AW: Gelesen in der Zeit: Hören Sie mal!
@Radiokult:
Zunächst mal schön, dass wir uns wieder ein bisschen verstehen.
> "Ein relativ anspruchsvolles Programm und die alleinige Finanzierung aus Werbung müßen nicht einander ausschließen."
Stimmt, müssen sie nicht. Aber mal ganz provokativ gefragt: Warum sollte man für die Masse ein anspruchsvolles Programm machen, wenn die Masse das nicht will? Es geht doch vielmehr um eine ansprechendes Programm, oder? Und es scheint ja so zu sein, dass für die meisten Menschen ein anspruchsvolles Programm nicht ansprechend ist. Sonst würden die Quoten von DLF etc. ja in die Höhe schnellen.
@der beobachter:
> "Mir scheint, DasGrauen hat fatalerweise Aufgabe und Ziel miteinander verwechselt."
Nope. In dem Fall geht das Hand in Hand: Aufgabe eine Privatradios ist es, ein Programm zu senden, mit dem sich Geld machen lässt. Ziel ist es, Geld zu verdienen.
Dass dabei korrekter Journalismus angewandt werden muss, ist Pflicht: Allein presserechtlich gesehen. So wie eben Firma XY das HGB beachten muss.
Dennoch ist es natürlich so, dass sich jeder Radiomitarbeiter selbst noch andere Ziele setzen kann, um sich intrinsisch zu motivieren. So kannst du ruhig den Anspruch haben, die Hörer zu informieren, aufzuklären, was auch immer. Das ist dein eigenes, privates Ziel. Sollte dieses Ziel aber dem Geldverdienen entgegen stehen, wirst du in der Regel sehr schnell Ärger mit einigen Leuten bekommen, die im Sender mehr zu sagen haben als du. Weil eben, und ich wiederhole mich da sehr gerne, das eigentliche, oberste, "objektive" Ziel bzw. die Aufgabe das Geldmachen ist.