Media-Analyse 2009 Radio I: Reaktionen und Meinungen

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Ich glaube deiner Theorie nicht, denn sie weiß doch am Ende - bei der Umfrage/Befragung - gar nicht mehr, welchen Sender sie nun (meistens) hörte. Sie kann sich aber an bestimmte Sender erinnern, was nichts mit der Verweildauer zu tun haben muss. Vielleicht sah sie bei ihren Autofahrten oft Plakate dieser Sender, an die sie sich erinnert?
 
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Ich glaube deiner Theorie nicht, denn sie weiß doch am Ende - bei der Umfrage/Befragung - gar nicht mehr, welchen Sender sie nun (meistens) hörte. Sie kann sich aber an bestimmte Sender erinnern, was nichts mit der Verweildauer zu tun haben muss. Vielleicht sah sie bei ihren Autofahrten oft Plakate dieser Sender, an die sie sich erinnert?

Das kann auch gut möglich sein. Habe festgestellt, dass sie und ich völlig unterschiedliche Erwartungen ans Radio stellen. Liegt wohl auch daran, wo man sich über die Jahre aufhält und welche Sender man dort gewöhnt ist/war. Bei mir war das SWF3/SWR3, bei ihr die Berliner Pop-Stationen. Ich habe schnell gemerkt, dass da Welten aufeinander treffen, was die Programmkonzepte betrifft.
 
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Bislang konnte in jeder MA beobachtet werden, daß diejenigen Sender, die ihr Programm nach unten gefahren haben (kleinere Rotation, engeres Format, Formatwechsel von Sparten- hin zu Massenprogrammen) steigende Hörerzahlen ausweisen konnten.

Aber nur als kurzfristiger Effekt, längerfristige Beobachtung belegen das Gegenteil. Was die Befragungen betrifft, ist der Hörer da ein Gewohnheitstier, merken tuts er aber trotzdem irgendwann... und bei Skyradio hat es anscheinend z.B. nichts gebracht auf ein gewöhnliches AC-Mainstreamformat zu setzen, es ist vielmehr eine Frage, was die Konkurrenz macht bzw wie man sich von ihr absetzt.

Sprich: Bei 3 AC-Dudlern ist bereits einer zuviel und es gibt starke Minderheiten, die etwas anderes wünschen...
 
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Meine Freundin, die dort wohnt, zappt zuhause und im Auto zwischen RTL, RS2, Paradiso, JamFM, Energy und KissFM und zwar so lange, bis ein Song läuft, der ihr gefällt. Ich gehe davon aus, sie hat unter diesen Sendern auch keinen Lieblingssender.

Also ich erkenne mich in diesem Verhaltensmuster durchaus wieder. Denn wenn SWR1 "Scheiße" spielt (Titel, die ich wirklich nicht leiden kann), zappe ich einfach zu Regenbogen, Baden-FM ... SWR3 - rege mich nicht weiter auf - und schalte nach drei Mintuten wieder ganz entspannt zu SWR1.

Dieser eine "Scheiß-Titel" zwischendurch ist für mich also das kleinere Übel, ändert aber langfristig nichts an meinem "Nutzungsverhalten".

Problematisch wird es m.E., wenn deine Freundin (oder "die Jugendlichen" allgemein) "nur" wegen einigen persönlichen Lieblingssongs quer durch das ganze UKW-Band zappen. Praktisch "kennen" sie keinen Sender wirklich, werden aber evt. für die MA befragt. Daß dann ein "So What?" - Dudelsender (statistisch gleichverteilt) mehr Stimmen von der Jugend bekommt als ein Sender mit "Inhalt" aber ohne "So What?", liegt fast auf der Hand.


vg Zwerg#8
 
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Also ich erkenne mich in diesem Verhaltensmuster durchaus wieder. Denn wenn SWR1 "Scheiße" spielt (Titel, die ich wirklich nicht leiden kann), zappe ich einfach zu Regenbogen, Baden-FM ... SWR3 - rege mich nicht weiter auf - und schalte nach drei Mintuten wieder ganz entspannt zu SWR1.
Habt Ihr schonmal drüber nachgedacht, ob vielleicht Eure Frustrationstoleranz ein wenig unterentwickelt ist? Ich mein', wegen eines miesen Titels fange ich doch nicht an, quer durchs Frequenzband zu hecktiken...
 
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Irre ich mich eigentlich, oder haben es Arabella und Radio Gong in München beide binnen weniger Jahre geschafft, ihre Hörerzahl jeweils zu halbieren?!?
 
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Ich habe leider auch keine Zahlen mehr gefunden, aber ich meine, Arabella hätte vor einigen Jahren deutlich über 100000 Hörer gehabt, und auch bei Gong waren es, wenn ich mich recht erinnere, über 60000. Und das waren wohlgemerkt noch die Werte nach der alten Zählweise mit den niedrigeren Werten.

Schätzungsweise sind die Hörer allesamt an Bayern 1 bzw. Bayern 3 verlorengegangen.
 
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Habt Ihr schonmal drüber nachgedacht, ob vielleicht Eure Frustrationstoleranz ein wenig unterentwickelt ist? Ich mein', wegen eines miesen Titels fange ich doch nicht an, quer durchs Frequenzband zu hecktiken...

Leider ist das genau die Folge von 20 Jahren Scheuklappen-Formatradio. Die Hörer sind schlichtweg überfordert, wenn mal etwas mit Ecken und Kanten gespielt wird, wenn Musiktitel kommen, die nicht bei 100% der Hörer positiv testen, wenn vom Hörer auch mal so etwas wie Toleranz gefordert wird.

Früher war es beispielsweise in der ZDF-disco möglich, in ein und derselben Sendung (das war im Sommer 1973, falls jemand Zweifel daran hat) Heino, The Sweet, Shocking Blue und Karel Gott zu spielen, die letzteren beiden sogar hintereinander!
 
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Naja, die Disco Sendungen habe ich gesehen. Da war eine Dramaturgie drin. Man wußte welche Bands kamen und die Band "The Sweet" spielte dann am Ende der Sendung und Heino vorher. Nichts gegen den Künstler Heino, aber die Reihenfolge war schon gut durchdacht.
 
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Habt Ihr schonmal drüber nachgedacht, ob vielleicht Eure Frustrationstoleranz ein wenig unterentwickelt ist? Ich mein', wegen eines miesen Titels fange ich doch nicht an, quer durchs Frequenzband zu hecktiken...

Naja, bei James Blunt bleibt einem nix anderen übrig ;)

Sprich: es gibt Lieder bei denen man einfach frustriert sein muss. Welche das sind ist jedem selbst überlassen.
 
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Und gut nun mit dieser MA - sie ist durch. Warten wir nun sehr gespannt auf die Nächste - kribbel, kribbel und das geht immer so weiter.....
 
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Mal ne Frage: Wo finde ich eigentlich die Tagesreichweiten? Auf den beiden Links von Seite 1 kann ich nur die Durchschnittswerte/Stunde finden.

Danke und Viele Grüße,
++J++
 
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Irre ich mich eigentlich, oder haben es Arabella und Radio Gong in München beide binnen weniger Jahre geschafft, ihre Hörerzahl jeweils zu halbieren?!?

Nö, da irrst du dich nicht:

MA 2004 II: Arabella 95 / Gong 76
MA 2005 I: Arabella 125 / Gong 80
MA 2009 I: Arabella 52 / Gong 39

Angaben jeweils pro Mo-Sa Durchschnittstunde in tausend Hörer.
 
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Einen "Scheiß-Titel" gab es meines Erachtens auch schon 1984. Nur mit eiinem Unterschied: Bis mal irgendwann einer auftauchte, war er schon wieder für Wochen weg....

Heute reiht sich bei vielen Sendern ein "Scheiß-Titel" nach dem anderen, unterbrochen durch nervige und hektisch gesprochene Werbebblöcke, mit anschließendem Geclaime und ab und zu gesalzen und gepfeffert mit Moderationsblöcke gleichen Stils...

Ich höre mittlerweile verstärkt Bayern 1 und B5aktuell. Weiß net. Hätte mir das mit 36 Jahren jetzt nicht unbedingt so vorgestellt.

[\dreammodeon] Sollte ich mal wieder Lotto spielen und der Jackpot zu knachen sein, dann werde ich eine Station aufziehen, die diesen Mist von heute garantiert nicht mehr hat - da hätte ich noch Hoffnung, daß viele Hörer einschalten werden. [/dreamodeoff]
 
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Ich gehe mal davon aus dass viele in diesem Forum Geschmack haben - und sich deutlich vom Otto Normalhörer unterscheiden. Das krasse Gegenbeispiel war eine Autofahrt am vergangenen Samstag mit einer Freundin meiner Lebensgefährtin. Sobald ein Lied im Radio mal nicht ganz geläufig war, wurde an den Stationstasten gespielt. Es war unglaublich, aber die Frau war wirklich gezielt auf der Suche nach Musik die hier von allen verdammt wird - Bon Jovi, Anastacia, Madonna, Katy Perry. Und bei "Hot N Cold" wurde dann ganz laut aufgedreht. Ich hatte Höllenqualen gelitten, dabei ging's doch nur 30 km weit. Aber ich denke mal, sie steht stellvertretend für viele Millionen Deutsche. Trotz leichter Verluste ist es also kein Wunder, dass die Marktführer da stehen wo sie stehen. Da bleibt nur eine Reaktion: sich im Internet Stationen raussuchen die den eigenen Geschmack abdecken, die wenigen UKW-Alternativen hören - oder halt CD (was ich zu 80 Prozent am Tage mache, wenn ich mal gerade überhaupt nicht durch irgendwas berieselt werden will).

Die MA hat gezeigt: hier und da wird Mut belohnt, aber wirklich innovative Wellen finden keine Hörer. Und da bin ich wieder bei Motor FM, die wohl den werbetechnischen Super-GAU erlebt haben und mit einer alten reichweitenstarken Traditionsfrequenz in Berlin noch hinter Jazzradio zurück gefallen sind. Das kann nicht ohne Folgen bleiben. Das schräge Zeug findet ein paar Randgruppisten wie mich (ja, das muss man nach dieser MA so sehen), aber keineswegs die Masse. So isses und so wird es immer sein.
 
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Die MA hat gezeigt: hier und da wird Mut belohnt, aber wirklich innovative Wellen finden keine Hörer.

Mut wird von der MA nie belohnt, weil sie die Art der Nutzung und das Interesse der Befragten am Medium völlig ignoriert. Die Erhebung sorgt systematisch dafür, dass die Bon Jovi-Frau einen Alleinvertretungsanspruch bekommt und allen anderen eingetrichtert wird, sie gehörten zu vernachlässigenswerten Minderheiten.

Ich frage mich, warum wir das manchmal glauben? Überall sonst kann ich mich zwischen Massen- und Qualitätsprodukt entscheiden, und die Anbieter von letzteren wollen mich als Kunden auch dann haben, wenn ich etwas verwöhnter bin, gerade dann.
 
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der radiotor:
Und da bin ich wieder bei Motor FM, die wohl den werbetechnischen Super-GAU erlebt haben und mit einer alten reichweitenstarken Traditionsfrequenz in Berlin noch hinter Jazzradio zurück gefallen sind. Das kann nicht ohne Folgen bleiben. Das schräge Zeug findet ein paar Randgruppisten wie mich (ja, das muss man nach dieser MA so sehen), aber keineswegs die Masse. So isses und so wird es immer sein.

Man kann mit anderer Musik gewinnen- nur motorfm fährt einen derart radikalen special-interest-Musikkarren, daß mich das nicht wundert. Ein ähnliches Desaster würden wohl die von mir durchaus (hin und wieder...) gern gehörten streams wie schwarze welle, xes oder krautrock erleben, wenn sie auf UKW losgelassen...:rolleyes:

Tja, und Dein Fahrterlebnis....
Mir geht es manchmal selbst nicht anders.Bei Cilmi oder sogar noch bei
http://www.youtube.com/watch?v=r-ADQg8Qcis
drehe ich laut auf und die Bässe rein..... :D

Eine gewisse Portion "Kommerz"-Pop braucht jeder :D
 
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Habt Ihr schonmal drüber nachgedacht, ob vielleicht Eure Frustrationstoleranz ein wenig unterentwickelt ist? Ich mein', wegen eines miesen Titels fange ich doch nicht an, quer durchs Frequenzband zu hecktiken...

Ob ich beim CD-Player weiterdrücke oder den Sender wechsle, es ist ein einfacher Tastendruck. Ich für meinen Teil höre SWR3 oder SWR1 im Wechsel.

Man muss sich in der heutigen Zeit nicht mehr auf einen Sender festlegen, dafür ist das Angebot auch zu groß. Für mich kein Problem, öfters mal zwischen beiden Sendern zu zappen. So ärgert mich in dem Moment kein James Blunt oder eine "Lady d´Arbanville! :D
 
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Macht nix: Die
hört im Moment lieber den Holländern und Schweizern zu (kann sich natürllich beizeiten wieder ändern), insofern werde ich bei der MA eh nicht berücksichtigt. Ist auch gut so.
 
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Ändert sich denn nun etwas bei Radio 21 und ffn? Weiß da Jemand schon watt Konkretes?
 
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Und selbstverständlich wird auch nicht erwähnt, dass Bayern 1 vorbeigezogen ist. Das würde in so einer Erfolgs-PM ja auch ziemlich komisch aussehen.

hi,


auf der Bayern1-Homepage steht das:


"Bayern 1 – wir lieben Oldies" – und die Hörer lieben Bayern 1: Die Reichweite steigt von 22,9 Prozent (ma 2008/II) auf 26,6 Prozent (ma 2009/I) und damit von 2,4 Mio. auf 2,8 Mio. Hörer je Werktag. Rekordverdächtig ist der Marktanteil: Mit 29,8 Prozent erzielt Bayern 1 den höchsten Marktanteil seit 15 Jahren und erobert von Antenne Bayern die Position als Bayerns meistgehörtes Radioprogramm zurück.

Das beispielsweise wie gesagt Bayern1 an der Antenne vorbeigezogen ist, steht nicht auf der Webseite der Konkurrenz.....



gruß aus Nürnberg
thomas
 
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