Ich denke, dass Podcasts je nach Inhalt schon recht zeitnah zu ihrer Entstehung linear gesendet werden sollten, wenn sie für den Hörer noch interessant sein sollen. Das macht für mich nochmal einen Unterschied zu anderen älteren Inhalten aus Archiven.
Ich vergleiche das ein wenig mit den Mediatheken im Fernsehen. Sehr vieles, das im öffentlich-rechtlichen Fernsehen linear versendet wird, steht kurz vorher schon in der Mediathek zur Verfügung. Als Zuschauer hab ich dann die Wahl, mir das zum linearen Sendetermin anzuschauen, oder halt eben wann ich möchte in der Mediathek (vorher/nachher). Aber beides schließt sich nicht gegenseitig aus. Warum sollte das bei reinen Audio-Inhalten nicht genauso funktionieren? 98% werden einen Podcast wahrscheinlich nichtlinear hören, aber ein paar gibt es, die vielleicht bei einer längeren Autofahrt im linearen Programm drauf stoßen würden.
Mir ist schon klar, dass das ganze nichts für die Masse ist. Damit macht man Puls nicht zum quotenträchtigen MA-Gewinner. Aber man macht auch nichts kaputt damit.
Und auch Jugendliche oder junge Erwachsene sind manchmal in einer Situation, in der sie eben dann doch lineare Medien einschalten, und da kann ein Podcast vielleicht ein ganz spannender Inhalt sein, als Ergänzung zur nichtlinearen Mediennutzung. Es wäre qualitativ denke ich in jedem Fall eine Steigerung zu einem Nonstop-Musikteppich. Selbst wenn der von einer Musikredation gut kuratiert ist, empfinde ich das dann doch als zu wenig für einen öffentlich-rechtlichen "Inhalt".