Frank Laufenberg macht eigenes Webradio "Pop Stop"

Das, was die breite Masse hören will ... also der übliche Dudelfunk? Ist etwa die "BILD" die Tageszeitung, die jeder nachäffen soll, nur weil dieses Blatt die höchsten Verkaufszahlen hat?

Wenn es nur eine BILD-Zeitung und eine FAZ gibt ist es klar, dass die Masse mangels Zeit und Aufmerksamkeit eher zur BILD tendiert. Aber wer sagt dir dass der Masse wirklich gefällt was da läuft?
 
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Es ist überhaupt nicht verwerflich, aktuelle Titel zu spielen, die bei den Dudelsendern täglich inflationär laufen. Es muss sogar sein, um seinen Hörern auf solchen Stationen nicht nur Abstruses zu bieten. Nein, die Verkaufe der Lieder im Programm ist der Schlüssel zum Hörer. Nicht die Warnung der Intensiv-Querbeet-Radiohörer-Kritiker, den Song würde man überall woanders auch bis zum Erbrechen hören.

Verwerflich nicht, es wird nur kaum jemand einschalten.

Was nicht beweisbar ist. Genauso wenig wie meine These, ein solches Programm würde über UKW stark angenommen werden.

Ich werfe mal Reinke am Sonnabend auf hr1 in die Diskussion. Das läuft auf UKW und bringt auch aktuelle Titel (eben genau deswegen, um den Hörern nicht nur Abstruses zu bieten), dabei sogar auch solche, die woanders bis zum Erbrechen gespielt werden, wenn es einen Grund dafür gibt. Und dieser wird dann genannt. Wie überhaupt die Verkaufe der Lieder im Programm der Schlüssel für den Erfolg der Sendung ist.

Nach meinen Informationen ist die genannte Sendung eine der einschaltstärksten des hr-Hörfunks.

Aus meiner Sicht ist der Beweis der These des verehrten Herrn Graf damit durchaus möglich. Daß diese Erkenntnis dann nicht umgesetzt wird, liegt freilich an der unglücklichen Gemengelage von ängstlichen Entscheidern im Zusammenhang mit dem in anderen Zeiten konditionierten nachgewachsenen Radiopersonal.
 
UKW ist nicht Internet, so ist nun mal die Lage. Im terrestrischen Bereich ist die Auswahl von vornherein limitiert, und wenn die klassische Stammzuhörerschaft im Großraum Hessen/Rhein-Main hr1 gerade nicht so prickelnd findet muss sie entweder SWR1 oder Schlager hören.

Laufenberg könnte ja mal Neuerscheinungen spielen, die im deutschen Dudel-Mainstream nicht berücksichtigt werden und den Geschmack seiner Hörerschaft eher treffen, vielleicht würde sein Sender dann ja sogar in mehreren Musikzeitschriften erwähnt. Mit dem aktuellen Teen-Pop haben die Classic-Rock-Fans ja angeblich gar nix am Hut... ;)
 
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Die Möglichkeiten, an Musik heranzukommen, sowohl an aktuelle Chart-Hits, als auch an Oldies aus allen Epochen, ist heutzutage nahezu unbegrenzt, ebenso das Angebot an neuen und unbekannten Titeln, an Minderheitengenres, Exoten, Ethno-Spezialitäten etc. Was fehlt, das ist jemand, der Ordnung in dieses Angebot bringt, ohne es zu dezimieren. Das wäre eine verdienstvolle Aufgabe für einen Internet-Anbieter, denn die quotenfixierten UKW-Sender haben sich längst von dem Anspruch verabschiedet, Musik als Kulturgut zu vermitteln. Sie sehen Musik nur noch als Quotenfaktor.
 
Nicht als Quotenfaktor, als Vermarktungsobjekt.

Die, die eine bestimmte Musikauswahl ins Radio bringen bestimmen, was ein relativ hoher Prozentsatz der Bevölkerung kennt und nachfragt. Würde sich das Angebot vergrößern würden sich sowohl die Hörgewohnheiten als auch die Nachfrage verändern. Davor haben die Menschen Angst, die derzeit fürs UKW-Formatprofil verantwortlich zeichnen.
 
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Eben! Und deswegen komme ich mal wieder zum Thema zurück:

Laufenberg könnte ja mal Neuerscheinungen spielen, die im deutschen Dudel-Mainstream nicht berücksichtigt werden und den Geschmack seiner Hörerschaft eher treffen,

Genau das macht er - und nicht nur er selber sondern auch mehrere andere Moderatoren, wie. z.B. Boris Müller oder Thomas Brockmann. Popstop ist also mitnichten ein reiner Oldiesender.
 
Über Laufenbergs Kompetenzen braucht man nicht zu diskutieren. Und auch seine Radiophilosophie ist hier hinlänglich dargestellt und (positiv) diskutiert worden. Die Frage ist doch eher: Warum wird kein (kommerzieller) Erfolg daraus? Hat es etwas mit den angebotenen Inhalten oder mit dem Verbreitungsweg zu tun? Meine These lautet: Es ist der Verbreitungsweg. Echte Radiofreaks (auf die Laufenberg angewiesen wäre), stehen (noch) nicht auf Internet. Das ist noch ein langer Gewöhnungsweg.
 
Eine andere Erklärung habe ich auch nicht. Der Faden hier im Forum und der doppelseitige Bericht in der Good Times.
Viel Werbung für einen Sender, mit zur Zeit 54 Hörern (20:45 Uhr). Ist sicher der Verbreitungsweg.
 
Meine These lautet: Es ist der Verbreitungsweg. Echte Radiofreaks (auf die Laufenberg angewiesen wäre), stehen (noch) nicht auf Internet. Das ist noch ein langer Gewöhnungsweg.

Das ist völlig unstrittg. Daran wird sich aber auch nichts ändern. Internet unterwegs ist problematisch und zuhause habe ich die Auswahl unter tausenden Radiostationen, da ist doch klar, dass ein einzelnes Programm da eher untergeht. Ausserdem ist es leichter Radio über SAT oder Kabelanschluss zu hören, da brauch ich nur einschalten und gut iss und ich habe auch dort hunderte Sender zur Auswahl. Aber die Zukunft des Radios liegt ja bekanntlich im Internet, was ja hier immer mantramässig runtergebetet wird. :rolleyes:
 
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Aber die Zukunft des Radios liegt ja bekanntlich im Internet
Weißt Du, Zukunft reicht weit - besonders in die Zukunft hinein. Wenn also in zwei oder fünf oder auch in zehn Jahren das Radio noch nicht den Internetdurchbruch geschafft hat, dann hat das überhaupt nichts zu sagen. Die potenziellen Möglichkeiten des Internet sind so gigantisch, dass UKW früher oder später abstinken wird. Das schreibt jetzt einer, der sich als eingefleischter UKW-Fan bezeichnen würde.
 
Internet unterwegs ist problematisch und zuhause habe ich die Auswahl unter tausenden Radiostationen, da ist doch klar, dass ein einzelnes Programm da eher untergeht.

Dann ist es also mit dem Internetradio so ähnlich wie mit der Flaschenpost:

„Ich erinnere mich an ein sehr altes Medium, an die Flaschenpost. Es ist wirklich ein sehr demokratisches Medium. Jeder kann eine Botschaft aufschreiben, den Zettel in eine Flasche stecken und diese ins Meer werfen. Die Frage ist, wer die Botschaft lesen wird.

Die Möglichkeit, dass jeder etwas ins Internet stellen kann, bedeutet noch nicht sehr viel. Das willkürliche Hineinwerfen bringt genauso wenig wie das willkürliche Fischen.“

Joseph Weizenbaum, in: Wo sind sie, die Inseln der Vernunft im Cyberstrom? Auswege aus der programmierten Gesellschaft. Freiburg im Breisgau 2006, S. 29.
 
Ich denke, Frank und seine Mitstreiter, wissen was sie machen. Ihnen ist es sch.....gal..., wie die Quoten aussehen. Die Hauptsache für sie ist... der Spass an der Musik. UND DAS IST GUT SO !!!!

und wir als Hörer können, wenn wir wollen, teilhaben....das ist, wie ich finde, GROSSARTIG
(wer es nicht mag, braucht es ja nicht zu hören)
 
Ich denke, Frank und seine Mitstreiter, wissen was sie machen. Ihnen ist es sch.....gal..., wie die Quoten aussehen. Die Hauptsache für sie ist... der Spass an der Musik.


Na ja, ganz so egal ist es wohl dann doch nicht. Immerhin will man auch gehört werden, wenn man so ambitioniertes "Radio" macht. Gerade die alten Hasen im Radiogeschäft wollen gehört werden. Ich fände es schon frustrierend, wenn ich die Sache mit soviel Herzblut mache und dann 200 Hörer habe, wo es früher noch hunderttausende waren. Der einzige Vorteil des Internetradios ist, dass die Kosten überschaubar sind und von daher man wol nicht auf Werbekunden angewiesen ist. Ich unterstelle aber mal, dass der Anspruch von Laufenberg und Kollegen ist zu den führenden Internetradios in Deutschland zu gehören. Bis dahin ist es aber noch ein sehr weiter weg.
 
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Ich unterstelle aber mal, dass der Anspruch von Laufenberg und Kollegen ist zu den führenden Internetradios in Deutschland zu gehören.
Da wäre mal eine Definition fällig: Was ist "führend"?
So wie ich Frank Laufenberg einschätze, hat "führend" bei ihm eher etwas mit Angebotsqualität zu tun und weniger mit Klickzahlen.
Aber vielleicht kann er sich dazu selbst mal äußern.
 
Führend heisst für mich eines der Angebote mit den meisten Hörern. Angebotsqualität schön und gut, aber was nützt die, wenns keiner hört? In Interview vom März war ja mal was von 2000 Hörern pro Tag gesagt worden. Wobei nicht klar, ist ob sich um wirklich Hörer oder nur um Zugriffe handelt. Das könnten dann auch deutlich weniger Hörer sein, weil mehrer Zugriffe pro Tag von den gleichen Personen erfolgen würden. Selbst wenn es 2000 Hörer wären ist das immer noch nicht viel. Da kommt man im Durchschnitt auch nicht auf viel mehr als 100 Hörer pro Stunde. Viellleicht abends ein paar hundert mehr, dafür vormittags und mittags eher weniger.
 
Wie andere es auch sehen mögen, PopStop läuft und läuft und läuft und die Hörer sind meines Wissens rundum zufrieden. Ich selbst nutze die Radio-Cloud von Phonostar und Festplatten zum herunterladen und verewigen der Sendungen. Ich kenne nur eine einzige Sendung, die mir gar nicht gefallen hat, das war mal eine Sendung von Thomas Brockmann im Discostil, war irgendwie nicht so empfehlenswert.

Der Sender fasziniert irgendwie, so dass ich alle Sendungen durchhöre, gut, dass Sendungen auch öfters mal wiederholt werden. Ich habe angefangen, im Sommer auf der Terrasse abends endlich wieder Radio zuhören bei einem Glas Wein oder einer Tasse Cappuccino. Da merkt man, dass man nicht viele Dinge wirklich im Leben braucht.

Einfach so gut wie perfekt. Sogar mein Bruder hört desöfteren nun Popstop und ist ausgesprochen zufrieden, wie auch diejenigen, denen ich diesen Sender wärmstens ans Herz lege.

Und dank des Hörer-Chats trifft man auf eine kleine eingeschworene Fangemeinde, mit der man sich austauschen kann, nicht nur über Musik.

Also - was will man mehr.

Da ist es drissegal, wieviele Zuhörer der Sender aktuell hat. Dank der wirtschaftlichen Unabhängigkeit und die hat man, weil die Moderatoren das Programm mit viel Herzblut erstellen.
 
Ja, und man hat wirklich supergute Musik ausserhalb des Mainstrems. Das macht den Sender aus. Jetzt kam auch Stefan Fuchs ins Team hinzu.....
...eine wahre Bereicherung..... :)
 
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