AW: Bitter Lemmer: Neues aus DABistan
Die komplete Digitalradio-Diskussion ist doch überflüssig. Radio ist bereits tot. Im besten Fall ein schleichender Tod.
Na - das will ich auch mal nicht so stehen lassen.
Man fängt ab heute an, uns die Glühbirne abzugewöhnen, damit die Energie-Effizienz steigt.
Hat sich schon mal jemand überlegt, wieviel Bandbreite mit der dazugehörigen Hardware man braucht, um zu JEDEM der jetzt noch analog arbeitenden Radioempfänger eine einzelnen Stream aufzubauen? Wie Effizient ist es denn, ein klassisches broadcast-Medium (einer spricht, viele hören) auf eine punkt-zu-punkt-Verbindung umzustellen? Dann kann ich mir auch wieder Kohlefadenlampen und einen Stein zum Ausschalten in die Wohnung holen.
Internet ist schneller, flexibler, hat die besseren Entwickler,
Vielleicht mehr, aber die braucht es auch - die ganzen Protokollwandler, Medienwandler, Umsetzer u.s.w vom Server zum privaten netzbasierten Ausspieler haben eigene Software, die sorgfältigt entwickelt werden will.
Wo denn? Nur weil heutzutage jeder Heiupei, der sich eine DSL-Leitung ins Haus bestellen kann die Chance hat, der große Verleger seiner eigenen Lebensgeschichte (blog, twitter oder auch die eigene kleine "Internetradiostation") zu werden, hab ich noch nicht einen genialen Kopf mehr gesehen.
Das sag mal dem, der entweder in den Alpen einem UKW-Radiosender lauscht oder vergeblich per GPRS eine halbwegs stabile Internetverbindung aufzubauen versucht. Ich weiß, is alles nur ne Frage der Netzabdeckung. Aber EIN UKW-Sender deckt halt nun mal eine größere Fläche ab als ein WLan Hotspot oder ein UMTS-Mast.
Und das heißt? Dass ich nach dem Prinzip der Selbstveröffentlichung andere an meinem Leben teilhaben lasse?
Oder dass ich mir Playlists selbst zusammenstelle (zusammenstellen muss?)
Na danke - da hab ich bandbreitenschonend meine private CD-Sammlung. Da läuft garantiert nur, was mir gefällt - komplett ohne Gequatsche. Schade, dass ich mir dann auch noch die Arbeit eines Musikredakteurs ins Haus hole.
Wenn ich mir all die ärmlichen Diskussionen hier so anschaue, dann sind doch nur noch wenige helle Köpfe im Radio aktiv, oder?
Na, als ob der Content im Internet sich von selbst generieren würde...
Schade, dass Dir die Digital-Internet-Manie die "klaresicht" vernebelt hat.
Qualitativ hochwertige Inhalte brauchen halt immer noch analoge Hirnarbeit. Selbst wenn Du Dir die (gesprochenen) Nachrichten als Podcast holst, um sie dann in der U-Bahn abzuhören muss sie jemand aufbereitet und (noch) gesprochen haben. Und wenn Du Dir ne Liste mit neuen Tracks holst, hat die auch jemand für die Nutzung aufbereitet.