matzi71
Benutzer
In vielen Threads ist dieses Thema schon als Nebensache vorgekommen, ich möchte es gerne einmal etwas emporheben und zur Diskussion stellen. Entschuldigt, wenn ich mal ganz kräftig aushole und vielleicht den ein oder anderen mit meinen Erinnerungen nerve. Für mich ist das halt irgendwie alles etwas ganz Besonderes, ich möchte das ganze mal am Beispiel des Hamburger Radiomarktes darstellen.
Ich bin seit fast 30 Jahren absoluter Radio-Fan, bin einer von denen, die sich im Kindesalter daheim als "Moderator" der selbstproduzierten Sendungen betätigt haben und jede Entwicklung in der damals öden Radiolandschaft begeistert mitgefeiert hat.
Bei mir im Norden gab es seinerzeit drei NDR-Programme und das war's. NDR 1 als "Schlagerwelle" für die Älteren, NDR 3 der klassische Bereich und schließlich NDR 2 für die jüngere Generation. Den "Club" habe ich geliebt und bei der "Internationalen Hitparade" mit Wolf-Dieter Stubel immer zum Mitschneiden am Tape-Deck gesessen, da er die Titel wirklich bis zur letzten Sekunde ausgespielt hat.
Dann kam plötzlich etwas ganz Neues... das sogenannte Privat-Radio, beginnend mit R.SH, die auch hier in Hamburg ganz massiv vertreten waren, mit großer Werbung, einem Außenstudio, gesonderten Frequenzen. Das Programm war gänzlich anders, jung, modern, frisch und wirkte anfangs wirklich etwas amateurhaft.
So etwas ähnliches hatte ich zuvor immer nur über Mittelwelle verfolgt, dort habe ich oft über 1440 Khz Radio Luxemburg gehört und nun gab es einen ähnlich unkomplizierten Sender direkt vor der eigenen Haustür!
Einige Zeit später meldete sich Radio Hamburg mit dem Slogan "Wir funken dazwischen" zu Wort. Ein wunderbares, anderes, frisches Programm aus dem gläsernen Studio vom Speersort, das wirklich viel zu bieten hatte. Tagsüber ein schönes Unterhaltungsprogramm mit durchaus ordentlichem Wortanteil, in den Abendstunden dann Specials wie Sendungen zum Thema "Computer" oder zu bestimmten Musikrichtungen wie "Heavy Metal" usw.
Wieder einige Zeit später erschien der nächste Sender auf dem Hamburger Radiomarkt: Radio 107. Ein irgendwie genauso interessanter, wie auch sonderbarer Sender, der es immer schwer hatte, seine richtige Position zu finden. Ich erinnere mich noch an eine Dance-/House-Sendung mit einem englischen Moderator, weiß leider nicht mehr, wie der hieß. Diese gab es zumindest regelmäßig.
Aber es gab einige richtig gute Moderatoren, die leider später mehr oder weniger abgetaucht sind. Und extreme hauseigene Probleme... während des laufenden Sendebetriebes verlor 107 plötzlich die Sendelizenz, für mehrere Monate war sodann Sendepause, bis man irgendwann die Probleme geklärt hatte und wieder auf Sendung gehen konnte.
Man versuchte ein einigermaßen durchschnittliches Programm, bis man dann ganz plötzlich und ohne Vorankündigung einen extrem krassen Wechsel vollzog.
Ich erinnere mich noch sehr gut daran: Ich war mit Freunden im "Schweinske" Dehnhaide verarbredet, fuhr mit dem Auto menier Mutter dorthin und hörte während der Fahrt Radio 107. Einige Stunden später stieg ich wieder ins Auto, um wieder in Richtung HH-Bramfeld zu fahren. Das Radio sprang an und mir dröhnten irgendwelche Schlager entgegen, irritiert kontrollierte ich die Sendereinstellung, bis mich ein Trailer darauf aufmerksam machte, daß ich nun Alsterradio hören würde.
Gut... nun war dieser mir bis dahin sehr sympathische Sender für mich erst einmal gestorben.
Aber kommen wir zu meinen tollsten Erinnerungen Hamburger Radiogeschichte überhaupt... 1988 ging es los. Auf der Frequenz 95.0 war schon vorab eine recht kurze Schleife zu hören, die einen für Hamburg neuen Rock-Sender namens OK-Radio ankündigte.
Am 01. März 1988, kurz vor meinem 17. Geburtstag war es dann endlich soweit.
Schon der Anfang war ein wenig konfus, die Idee war durchaus gut, die Umsetzung teilweise einfach sonderbar.
Kurze Zeit später wurde das Konzept auf den Kopft gestellt, aus OK-Radio sollte ein wirklicher Jugend-Sender werden. Überall in der Stadt zierten Plakate mit dem Slogan "Ich bin ok, ich hör OK" die Plakatwände. OK-Radio wurde jung, modern und hipp.
Ein neues Jinglie-Paket, eine komplett neue Verpackung, neues Logo etc... es war das erste kommerzielle Jugendradio in Norddeutschland, wahrscheinlich das damals erfolgreichste in ganz Deutschland.
Für mich war OK-Radio der absolute Hammer, von der "Morning-Show", die "OK-Radio-Dance-Charts" oder andere Spezial-Sendungen. Oder auch die wunderbaren Sendungen mit "AC" (AC talk to me), der ja nun wieder bei Alterradio zu hören ist.
Dieser Sender hatte so unendlich viel Charakter, dieser Sender war chaotisch, sympathisch, zuverlässig, höhrernah und einzigartig zusammen.
Gerade die "Morning-Show" habe ich geliebt, da hat es wirklich überhaupt nicht gestört, wenn die Moderatoren viele Minuten lang geredet, gescherzt oder sonstwas für einen Blödsinn abgelassen haben. Da gab es jeden Morgen "Hausmeister Rudi".
Mit dem Untergang von OK-Radio, der zunächst letztendlich aus der Feigheit bestand, es auch mit einem öffentlich finanzierten N-Joy aufzunehmen, ging für mich ein großer Teil des wirklichen Mediums Radio unter.
Gute Ansätze hatte noch das spätere Alsterradio nach den Irrungen als Schlagerwelle mit Sendungen wie der Talk-Sendung mit Alex Schmidt, die nach einiger Zeit ja aber leider auch abgesetzt wurde.
Mittlerweile ist die Hamburger Radiolandschaft leider ganz extrem langweilig geworden. Es gibt nichts Besonderes mehr, gut, solche Experimente wie 91.7 Xfm mal abgesehen, das mir musikalisch aber auch wieder zu alternativ ist.
Extrem schade finde ich, daß der Faktor "Mensch", also der Faktor "Moderator" anscheinend kaum noch eine Bedeutung hat. Es zählt nicht mehr der Wortbeitrag, es zählt nur noch, wo dieser am kürzesten ist. Ich weiß nicht, ob die Hörer dies wirklich so wollen, oder ob es ihnen über eine längere Zeit nur anerzogen wurde.
Was gab es doch damals alles für tolle Höreraktionen... bei den "OK Dance-Charts" habe ich so unglaublich viele Platten-Gutscheine gewonnen, mein überhaupt erstes großes Konzert habe ich bei OK-Radio gewonnen (Prince bei seinem legendären Konzert der Love-Sexy-Tour im St. Pauli-Stadion, das man aufgrund der Lautstärke in großen Teilen Hamburgs hören konnte ).
Wenn ich heute das Radio anschalte ist es einfach langweilig. Vermeintliche Witze wirken gequält und unnatürlich, ansonsten gibt es nur noch die kurzen Zwischenmoderationen mit den immergleichen Parolen. Dann heißt es: "Und jetzt... sieben Hits am Stück..." oder ähnlich.
Wo ist die Seele des Mediums "Radio" geblieben? Ab 20 Uhr wird bei den meisten abgeschaltet, auf das Computer-basierte Programm umgeschaltet.
1989 habe ich ein längeres Praktikum bei Radio Hamburg gemacht... wir sind für Reportagen mit Aufnahmegeräten durch Hamburg gelaufen, haben hinterher im Schneideraum am Tonband geschnitten. Damals gab es noch entsprechende Wortbeiträge, auch, wenn sie nur maximal 3 Minuten sein durften. Heute existiert so etwas leider nicht mehr.
Selbst wenn ich zu den normalen Tageszeiten Sender wie NDR Info einschalte, dann höre ich ungefähr alle 15-30 Minuten exakt das gleiche.
Schalte ich um, dann habe ich ehrlich gesagt oftmals Schwierigkeiten, zu erkennen, welchen Sender ich nun angeschaltet habe.
Hört man eine ganze Stunde die gleiche Frequenz, weiß man alleine daran, daß man schon wieder den gleichen Titel hört, daß man Energy eingeschaltet hat. OK, das hat man natürlich bereits vorher durch die vielen Jingles mitbekommen (die ich allerdings sehr mag ).
Hört man Radio Hamburg oder R.SH oder ffn oder Antenne Niedersachsen erkennt man erst einmal überhaupt gar keinen Unterschied, bis mal jemand den Sendernamen erwähnt oder irgendetwas Jingle-artiges zu hören ist.
Alsterradio hört man seit der letzten Wieder-Umorientierung eine gewisse Änderung durchaus an, des Rätsels Lösung kann es aber auch nicht sein, nun ständig immer die gleichen Titel dieser anderen Ausrichtung zu spielen. Ich weiß gar nicht, wie oft ich nun die immer gleichen Titel von Nirvana und ACDC schon gehört habe. Hallo...! Es gibt in diesem musikalischen Genre noch eine sehr große Bandbreite weiterer Titel. Schön, daß Ihr endlich mal ein vernünftiges Jingle-Paket habt; traurig nur, daß Ihr es grausam konsequent versteht, es durch langweilige "Wort-Jingles", die überhaupt nicht dazu passen, selbst zerstört.
Was mir fehlt ist ein absolut unkonventionalles, gerne auch ausgeflipptes Radio, das für alles offen ist. Das mit Spezial-Sendungen allen musikalischen Richtungen ein Forum bietet, das Talk-Sendungen bietet und nicht zwanghaft daran arbeitet, so wenig Sprache wie möglich zu bieten. Alles in allem so etwas wie OK-Radio 2.0.
Leider scheint für so etwas auf dem bundesdeutschen Markt ja aber kein Platz mehr zu sein. Haben sich die Hörer wirklich so sehr verändert? Oder wurde ihnen das nur aufoktruiert und sie müssten sich wieder an anderes gewöhnen?
Die Party-Jugendlichen von heute hören doch wahrscheinlich sowieso kein Radio, die spielen ihre Musik von CD oder MP3; insofern können die doch kein Maßstab sein.
Entschuldigt, wenn ich Euch mit diesem Beitrag genervt habe. Mir ist so etwas wichtig, mir fehlt so etwas ganz einfach. Das Medium "Radio" ist einfach extrem langweilig geworden, dabei bietet es doch so viele unglaubliche Möglichkeiten.
Ich würde mich freuen, dazu Eure Meinungen zu hören... Danke!
Ich bin seit fast 30 Jahren absoluter Radio-Fan, bin einer von denen, die sich im Kindesalter daheim als "Moderator" der selbstproduzierten Sendungen betätigt haben und jede Entwicklung in der damals öden Radiolandschaft begeistert mitgefeiert hat.
Bei mir im Norden gab es seinerzeit drei NDR-Programme und das war's. NDR 1 als "Schlagerwelle" für die Älteren, NDR 3 der klassische Bereich und schließlich NDR 2 für die jüngere Generation. Den "Club" habe ich geliebt und bei der "Internationalen Hitparade" mit Wolf-Dieter Stubel immer zum Mitschneiden am Tape-Deck gesessen, da er die Titel wirklich bis zur letzten Sekunde ausgespielt hat.
Dann kam plötzlich etwas ganz Neues... das sogenannte Privat-Radio, beginnend mit R.SH, die auch hier in Hamburg ganz massiv vertreten waren, mit großer Werbung, einem Außenstudio, gesonderten Frequenzen. Das Programm war gänzlich anders, jung, modern, frisch und wirkte anfangs wirklich etwas amateurhaft.
So etwas ähnliches hatte ich zuvor immer nur über Mittelwelle verfolgt, dort habe ich oft über 1440 Khz Radio Luxemburg gehört und nun gab es einen ähnlich unkomplizierten Sender direkt vor der eigenen Haustür!
Einige Zeit später meldete sich Radio Hamburg mit dem Slogan "Wir funken dazwischen" zu Wort. Ein wunderbares, anderes, frisches Programm aus dem gläsernen Studio vom Speersort, das wirklich viel zu bieten hatte. Tagsüber ein schönes Unterhaltungsprogramm mit durchaus ordentlichem Wortanteil, in den Abendstunden dann Specials wie Sendungen zum Thema "Computer" oder zu bestimmten Musikrichtungen wie "Heavy Metal" usw.
Wieder einige Zeit später erschien der nächste Sender auf dem Hamburger Radiomarkt: Radio 107. Ein irgendwie genauso interessanter, wie auch sonderbarer Sender, der es immer schwer hatte, seine richtige Position zu finden. Ich erinnere mich noch an eine Dance-/House-Sendung mit einem englischen Moderator, weiß leider nicht mehr, wie der hieß. Diese gab es zumindest regelmäßig.
Aber es gab einige richtig gute Moderatoren, die leider später mehr oder weniger abgetaucht sind. Und extreme hauseigene Probleme... während des laufenden Sendebetriebes verlor 107 plötzlich die Sendelizenz, für mehrere Monate war sodann Sendepause, bis man irgendwann die Probleme geklärt hatte und wieder auf Sendung gehen konnte.
Man versuchte ein einigermaßen durchschnittliches Programm, bis man dann ganz plötzlich und ohne Vorankündigung einen extrem krassen Wechsel vollzog.
Ich erinnere mich noch sehr gut daran: Ich war mit Freunden im "Schweinske" Dehnhaide verarbredet, fuhr mit dem Auto menier Mutter dorthin und hörte während der Fahrt Radio 107. Einige Stunden später stieg ich wieder ins Auto, um wieder in Richtung HH-Bramfeld zu fahren. Das Radio sprang an und mir dröhnten irgendwelche Schlager entgegen, irritiert kontrollierte ich die Sendereinstellung, bis mich ein Trailer darauf aufmerksam machte, daß ich nun Alsterradio hören würde.
Gut... nun war dieser mir bis dahin sehr sympathische Sender für mich erst einmal gestorben.
Aber kommen wir zu meinen tollsten Erinnerungen Hamburger Radiogeschichte überhaupt... 1988 ging es los. Auf der Frequenz 95.0 war schon vorab eine recht kurze Schleife zu hören, die einen für Hamburg neuen Rock-Sender namens OK-Radio ankündigte.
Am 01. März 1988, kurz vor meinem 17. Geburtstag war es dann endlich soweit.
Schon der Anfang war ein wenig konfus, die Idee war durchaus gut, die Umsetzung teilweise einfach sonderbar.
Kurze Zeit später wurde das Konzept auf den Kopft gestellt, aus OK-Radio sollte ein wirklicher Jugend-Sender werden. Überall in der Stadt zierten Plakate mit dem Slogan "Ich bin ok, ich hör OK" die Plakatwände. OK-Radio wurde jung, modern und hipp.
Ein neues Jinglie-Paket, eine komplett neue Verpackung, neues Logo etc... es war das erste kommerzielle Jugendradio in Norddeutschland, wahrscheinlich das damals erfolgreichste in ganz Deutschland.
Für mich war OK-Radio der absolute Hammer, von der "Morning-Show", die "OK-Radio-Dance-Charts" oder andere Spezial-Sendungen. Oder auch die wunderbaren Sendungen mit "AC" (AC talk to me), der ja nun wieder bei Alterradio zu hören ist.
Dieser Sender hatte so unendlich viel Charakter, dieser Sender war chaotisch, sympathisch, zuverlässig, höhrernah und einzigartig zusammen.
Gerade die "Morning-Show" habe ich geliebt, da hat es wirklich überhaupt nicht gestört, wenn die Moderatoren viele Minuten lang geredet, gescherzt oder sonstwas für einen Blödsinn abgelassen haben. Da gab es jeden Morgen "Hausmeister Rudi".
Mit dem Untergang von OK-Radio, der zunächst letztendlich aus der Feigheit bestand, es auch mit einem öffentlich finanzierten N-Joy aufzunehmen, ging für mich ein großer Teil des wirklichen Mediums Radio unter.
Gute Ansätze hatte noch das spätere Alsterradio nach den Irrungen als Schlagerwelle mit Sendungen wie der Talk-Sendung mit Alex Schmidt, die nach einiger Zeit ja aber leider auch abgesetzt wurde.
Mittlerweile ist die Hamburger Radiolandschaft leider ganz extrem langweilig geworden. Es gibt nichts Besonderes mehr, gut, solche Experimente wie 91.7 Xfm mal abgesehen, das mir musikalisch aber auch wieder zu alternativ ist.
Extrem schade finde ich, daß der Faktor "Mensch", also der Faktor "Moderator" anscheinend kaum noch eine Bedeutung hat. Es zählt nicht mehr der Wortbeitrag, es zählt nur noch, wo dieser am kürzesten ist. Ich weiß nicht, ob die Hörer dies wirklich so wollen, oder ob es ihnen über eine längere Zeit nur anerzogen wurde.
Was gab es doch damals alles für tolle Höreraktionen... bei den "OK Dance-Charts" habe ich so unglaublich viele Platten-Gutscheine gewonnen, mein überhaupt erstes großes Konzert habe ich bei OK-Radio gewonnen (Prince bei seinem legendären Konzert der Love-Sexy-Tour im St. Pauli-Stadion, das man aufgrund der Lautstärke in großen Teilen Hamburgs hören konnte ).
Wenn ich heute das Radio anschalte ist es einfach langweilig. Vermeintliche Witze wirken gequält und unnatürlich, ansonsten gibt es nur noch die kurzen Zwischenmoderationen mit den immergleichen Parolen. Dann heißt es: "Und jetzt... sieben Hits am Stück..." oder ähnlich.
Wo ist die Seele des Mediums "Radio" geblieben? Ab 20 Uhr wird bei den meisten abgeschaltet, auf das Computer-basierte Programm umgeschaltet.
1989 habe ich ein längeres Praktikum bei Radio Hamburg gemacht... wir sind für Reportagen mit Aufnahmegeräten durch Hamburg gelaufen, haben hinterher im Schneideraum am Tonband geschnitten. Damals gab es noch entsprechende Wortbeiträge, auch, wenn sie nur maximal 3 Minuten sein durften. Heute existiert so etwas leider nicht mehr.
Selbst wenn ich zu den normalen Tageszeiten Sender wie NDR Info einschalte, dann höre ich ungefähr alle 15-30 Minuten exakt das gleiche.
Schalte ich um, dann habe ich ehrlich gesagt oftmals Schwierigkeiten, zu erkennen, welchen Sender ich nun angeschaltet habe.
Hört man eine ganze Stunde die gleiche Frequenz, weiß man alleine daran, daß man schon wieder den gleichen Titel hört, daß man Energy eingeschaltet hat. OK, das hat man natürlich bereits vorher durch die vielen Jingles mitbekommen (die ich allerdings sehr mag ).
Hört man Radio Hamburg oder R.SH oder ffn oder Antenne Niedersachsen erkennt man erst einmal überhaupt gar keinen Unterschied, bis mal jemand den Sendernamen erwähnt oder irgendetwas Jingle-artiges zu hören ist.
Alsterradio hört man seit der letzten Wieder-Umorientierung eine gewisse Änderung durchaus an, des Rätsels Lösung kann es aber auch nicht sein, nun ständig immer die gleichen Titel dieser anderen Ausrichtung zu spielen. Ich weiß gar nicht, wie oft ich nun die immer gleichen Titel von Nirvana und ACDC schon gehört habe. Hallo...! Es gibt in diesem musikalischen Genre noch eine sehr große Bandbreite weiterer Titel. Schön, daß Ihr endlich mal ein vernünftiges Jingle-Paket habt; traurig nur, daß Ihr es grausam konsequent versteht, es durch langweilige "Wort-Jingles", die überhaupt nicht dazu passen, selbst zerstört.
Was mir fehlt ist ein absolut unkonventionalles, gerne auch ausgeflipptes Radio, das für alles offen ist. Das mit Spezial-Sendungen allen musikalischen Richtungen ein Forum bietet, das Talk-Sendungen bietet und nicht zwanghaft daran arbeitet, so wenig Sprache wie möglich zu bieten. Alles in allem so etwas wie OK-Radio 2.0.
Leider scheint für so etwas auf dem bundesdeutschen Markt ja aber kein Platz mehr zu sein. Haben sich die Hörer wirklich so sehr verändert? Oder wurde ihnen das nur aufoktruiert und sie müssten sich wieder an anderes gewöhnen?
Die Party-Jugendlichen von heute hören doch wahrscheinlich sowieso kein Radio, die spielen ihre Musik von CD oder MP3; insofern können die doch kein Maßstab sein.
Entschuldigt, wenn ich Euch mit diesem Beitrag genervt habe. Mir ist so etwas wichtig, mir fehlt so etwas ganz einfach. Das Medium "Radio" ist einfach extrem langweilig geworden, dabei bietet es doch so viele unglaubliche Möglichkeiten.
Ich würde mich freuen, dazu Eure Meinungen zu hören... Danke!