Ich finde es ein wenig schade, dass ihr euch meinetwegen in den Flicken habt. Es war wirklich nicht meine Absicht, euch gegenseitig so aufzubringen, und ich kann nur hoffen, dass ich aufgrund dessen nicht von einem der Mods gesperrt werde.
Mach dir darüber bitte keine Sorgen. (Ich "darf" hier ja auch noch "mitmachen", obwohl meine Postings von manchen Leuten mitunter als "sehr grenzwertig" eingestuft werden.)
Daß es beim Grund-Thema "Ich will zum Radio" immer zu Streitereien kommt, ist völlig normal. Dazu brauchst du dir nur ältere Threads anzuschauen. Das liegt daran, weil viele Leute (mich eingeschlossen) ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit "Bewerbungen beim Radio" (speziell ÖR) gemacht haben. Mal abgesehen vom "Einstellungsstop" (also Festanstellung - diese Zeiten sind m.E. längst vorbei), der sicherlich für alle Anstalten gilt(?), ist es schon nicht so einfach, überhaupt einen Fuß in die öffentlich-rechtliche Studiotür zu bekommen. Dort wird natürlich "gesiebt wie Sau". Aber das macht heute jede andere Firma auch so, denn wer will schon "dumme" Mitarbeiter.
Daher kommt auch dieser "Ich muß studieren, um Erfolg zu haben"-Wahn, der aber auch mächtig nach hinten losgehen kann. Spätestens dann, wenn dein Fachgebiet nicht (mehr) gefragt ist. Zu erwähnen wäre hier der sogenannte "Schweinezyklus" im IT-Bereich zur Jahrtausendwende ("Wir brauchen Informatiker!"). Dann ist die "Dotcom-Blase" geplatzt. *Knall*
Wenn es dann richtig dumm kommt, stellt dich auch keine Firma ein, weil du für den angebotenen Job einfach "überqualifiziert" bist. "Schlaue" Mitarbeiter sind da nämlich nicht gern gesehen, weil beispielsweise der direkte Vorgesetzte "dümmer" ist.
Ob letztlich "die Richtigen" (die mit Herzblut und Talent) den Sprung ins öffentlich-rechtliche Boot schaffen, möchte ich nicht einschätzen. Ich habe da aber mitunter meine Zweifel.
Bleibt der Privatfunk. Ohne Übertreibung - dort kommt man schon eher und einfacher "rein". Wir haben dort aber das leidige "Pratikantenstadel"- Problem, also die lächerliche Bezahlung bzw. "freie Mitarbeit". Wer "sendegeil" ist (ja, ich war es), wird das in Kauf nehmen, wobei die einzelnen Sender unterschiedlich viel (ich will das Wort "gut" an dieser Stelle nicht verwenden) bezahlen. Es gbt schwarze Schafe, aber auch "graue", vielleicht auch "hellgraue". Kommt auf den Sender an.
BTW: Gibt es den "Tarifvertrag für den Privatfunk" irgendwo offiziell im Netz?
Wenn ich Glück habe, finde ich die "Tarife" von - ich glaube - 1997 noch irgendwo bei mir auf den Festplatten. Soweit ich diese Zahlen im Kopf habe, gehe ich davon aus, daß hier einige Privatfunk-Redakteure "mit den Ohren schlackern" würden, wenn sie diese Zahlen sehen...
Und Mona hat schon recht, wenn sie schreibt, daß "beim Radio arbeiten" der "geilste Job der Welt ist".
Es ist halt nur die Frage, unter welchen Bedingungen man arbeiten will oder kann. Ich konnte mir den "Traum vom Radio" damals "leisten", weil ich mein Geld als DJ verdient habe. Geschadet hat mir "Radio" nicht, denn "man" kannte meine Stimme "aus dem Radio". Man hat als DJ dann einfach eine "bessere" Verhandlungsbasis bei Veranstaltern. Und natürlich ist es schön - um nicht zu sagen "geil", wenn "in der Disse" (auch später noch) junge Mädels mit den Worten "Sag mal, deine Stimme kenne ich doch!" ans DJ-Pult kommen.
Es ist deine Entscheidung, Feuertraum. Ich will dir deinen Traum jedenfalls nicht kaputtmachen.
Liebe Grüße