@ radiobayern
Da kein GF, PD, CvD, etc... vertraglich vom Berater verpflichtet wird seine Ratschläge umzusetzen, ist doch klar, dass er Kohle für seine Arbeit bekommt und nicht für seinen Erfolg. Denn sein Einfluss ist da zuende, wo der Auftraggeber nicht mehr umsetzt. Soll heißen: Berater sind keine Ersatzchefs der Sender.
Was ich nicht verstehe:
Warum haben Berater so einen schlechten Ruf?
Ist es der Neid, weil sie scheinbar ganz gut verdienen? Oder weil sie scheinbar wenig arbeiten müssen?
Fakt ist doch: Schimpfen tun nur die Radioleute, die noch nie wirklich von einem guten Berater in verantwortungsvoller Position beraten wurden.
Sicherlich gibt es qualitative unterschiede der Berater und ich glaube übrigens auch nicht, dass ein "überarbeiteter" Rik DeLisle noch wirklich so bei jedem Sender ist, wie es Berater sind, die nicht für so viele Sender arbeiten. Aber das ist doch auch egal. Durch einen Berater bekommt ein PD einen Gesprächspartner auf gleicher Augenhöhe -- Denn die Gefahr ist doch groß, dass ihm seine anderen Mitarbeiter schnell zumunde reden.
Und dass Berater allen Sendern das gleiche Konzept überhelfen wollen, muss nichts nachteiliges sein. Wenn Kreklau&Fitzek von einer Linie überzeugt sind, ist es doch nur richtig, wenn sie diese immer wieder empfehlen. Genauso wie Rik und Burns: Immer die gleichen Aktionen, Slogans, etc... Wenn sie davon überzeugt sind, dann wäre es doch schlimm, wenn sie etwas anderes empfehlen würden.
Im Grunde genommen ist es doch so: Jeder Berater hat eine bestimmt Strategie, die man bei K&F sogar nachlesen kann. Man weiß also als PD oder GF vorher, wohin die Reise geht. Wenn also ein GF/PD K&F engagieren, dann entscheidet er sich von vornherein für superlange Slogans und Entlassungswellen. Bei Rik/Mothil/Burns bekommt er Fake-Aktionen, alla Duft-Bomber, Sex-Brummton, etc...
Insofern liegt die Verantwortung für den Einfluss eines Beraters voll und ganz bei uns Programmmachern.
Wenn ich mich dafür entscheide, dass ich ACDC als Key-Artist auswähle, kann sich doch keiner bei ACDC darüber beschweren, dass sie häufig gespielt werden und das der Sender-Sound sehr rockig wird. Der Programmer lässt zu, nicht der Berater.
Noch ein Wort zu den Trainern, die fälschlicherweise auch Berater genannt werden.
Trainer/Coaches sind eigentlich dazu da, dem PD oder manchmal auch dem Berater Arbeit abzunehmen, indem sie mit Mitarbeitern an der Verbesserung ihrer Leistungen arbeiten. Sie sollten immer im Sinne des Sender UND des Mitarbeiters trainieren.
Hier gibt es leider nur sehr wenig wirklich gute Leute -- Meine Empfehlung immer wieder: Dirk Stiller!
Fazit: Wir Programmverantwortlichen sind KEINE Opfer der Berater und Trainer.