Bremen Zwei kommt zurück

Wenn die ÖRs Programme veranstalten die von Privatsendern nicht zu unterscheiden sind ist das auch kein Wunder.

Deswegen meckere ich ja auch ständig über die flachen Programme, in denen die größten, schönsten, besten usw Hits von gestern, heute, aller Zeiten usw. runtergedudelt werden, unterbrochen höchstens noch von ein paar nervigen Pop-Histörchen, wann wie warum welche Aufnahme entstanden ist.

Und da die größten Hits aller Zeiten im Norden wahrscheinlich auch die größten Hits aller Zeiten im Süden, Westen oder (?) Osten sind, gibt es ein enormes Einspaarpotential. Da kann man in der Tat Vieles zusammenlegen. Massenhaft verbreitete Belanglosigkeiten, und das sind viele ÖR-Programme mittlerweile leider, schaden dem Ansehen und der Existenzberechtigung des ÖR - wie man sieht. Und das ist jetzt ausdrücklich keine Positionierung gegen, sondern FÜR den ÖR

Die BBC hat beispielsweise vier terrestrisch ausgestrahlte Programme UND zahlreiche County-Radios, in denen dann wirklich auch Programme mit regionalem und lokalem Inhalt dominieren. Ähnlich ist es in Frankreich, bei France Bleu.

Dagegen werden in den ARD-Anstalten die wirklich relevanten, auf das jeweilige Bundesland bezogenen redaktionellen Inhalte ständig verdünnt, oder im Schlager- und Volksmusikkanal versteckt (wie z.B. im SWR oder HR).

Cosmo dagegen unterscheidet sich in Machart und Zielgruppe erheblich von den Dudelkanälen. Ein solches Programm durch einen Privaten zu ersetzen, wäre tatsächlich ein Verlust.
 
Als Funkhaus Europa gefiel es mir besser. Und durch den Frequenzwechsel in Bremen und Schiffdorf ist für viele potentielle Hörer auch irgendwie ersetzt worden. Zwar nicht durch einen Privatsender, aber eben halt durch ein anderes Format.
 
Funkhaus Europa hatte damals noch richtig gute Musikspezialsendungen nachts, auch von anderen EBU-Anstalten.

Radio Bremen hat es in den letzten 20 Jahren geschafft, alle guten Programme einzustellen (Bremen Melodie, Hansawelle, Radio Bremen 2 Kulturell) oder bis zur Unkenntlichkeit zu verflachen (Cosmo, Bremen Vier, Nordwestradio).
 
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Wo finde ich bei Radio Bremen Jazz, Rock, Blues, Soul, Country, Folk, Bluegrass, Elektronische Musik, Rock ´n roll oder Schlager, nachdem man sämtliche Spezialsendungen eingestellt hat.

Manches davon gibt es oft abends auf Radio Bremen Zwei, oder? Und manches davon
gibt es auch auf NDR Kultur, NDR Schlager und NDR Blue. Zugegeben, das sind keine Radio-Bremen-, sondern NDR-Programme. Aber sie können digital-terrestrisch - das Erstgenannte zusätzlich analog-terrestrisch - in Bremen, Bremerhaven und umzu empfangen werden. Warum sollte Radio Bremen also selbst entsprechende Radioprogramme unterhalten?
 
Warum sollte Radio Bremen also selbst entsprechende Radioprogramme unterhalten?
Warum wird Radio Bremen künstlich am Leben erhalten, wenn man andererseits auf empfangbare NDR-Programme verweist? Das ist doch irgendwie schizophren. Wenn Radio Bremen keinen Mehrwert mehr bietet, dann muss es eingestellt werden.
 
Warum wird Radio Bremen künstlich am Leben erhalten, wenn man andererseits auf empfangbare NDR-Programme verweist? Das ist doch irgendwie schizophren. Wenn Radio Bremen keinen Mehrwert mehr bietet, dann muss es eingestellt werden.
Auf die in Bremen, Bremerhaven und umzu terrestrisch empfangbaren NDR-Programme verwies ich in Hinblick auf Musikgenres, die durch Radio-Bremen-Programme teilweise oder gar nicht abgedeckt werden. Teilweise: bspw. Jazz durch Radio Bremen Zwei; gar nicht: bspw. Schlager.

Hinsichtlich der Nicht-Musik-Sendungsanteile bietet Radio Bremen bestimmt noch einen Mehrwert gegenüber NDR-Programmen bei der Berichterstattung über die Region Bremen, Bremerhaven und umzu. Sicher könnte man auch das in NDR-Programme einbinden (wobei in dem Fall Radio Bremen eingestellt werden könnte), aber wer will schon ein solches Fass aufmachen?
 
Es gibt aus meiner Sicht nur zwei Möglichkeiten: Entweder bekommen die Landesgesetzgeber die ARD-Anstalten ans Arbeiten mit dem Ergebnis, daß jedes Radiopramm ein dezidiert ör Profil aufweist, oder die Landesgesetzgeber drehen insbesondere den ARD-Dudetrinen den Saft ab, indem sie den Auftrag der jeweiligen Landesrundfunkanstalt verringern.
 
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Es gibt aus meiner Sicht nur zwei Möglichkeiten: Entweder bekommen die Landesgesetzgeber die ARD-Anstalten ans Arbeiten mit dem Ergebnis, daß jedes Radiopramm ein dezidiert ör Profil aufweist, oder die Landesgesetzgeber drehen insbesondere den ARD-Dudetrinen den Saft ab, indem sie den Auftrag der jeweiligen Landesrundfunkanstalt verringern.
Da ich kein Landesgesetzgeber bin, kann ich keine dieser Möglichkeiten verwirklichen.
 
Reicht doch, oder? Sämtlichen ARD-Hörfunkwellen sind bundesweit auf folgenden Verbreitungswegen hörbar:
DVB-S2 (AAC)
DVB-C
Internet

Es reicht, die Kultur und die Bundes- und Weltpolitik dem bundesweiten Hörfunk, den es ja ebenfalls gibt, mit seinen zwei Programmen zu überlassen und diese im Profil zu schärfen (DLF=Information, DLR=Musik und Kultur). Regional blieben dann eine unterhaltsame und informative Landeswelle für jüngere Hörer mit Schwerpunkt Musik (ähnlich Studio Brussel oder FM4) und eine für ältere Hörer mit Schwerpunkt Wort (ähnlich P1 in Schweden) übrig. Beiträge über ein neues Theaterstück oder eine örtliche Band können auch darin ihren Platz finden. Das Schubladendenken muss ein Ende haben.
 
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Aber über Satellit und Internet. Reicht das nicht? Mit genau der Begründung ("kann man doch im Netz hören") wurde doch die MPEG-Verbreitung eingestellt. Genauso wie die Mittelwelle.
 
Mir persönlich ist es egal.
Nutze weder Kabel (zuletzt vor 18 Jahren) noch SAT (zuletzt vor 3 Jahren) und im Internet höre ich selten Radio.

SAT oder Internet sowie Kabel wird halt individuell genutzt oder ist zum Teil nicht verfügbar oder erlaubt.
 
Aber über Satellit und Internet. Reicht das nicht?
Nein, reicht nicht. Es gibt durchaus Gebührenzahlende die keine Sat-Schüssel haben und haben dürfen und manche, die kein Internet haben.
Mit genau der Begründung ("kann man doch im Netz hören") wurde doch die MPEG-Verbreitung eingestellt. Genauso wie die Mittelwelle.
Na j, die MW wurde wegen der Kosten eingestellt, nachdem man jahrzehntelang diesen Verbreitungswege in DE bei den ARD-Wellen großteils mit einer zumindest im eigenen Sendegebiet sinnlosen Doppelausstrahlung von ohnehin auf UKW zu empfangenden Programmen zu Grunde gerichtet hat und Ausländer*innenprogramme dort hin verlagert hat. Man hätte auch 1990 die MW im Süden und Westen dem DS-Kultur geben können.
 
Regional blieben dann eine unterhaltsame und informative Landeswelle für jüngere Hörer mit Schwerpunkt Musik (ähnlich Studio Brussel oder FM4)
Gebe Dir vollkommen Recht. Auf meine Heimat Österreich gemünzt würde dies aber dann heißen, dass FM4 und Ö1 (Kultur und Information) übrig blieben würden, während Hitradio Ö3, das kommerziellste;) öffentlich-rechtliche Radioprogramm im deutschsprachigen Raum dann zwar sicher nicht abgeschaltet, aber dafür privatisiert werden würde, Cash Cow des ORF hin, Cash Cow des ORF her..... 🤔
 
Seit wann ist denn Keno Bergholz bei Bremen zwei? Der moderiert gerade den Sonntagnachmittag, von der Bremen-vier-Seite ist er jedenfalls verschwunden.
 
@haubra Schon eine ganze Weile. Nach dem Morgenshow-Aus hat er paar mal am Wochenende bei bremen vier moderiert, dann kam der Wechsel zu bremen zwei, meistens Tagesprogramm Wochenende…
 

"Wir haben die MA-Zahlen bei Bekanntheit, weitester Hörerkreis, Tagesreichweite in der Zeit im Schnitt verdreifachen können. Wir haben ein lebendiges Programm, das sich nahezu täglich weiter entwickelt. Das Ganze wird getragen von einer tollen Redaktion, die voller Ideen und Energie ist. "

Sind das vielleicht zufällig die Dinge aus seiner Ziele-Vereinbarung?

"Wir ... produzieren zum Beispiel unsere langen Formate wie Hörspiele und Feature inzwischen komplett als „podcast first“-Geschichten. Das heißt wir überlegen uns, wie müssen Dramaturgie, Inhalt, Stil sein, damit das als Podcast funktioniert. Und erst danach überlegen wir uns, wie wir das im Radio senden."

Bin ich der einzige, der bei dieser Aussage ins Grübeln kommt?
 
Ich ertrage den Begriff Pottkahst seit einiger Zeit nicht mehr.

Denn im Fall von Bremen Zwei muß das Grübeln tatsächlich anfangen. Unterm Strich wird irgendein Zahlenknecht dort oder bei der ARD in naher Zukunft blumig begründet anordnen, daß anspruchsvolles Wort nur noch als Pottkahst produziert wird - wozu gibt es schließlich die ARD Mediathek - und sich damit Kulturwellen/-programme erledigt haben.

Bundesweit bespielt die ARD fortan einen bundesweiten Klassikdudler mit anstaltweit differenziertem Markenauftritt auf einem UKW-Grundsendernetz sowie DAB+ und fertig ist das Sparmenü. Wers üppiger wird bekommt es überall dort, wo es Pottkahsts gibt.

Wenn das richtig gut läuft oder gut laufend definiert wird, sind die Abrufzahlen alsbald zu gering und schwupps entfällt auch die Existenzgrundlage für Pottkahsts. Mit der Begründung "der Hörer raffts nicht" kann das dann eingestampft werden. Der Schuldige ist gefunden, die Budget-/Zielvorgabe eingehalten und so wird der eine oder andere geniale Kopf in der ARD auf die alten Tage noch Karriere machen.
 
@Dr.Znorko Selten so einen Stuss gelesen.

Trotzdem muss man sich fragen, warum in Sachen Podcast nicht mehr zusammengearbeitet wird. Wenn Maren Kroymann einen Podcast für 50+ macht, ist es doch schade dass er für bremen zwei produziert wird, warum nicht für alle ARD-Wort oder -Kulturprogramme.
 
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