Zwei Jahre Digitalradio - eine Bestandsaufnahme

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Leider hat der Autor Kompression und Datenreduktion miteinander verwechselt...
und sollte daher besser nicht solche Artikel verfassen oder - Achtung Wortspiel - "in 'Die Welt' setzen"...

Niemand bezweifelt, daß es sehr ansrengend ist ein Telefonat zu führen, wenn das Gegenüber praktisch im Funkloch sitzt. Es blubbert und man versteht eigentlich nur die Hälfte. Durch die hohe Redundanz in der Sprache gelingt es unserem Gehirn aber trotzdem, viele "verblubberten" Worte dennoch zu erkennen, zu verstehen und daraus einen sinnvollen Satz zu bilden. Wir müssen daher oft nicht extra "Was hast du gesagt?" fragen. Manchmal aber schon. Dann ist es aber schon ganz schlimm um die Verbindung bestellt.

Richtig "böse" werde ich, wenn "digitales Halbwissen" vorgetragen wird bzw. von "zerhackter Musik" die Rede ist. Es scheint, daß einige Leute selbst heute noch nicht begriffen haben, daß aus einem CD-Player "hinten" kein "treppenförmiges Audiosignal" rauskommt.

Was jetzt? Ihr wollt HD-Audio mit 192kHz Abtastrate? Bitteschön!
Aber man zeige mir jetzt bitte ein "amtliches" Studiomikrofon (wie wär's mit Neumann), welches für Frequenzen über 18kHz spezifiziert ist. Klar, meine Rode NT5 "hören" den Schwingquarz einer Quarzuhr (üblicherweise 32,768kHz) auch ganz gut, wenn ich mit 96kHz sample. Aber braucht man Ultraschall in der Aufnahme? Ich eigentlich nicht.

Ich habe bei einer Hochzeitsveranstaltung mal einen lästigen Hund mit 20kHz von einer Test-CD vertrieben. Die Leute haben ganz normal getanzt und die Piezo-Hochtöner haben derweil die 20kHz voll rausgeblasen. Die Glühlampen in den Boxen (Überlastschutz) haben hell geleuchtet. Der Hund kam nie wieder. ;)




@Hinztriller: Bist du jetzt auch auf dem "Avatarwechsel-Trip"? Das ist nicht gut, weil man deine Postings damit schlechter erkennt.
 
Unterdessen drohen uns ausgerechnet die Österreicher (!!!) in Sachen DAB+ zu überflügeln. Die Privatradios haben sich darauf verständigt die Blockade aufzugeben und wollen nun sogar neue Formate starten. Da hat man wohl ganz genau auf die Erfolgszahlen in Deutschland reagiert. Allerdings erhalten die Privaten auch nette Fördergelder aus dem Digitalisierungsfond.

Österreichische Privatradios wollen Blockade gegen DAB+ aufgeben
Die österreichischen Privatradios wollen ihre Blockade gegen den Digitalstandard DAB+ aufgeben. "Das war eine intensive Diskussion über den Sommer und darauf haben wir uns verständigt", sagte der Vorsitzende des Österreichischen Privatsenderverbandes (VÖP), Klaus Schweighofer, in einem Interview mit dem Branchendienst "Horizont". "Was die Einführung von DAB+ betrifft, haben wir lange zugewartet, und das war auch gut so. Aber es ist eine Illusion, zu glauben, dass es UKW für immer geben wird. Jetzt ist es an der Zeit, offensiv zu werden". Wichtig sei, dass aus dem Digitalisierungsfonds nicht nur neue Programmangebote und ihre Verbreitung gefördert werden, sondern auch die Bewerbung dieser neuen Programme durch gezieltes Marketing, so Schweighöfer. Noch in diesem Jahr soll ein erster Multiplex in Wien im Rahmen eines einjährigen Betriebsversuchs auf Sendung gehen. Die Kosten hierfür werden auf rund 550.000 Euro geschätzt. in einem Folgeschritt könnten Multiplexe in Salzburg und Vorarlberg auf Sendung gehen. Hier sind bereits Sender aus Deutschland oder der Schweiz im Digitalradio zu empfangen, so dass die Markteinführung leichter über die Bühne gehen könnte.

Spannend ist, ob das deutsche Pendant, der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT), ebenfalls seine Haltung gegenüber DAB+ revidiert. Der Verband sieht die Einführung des digital-terrestrischen Radios nach wie vor kritisch, überlässt die Beteiligung an der Technik aber seinen Mitgliedern. Nur wenige große deutsche Privatradios beteiligen sich bisher an DAB+.

Quelle ist satnews.de
 
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Danke für den Link zu dem Bericht über komprimierte Musik. Ein gutes Beispiel, wie man Steuergelder verschwenden kann.
Wahrhaft eine fundamental neue Aussage, dass eine schlechte Verständigung uns anstrengt. Jeder unserer Sinne kann uns "anstrengen", wenn er uns fordert.
Und der Hinweis, man solle doch verlustfreie Codecs benutzen ist wirklich atemberaubend innovativ! Was war nochmal der Sinn von verlustbehafteten Codes? Ach ja, die Bitrate will man reduzieren...
Meines Erachtens kann das keine Rolle spielen, ob ich das unkomprimierte Original höre oder eine gute MP3-Aufnahme. Die Codecs wurden extra so entwickelt, dass der Mensch keinen nennenswerten Unterschied feststellen kann und eben dann wird es sicher auch nicht als anstrengend empfunden.
 
Auch wenn GB immer als Musterländle in Sachen DAB galt, es komtm auf den Standpunkt an. Schaue ich von Null ab nach vorne ist jedes Prozent Zuwachs eine "dramatische" Verbesserung. Schaue ich aber von oben runter, dann sind 10% als Beispiel halt immer noch verdammt wenig.
Ansonsten machen die Engländer genauso viel falsch wie wir in Sachen DAB.
 
Ich würde mal sagen, unsere Freunde auf der Insel jammern auch gerne auf hohem Niveau. Bei einer Digitalisierungsrate von ca. 40% wäre es absolut kein Problem, den verpflichtenden Einbau von DAB(+)-fähigen Empfangsteilen festzulegen. Worauf man in GB noch wartet, weiß ich nicht.

Und sorry, "nur" 40% der Neuwagen haben DAB an Bord... Da kann ich nur sagen absolute Luxusprobleme. Auch da kann man ohne weiteres den verpflichtenden Einbau festlegen.
Ich denke die Lage auf der Insel beruhigt sich spätestens dann, wenn der UKW-Ausstieg festgelegt wird.
 
Ich würde mal sagen, unsere Freunde auf der Insel jammern auch gerne auf hohem Niveau. Bei einer Digitalisierungsrate von ca. 40% wäre es absolut kein Problem, den verpflichtenden Einbau von DAB(+)-fähigen Empfangsteilen festzulegen. Worauf man in GB noch wartet, weiß ich nicht.

Es zeigt aber auch eines: Einen jahrelangen Parallelbetrieb DAB/UKW können sich auch die Briten nicht leisten. Dier Schlussforgerung des Privatradioverbandes ist aber genau die falsche: Nicht DAB gehört abgeschaltet, sondern UKW. Es ist schon vermessen wenn ein Verband jammert wenn "nur" 43 Prozent der Bevölkerung mindestens ein Digitalradio besitzt.
 
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Es ist vermessen, wenn jemand tatsächlich fordert, über 20 Millionen DAB-Radios zu Elektroschrott zu machen um das ausgediente analoge UKW zu retten. Der sollte sich mal an den Kopf fassen...

Im Übrigen stimme ich dir zu. Bei einer Digitalisierung von fast 50% frag ich mich jedoch ernsthaft, warum man als privater Veranstalter dann überhaupt noch an dem bei diesem Prozentsatz verhältnismässig teuren UKW festhält.
 
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Es ist vermessen, wenn jemand tatsächlich fordert, über 20 Millionen DAB-Radios zu Elektroschrott zu machen um das ausgediente analoge UKW zu retten. Der sollte sich mal an den Kopf fassen...

Naja, wenn allerdings UKW abgeschaltet wird, macht man mehrere 100 Millionen Radios zu Elektroschrott :D denn die können kein DAB, wohin gegen DAB-Geräte meistens auch UKW an Bord haben. Trotzdem wäre es natürlich völlig falsch DAB abzuschalten, obwohl - es hat ja schon seinen Grund, warum Großbritannien auf einer Insel liegt.....:p
 
Der DAB+ Durchbruch (zumindest in NRW) wird kommen, wenn "Kulturschocker" auf Sendung gehen wird. Die NRWler sind, neben Radio Impala, ganz heiß auf dieses Programm.
 
Naja, wenn allerdings UKW abgeschaltet wird, macht man mehrere 100 Millionen Radios zu Elektroschrott :D denn die können kein DAB, wohin gegen DAB-Geräte meistens auch UKW an Bord haben. Trotzdem wäre es natürlich völlig falsch DAB abzuschalten, obwohl - es hat ja schon seinen Grund, warum Großbritannien auf einer Insel liegt.....:p

Zur Zeit werden weltweit zig Millionen Röhrengeräte verschrottet, obwohl sie noch wunderbar funktionieren und genauso viele Millionen Mobiltelefone etc. Die UKW-Radios machen den Kohl nicht mehr fett.
 
So wie es aussieht hat DAB+ jetzt doch keine schlechten Chancen sich zuhause durchzusetzen. Nach der Telekom ziehen jetzt auch noch o2 und Congstar mit Drosselplänen nach. Bei 1&1 gibt es ja schon länger die Regelung, dass Poweruser 100 Euro geschenkt kriegen und sich dann einen neuen Provider suchen sollen. Es wird spannend. Wobei: Mit den von o2 veranschlagten 300 Gigabyte in den höheren Tarifen und der Drosselung auf 2 Megabit kann man immer noch gut Radio hören.
 
Am Ende wird es darauf hinauslaufen, dass die Telekom und ihre Wiederverkäufer ein Basispaket mit Trafficlimit und zusätzlich eine überteuerte "Flat" für Surfer mit Multimedia-Avancen einführen (die dürften mittlerweile längst in der Mehrheit sein). Dann setzt eine kleinere Völkerwanderung zu den günstigeren Anbietern ein, die nicht drosseln und die Gunst der Stunde nutzen. Der Telekom bleibt letztlich nichts anderes übrig als zurückzurudern und ihre ausufernden Geldbeschaffungsszenarien zu beerdigen.
 
Bei 1&1 gibt es ja schon länger die Regelung, dass Poweruser 100 Euro geschenkt kriegen und sich dann einen neuen Provider suchen sollen.
Das höre ich jetzt zum ersten Mal. Wirklich vorstellen kann ich es mir nicht, sonst würde es wahrscheinlich ausgenutzt werden.

Mit den von o2 veranschlagten 300 Gigabyte in den höheren Tarifen und der Drosselung auf 2 Megabit kann man immer noch gut Radio hören.
300 GB muss man erstmal aufbrauchen. Mir stehen bei der Belgacom 100 GB zur Verfügung, die ich noch nie komplett ausgeschöpft habe.
 
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Prof. Reimers lässt übrigens offen, ob die KEK die von der ARD beantragten Gelder für DAB/DAB+ genehmigen wird. Im November wolle man die Entwicklung der Technik genauestens unter die Lupe nehmen (Quelle: Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk). Das Ergebnis wird man im KEK-Prüfbericht im März 2014 sehen. Reimers ist ja erklärter DAB-Gegner und hatte bei DAB alt maßgeblich dafür gesorgt dass der ARD Mittel für Digitalradio gesperrt wurden.
 
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Prof. Reimers lässt übrigens offen, ob die KEK die von der ARD beantragten Gelder für DAB/DAB+ genehmigen wird. Im November wolle man die Entwicklung der Technik genauestens unter die Lupe nehmen (Quelle: Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk). Das Ergebnis wird man im KEK-Prüfbericht im März 2014 sehen. Reimers ist ja erklärter DAB-Gegner und hatte bei DAB alt maßgeblich dafür gesorgt dass der ARD Mittel für Digitalradio gesperrt wurden.

Da fragt man sich allen Ernstes, was es da noch zu überlegen gibt. Nochmal die Zahlen im Vergleich:

DABalt: Nach mehr als 10 Jahren Laufzeit 0,5 Mio. verkaufte Geräte
DABneu: Nach gerade mal 2,5 Jahren Laufzeit (Ende 2013): 3 Mio. !!!!!!

Es würde mich echt mal interessieren, welche Platzhirsche solche Leute schmieren. Denn aus objektiver Sicht kann da niemals ernsthaft noch diese Frage offen gelassen werden.
 
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Dieses Geeiere ist wirklich kaum auszuhalten. Kein Wunder, dass DAB+ da nicht aus dem Knick kommt. Die Meisten sprechen von Abwarten, Prüfen, Beobachten. Dabei sollte von Erneuern, Investieren, Vorantreiben gesprochen werden, erst Recht von der KEK, die Investitionen sollen sich schliesslich lohnen! Ich hoffe im März ist es dann endlich soweit!
 
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Ihr wollt die Realität einfach nicht wahrnehmen:

Der "gemeine" Durchschnittshörer schreit & lechzt mitnichten nach neuen Radioprogrammen - ja, nicht mal nach anderen!

Und wenn man die "Radiofreak-Brille" einmal absetzt und gegen eine handelsübliche Kassenbrille tauscht, kann man das auch deutlich sehen.
 
Ich finde es interessant, dass keiner der DAB-Kritiker auf das Argument mit dem Vergleich der Geräteabsatzzahlen zwischen DABalt und "neu" eingeht ;)

Die drei Millionen Geräte haben sich bestimmt verkauft, weil DAB+ so schlecht ist, keiner mehr Vielfalt will und vor allem weil keiner rauschfreien Digitalempfang will...
 
Ich finde es interessant, dass keiner der DAB-Kritiker auf das Argument mit dem Vergleich der Geräteabsatzzahlen zwischen DABalt und "neu" eingeht
Au contraire! Das wurde alles schon 100x durchgekaut. Erstmal sind die 3 Millionen fragwürdig und vom ZVEI oder anderen nicht offiziell bestätigt. In jedem Fall sind DAB Sticks und andere Werbegeschenke eingerechnet. Dann können die Kunden oftmals nichts dazu, wenn das neue WLAN oder Autoradio auch DAB dabei hat. Die DVB-T Verbreitung beträgt auch 100%, während die Nutzung 5% beträgt. Was sagt das also über die Annahme von DAB durch die Hörer. Nada!

Wie viele Kunden nutzen DAB? Das Interesse der Werbetreibenden gibt die Antwort - und zwar ehrlich und ohne geschöne Zahlen.

Ich bin heute über die A3 nach Nürnberg gefahren und habe UKW genossen. WDR2 auf der Nordseite des Spessart, Radio 7 auf der Südseite des Spessart. Landeswelle Thüringen zwischen Würzburg und Nürnberg, Radio Ton, Radio Charivari usw. usf. Mir reicht die Vielfalt auf UKW und mir ist Landeswelle Thüringen lieber als "Absolut Radio" oder sonst ein DAB Sender. UKW ist authentisch, UKW ist regional, UKW ist vielfältig - nicht nur in Berlin oder München sondern eben auch im Steigerwald oder im Odenwald.

Und darum: Gerne kann DAB laufen so lange es jemand bezahlt, z.B. Herr Steul persönlich, aber lasst die Hände von UKW.
 
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