wenn es in Niedersachsen eine Ausschreibung nach der anderen ohne Erfolg gegeben hätte und man wirklich sagen könnte, die Programmanbieter wollen DAB+ nicht. Aber ich kann mich noch nicht mal an einen Call For Interest erinnern, den die Landesmedienanstalt durchgeführt hätte. Vergleichbare Ausschreibungen in anderen Bundesländern haben mittlerweile selbst ohne Subventionen mehr als genug Bewerber.
FFN sendet auf DAB in Hamburg und Bremen. In Niedersachsen hat man (aus wirtschaftlich und konkurrenztechnisch nachvollziehbaren Gründen) kein Interesse, das wurde doch mehrfach klar gesagt.
Auch die beiden anderen großen Privaten haben sich dieser Petition angeschlossen. Wären sie an DAB interessiert, hätten sie das nicht.
Abgesehen davon wenn FFN, Antenne und Radio21 in Niedersachsen
auf DAB senden würden, in dem Bundesland mit der langweiligsten
UKW-Senderauswahl, in wieweit würde das denn die Vielfalt erhöhen?
Was ist mit den Lokalen (Radio Hannover, Braunschweig usw.)?
War da vorher ein Aufschrei zu hören oder der Wunsch nach DAB-Verbreitung?
Ich habe auch nicht gehört dass sich jetzt, also nach dem Ergebnis, Programmveranstalter dagegen wehren wollen oder sich entrüsten.
Ausschreibungen werden doch meist dann erst ins Leben gerufen wenn der vielfache Wunsch nach DAB Sendung von den (verschiedenen) Sendern an die Behörde herangetragen wurde. War doch wohl hier nicht der Fall in den letzten 20 Jahren wo es DAB (alt und neu) gibt? Womit wir dann doch wieder beim Kapitalismus sind - Angebot und Nachfrage. Das Angebot wird erst dann bereitgestellt wenn entsprechend Nachfrage besteht. Ohne Nachfrage - kein Angebot (also keine Ausschreibung). Der Markt reguliert sich selbst (muss man nicht gut finden!). Vielleicht sind andere Märkte attraktiver ? In Ostdeutschland (MV, Sachsen, Thüringen) sieht es auf DAB außerhalb Berlins ja auch nicht gerade so toll aus. Oder in NRW, oder in Rheinland-Pfalz...
Bei der Geräteverbreitung gab es letztes Jahr ein Wachstum von 10%...
Das Märchen liest man immer wieder, man sollte aber das Märchenbuch nicht vor dem Ende zuklappen sondern ganz bis zum Schluss lesen. Die meisten verkauften Digitalradios sind KOMBIGERÄTE, die zumindest fast alle auch UKW können (Autoradios, Anlagen), viele davon zusätzlich zu UKW/DAB auch noch Webradio. Dann gibt es einige wenige die können nur DAB und Webradio.
Die allerallerwenigsten verkauften Geräte sind doch reine DAB only Geräte! Das sollte man nicht vergessen. Zb. die aktuelle Aldi-Werbung, Telestar Radio für knapp 80 Euro mit DAB und Internetradio.
Produktbeschreibung: "Rauschfreier DAB+-Radioempfang; Empfang von über 25.000 Internet-Radiosendern aus aller Welt" . Für wieviele Käufer ist da wohl der Empfang ihrer 20 örtlichen DAB Sender das entscheidenste Kaufkriterium und für wieviele die weltweite Radiovielfalt (natürlich portalgebunden) ??
Deswegen habe ich ja weiter oben geschrieben, dass viele Radios verkauft werden die (u.a. auch) DAB als Feature haben sagt erstmal rein GAR NICHTS über die Akzeptanz und Nutzung dieses Empfangswegs aus wenn die Masse der Leute damit weiterhin UKW hört weil sie denkt "Digitalradio? Rauschfreier Empfang? Muss ja denn meine örtliche Station auf 98,3 super klingen mit dem rauschfreien Sound"oder eben gleich über WLAN ein ausländisches Programm einschaltet.
Also Verkauf von DAB(integrierten) Geräten ist nicht mit Nutzung gleichzustellen.
Und ich kenne jetzt kein Programm, dessen Sendegebiet sich durch ausschließliche Verbreitung über DAB+ verkleinern würde.
Da gibt`s sicher einige, nämlich die auf UKW einen riesigen Senderadius weit ins "Ausland" haben und die durch Digitalisierung des Signals auf DAB erheblich in ihrer techn.Reichweite beschnitten werden würden:
Radio S-A-W
RTL 89,0
Radio RPR
Radio FFH
Antenne Niedersachsen
usw.
alle mit massiver Überversorgung in Nachbarbundesländern, auf DAB kaum oder gar nicht dort zu empfangen wo sie auf UKW im Autoradio problemlos kommen.