe (selbst zu den Anfängen des Freien deutschen Radios bei Benelux, Radio Victoria und später beim urpsrünglichen Schwarzwaldradio am Mikrofon), schrieb auf fmkompakt.de folgendes......... das eigentlich ALLES sagt und den heutigen Radio"Machern" zu Denken geben sollte....

....das Problem der heutigen Radiosender, nicht nur in DL sondern auch in den USA, ist, mit möglichst gar keinem Aufwand bzw. Kosten den maximalen Gewinn zu erzielen. (Man bedenke Sendestrecken von fünf Stunden (!) für Selbstfahrer). Und da liegt das Problem, die heutigen Macher begreifen Radio nicht mehr als Radio, sondern als Gelddruckmaschine. Und genau das ist es eben nicht. Weil Radio von Heute nur noch Geld abgeben soll, sterben immer mehr die Inhalte und der Hörer ist der kompletten Verblödung ausgesetzt. Die Sender sind bundesweit nur noch auf risikosfreie Einheitsmusik, Gewinnspiele und Sprüchemacherei ausgelegt. Man nennt die dummen sich ewig wiederholenden nichtssagenden Floskeln übrigens Liner Carts. Aufgrund tausender selbsternannter Radioberater werden den zu Sprechrobotern mutierten Moderatoren, die kein eigenes Sprachleben mehr führen dürfen, auferlegt, diese Sprüche täglich in den Äther zu blasen. "Radio hat eine Seele", hat mal ein Seesender-DJ gesagt. Allerdings hat man die Seele zugunsten des Geldes verkauft. Nur geht die Rechnung nicht auf. Die Hörer werden älter und damit auch kritischer und lassen sich so nicht mehr veralbern. Dies kommt letztendlich dann dem Deutschlandfunk zugute. Soweit in Kürze aus dem Land mit dem besten Mix, den größten Oldies, dem schönsten Wetterbericht und dem mehr als aktuellen Verkehrsbericht, der die Unfälle schon vorhersagt - was aber nichts macht, denn beim nächsten Gewinnspiel ist doch bestimmt ein Auto drin!?!
Horst Garbe
 
Und da liegt das Problem, die heutigen Macher begreifen Radio nicht mehr als Radio, sondern als Gelddruckmaschine.

In Deutschland mögen ja einige große Sender dank Marktabschottung noch ein wenig Rendite abwerfen, in den USA mit ihren bunten, schillernden Werbe-Eldorados und ihrer trimedialen Angebotsvielfalt gehören die meisten Radiobetreiber längst den Banken.

Die Analyse ist eben nicht zutreffend. Die von Garbe angekreideten Entwicklungen sind eine Begleiterscheinung der allseits um sich greifenden Radio-Konsolidierung, die mit ihren Sparexzessen nur die baldige Totalinsolvenz verhindern soll. Meist tritt jedoch der gegenteilige Effekt ein, denn bei Pandora und Rhapsody kann ich immerhin selbst entscheiden was ich zu hören kriege und werde nicht von Monsterwerbestrecken und quietschenden Moderationsanimateuren terrorisiert. Von Geldmaschine jedenfalls keine Spur.
 
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@mork

Das ist sowas von auf den Punkt gebracht.
Danke für den Beitrag!

Im Fußball weiß man inzwischen, dass Geld eben doch Tore schießt....
 
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Manchmal komme ich mir als kritischer Radiohörer wie der Geisterfahrer auf der Autobahn vor....hmpf. Wenn ich mich mit Freunden oder Bekannten zum Thema "Der beste Mix/Noch mehr Abwechslung" unterhalte, so finden die das Angebot im Radio vollkommen in Ordnung. Denen genügt und (noch schlimmer) gefällt der beste Mix mit den austauschbaren/gleichklingenden Moderatoren. An was liegt`s ? Sind die abgestumpft und gleichgeschaltet, oder hab ich den falschen Blickwinkel ? Wenn ich mich zurückerinnere, als Privatradio in Deutschland noch ein Fremdwort war. Wie die ÖRA`s ihre Monopolstellung gnadenlos ausnutzten und wieviele Programme am Hörer vorbeisendeten. Wie sehr ich mich auf die Premiere des Privatfunks gefreut habe und wie interessant und abenteuerlich das Privatradio am Start auch war. Dies hatte wirklich die längst ersehnte Vielfalt auf die Antenne gebracht. Viele Moderatoren waren gewollt (oder auch ungewollt ;)) einmalig und unverwechselbar. Sie durften spielen was ihnen gefiel. Und das hörte man den Sendungen an. Was ist draus geworden............ :wall: Schön, dass zumindest wir Radiofreaks (fast) einer Meinung sind. Radio kann viel mehr. Radio in Deutschland hat es verdient wieder mehr als Dudelfunk zu sein. Lasst uns gemeinsam die dröge Medienlandschaft wachrütteln und gemeinsam zu den Geisterfahrern im Äther werden. Hier im Forum wird mitgelesen, auch von denen, die verantworten, was uns im Radio zugemutet (bzw. versagt) wird/bleibt. Umso mehr hier ihren Unmut kundtun, umso früher machen sich vielleicht ein paar Verantwortliche Gedanken....... !?!
 
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Das "Ich-bin-wohl-ein-Geisterfahrer" Syndrom" erleide ich ständig.

Und genau deshalb wird sich auch nichts mehr ändern.

Sich hier auskotzen bringt zwar für den Moment kurz Erleichterung, aber wir betreiben im Grunde nichts als verbale Bulimie!
 
Auf jeden Fall geht RTL ab 1. Juli neue Wege wie bei radioszene.de zu lesen ist.
Plädiere seit Jahren dafür breiter in der Musik zu fahren und die Zielgruppe nicht schon im Claim einzugrenzen.

Liebe Grüße
Frank Dignaß
 
Und was machen die Radiosender draus? Genau das Gegenteil: Von wegen: MEHR AbWECHSLUNG! (bewusst groß geschrieben, damit es sich im Hirn der Radiomacher einbrennt). Genau das Gegenteil ist der Fall Die Playlisten werden in sämtlichen Funkhäusern (egal ob ARD oder Privat) zunehmend auf Mini-Rotation getrimmt, noch viel schlimmer als noch vor drei bis vier Jahren! Das kann es nicht sein, liebe Radiomacher (falls ihr davon überhaupt noch Ahnung habt....).

Beispiele dafür gitbs genug, siehe SWR3, SWR1 (beide Programme), Bayern3, Bremen Vier etc. pp.
Das fällt mir auch schon seit mehreren Jahren auf. Umso mehr ein Radiosender mit Abwechslung wirbt, umso kleiner und nerviger wird die Playlist. Bestes Beispiel Ö3: seit dem sie 2006 mit dem Claim "mehr Musik, mehr Abwechslung" warben, wurden sie immer unerträglicher. Bis dahin waren sie mMn noch echt ok.
 
Manchmal komme ich mir als kritischer Radiohörer wie der Geisterfahrer auf der Autobahn vor....hmpf. Wenn ich mich mit Freunden oder Bekannten zum Thema "Der beste Mix/Noch mehr Abwechslung" unterhalte, so finden die das Angebot im Radio vollkommen in Ordnung. Denen genügt und (noch schlimmer) gefällt der beste Mix mit den austauschbaren/gleichklingenden Moderatoren. An was liegt`s ? Sind die abgestumpft und gleichgeschaltet, oder hab ich den falschen Blickwinkel ?

Das Verhalten der "Normalhörbevölkerung" hat sich meiner Beobachtung nach mittlerweile etwas gebessert. Zumindest hat in meiner Firma (ein Telekommunikationsbetrieb) mittlerweile das Gros der Außendienstler eingesehen, dass es wirklich keinen Sinn macht, nur wegen der viertel- bzw. halbstündlichen Blitzermeldungen im Auto ständig Radio 7 laufen zu lassen. Dann konnte ich unseren Chef dazu bringen, in allen neuen Firmenwagen DAB+-Radios installieren zu lassen. Und zumindest ein paar Kollegen sind unterwegs bereits auf die digitale Radiovielfalt angesprungen.

Wir müssen hier sicherlich viel "Missionierungsarbeit" leisten, ich habe in letzter Zeit jedoch erste Erfolgserlebnisse verzeichnet.
 
Aktuelles Beispiel vom heutigen Sonntag:
Saß gerade im Biergarten, blauer Himmel, Sonnenschein.
Was läuft im Radio so gegen 15 Uhr?
"Here comes the rain again"
von Eurythmics.
Jo.........., toll !
Gefühlt zum 100 000ten Mal.
Gäste haben kopschüttelnd den Wirt aufgefordert umzuschalten.
Er hat es getan.

Hat nur noch Supertramp mit "It's raining again" gefehlt.
Den hab ich erst 99 000 mal gehört.


Liebe Grüße
Frank Dignaß
 
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