Media-Analyse 2023 Audio II: Reaktionen und Meinungen

Die Daten sind wirklich lustig, wenn man sie mit der vor wenigen Tagen veröffentlichen FAB vergleicht.

So hat in München
- Energy lt. FAB von 7,1 auf 6,8% Tagesreichweite verloren, lt. MA 46% Hörer dazugewonnen
- Gong lt. FAB von 10,4 auf 9,1% Tagesreichweite verloren (12.5%), lt MA aber sogar fast 35% Hörer verloren
- Charivari lt. FAB von 8,0 auf 6,4% Tagesreichweite große Verluste (20%) eingefahren, lt. MA aber nur 12% verloren

Wem darf man glauben?
 
Interessant: Das hier von vielen Foristen hochgelobte Schwarzwaldradio verliert 31% seiner Hörer (von 42.000 auf 29.000 runter). Rechnet sich damit die Verbreitung über den Bundesmux überhaupt noch? Man hört ja immer, dass die bundesweite Verbreitung über DAB+ rund 1 Million Euro pro Jahr kostet.
Warum wundert dich das? Das ist doch seit zig Jahren Standard, dass qualitativ höherwertigere Programme gnadenlos von den Hörern abgestraft werden.
 
Gibt es schon die neue Streaming-MA oder kommt die etwas später? Man müsste ja die Extremfälle einigermaßen überprüfen können, wenn man mit der Entwicklung der Streaming-Zahlen vergleicht. Weil nicht davon auszugehen ist, dass sich Terrestik und Stream so weit auseinander entwickeln.
 
So hat in München
- Energy lt. FAB von 7,1 auf 6,8% Tagesreichweite verloren, lt. MA 46% Hörer dazugewonnen
Da dürfte ein Abfrageproblem bzw. eine Verwechslung vorliegen, denn bei der MA werden ganz offensichtlich Hörer des bundesweiten Energys bei den regionalen Stationen zugeschlagen, so etwas sieht man umgekehrt bei 80S80S MV oder auch bei BOB (SH vs. 5C). Ich weiß jetzt aus dem Kopf nicht ob bei der FAB überhaupt "ENERGY DIGITAL" (bundesweit DAB 5C) abgefragt wird. Bei der MA sind solche Verwechslungen aber nichts Neues (Hitradio Antenne Sachsen-Anhalt). Die Gewinne / Verluste bei manchen NRj-Stationen (u.a. Sachsen) sind seit einigen Jahren so eklatant dass es fast auffällig ist, dass hier eine Fehlerquelle liegt. Vermutlich ist das aber seitens Energy sogar gewollt? So haben ja die örtlichen NRjs massive Reichweitengewinne und somit höhere Werbeausschüttungen aus den nationalen und regionalen Kombis und können den Kunden vor Ort bessere Zahlen vorlegen und mehr Geld für Spots berechnen, während beim bundesweiten DAB-Enerjy ja sowieso nur der ganze Supermarkt-Mist läuft, der über die nationalen Kombis kommt und auf 300 anderen Sendern zeitgleich läuft.

Bei Gong und Charivari hat man vermutlich einfach nicht die selben Leute angerufen...
 
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Wahrscheinlich konnte man die Zahlen aus dem letzten Jahr auch schwer unterbieten bei dem Sparprogramm.

Ich finde die Sendung auch nicht schlecht gemacht. Auch wenn es noch etwas mehr Lokales sein dürfte.
Die letzten Quoten waren natürlich furchtbar, aber das Programm war auch 100% Rahmenprogramm aus Oberhausen.

Zwar gibt es inzwischen eine Morgensendung und Nachrichten, allerdings diese schon nicht mehr am Nachmittag. Das Sendegebiet bleibt schwierig, der Morgenmod von FFH ist gewöhnungsbedürftig.

Ansonsten in NRW alles wie immer. Die Lokalradios sind immer am meisten gehört, am Ende haben die WDR Wellen in Summe natürlich mehr Hörer.
 
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Es geht darum, durch den Verkauf von Reklamespots Geld abzuschöpfen und die Werbekunden zufrieden zu stellen. Die Zielgruppe der sender sind die Werbekunden.
Etwas anderes kann und soll von kommerziellen Anbietern auch garnicht erwartet werden.

Problematisch ist im deutschen Radiomarkt das Phänomen der "Pfadabhängigkeit" (sozialwissenschaftliche Floskel), d.h. weil es nur Dudelfunk gibt, hören auch nur Dudelfunk-Freunde Radio, und deswegen können sich andere Konzepte auch nicht durchsetzen, weil diejenigen, die für andere Konzepte grundsätzlich erreichbar wären, in Deutschland gar kein Radio mehr hören.

Das sieht man im Ländervergleich: in Frankreich hat France Inter die höchsten Quoten, in Großbritannien BBC Radio 4 (zumindest im Großraum London, sonst führt BBC Radio 2 zugegebenermaßen knapp), in den meisten US-Märkten Mittelwellen-Newstalksender und NPR. Spanien (SER, COPE, RNE Nacional, Todos Noticias), Italien (RAI 1), Niederlande (NPO 1). Usw. usw.

Es ist also kein Naturgesetz, dass reichweitentechnisch und damit auch kommerziell erfolgreicher Hörfunk nur mit dem besten Mix aus Barbiefiguren-Plastik-Pop für... ich sage mal kulturell nicht sehr ambitionierte Bevölkerungskreise, Stau- und Blitzerservice mit Echtzeitmessung und Werbung für Möbel- und Autohäuser bestehen muss. So etwas wie der hiesige Mangel an Hörfunkkultur entsteht über Jahrzehnte und läßt sich mit kommerziellen Mitteln auch nicht mehr ändern. Schade.
 
Bei der MA sind solche Verwechslungen aber nichts Neues (Hitradio Antenne Sachsen-Anhalt). Die Gewinne / Verluste bei manchen NRj-Stationen (u.a. Sachsen) sind seit einigen Jahren so eklatant dass es fast auffällig ist, dass hier eine Fehlerquelle liegt. Vermutlich ist das aber seitens Energy sogar gewollt? So haben ja die örtlichen NRjs massive Reichweitengewinne und somit höhere Werbeausschüttungen aus den nationalen und regionalen Kombis und können den Kunden vor Ort bessere Zahlen vorlegen und mehr Geld für Spots berechnen, während beim bundesweiten DAB-Enerjy ja sowieso nur der ganze Supermarkt-Mist läuft, der über die nationalen Kombis kommt und auf 300 anderen Sendern zeitgleich läuft.
Denkbar ist es auf jeden Fall, dass die Energy-Stationen nicht sauber erfasst werden. Es ist doch auch noch nicht so lange her, dass die Zahlen von Energy DAB+ urplötzlich von 220.000 auf 100.000 Hörer herunter korrigiert wurden.
 
Die Letzte ist vom Juni:
Danke.
Da stellt sich die Frage warum z.B. Schwarzwaldradio beim Stream +28% Abrufe hat aber jetzt bei der terrestrischen Funkverbreitung mehr als -20% Hörer.
Es ist vermutlich dasselbe Problem wie bei den TV-Einschaltquoten. War seinerzeit nicht für viele kleine Marktteilnehmer konzipiert. Wer kann bei so einer kleinen Zahlenbasis schon genau sagen ob ntv, ZDF info oder Tele5 eher 1 oder 1,9% Marktanteil haben. Ähnlich jetzt beim Radio.
 
Die Daten sind wirklich lustig, wenn man sie mit der vor wenigen Tagen veröffentlichen FAB vergleicht.

So hat in München
- Energy lt. FAB von 7,1 auf 6,8% Tagesreichweite verloren, lt. MA 46% Hörer dazugewonnen
- Gong lt. FAB von 10,4 auf 9,1% Tagesreichweite verloren (12.5%), lt MA aber sogar fast 35% Hörer verloren
- Charivari lt. FAB von 8,0 auf 6,4% Tagesreichweite große Verluste (20%) eingefahren, lt. MA aber nur 12% verloren

Wem darf man glauben?
Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Die Funkanalyse Bayern wurde im Frühjahr 2023 durchgeführt, während sich die Zahlen der ma audio 2023 II auf die Herbstwelle von September bis Dezember 2022 und die Frühjahrswelle von Dezember bis März 2023 beziehen. Im Zweifel sind die Zahlen der FAB aber vermutlich mehr wert, da die Stichprobe mit 23.000 Interviews wesentlich größer ist als bei der MA.
 
In Sachsen überraschen mich sehr die Verluste von Hitradio RTL nach den großen Gewinnen in der MA I.
Dafür haben die Partnersender der Lokalradios deutlich an Prozenten zugewonnen.
 
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ist auf Platz 8, Marktführer ist RTL 102.5, vgl. hier. Ich bezweifle, dass der Rest korrekt ist, und finde es unlauter, solche „Fakten“ in den Raum zu stellen in der Hoffnung, dass sie niemand gegencheckt. Selbstverständlich liegen fast überall Mainstream-Formate an der Spitze, wenngleich andere Formate mitunter durchaus beachtliche Reichweiten aufweisen.
 
Interessant: Das hier von vielen Foristen hochgelobte Schwarzwaldradio verliert 31% seiner Hörer (von 42.000 auf 29.000 runter). Rechnet sich damit die Verbreitung über den Bundesmux überhaupt noch?

Ich glaube, du hast noch nicht verstanden, wie MA funktioniert. Bei der MA 2023 I hatte man zufällig bei der Befragung einen mehr gefunden, der angab Schwarzwaldradio zu hören. Damit kletterten sie auf 42.000. Diesmal gab es diesen Glückstreffer nicht, also gingen die Zahlen wieder runter ;)
 
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Normalerweise müsste in Ismaning jetzt eine Krisensitzung die nächste jagen. Zum einen der Verlust beim Hauptprogramm, was für sich genommen schon desaströs, ist, wenn man bedenkt, dass man in ganz Deutschland über DAB empfangen werden kann. Folglich hat die Aufschaltung im BM 2 nichts gebracht, außer hohen Kosten. Außerhalb des Kernsendegebietes sind die Hörerzahlen wohl eher marginal und nicht der Rede wert. Betriebswirtschaftlich macht das keinen Sinn, weil Kosten-Nutzen in keinem vernünftigen Verhältnis stehen. Das Produkt wird schlicht nicht nachgefragt, sondern ignoriert.
Auch beim Schwestersender Rockantenne sehen die Zahlen ja alles andere als rosig aus, während der Hauptkonkurrent BOB richtig abräumen kann. Also die nächste große Baustelle. Damit aber noch nicht genug, auch beim anderen Schwestersender Antenne NRW läuft es nicht gut. Fast zwei Jahre in NRW on air und man taucht in der MA noch gar nicht auf. Auch das sollte Kopfzerbrechen verursachen, weil auch hier davon auszugehen ist, dass der Sender nicht wahrgenommen wird bzw. von denen die ihn wahrnehmen als zu langweilig eingestuft wird, was aber auch nicht verwundert, da es nur wenig Inhalt mit NRW-Bezug gibt und die Playlist viel zu klein ist und sich daher die eh schon totgespielten Titel auch noch täglich wiederholen. Hinzu kommt noch ein sehr schlechtes Soundprocessing, was das Hören nicht gerade zum Vergnügen macht.
Auch hier wird man sich fragen müssen, wielange man in NRW noch Geld verbrennen will. So kann Antenne NRW nicht annähernd kostendeckend arbeiten und von Gewinnen ist man derzeit wohl Lichtjahre entfernt. Insgesamt also ganz viele Baustellen die Kopfschmerzen verursachen und die man lösen muss. Nach dem ersten Schock und einer gründlichen Auswertung der Zahlen kann es ein "weiter so" eigentlich nicht geben. Es muss was passieren.
 
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Mich wundert ja wirklich, dass die Antenne Bayern Geschäftsleitung immer noch so fest im Sattel sitzt. Letztendlich wird ja alles ständig noch schlimmer...
 
Lippewelle Hamm auf 1 aller Lokalradios in NRW ? Wo gibt es eigentlich diese Liste wo alle Locals gerankt werden ? Kann man die mal sehen ?
 
Ich meine irgendwo mal gehört zu haben, dass Holiday Germany eine Kombi ist zusammen mit anderen lokalen Radio Group-Sendern und keine Einzelsender-Ausweisung, auch wenn dies so klar nicht aus den Daten hervorgeht.
Ah, das erklärt die hohen Zahlen! Habe gerade mal nachgeguckt – hinter Holiday Germany verbergen sich Radio Cottbus, Radio Potsdam, RadioHoliday und die CityKombi 3a (alle Lokalradios in RLP und Saarland sowie Radio Frankfurt).

Uff, das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass die Lokalradios in RLP und Saarland zusammen auf gerade mal 21.000 Hörer pro Stunde kommen.
 
Lippewelle Hamm auf 1 aller Lokalradios in NRW ? Wo gibt es eigentlich diese Liste wo alle Locals gerankt werden ? Kann man die mal sehen ?
Wenn man es auf die Einwohner runter rechnet, scheinbar ja. Eigentlich ist das auch die einzige Veränderung in NRW - eben wer die neue lokale 1 ist. Glaube eine Liste gibt es in den Tiefen des Internets, allerdings sind die Aussagen des besten lokalen sehr schwammig.

Grundsätzlich gehören zu den meist gehörten die OWL Sender und die der Audiowest - Ballungsräume eben.
 
Folglich hat die Aufschaltung im BM 2 nichts gebracht, außer hohen Kosten.
Das habe ich von Anfang an gesagt, und was wurde ich gescholten.
Mit Verweis auf die tolle Marktforschung, die das nicht gewusst hat.

Dass ein Sender mit "Bayern" im Namen außerhalb Bayerns nicht ziehen würde, war spätestens klar, nachdem der Sender mit "Schwarzwald" im Namen als Liebhaber-Jukebox seit 10 Jahren in einer Nische feststeckt. Dafür braucht es keine Marktforschung, die auch nur wieder Geld kostet!!!

Aber manche wissen es eben besser, und solange die da sitzen, wird es eben weiter talwärts gehen mit den Zahlen der Antenne.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da das Schwarzwaldradio hier immer wieder erwähnt wurde: Mir tut es leid, dass dieser wohltuend anders daherkommende Sender das Plus vom letzten Mal wieder verloren hat. Anderseits ist mir von meinen eigenen MA-Telefongesprächen auch bewusst, wie die Umfrageergebnisse zustandekommen.

Die Fragen sind "scherenschnittartig" (wie viele Stunden haben Sie welchen Sender von Montag bis Freitag zwischen 10 und 16 Uhr gehört etc. pp.). Die Antworten müssen ins Schema passen, "eintragbar" sein, ein kurzes differenziertes Gespräch zu einer Antwort ist nicht weder möglich noch gewünscht, da der/die Interviewer/-in weder Schimmer vom noch Interesse am Metier hat.

Insofern nehme ich ein solches Ergebnis als Hörer und ehemaliger Radioschaffender nicht zu wichtig, weiß aber, dass gerade ein kleiner, alternativer Sender von solchen Ergebnissen ins Trudeln gebracht werden kann.

Die Mehrheit hört etwa Bayern1 (bekannt durch Radio Gaga, Walk of Life und Konsorten) und wird das wohl weiter tun - ich muss das nicht ...
 
Tja, nur doof wenn dann die Kneipenbesitzer nicht für die MA angerufen werden oder aber gleich auflegen... 🤪


AB hat innerhalb von 10 Jahren mehr als ein Drittel seiner Hörer verloren. Dafür muss es Gründe geben.
 
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