Verwirrend ist, daß überall und immer wieder nicht klar ist, ob von 5G oder vom 5G-Broadcastmodus die Rede ist.
Stimmt, die 5G-Broadcast-Geschichte hatte ich gerade nicht auf dem Schirm. Deswegen ein paar Anmerkungen:
1. Die Sache wird derzeit getestet; ob da überhaupt dauerhaft etwas daraus wird, muss man abwarten.
2. Wenn 5G-Broadcast kommt, geht das geräteseitig freilich nur mit 5G-Broadcast-fähigen Endgeräten. Man fängt also empfängerseitig bei 0 an. (Im Gegensatz etwa zur evolutionären Entwicklung beim Webradio, das mal damit anfing, dass man manche Sender für 5 Mark pro Stunde in 32 kbps auch auf dem heimischen Rechner hören konnte, und sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelte.)
3. Ist mir der zentrale Punkt bei 5G-Broadcast nicht klar. Klar, das Argument, *ein* Standard für On Demand und Broadcast, das habe ich auch gehört, aber mir scheint, dass hier vor allem die Nachteile von On Demand und Broadcast kombiniert werden. Würde man innerhalb des LTE-Spektrums dauerhaft (deswegen "Broadcast") bestimmte Radio- und Fernsehprogramme anbieten, fehlt diese Bandbreite, und das ist eine ganze Menge, natürlich den eigentlichen On-Demand-Anwendungen, während umgekehrt bei 5G-Broadcast die ganze On-Demand-Vorteile wegfallen.
Summa summarum: 5G-Broadcast ist, wenn ich nicht grundlegend falsch liege, einfach ein weiterer Rundfunkstandard, und beinhaltet damit alle Nachteile, die Rundfunkstandards (im Ggs. zu On Demand) haben, plus die Nachteile, die neue Standards haben, plus mindestens einen weiteren spezifischen und gravierenden Nachteil. 5G damit zu begründen, dass damit Rundfunk (im technischen Sinne) überwunden werden kann, erscheint mir daher ziemlich absurd.