Hallo Radiofrau,
ups, nachdem Du "nur "Hörer bist, hast Du aber das System gut durchschaut.
Also Patronat oder Sponsoring war schonmal richtig. Das könnte man natürlich auch auf ganze Sendungen übertragen. Um bei der Bäackerei zu bleiben kann das dann evtl. so klingen:
"Die Morningshow bei XY wir ihnen präsentiert von der Bäckerei Müller in XX, immer gammlige Brötchen..." Oder so. Das klingt vielleicht schlecht, bringt den Sendern aber richtig dick Kohle. Da diese Sendungs-Patronate meist längerfristig geschlossen werden, ist das eine gute Einnahmequelle. Außerdem behält sich der Werber meist vor, keine Konkurenzwerbung in dieser Sendezeit zu bekommen, d.h. alle Hörer bekommen die Bötchen in dieser Zeit (via Radio) nur von ihm.
Gerade seitdem es in Sachen werbezeiten bergab geht, die klassische Spotwerbung, im gekannzeichneten Werbeblock ist stark rückläufig, gewinnen derartige Sonderwerbeformen an Marktanteil. Es ist mal was anderes und da Werbung gemienhin als Abschaltfaktor gilt, versucht man halt dem Hörer die Message anders zu vermitteln.
Der NRW MArkt ist aufgrund seiner Mischstruktur, ein NRW-weiter Lokalfunkanbieter (Radio NRW), mit vielen kleinen Stationen, die den lokalen Markt "superlokal" abdecken ein sehr undurchsichtiges Beispiel, das nur echte Kenner, die dort Marketing machen wirklich analysieren können. Radio NRW, also der Muttersender übernimmt z.B. weite teile der Vermarktung der Lokalprogramme, zahlt LEitungs- und Sendegebühren der Lokalen in hohem Maße und schüttet Kohle nicht nach tatsächlichen Hörerzehlen (also wer den Sender z.B. in Köln o.ä. auch hört) aus, sonderm nach der theoretischen Reichweite (Radio Köln dann also ganz Köln). Zumindest hat man mir das so erklärt. Damit geht es den NRW Lokalen recht gut.
Anders sieht das z.B. in Bayern aus. Hier steht zwar hinter vielen lokalen Privateanbietern ein Gesellschafter, trotzdem ist die eingetliche Konkurenz meist auch privat - der landesweite anbieter Antenne Bayern (angeblich erfolgreichster landesweiter Anbieter in der BRD, mit Beteiligungen an MegaRadio ...).
Insgesamt erscheint es mir recht müßig ohne den dt. Radiomarkt in seiner gänze zu kennen, beurteilen zu wollen, was jetzt besser ist.
Fakt ist, das die ÖRs erkannt haben, daß die privaten durch felxiblere Strukturen in den letzten Jahren vielmehr beim Hörer punkten konnten. Es dauert zwar bei den ÖRs länger, bis die Mühlen mahlen, aber da die ÖRs über die GEZ Gebühren etc. finanziert werden, ist natürlich wesentlich mehr Geld da, das dann in eine vernünftige Positionierung, Promotion, Marketing gesteckt werden kann. SWR1 zeigt meiner Meinung nach seit kanpp 2 ajhren, daß man den privaten im Servicecharakter und in Sachen Lokalkompetenz durchaus Paroli bieten kann.
Oft ist die Readktion eines ÖRs z.B. in einer Bezirkshauptstadt genauso stark besetzt, wie der private lokale Konkurent. Hinzu kommen oftmals besser ausgebaute Technikbereiche, mehr Manpower durch freie Mitarbeiter und auf den unterschiedlichen Wellen (z.B: Bayern 1, 2, 3, 5)ganze Sendestrecken, die regionalisiert, bzw. lokalisiert werden können. somit werden in diesem Bereich, beispieilsweise Nürnberg oder Augsburg insgesamt mehr Hörer über den Tag verteilt erreicht, als es der private Anbieter zu leisten vermag.
Alllerdings mit teilweise antik erscheinenden Strukturen und mit teilweise sehr hohem Anspruch. Während dessen der lokale private Betreiber, wenn er denn eher an der Basis bleibt somit den klaren Vorteil dadurch hat, daß sich der Hörer eher mit ihm identifizieren kann, weil man dort beispielsweise eher so spricht, wie es der Arbeiter auch tut.
Ich denke nicht, daß die lokalen untergehen und die ÖRs, oder landesweiten Privatanbieter den Markt komplett übernehmen. Teilweise wird das passieren. Aber nicht überall. Die Zeit der ÖRs ist eigentlich vorbei. Zwar wird sich das Feld der lokal sender ausdünnen, aber zurückdrehen, kann auch das viele Geld der ÖRs die Zeit nicht. Denke ich!
PotA.