Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück

Inzwischen geht es quer durch das politische Spektrum mit Forderungen zum konsequenten Umstrukturieren des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Und dabei wird immer deutlicher, welche Absichten eigentlich dahinter stecken und dass die ARD mit der Affäre, die beim RBB gestartet ist, nur den Trigger geliefert hat.

In der thüringer Tagespresse (z.B. hier, Paywall) wird Bodo Ramelow zitiert mit "Eine tiefergehende Strukturveränderung ist überfällig - und die Digitalisierung wird sie sowieso erzwingen."

Weiter heißt es da hinsichtlich Thüringen, "...das der MDR zum Beispiel hier im Land im Vergleich zur schrumpfenden privaten Konkurrenz in Print und Rundfunk zunehmend wie ein Tanker wirkt. Der ÖRR ergänzt nicht nur die privaten Angebote, was ja seine Aufgabe ist: Er ersetzt sie zunehmend."

Das ist eine mir in dieser Form neue Auslegung der Aufgabe der Öffis: die Privaten "ergänzen". Da geht es also hin: Private sind Standard, Öffis dürfen bissl was ergänzen. Eigentlich war das mal anders herum: Öffis sind Garant für umfassende Berichterstattung, für Information, für Kultur, für Bildung und einst auch - da einzige Veranstalter - für Unterhaltung, die Privaten können jetzt noch viel Unterhaltung ergänzen.

Auch zitiert wird Ramelow mit "der Daseinsgrund, der Qualitätsanker des ÖRR ist der Journalismus."

Um Kultur geht es da schon gar nicht mehr. Fehlt hier inzwischen wirklich die Kompetenz, um zu erkennen, dass von den privaten nichts mit Kultur kommen kann, auch dann nicht, wenn z.B. "KlassikRadio" draufsteht?

Und noch ein Skandal, und noch einer,... wann hört das auf?
Wenn die ARD im Hörfunk auf eine trockene Infowelle geschrumpft wurde und der Rest von den Privaten bespielt wird. So liest sich das zumindest.
 
Das ZDF (auch mal als Adenauerfernsehen bekannt) ist noch nicht von "Fragen" betroffen. Auch DLR, hr, RB, SWR, WDR und SR nicht. Der Rest aber schon. Und bei 3 von 4 der betroffenen Anstalten spielt offensichtlich/mutmaßlich ein Dienstwagen eine Rolle.
 
Dieses Land braucht ein modernes ÖRR ohne Zwangsgebühren und ideologisch motivierte Sprechgebote, Genderwahn & Volkserziehung.
Ohne "Zwangsgebühren" gibt es keinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Jorunalismus und Kultur kosten Geld.

"Volkserziehung" meint offenbar den Bildungsauftrag. Also auch weg?

Seitdem selbst Naturgesetze in bestimmten Kreisen als "Ideologie" gelten oder gar als "Religion", meint "ideologisch motivierte Sprechgebote" also möglicherweise auch Wahrheiten über Absorption von kosmischer Strahlung bestimmter Wellenlängen und Blockade der Re-Emmission dieser Energie auf größerer Wellenlänge aufgrund gestiegener Spurengasanteile in der Atmosphäre. Also auch darüber nicht mehr berichten?

Dann brauchen wir tatsächlich keinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk mehr.

Genau in diese Richtung wird jetzt deutlich spürbar gearbeitet.
 
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Interessantes Interview dazu im Deutschlandfunk:
Schnurz, ob nach dem WDR der NDR oder der SWR die zweitgrößte ARD-Anstalt ist. Erschreckend, dass die "Big Five" in den neun ARD-Anstalten so durchgeschüttelt werden.
 
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"Volkserziehung" meint offenbar den Bildungsauftrag. Also auch weg?
Natürlich nicht. Der Gender-Irrsinn nebst Versuch der Volksumerziehung war gemeint. Abschaffung des ÖRR nicht mit mir. Ausschließliche Privatfunkbeschallung wäre der Untergang des medialen Abendlandes. Innerhalb kurzer Zeit hätten Privatsender eine Paywall. Wozu das führt, kennt man aus den USA.
 
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Ohne "Zwangsgebühren" gibt es keinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Jorunalismus und Kultur kosten Geld.

"Volkserziehung" meint offenbar den Bildungsauftrag. Also auch weg?

Seitdem selbst Naturgesetze in bestimmten Kreisen als "Ideologie" gelten oder gar als "Religion", meint "ideologisch motivierte Sprechgebote" also möglicherweise auch Wahrheiten über Absorption von kosmischer Strahlung bestimmter Wellenlängen und Blockade der Re-Emmission dieser Energie auf größerer Wellenlänge aufgrund gestiegener Spurengasanteile in der Atmosphäre. Also auch darüber nicht mehr berichten?

Dann brauchen wir tatsächlich keinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk mehr.

Genau in diese Richtung wird jetzt deutlich spürbar gearbeitet.
Wohin Bildungsnotstand führt, war vor 2 Tagen eindrücklichst im rbb zu sehen, als über die Zukunft des PCK in Schwedt "diskutiert" wurde.

Ich überlege gerade, ob 104.6RTL, 94.3rs2, Berliner Rundfunk, BB Radio, Oderwelle 91.7, Schlagerradio, BHeins, PowerRadio, Radio SKW, Radio Potsdam, Radio Cottbus, Klassikradio, Spreeradio, Jazzradio Berlin, Energy, Kiss, Jam FM, Flux FM, Star FM oder Radio Teddy eine Story über das momentan wichtigste Thema in Ostbrandenburg gemacht haben. Nö. Recherchiert haben nur der rbb und Printmedien wie die MOZ oder der Tagesspiegel.
 
Der angebliche Zwang zum Gendern wird ja schon ausführlichst im entsprechenden Faden diskutiert. Aus Gründen der eigenen Psychohygiene meide ich diesen Faden seit Monaten konsequent.
 
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Natürlich nicht. Der Gender-Irrsinn nebst Versuch der Volksumerziehung war gemeint.
Mach Dir keine Sorgen, das haben alle, außer offenbar Kollega @lg74, auch so verstanden. Ich verstehe persönlich auch nicht, was man an den Worten von Herrn Ramelow so falsch verstehen kann. Das Forum ist doch voll von Threads über N-Joy, mdr-Jump..., in denen es eigentlich nur darum geht, daß öffentlich-rechtliche Angebote so _flach_ ausgerichtet sind, daß sie praktisch auch als Privatfunk durchgehen könnten. Diese Angebote könnte man sich also sparen. Aber nein, genau DAS geht nicht. Man braucht diese quotenträchtigen Angebote, um mit den Werbeeinnahmen meinetwegen auch die "Hoch-Kultur" querfinanzieren zu können, wie gern mal gesagt wird. Aber eigentlich geht es nur darum, daß die Werbeeinnahmen dringend gebraucht werden, um den Kostendruck, der durch steigende Gehälter und Pensionen entsteht, etwas abzufedern. Der Kapitalmarkt bringt bekanntlich seit Jahren auch nix mehr - für ein paar Zehntel mehr Zinsen würde man fast die eigene Großmutter verkaufen. Die KEF ist auch so ein pöser Spielverderber, drückt immer massiv auf die Sparbremse. Was macht man denn nun, als "Unternehmen"? Klar, man lagert aus, lässt andere Leute möglichst billig für sich arbeiten und freut sich, daß die eigenen Bezüge trotzdem stetig steigen und die KEF einigermaßen zufrieden ist. Wie bekannt, halten sich beim rbb 2000 Festangestellte etwa 1500 "N-Wort", die 90% des Programms erstellen. Das kann auf Dauer nicht gutgehen.

Weiterhin verstehe ich in diesem Thread nicht, daß hier einige Leute so tun, als reden wir hier wirklich von Einzelfällen beim rbb. Entweder das sind öffentlich-rechtlich bestellte Propagandisten und Nebelkerzenanzünder, oder sie sind wirklich so naiv.
 
Die KEF ist auch so ein pöser Spielverderber, drückt immer massiv auf die Sparbremse.

Nur leider wird die KEF auch von den ÖR immer vorgeschoben, wenn es darum geht zu begründen wie sparsam alles ist.

Was die KEF macht ist doch zum größten Teil bescheuerter Buchhalterkram. Ihr hattet 500 Millionen und wollt 3% mehr. Ne, 2% mehr müssen reichen. Und dann ziehen wir gleich noch 3% wegen Effizienzsteigerung ab.

Damit es dann kein Minus gibt, kommt noch ein großen Paket Projekte, Telemedien, irgendwas obendrauf.

Die KEF bestimmt die Kosten, ohne auch nur ansatzweise über das eigentliche Angebot mitbestimmen zu können. Das Ergebnis ist bekannt. Alte Angebote werden zusammengestrichen.

Nun kannst du einmalig das besonders flache Angebot rausnehmen. Am Spardruck für das übrige Programm wird sich aber nichts ändern, wenn einfach nur jedes Jahr das Programm x% effizienter gestaltet werden muss.
 
'Irgendwie' macht @Zwerg#8 in #812 damit einen echten Punkt:
Weiterhin verstehe ich in diesem Thread nicht, daß hier einige Leute so tun, als reden wir hier wirklich von Einzelfällen beim rbb. Entweder das sind öffentlich-rechtlich bestellte Propagandisten und Nebelkerzenanzünder, oder sie sind wirklich so naiv.
"Der Fall Schlesinger!" - Im Prinzip habe ich - emotional gedacht - Mitleid mit Frau Schlesinger. Aber für mich war überraschend, wie sie in diese, ihre, aktuelle Situation reinschlittern konnte. Mit Jahreseinkommen >300.000 €! - ... - "Bodenhaftung verloren?"
"Einzelfall?" - Offenbar nicht: Immer wi(e)der kommt der Verdacht auf: "Geld verdirbt den Charakter!"
 
Im Prinzip habe ich - emotional gedacht - Mitleid mit Frau Schlesinger.
Mitleid? Ich bin eher verwundert, wie abgehoben und arrogant eine Intendanten-Person tätig sein konnte und empfinde persönlich das genaue Gegenteil von Mitleid.

Die passive Formulierung,...
wie sie in diese, ihre, aktuelle Situation reinschlittern konnte.
halte ich für verdrehend. Sie selbst hat sich in diese, ihre Situation gebracht.
 
Mitleid? ..,. Sie selbst hat sich in diese, ihre Situation gebracht.

@count down danke für deine Replik. In der Sache sehe ich uns einig, dass Schlesinger - gerade nach ihrem Lebenslauf und NDR-Karriere (SW "Panorama") - sich beim RBB als Intendantin ins "AUS!" geschossen hat. - Wie in meinem Post angedeutet: "Mein Mitleid hält sich in Genzen!"
 
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"Geschenkt!" - Dein Post war vom 11. August, hatte ich nicht auf dem Schirm. Der Spruch ist ausgelutscht, ich wollte ihn dir nicht 'klauen' ... "Tempus fugit!"
 
Nur leider wird die KEF auch von den ÖR immer vorgeschoben, wenn es darum geht zu begründen wie sparsam alles ist.

Was die KEF macht ist doch zum größten Teil bescheuerter Buchhalterkram. Ihr hattet 500 Millionen und wollt 3% mehr. Ne, 2% mehr müssen reichen. Und dann ziehen wir gleich noch 3% wegen Effizienzsteigerung ab.
Du meinst, das ist so ähnlich wie beim "rbb-Bonussystem", nur mit umgekehrten Vorzeichen? Und für diesen "Einfall" hat der rbb Berater verpflichtet...

Am Spardruck für das übrige Programm wird sich aber nichts ändern, wenn einfach nur jedes Jahr das Programm x% effizienter gestaltet werden muss.
Jeder in der Medienbranche tätige weiß, daß "Content" Geld kostet. Was auch immer irgedwelche BWL-Fuzzis erzählen, ich MUSS als Sender jeden Tag Leute in die Spur schicken, um die großen und kleinen Geschichten im Sendegebiet aufzusammeln. Wenn ich das nicht tue, habe ich alsbald ein Problem. Wie in der "Jung & Naiv" Sendung gesagt wurde, teilen sich wohl 13 (oder waren es 14?) Lokalreporter beim rbb insgesamt sieben Stellen - die arbeiten also praktisch halbtags, oder (was ich für wahrscheinlicher halte) hängen unbezahlte Zeit dran, um ihren Job ordentlich machen zu können. Das hat mit "Effizienz" nix zu tun, sondern ist eigentlich ein Skandal. Das Geld für die Reporter wurde wohl anderweitig verwendet. Aber klar, wenn nach der Amtsübernahme von Frau Schlesinger praktisch der komplette Trockenbau in der 13. Etage rausgerissen wurde, weil die bisherige Raumaufteilung in der Etage nicht (mehr) gefiel, dann fallen halt allein für die Entsorgung der dort (1996?) verbauten Dämmstoffe ("Mineralfaser", im Volksmund "Glaswolle") 46000 Euro Kosten an.

Das Grundproblem der ÖR ist der "Wasserkopf" - mit all den Leitern, Abteilungsleitern, Hauptabteilungsleitern.... Alle machen sie was.
 
Das hat mit "Effizienz" nix zu tun, sondern ist eigentlich ein Skandal.

So stell ich mir zumindest das ÖR System vor. Ein hoch hierarchisches System, das gut darin ist, den Kostendruck nach unten weiterzugeben. Am Ende arbeitet der Redakteur im Studio halt ne Stunde weniger oder deine Lokalreporter teilen sich halt die Stellen. Dem Wasserkopf wird es egal sein,
 
Wieder eine gute Trigger-Zusammenfassung:
Das Grundproblem der ÖR ist der "Wasserkopf" - mit all den Leitern, Abteilungsleitern, Hauptabteilungsleitern.... Alle machen sie was.
Der berühmte 'Wasserkopf": Unverständlich diese Gehalts- und Pensions-Struktur der 'Oberen' in den ÖR-Anstalten: Es fehlt die Transparenz, wie viel Kohle sie wirklich 'verdienen' und darüber hinaus einfach 'bekommen'.
 
Ich weiß nicht wie Ihr das findet, ich finde einen A8 für einen Chef jetzt nicht übertrieben. Und wenn der 500 € im Monat kostet wird der Gebührenzahler auch nicht übermäßig strapaziert. Beim Intendantengehalt sieht das schon ein wenig anders aus. Und erst recht bei hundert(en) Millionen € für Gebäude, die nicht wirklich nötig sind.
Muss es unbedingt ein Audi A8 sein? Hätte nicht auch ein Wartburg oder Trabbi ausgereicht?
 
Niemand braucht überhaupt einen Dienstwagen um zur Arbeit und wieder nach Hause kutschiert zu werden.

Was braucht eine Technik-Direktorin beim br 2 Wagen und 2 Fahrer, während ihr rbb-Pendant nicht einmal einen Dienstwagen hat?
 
Wenn so ein Dienstwagen wie im Falle Schlesinger mit 2 Fahrern kommt, kostet das aber weit mehr als das 10 fache von den 500 Euro im Monat.

Und es gibt zwischen "fährt selbst" und "2 persönlichen Fahrern" so ziemlich alle Lösungen für Intendanten.

Und bei den Direktoren sieht es eben nicht besser aus. Die Dame vom br mit ihren 2 Fahrern kostet dann deutlich über 5.000 Euro im Monat, während beim rbb die Direktoren eine "KFZ-Pauschale in Höhe von 500 € brutto pro Monat" steuerpflichtig ausbezahlt bekommen.

Und das sind dann einfach mal 5000 Euro im Monat die man sich selber gönnt oder nicht. Bei der einen Rundfunkanstalt sind es halt die Fahrer auch für die 2. Reihe, bei der anderen eben das Parket und der Massagesessel in der 13. Etage. Man gönnt sich ja sonst nichts.
 
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