Neue WDR-Nachrichten ab Juni 2016

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Wir haben es mal gegen Ende der 80er mit Trennern bei den Kurznachrichten um halb probiert. Ziel war natürlich die akustische Trennung zwischen zwei Meldungen, damit der geneigte Hörer weiß: "Achtung, jetzt kommt was Neues".
Das Schema war also:
Intro auf kurzem Musikbett > das Musikbett zu Beginn der Meldung vorsichtig runterziehen/ausblenden > Nachricht > Trenner > neue Nachricht > Trenner .... usw.
Nach mehreren Airchecks wurde der Trenner in die berühmte Tonne geklopft, da wir den Trenner als störend und nicht zu den News gehörend empfunden haben.

Gute Trenner empfinde ich durchaus als Bereicherung, z.B. bei NPO Radio 2. Denselben Effekt - aber viel seriöser klingend - erreicht man aber, wenn man den einzelnen Meldungen den Ortsnamen voranstellt. Das macht z.B. SWR 1-RP nach wie vor (evtl. auch B-W).
 
Gute Trenner empfinde ich durchaus als Bereicherung, z.B. bei NPO Radio 2. Denselben Effekt - aber viel seriöser klingend - erreicht man aber, wenn man den einzelnen Meldungen den Ortsnamen voranstellt. Das macht z.B. SWR 1-RP nach wie vor (evtl. auch B-W).

Der Haupteffekt ist aber erst mal, dass man sich im Leadsatz oft verkünsteln muss, um eine Dopplung zu vermeiden. Das klingt in den seltensten Fällen gut. Zudem sorgen Ortsmarken oft dafür, dass man gedanklich wegschaltet, obwohl die folgende Meldung durchaus interessant sein kann (auch wenn die Ortsmarke "fern" klingt).

Contra Ortsmarken.
 
Zudem sorgen Ortsmarken oft dafür, dass man gedanklich wegschaltet, obwohl die folgende Meldung durchaus interessant sein kann (auch wenn die Ortsmarke "fern" klingt).
Contra Ortsmarken.

Seh ich anders. Deine Argumentation würde ja bedeuten, dass der Hörer sich grundsätzlich nur für das interessiert, was in seiner unmittelbaren Nähe geschieht. Da hab ich doch etwas mehr Vertrauen in die Leut'.
 
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Es gibt schon Ortsnamen, bei denen ich im ersten Moment denke: Was kann in dem Kaff schon groß passiert sein?
 
Die neuen WDR-Nachrichten waren am Samstag auch Thema bei "Markt und Medien" im DLF. Auch hier die offizielle Ansage, der Zeitversatz sei nur der komplexen Technik geschuldet. Die Behauptung macht auch in der xten Wiederholung keinen Sinn. Ferner könne von einer Aufzeichnung keine Rede sein, der Zeitversatz sei nur temporär geplant und solle auf "maximal 15 bis 20 Sekunden" begrenzt werden. Auch das spricht den internen Ansagen wir der u.a. hier imm Forum dokumentierten Praxis Hohn.
 
Und was mich ein bisschen stört: die Diskussion um live oder nicht live ist zwar wichtig, aber die (meiner Meinung nach) wichtigere Debatte über die innere Ausgestaltung der Nachrichten geht darüber fast völlig unter.
 
Das Schlimme ist: die Aufregung wird vergehen, die Praxis wird beibehalten. Die Arroganz gegenüber Hörern aber muss sich der Sender vorwerfen lassen.
Und diese Strategie ist in der Vergangenheit leider schon zu oft aufgegangen... Schon bei der Einstellung von "Zu Gast bei ..." wollte man die Wogen mit dem Versprechen glätten, der "neue MonTalk" bestünde dafür zu 100 Prozent aus Musikwünschen des Gastes, nach fünf, sechs Folgen war damit aber schon wieder Schluss und übrig geblieben sind die zwei Wunschtitel, die es auch vorher schon gab. Man hat wohl gehofft, es merkt niemand, und auf Nachfragen hat man dann behauptet, die Gäste seien ausgeblieben, da viele nicht bereit gewesen wäre, Musik für zwei Stunden auszusuchen. Dem Hörer solch eine hanebüchene Begründung zu verkaufen, die offensichtlich jeder Logik entbehrt, war schon ziemlich dreist und entspricht ziemlich genau der Machart, in der man dem Hörer die Nachrichten nun als "live" verkaufen will.
 
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Es gibt schon Ortsnamen, bei denen ich im ersten Moment denke: Was kann in dem Kaff schon groß passiert sein?
Bonn!!

Das waren noch Zeiten!!

Und was mich ein bisschen stört: die Diskussion um live oder nicht live ist zwar wichtig, aber die (meiner Meinung nach) wichtigere Debatte über die innere Ausgestaltung der Nachrichten geht darüber fast völlig unter.
Magd und Mädchen halt.
 
Und weiter geht's mit den Nebelkerzen der WDR-Pressestelle. Die erklärt heute, ab morgen würden die Nachrichten wieder um Voll gelesen. Nein, ab morgen werden sie um xx:59:45 gelesen, statt wie bisher um xx:59:00. Falls die Wellen sie also genau um Voll ausstrahlen (was bekanntlich in der Praxis deutlich abweicht), gilt ab morgen ein regulärer Zeitversatz von 15 Sekunden - der angeblich bisher "maximal" und "eventuell" gelte.
 
Wie haben es denn die Altvorderen mit ihrer Steinzeittechnik nur geschafft, auf allen Programmen Nachrichten mit "Piep-Pieep: Beim letzten Ton des Zeitzeichens war es XX Uhr, die YY-Nachrichten" zu beginnen? - An der Technik kann es wohl nicht liegen; hat also das Personal, welches die vorangegangene Stunde zu planen hat, im Können nachgelassen?

Wie hat sich eigentlich der Inhalt der Nachrichten verändert; wird wenigstens noch nach Relevanz gewichtet, oder ist eher der für das Radiovolk positive Inhalt das Wichtigste, der zu vermelden ist?

Schwebte Frau Weber nicht vor Jahren die Erdbeerernte in NRW als wichtiges Thema vor? - Die ist doch jetzt in vollem Gange; kamen schon Berichte?
 
Wie haben es denn die Altvorderen mit ihrer Steinzeittechnik nur geschafft, auf allen Programmen Nachrichten mit "Piep-Pieep: Beim letzten Ton des Zeitzeichens war es XX Uhr, die YY-Nachrichten" zu beginnen? - An der Technik kann es wohl nicht liegen; hat also das Personal, welches die vorangegangene Stunde zu planen hat, im Können nachgelassen?
Ich halte es für großen Unsinn, dass man ausgerechnet zusammen mit Zentralnachrichten die gleitende Stunde eingeführt hat. Wenn man Nachrichten fließend ins Programm einbauen möchte, müssen die eben separat gesprochen werden. Wenn man dafür kein Geld hat, dann müssen alle Wellen um xx:00 zu den Zentralnachrichten schalten. So, wie es nachts auch geht.

Dass man auf Biegen und Brechen - anders kann man dieses Timeshift-Konstrukt nicht bezeichnen - versucht, die gleitende Stunde zu ermöglichen, zeigt doch eigentlich schon ziemlich deutlich, dass Valerie Weber die Form wichtiger ist als die Inhalte, die (in dieser Hinsicht in ihrer Aktualität) eindeutig unter Ersterem leiden.
 
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Wie hat sich eigentlich der Inhalt der Nachrichten verändert; wird wenigstens noch nach Relevanz gewichtet, oder ist eher der für das Radiovolk positive Inhalt das Wichtigste, der zu vermelden ist?
Wenn weder O-Ton noch Korrigespräch verfügbar, schafft es eine Nachricht nur noch in die Kurzmeldungen; vorausgesetzt, dort belegen nicht schon zwei internationale Meldungen die Plätze, dann hätte es eine dritte schwer.

, zeigt doch eigentlich schon ziemlich deutlich, dass Valerie Weber die Form wichtiger ist als die Inhalte, die (in dieser Hinsicht in ihrer Aktualität) eindeutig unter Ersterem leiden.
Das ist doch gerade das Weber-Prinzip: Ob und wie Inhalte im Programm vorkommen, hängt nicht von deren Relevanz ab, sondern davon, ob sie geeignet sind, die Plätze auszufüllen, die die Form vorgibt.
 
Sollen sie doch ihre Techniker und Moderatoren zu nem Backtiming-Seminar schicken, anschließend am besten die gesamte Nachrichtenredaktion auflösen, den ganzen Mist einstampfen, betriebsbedingte Kündigungen aussprechen und fortan pünktlich zur vollen Stunde die Nachrichten vom DLF übernehmen. Mit dem eingesparten Geld können sie dann die Altersbezüge von Valli und Tom finanzieren. OK, zumindest teilweise.
 
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