Der KÜS-Experte oder: Die Anti-DAB-Inszenierung

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Es wäre mal schön, wenn der SWR nach Freigabe der Gelder durch die KEF in RLP sein Netz weiter ausbauen würde. Insbesondere die Südpfalz (Stichwort Kettrichhof), und das Nahetal (Stichwort Idar-Oberstein und weitere Standorte) ;)

Okay, war etwas OT.
 
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@Radiotor:

Was das "DAB over IP" als Ergänzung des DAB-Broadcasts angeht:
Kann man sich das so vorstellen, dass man zunächst ganz normal via DAB über die normalen Senderstandorten Radio hört und wenn man in ein Funkloch kommt, dann auf einen Mobilfunkmast umgeschaltet wird?

Ja, genau so wird es aussehen. Das Radio berechnet sogar im Vorfeld den Time-Delay zwischen terrestrischem Signal und IP-Stream, so dass der Hörer das Umschalten nicht merken wird. Und was die Kosten angeht: Hier könnten in Kürze Gespräche mit den Mobilfunkunternehmen stattfinden, dass der Endverbraucher die Kosten für einen solchen IP-Multicast nicht selber zahlen muss.
 
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Nein, habe ich nicht, denn hier gab es einen tatsächlich spürbaren deutlichen Mehrwert. Bestehende Fernsehsender wie VIVA konnten anfangs nicht mal analog auf Astra senden, da kein Platz war. Außerdem war der TV-Bereich, anders als Radio, nicht marktübersättigt. Wer schreibt denn im Radio tatsächlich schwarze Zahlen? Genau, nur einige wenige etablierte, große Sender.

Nehmen wir zudem Radio Hamburg als schönes Beispiel: Der Sender lebt von seinem UKW-Overspill, er ist von der Ostseeküste bis Hannover auf 103,6 MHz hörbar. Oder 89,0 RTL, der Großraum Hannover, Braunschweig, Wolfsburg ist mit deren wichtigstes Werbeeinzugsgebiet. Als Radio Hamburg damals auf DAB sendete, brach das Signal schon in Harburg zusammen, in Richtung Norden war Ahrensburg Schluss. Das sind also gut 100 Kilometer Empfangs-Radius weniger. Nein, Leute, der digitale Satellit war im Vergleich zur analogen TV-Abstrahlung eine Revolution. DAB ist ein Rückschritt. Kein Sender lässt es sich freiwillig bieten, wenn auf der einen Seite sein Sendegebiet derart massakriert wird und ihm auf der anderen Seite noch ein paar Konkurrenten vorgesetzt werden. 30 Jahre Vorarbeit sind für die Katz. Tolle Leistung!

Okay: Wenn der Markt entscheiden sollte, dass DAB das bessere System ist, dann soll das so sein. Da würde auch ich mich dem fügen. Aber ich wehre mich mit Händen und Füßen gegen eine Zwangsanordnung von oben. Wir leben nicht mehr im Sozialismus, und das ist gut so. Und wenn FCS-Fan 3 Millionen verkaufte Geräte anbringt (was ist das gegen 200 Millionen UKW-Empfänger???), sagt das gar nix aus. Der Kunde kann aus Versehen auch so ein DAB Teil erworben haben und hört dennoch weiter UKW. Die MA belegt übrigens eindrucksvoll, dass bisher nichts am Erfolg der Privaten gerüttelt hat. Erst recht nicht DAB.
Ja richtig! Weil Radio Hamburg via UKW 80 kW hat und via DABalt damals maximal 0,5kW hatte ist natürlich die Übertragungstechnik scheiße und für DAB+ sowieso.
Tragisch daß einige wenig Technikversierte dann auch noch Dummschwätzern wie Dir Glauben!
Hamburg an sich ist aber gerade ein hervorragendes Beispiel für Funzelleistungen und wie man selbst mit dem geheiligten und unfehlbaren UKW nicht in der Lage ist die Stadt vernünftig abzudecken! In den meisten Stadtteilen ist ein KBW Empfang nicht möglich und auch mobil rauscht und knistert es an vielen Ecken!
Achtung Ironie: liegt natürlich NUR und AUSSCHLIEßLICH an UKW!
 
@Radiotor

Dann sind wir mal gespannt, was sich da noch entwickelt. Wobei es trotzdem gilt, das DAB-Netz möglichst flächendeckend auszubauen und sich ein solches "DAB over IP" nur noch auf kleine Funklöcher beschränkt.

Eine solche Technik würde also praktisch keine SIM-Card bzw. Mobilfunkvertrag voraussetzen ?!
 
Aha und das UKW Netz hat sich von selbst und ohne Kosten aufgebaut, dann hätte man ja auch bei der Mittelwelle bleiben können, UKW hätte dann genauso wenig Sinn gemacht und hat auch Geld gekostet.
Dir ist aber bekannt, dass der (zügige) Aufbau des UKW-Netzes in Deutschland dem Kopenhagener Wellenplan von 1948 geschuldet war.
 
Ich sehe momentan auch, dass die Stimmung bei den "Platzhirschen" umschlägt in Richtung DAB. Warum? Sie haben gemerkt: Die Technik funktioniert und langfristig lässt sich damit Geld sparen. NOCH gibt es keinen Ansturm der Konkurrenz auf diesen Übertragungsweg, da es noch zu unsicher ist (technische Abdeckung, Gerätedichte zu gering) und in der Anfangsphase Geld kostet. Also sollten wir doch schnell die vorhandenen Plätze belegen, bevor wir nachher noch ante portas stehen und nicht mehr reinkommen und die Hörer abwandern...
 
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Dir ist aber bekannt, dass der (zügige) Aufbau des UKW-Netzes in Deutschland dem Kopenhagener Wellenplan von 1948 geschuldet war.

Das musste ich jetzt gerade mal nachgoogeln, sehr interessant und wenn es, wenn man mal die Frequenzen der Streitkräfte abzieht, tatsächlich nur 2 Frequenzen gab machte es auch Sinn UKW aufzubauen. Aber das trifft doch jetzt auf DAB+ auch zu, das Spektrum ist zu mit Sendern, keiner hat mehr eine Chance was neues aufzubauen, wo ist also der Unsinn DAB+ ans Netz zu nehmen und auszubauen?
 
Ganz einfach, weil die, die eine UKW Senderkette haben, kein Interesse daran haben das neue Programme dazu kommen.
 
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Ich sehe momentan auch, dass die Stimmung bei den "Platzhirschen" umschlägt in Richtung DAB.
Und zum Weihnachtsgeschäft kommt der Durchbruch :D

Ich sehe, dass kein normaler Mensch sich mehr ein "Radio" kauft. Ich werde mir auch keins mehr kaufen. Die alten Kisten in Werkstätten und Büros dudeln noch 20 Jahre UKW und spätestens dann wird alles über Smartphones und andere multifunktionelle Kisten laufen.

Die Zeiten des Yacht- oder Music-Boys sind für alle unter 40 jedenfalls vorbei ob da DAB verbaut ist oder nicht.
 
Ich würde mir eins kaufen wenn ich die Auswahl zwischen mindestens vier unterschiedlichen Musikgenres hätte; ich habe weder was gegen Oldies noch gegen Hot-AC-Musik aber diese unsäglichen "Hit"-Mischungen im deutschen Dudelfunk sind genau so unerträglich wie die landauf, landab gleich gearteten Radioplaylists.
 
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Gebe ricochet in diesem Punkt Recht. Ehe ich mir einen neuen Rundfunkempfänger kaufe (egal welche Technologie), kaufe ich lieber eine Reihe gut zusammengestellter Sampler (z.b. von Time Life oder anderen Anbietern) und habe die bessere Musikauswahl ohne all das lästige Wort-Gedöns, das mir heutzutage in den meisten Programmen zugemutet wird.
 
Ich sehe, dass kein normaler Mensch sich mehr ein "Radio" kauft.

Neubeschaffungen von Billigstschachteln sieht man ab und zu noch. Aber auch, wie sich im Bureau schon nicht mehr mit einem „Radio“ abgegeben und gleich ein Internetstream angeworfen wird. Durchaus auch der des DLF, worüber man sich dann schon fragt, warum Herr Steul so eine Panik zeigt. Andere Hörfunkveranstalter scheinen da deutlich gelassener zu sein.
 
Aber nun eins nach dem anderen: Jeder klug denkende Mensch weiß, das Internetradio anno 2014 mit Sicherheit den linearen Rundfunk nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzern kann. Das macht im Rahmen neuer hybrider Modelle, die aktuell in Entwicklung sind, ja auch Sinn.
In der Tat, sollte diese Einschätzung Konsens werden. Und das ist im Sinne der pluralistischen Vielfalt wünschenswert.
Allerdings bleibt da die Frage, für wen da was tragfähig bleibt, wer dabei gewinnt, wer verliert - und die zukünftigen Verlierer (auf Anbieterseite) wollen logischerweise nix anderes, als UKW...

das Planziel von 6 Millionen verkauften Empfängern bis Ende dieses Jahres wird klar verfehlt werden, wir werden Ende 2014 nach aktuellem Stand rund 3,7 Millionen DAB+ Radios in deutschen Haushalten haben.
Ich denke, da müssen die Planziele deutlich nach unten korrigiert werden. Und dafür, dass das fast alles kleine tragbare Radios sind und kaum Autoradios und kaum Heimempfänger ist das eine recht gute Zahl - und wenn man realistisch den hybriden Ansatz verfolgt, müssen sich derarzig geringere Zahlen längerfristig tragen (sei es durch Subventionen), sonst ist bald Schweigen im Walde!!!

Das liegt aber in erster Linie an der nach wie vor zurückhaltenden Haltung der großen Privatradios und einer gewissen Ungeduld der Anbieter die sich bereits dran beteiligen und beim Ausbau auf die Bremse treten.
Und vor allem an der Verweigerung großer deutscher Automobilhersteller, derartige Geräte standardmäßig/serienmäßig einzubauen und nicht nur als Zusatzoption.

Es ist sogar denkbar dass wir ein "DAB over IP" bekommen, also quasi eine IP-gesteuerte Spiegelung des Bundes-Multiplexes im Rahmen eines Multicasts über Mobilfunknetze als Ergänzung des terrestrischen Sendernetzes. Das ist zwar alles noch Zukunftsmusik,
Technisch denkbar und sinnvoll ist da vieles, aber Mobilfunkbetreiber dürften gegen deratige Modelle unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine starke Abneigung haben. Können sie nicht jedes Datenpacket extra vergolden.

Neubeschaffungen von Billigstschachteln sieht man ab und zu noch. Aber auch, wie sich im Bureau schon nicht mehr mit einem „Radio“ abgegeben und gleich ein Internetstream angeworfen wird. Durchaus auch der des DLF, worüber man sich dann schon fragt, warum Herr Steul so eine Panik zeigt. Andere Hörfunkveranstalter scheinen da deutlich gelassener zu sein.
Wohl weil Herr Steul da wegen der Zugriffszahlen deutlich stärker unter den Stream-Kosten für den Traffik stöhnt, als ein Anbieter, der eben deutlich weniger Hörer im Netz hat - z.B. weil terrestrisch sauber verfügbar. Deshalb ist eben eine Broadcast-lösung für Hörfunk zu bevorzugen - wenn man tatsächlich mehr als eine Handvoll Hörer erreichen möchte und die behaupteten oder erwarteten Hörerzahlen keine Fantasiewerte der PR-Abteilung für die Werbewirtschaft sind...
 
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